Mittwoch, 29. April 2015

[Österreich] Spielplatz für Erwachsene

Hallo Leute!

Escape Room Spiele schießen derzeit aus dem Boden wie Lasertag-Arenen - also zumindest ist das in Wien so... Also Indoor-Spielplätze für Erwachsene...

Time-Busters
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Lage
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Das Time-Busters ist im 9. Bezirk in der Mosergasse, unweit der Rossauer Lände. Von der U4 läuft man maximal 5 Minuten.


Worum geht's?
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Für alle, die Escape Room Spiele nicht kennen: Man wird zu Beginn des Spiels in einer Gruppe in einen Raum gesperrt... Urg, mag jetzt der eine oder andere denken. Im Endeffekt geht es aber darum, diesen Zustand zu ändern und sich irgendwie zu befreien - aus dem Raum zu fliehen. Dazu muss man verschiedene Aufgaben und Rätsel lösen und dann innerhalb einer Stunde kommt man raus oder man wird von einem netten Mitarbeiter befreit.


Preise
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Der Preis ist nach Mitspielern gestaffelt. Der Preis liegt pro Raum zwischen 50 und 125€ (für 2 bis 10 Personen) somit zwischen 25€ und 12,50€ pro Person.


Das Time Busters
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Das Time Busters hat insgesamt 3 Räume, die vom Inhaber, einem Tischler, sehr liebevoll gestaltet sind.

Es gibt den Tempel - der kann sogar mit bis zu 10 Personen gespielt werden - ggf. sogar in 2 identischen Räumen gegeneinander. Der hat sogar 2 Ebenen.

Der Kontrollraum soll der schwierigste Raum sein.

Ich war im Tresor. Hier kommt man zunächst in ein Büro mit einer großen Tresortür und hat die Mission, ein Holzkästchen aus einem Schließfach im Tresor zu bergen - der Alarm ist allerdings schon aktiviert, die Polizei unterwegs und der Polizeifunk wird eingeblendet (mehr erzähle ich natürlich nicht). Man muss also entsprechend erstmal verschiedene Schlösser knacken, bis man irgendwie wieder herauskommt. Mit einem kleinen Walkie Talkie ist man mit einem Mitarbeiter verbunden, der zwischendurch Tipps gibt - 4 Joker kann man dazu ziehen um vor dem Auftauchen der Cobra den Tresor wieder verlassen zu können.






Fazit
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Ein supercooler Zeitvertreib für alle möglichen Anlässe - mit Freunden, mit Kollegen, mit größeren Kindern, mit der Family. Der Raum ist sehr liebevoll gestaltet mit vielen kleinen Details, Rätseln, die es zu entdecken gilt.

Ich bin seit meinem Besuch im Time-Busters ein echter Fan von Escape Rooms. Man fühlt sich ein bisschen wie eine Mischung aus Indiana Jones und den Jungs und Mädels von TKKG, wie der Typ aus Mission Impossible, man muss Rätsel lösen und als Team zusammenarbeiten - einfach cool!

Ich hatte einen riesigen Spaß und durfte mich am Ende auch auf der Wand im Eingang verewigen - die Zeit von 56 Minuten war zwar nicht die beste, aber wir haben es geschafft.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Italien] Das Zentrum der Republik

Hallo Leute!

Der Platz vor dem Palazzo Vecchio ist einer der wohl bekanntesten Plätze in ganz Italien - schließlich sind hier zur Zeit der Republik die wichtigsten Entscheidungen gefallen. Kein Wunder, dass auch wir ihn gleich mehrfach angeschaut haben...

Piazza della Signoria
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Lage
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Der Piazza della Signoria bildet mit dem Piazza del Duomo das Zentrum des Altstadtviertels Duomo. Schon von weitem erkennt man die Turmspitze des Palazzo Vecchio.


Geschichte
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Der Platz war schon zu Römerzeiten das Zentrum der Stadt - unter dem Palazzo Vecchio kann man heute die Ausgrabungsarbeiten eines großen, römischen Theaters besichtigen.

