Freitag, 4. September 2015

[Rumänien] Anke ist gut zu Vögeln

Hallo Leute!

Ein besonderes Highlight unseres Rumänientrips  war ein kleiner Bootstrip. Unser Pensionswirt in Murghiol hatte ein kleines Boot. Gleich beim Checkin wurde uns angeboten, dass er uns doch mal mitnehmen könnte auf einen Trip durchs Donaudelta.


Donaudelta
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Lage
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Das Donaudelta befindet sich im nordöstlichsten Teil Rumäniens und zum Teil auch noch in der Ukraine. Es umfasst immerhin 58000 km2. Und ist damit das zweitgrößte Flussdelta Europas (nach dem der Wolga).

Es handelt sich dabei um das Mündungsgebiet der Donau ins schwarze Meer. Die meisten Touren starten in der Kreisstadt Tulcea, aber auch in den kleinen Meilern rund herum, wie etwa Murghiol, bekommt man solche Touren (3-4 Stunden) für 200 RON  pro Person. Das entspricht etwa 44€. Da wir das aber ganz unbedingt machen wollten, haben wir gleich eingeschlagen und es hat sich absolut gelohnt. Jemanden mit Boot zu finden ist hier gerade in der Nebensaison kein Problem. Wir sind in Murghiol nur die Hauptstraße entlanggelaufen und wurden schon von min. 3 Leuten angesprochen. Wir entschieden uns dann allerdings für den netten Pensionswirt.

Die Touren sind in der Gegend meist individuell, Eingangszeiten gibt es nur in Tulcea. Preis, Dauer und Anfangszeit muss man einfach mit dem Captain ausmachen.


Natur
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Natur pur, so heißt es hier im Donaudelta. Wir stiegen im Hafen von Murghiol in das kleine Boot - entlang der kleinen Kanäle und Seen übersäht mit allen möglichen Vögeln, darunter unter anderem eine ganze Horde Pelikane, immerhin lebt hier die größte Kolonie Europas. 5200 Arten wurden hier beschrieben, vor allem Vögel und Fische, aber auch Reptilien, einige davon sogar vom Aussterben bedroht.

Große Schilf- und Auenwälder an beiden Ufern, manchmal sieht man noch ein bisschen Müll, ein ganzes Wrack, wohl noch aus Zeiten der Diktatur. Aber auch das haben die Vögel inzwischen für sich erobert.

Etwas weiter findet man letzte Spuren von Besiedlung, in Form des Ferienhauses von Ceaucescu, dem verstorbenen Diktator Rumäniens. Danach begegnet man ausschließlich ein paar kleinen Fischerbooten und zum Glück sind auch nicht so viele Touristenboote hier unterwegs.

Zu Zeiten des Ceaucescu Regimes wurde hier ziemlicher Raubbau an der Natur begangen, der nach dessen Sturz erst langsam wieder renaturiert wurde.


Fazit
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Ob das nochmal abgeholt wird?
Die 4 Stunden, die wir alleine mit unserem Pensionswirt Nicolae auf den Armen des Donaudeltas unterwegs waren, vergingen wie im Flug. Zwar haben wir uns akustisch mangels Sprachkenntnissen kaum verstanden, aber das wichtigste war das Erlebnis durch diese gigantische Natur zu fahren. Und dabei haben wir natürlich bei weitem nicht alles gesehen. Das Flussdelta ist eben eine gigantische Naturlandschaft, die inzwischen zum Biosphärenreservat erklärt wurde.

Gerade dadurch, dass wir mit einem kleinen Boot, in dem maximal 6 Leute Platz haben, kamen wir eben auch in die kleineren Arme hinein, fernab der großen Kreuzfahrtschiffe, die größtenteils auf dem Kilijaarm fahren. Dabei (und da kann ich nur von Nicolae sprechen) ging man dort überraschend verantwortungsvoll mit der Natur um, nur selten wurde der Motor voll aufgedreht, Vogelschwärmen wurde sich nur vorsichtig und bis zu einer verantwortungsvollen Nähe, den größeren Vogelschwärmen. Ich hoffe mal, dass das alle dort so machen.


Alleine für eine Fahrt ins Donaudelta lohnt sich die Rumänienreise, ein absolutes Highlight, das ich wirklich gerne nochmal machen würde (und vielleicht auch werde).

In diesem Sinne

Eure Anke

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