Ab dem 10. Jahrhundert bildete er das politische Zentrum der Stadt. Zunächst wurden in der Loggia dei Lanzi öffentliche Empfänge abgehalten und das Zivilgericht wurde hier abgehalten und schließlich mit dem Bau des Palazzo Vecchio wurde auch das Parlament hier abgehalten. Dort versammelte sich die Signoria, die Regierung der Republik, die dem Platz auch ihren Namen gab.









Unser Besuch
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Auch hier nutzte ich beim ersten mal die Gunst der frühen Stunde - ich kam um halb 7 morgens mit dem Nachtzug aus Wien in Florenz an - und konnte die Ruhe der frühen Stunde genießen, als die Touristen noch schliefen. Der Platz wirkt aufgrund der Fülle von Palazzi und Statuen, die hier stehen, wirklich beeindruckend, wie es sich eben für das Zentrum einer Republik gebührt.

Michelangelos David ist wohl eines der bekanntesten Kunstwerke weltweit und so herrscht hier Selfie-Alarm - zumindest wenn man etwas später kommt, früh morgens, besonders wenn die benachbarten Uffizien noch zu haben, herrscht hier noch eine fast trügerische Ruhe. Viele der Statuen sind zwar Kopien - die Originale sind auf verschiedene Museen in Florenz verteilt, aber dennoch bekommt man ganz früh das Gefühl, dass einem gleich Cosimo de Medici auf die Schulter tippt und fragt, über was heute denn so abgestimmt werden soll und was das für ein komisches Kästchen ist, was ich da um den Hals habe.

Der Piazza della Signoria in den Morgenstunden - eines meiner absoluten Highlights! Später wird es hier allerdings richtig voll! Besonders vor dem David staut es sich!

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 26. April 2015

[Österreich] Familiensonntag ohne Familie

Hallo Leute!

Ich denke, dass man von Wien aus tolle Ausflüge machen kann, habe ich euch schon bewiesen. Ein absolutes Highlight ist für mich aber seit heute Schloss Hof...

Schloss Hof
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Lage
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Schloss Hof liegt in Sichtweite zur Slowakischen Grenze (man kann bis Bratislava schauen) unweit des Zusammenflusses von Donau und March im Marchfeld - also östlich von Wien. Wir kamen mit der Bahn von Wien Hauptbahnhof bis Marchegg. Von dort aus geht ein Gratisshuttle zum 8 km entfernten Schloss. Der fährt Sonntags um 10:15 und 11:15 vom Bahnhof ab und fährt um 15:45 und 17:45 zurück. Wochentags geht nur 11:15 und 15:45 (insofern das Museum geöffnet ist).

Wer mit dem Auto anreist, muss sich keine Gedanken machen, Parkplätze sind ausreichend vorhanden.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
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Wir waren (mal wieder) mit unserer Niederösterreichcard unterwegs und hatten daher freien Eintritt.

Normal sind die Eintrittspreise wiefolgt:

Sommersaison:
Erwachsene: € 13,-
Kinder und Jugendliche 6–18 Jahre:  € 8,-
Kinder unter 6 Jahren: gratis
Familienkarte (2 Erwachsene, bis zu 3 Kinder): € 34,-

Wintersaison (grandioser Weihnachtsmarkt):
Erwachsene: € 6,-
Kinder (6-15 Jahre): € 3,-
Kinder unter 6 Jahren: gratis
Familien (2 Erwachsene, bis zu 3 Kinder): € 15,-

Dazu kommen mehrere Führungen. Die normale kostet 3€, die Spezialführung 6€ (einfach an der Kasse fragen, zu uns meinte die Dame, die Führung kann man machen, muss man aber nicht mit einem Augenzwinkern, deshalb haben wir uns das erspart).

Die Öffnungszeiten:

16. März bis 2. November 2015 | tägl. 10-18 Uhr
7. November 2015 bis 6. März 2016 | 10-16 Uhr
jedes Wochenende (exkl. Weihnachtsfeiertage)
Tel. +43 2285 20 000


Geschichte
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Schloss Hof wurde als Jagdschloss des inzwischen in die Jahre gekommenen Prinzen Eugen von Savoyen Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet. Das ist der gleiche, der unter anderem in Wien das Schloss Belvedere mit seiner barocken Anlage gebaut hat und entscheidend zum Vertreiben der Türken beigetragen hatte.

Nach seinem Tod verkaufte es seine Erbin an die Kaiserin Maria Theresia, die es gemeinsam mit ihrem Sohn, Kaiser Josef II. komplett umbauen lies. Vor allem Maria Theresia nutze es nach dem Tod ihres Gatten Franz Stephan im Sommer ausgiebig als ihre Residenz und sie ließ es im klassizistischem Stil umgestalten - so dass das Barocke Original nicht erhalten blieb.

Nach dem Fall der Donaumonarchie wurde Schloss Hof zunächst vom Bundesheer, später von der deutschen Wehrmacht genutzt und nach dem Krieg zog die rote Armee ein, was auch einige erhaltene Inschriften in den Pferdestellen zeigen.


Architektur
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Bekannt ist Schloss Hof vor allem durch seinen barocken Terrassengarten, der in mühevoller Kleinarbeit in den vergangenen 10 Jahren wieder hergerichtet wurde - nach den alten Plänen von Eugens Baumeister Johann Lucas von Hildebrand.

Im Inneren ist nichts mehr von den barocken Plänen zu erkennen - Maria Theresia ließ das Schloss nicht nur für ihren Hofstaat erweitern, sondern auch im klassizistischem Stil vollkommen umgestalten.





Unser Besuch
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Einfach gigantisch. Ich meine, wir kennen die vielen Schlösser - Schönbrunn und Belvedere haben wir alleine in Wien, aber die Anlage von Schloss Hof übertrifft alles.

Und ich werde euch sagen, warum: Sie hat einfach auf ihrem weitläufigem Areal unendlich viel zu bieten. Für die Kulturhungrigen gibt es eine Ausstellung über "Den Krieger, die Witwe und der Sohn" - die eben genau die Veränderungen zeigt, die Schloss Hof unter ihren drei Hauptbesitzern gemacht hat. In einer schönen und sehr dialogreichen Ausstellung sieht man viele Aspekte aus dieser bewegten Geschichte. Die Ausstellung ist auch für Kinder sehr anschaulich präsentiert - in Diuramen wird die Ausstattung eines Raums zu Zeiten Eugens gezeigt, wogegen die heutigen Räume weitestgehend den Zustand zu Maria Theresias Zeiten rekonstruiert. So sieht man deutlich die Unterschiede zwischen Barock und Klassizismus - etwas was ich in Kunst nie so deutlich gezeigt bekommen habe.

Als nächstes gibt es den riesigen Garten zum Spazierengehen. Der ist wunderbar angelegt, mit barocken Blumenbeeten (überall blüht es), großen Brunnen und schönen, weitläufigen Wiesen. Besonders hat mir gefallen, dass an der oberen Mauer verschiedene Apfelsorten gepflanzt sind.

Und für die Kinder gibt es den Mayerhof. Hier werden alte Haustierrassen gezeigt, darunter auch 5 träge Kamele, die sich auf der sonnigen Weide ahlten, verschiedene Schafrassen, Pferde und Barockesel, Ziegen und Hühner. Und dazu gibt es einen Naschgarten, durch den man sich durchnaschen kann und einen großen, weiten Spielplatz sowie einen großen Streichelzoo.

In Schloss Hof kann man sich bei gutem Wetter wirklich einen ganzen Tag ohne Probleme aufhalten, Spazierengehen oder ins Museum, Tiere streicheln oder einfach nur die Aussicht genießen.

Auch die Organisation im Schloss muss ich loben. Man wird am Bahnhof abgeholt und bis vor die Tür gefahren, wo hat man so etwas schon (v.a. gratis) und überall sind sehr kompetente Mitarbeiter, die man alles fragen kann, von der Schuhgröße von Prinz Eugen bis zu den Futtergewohnheiten von Neuweltkameliden.

Einfach genial! Kinder haben wir zwar noch keine zu bieten, wenn wir aber welche haben, kommen wir sicher wieder - spätestens!

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 25. April 2015

[Tschechien] Burgkapelle

Hallo Leute!

Die Prager Burg ist bekanntermaßen die größte zusammenhängende Burganlage Europas. Und Burgen haben immer eine Kapelle. Doch die Kapelle in Prag ist etwas größer geraten...

Veitsdom
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Lage
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Die Türme des Veitsdoms ragen markant auf dem Prager Burgberg nach oben, er ist also weder aus der Altstadt noch von der Kleinseite zu übersehen... Er liegt mitten in den Mauern der Burg.


Geschichte
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Der Auftrag zum Bau der heutigen Kathedrale gab Karl IV., der auch der Karlsbrücke seinen Namen gab. Grundstein wurde im Jahr 1344 gelegt. Nach mehreren Baupausen wurde sie erst 1929 fertiggestellt.

Die Kirche ist nicht nur die Grabkirche, sondern auch die Krönungskirche der böhmischen Könige und spielte dabei immer wieder eine gewichtige Rolle in der tschechischen Geschichte.

Der Bau wurde in Zeiten des Kommunismus der Kirche enteignet und erst seit 2007 kann die Kirche die Staatlichen Gelder zum Erhalt und Betrieb der Kirche selbst verwalten.


Besuch
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Der Veitsdom bestimmt markant die Siluette der Burg, doch wenn man direkt vorm Eingang der Burg steht, erkennt man erst beim Durchtritt durch das Tor in den inneren Burghof, dass man hier vorm Prager Dom steht. Eindrucksvoll erhebt sich die Eingangssiluette im Innenhof der Burg. Und das, obwohl diese mit den 99 m hohen Türmen wirklich sehenswert ist.

In der Wenzelskapelle ist besonders die vergoldete Stuckdecke, die mit Halbedelsteinen verziert ist sehenswert. Dort findet man auch die Tür, die mit 7 Schlössern verschlossen wurde, die zu den Kronjuwelen der Böhmischen Könige führt (Eintritt ist im Kombiticket Burg enthalten).

Der Aufgang zum Turm hätte uns zu lange gedauert - 1 Stunde anstehen, damals, deshalb haben wir uns das erspart.


Blick von der Karlsbrücke am Abend

Fassade





Fazit
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Als ich vorm Hauptportal stand, musste ich ein bisschen an den Kölner Dom denken - und die Baugeschichte ist ja auch recht ähnlich. Die Lage am Berg - umgeben von den dicken Burgmauern - macht ihn dagegen zu etwas ganz besonderem.

Begeistert war ich auch vom Innenraum, groß und für das Baudatum überraschend hell gestaltet fand ich ihn richtig schön, aufgrund des schlechten Wetters und den Menschenmassen allerdings auch ziemlich voll.

Ein Besuch im Veitsdom gehört sichlich zum Pflichtprogramm bei einem Besuch der Prager Burg - und ich muss sagen, es lohnt sich.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 17. April 2015

[Italien] Kein Geheimtipp mehr

Hallo Leute!

Firenze - Bella Toscana. Ein Geheimtipp ist diese Stadt in Italien wohl nicht mehr. Schön ist sie aber trotzdem...

Florenz
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Lage
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Im Zentrum der Toskana, umgeben von Hügel liegt die Perle der Renaissance. Schon die Römer haben hier gesiedelt.


Geschichte
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Ihre Blütezeit hatte Florenz wohl im 15. und 16. Jahrhundert unter den Medici. Doch bereits weit vorher brachte sie Perlen der Kunst vor - Dante Alighieri wurde hier geboren und verbrachte große Teile seines Lebens hier.

In seiner Hochzeit brachte Florenz Künstler hervor, deren Klang noch heute Begeisterungsstürme auslöst: Brunelleschi, Michelangelo, Donatello, Sandro Botticelli, Amerigo Vespucci - Namen, die die Welt bis heute kennt.


Unser Kurztrip
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Freitag
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Angekommen bin ich am Freitag morgens mit dem Nachtzug aus Wien. Schon gab es das erste großartige Erlebnis. Bei Sonnenaufgang stand ich alleine auf dem Piazza del Duomo, auf dem sich sonst Touristen und Straßenverkäufer drängeln. Und der Dom begann zu glühen - einfach magisch und empfehlenswert.

Danach brachte ich das Gepäck zum Hotel. Ein Hotel in den Vierteln Santa Croce oder Duomo ist sehr empfehlenswert, da man von hier aus alles wichtige fussläufig erreichen kann. Wir waren im Hotel Bodoni in Santa Croce und haben kein einziges mal ein öffentliches Verkehrsmittel benutzt.

Als nächstes machte ich eine kleine Erkundungstour durch die Stadt - zunächst zum Palazzo Vecchio und zur Piazza della Signoria und zur Ponte Vecchio. Auch hier ein ganz spezielles Erlebnis, morgens im frühen Licht und bei heruntergeklappten Läden hat man hier nämlich noch Ruhe. Aber ab 9 Uhr wachten dann doch so langsam die Touristen auf.

Nach dem Mittagessen besichtigte ich den Dom von Innen. Das von außen beeindruckende Gebäude ist auch von innen sehr sehenswert. Besonders die von Vasari ausgemalte riesige Kuppel (die größte Kirchenkuppel der Welt) ist gigantisch.

Am Abend ging es dann nach Santa Croce - Crustini essen in einer kleinen Bar. Sehr leckere Crustinis mit einem Glas Wein für 3€ - einfach super! Und satt wird man auch.




Samstag
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Am Samstag gingen wir gleich als erstes zur Kuppel. Tickets für den Aufstieg gibt es gegenüber dem Battisterio San Giovanni - ausschließlich als Kombiticket mit Campanile, San Giovanni, Santa Reparata und Museo del opera (10€, 24 Stunden gültig).

Bei der Kuppel sollte man beachten, je früher man kommt, umso weniger Zeit braucht man für Auf- und Abstieg, man muss sich nämlich später auf Gegenverkehr einstellen. Und Platzangst sollte man im Inneren der Kuppel auch nicht haben. Der Ausblick von oben entlohnt aber!

Zweite Station war das Battisterio San Giovanni - die beeindruckende kleine Taufkirche, die mit dem Dom ein Emsemble bildet, mit den drei vergoldeten Portalen ist ein weiteres Highlight der Tour.

Am Nachmittag nahmen wir uns dann die Zeit für den Palazzo Pitti und den Boboli-Garten - also quasi für einen Besuch bei den Medici. Den Palast fand ich weniger lohnenswert als den großen Garten mit seiner nachgemachten Grotte und dem Porzellanmuseum am Berg.





Sonntag
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Um unser Kombiticket vom Vortag noch auszunutzen, stiegen wir am Sonntag in der Früh gleich auf den Campanile di Giotto, der direkt neben dem Hauptportal des Doms liegt. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Domplatz und das Treiben dort unten. Aber auch hier gilt - je früher umso weniger ist los.

Am Nachmittag besichtigten wir dann den Convent und die Kirche San Lorenzo, die als Grabeskirche der Medici gilt. Aber Achtung, Kloster und Medici-Kapelle sind zwei unterschiedliche Museen und der Zugang zur Medici-Kapelle ist nur Vormittags und nicht an jedem Tag möglich. Wir mussten das dann auf Dienstag verschieben.




Montag
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Am Vormittag schauten wir uns den beeindruckenden Palazzo Vecchio an, der heute noch immer zum Teil von der Stadtverwaltung genutzt wird. Das Museum bringt einen zum Staunen - vom Saal der Fünfhundert bis zum Studiolo und den Appartments der frühen Medici kann man hier sehr viel Zeit verbringen - was ja auch Robert Langdon im letzten Dan Brown Roman getan hat.

Am Nachmittag ging es dann zu einer weiteren Bekannten Kirche - Santa Croce. Hier ist das Who is Who der Florentiner Künstler begraben - von Galileo bis Dante, von Michelangelo bis Machiavelli. Schon spannend, da entlang zu schreiten.





Dienstag
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Unser Plan war eigentlich, die Uffizien zu besichtigen. Wir sind davon ausgegangen, dass man an einem Wochentag außerhalb der Saison nicht so lange anstehen muss, wie es im Reiseführer steht. Weit gefehlt, wir hätten noch länger anstehen müssen - 3 Stunden waren prognostiziert. Das haben wir uns dann erspart - man muss ja nochwas für den zweiten Besuch behalten.

Wir liefen daher zunächst zur Kirche Santo Spirito - eine sehr wenig besuchte Kirche, hier hielt sich der Betrieb zumindest bei unserem Besuch in Grenzen. Dennoch ist die Kirche sehr sehenswert, da hier unter anderem ein Kruzifix von Michelangelo ausgestellt ist.

Zum Abschluss gingen wir dann doch endlich zur Capella Medici, der Grabkapelle der Medici. Genau genommen hat man hier die Capella dei prinicipi und die Neue Sakristei, die von Michelangelo ausgestaltet wurde. Für mich war das ein weiteres Highlight unserer Tour.

Mit dem Nachtzug ging es dann wieder heim.


Fazit
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Florenz ist eine wirklich tolle Stadt, in der man wirklich extrem viel zu gucken hat. Nach 5 Tagen haben wir bei weitem noch nicht alles gesehen, was es zu sehen gibt.

Doch leider wissen das nicht nur mir. Selbst in der Nebensaison im März war die Stadt zum Bersten voll, was mich ja persönlich an den Rande des Wahnsinns treibt - ich mag dann doch lieber Geheimtipps, Städte, in denen man sich nicht vorkommt wie in einer Büchse Sardinen.

Highlights reihen sich in Florenz eines ans andere - Kunstwerke von Michelangelo oder Vasari, Giotto oder Donatello sind einfach überall - auf Plätzen und in Kirchen, in Museen - kaum ein Haus, das keine Renaissance-Geschichte erzählt.

Wir werden wiederkommen, weil wir doch recht viel noch nicht gesehen haben - vielleicht im Herbst...

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 16. April 2015

[Italien] Wer hat denn da schon wieder den Aufzug vergessen?

Hallo Leute!

Eines der beeindruckendsten Erlebnisse meines Florenztrips war es, morgens um halb 7 (bei Sonnenaufgang) ganz alleine, ohne die Touristenmassen, vor dem Dom Santa Maria del Fiore zu stehen. Das war ein Erlebnis, das ich meiner Anreise mit der Bahn (Nachtzug, Ankunft 6:15) zu verdanken habe.

Santa Maria del Fiore
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Lage
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Santa Maria del Fiore ist im Zentrum des Viertels Duomo und wie so viele Kathedralen kaum zu übersehen - die große Kuppel leuchtet ja immerhin weit über die meisten Häuser der Stadt.


Geschichte
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1296 entschloss sich Arnolfo di Cambio, die kleine Kirche Santa Reparata abzureißen, um eine repräsentative Kirche zu schaffen, eine bauliche Einheit mit der Taufkirche San Giovanni. Ein sehr spannender Aspekt seiner Planung ist die Kuppel, die Ausmaße hat, dass man damals überhaupt nicht die Fähigkeiten besaß, sie zu bauen. Man vertraute auf Gott und hatte mehr als 100 Jahre eine Kirche mit einem 42 m breitem Loch.

Die Kuppel wurde erst im 15. Jahrhundert unter Filipo Brunelleschi ergänzt und ist mit 42 m Durchmesser noch heute eine der größten Kuppeln der Welt - die vom Petersdom ist mit 37 m gut 5 m kleiner. Er errichtete sie völlig ohne Innengerüst als zweischichtige Kuppel auf den acht bereits bestehenden Pfeilern. Eine der größten Sensationen der Renaissance.



Besichtigung Kirche
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Beeindruckend finde ich alleine schon die mit drei verschiedenen Marmorsorten ausgekleidete Fassade aus grünem, rotem und weißem Marmor, die in Mustern sowohl San Giovanni, Campanile di Giotto und Santa Maria del Fiore zu einer baulichen Einheit macht.

Die Besichtigung der Kirche ist gratis - einzig die Ausgrabungen von Santa Reparata im Keller sind kostenpflichtig (in der Kombikarte).

Der Innenraum der Kirche ist sehr offen und hell, außer dem auffälligen Marmorboden ist er nur sehr wenig ausgeschmückt.

Beeindruckend hingegen sind die Fresken im Innenraum der Kuppel, die von Giorgio Vasari stammt und das Weltgericht darstellen.

Fassade

Die Kuppel glüht morgens um halb 7

Vasaris Fresko


Besichtigung Kuppel
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Die Besichtigung der Kuppel ist im Kombiticket (10€ für Kuppel, Campanile, Museo del Opera und Battisterio) enthalten.

Man muss beachten: Die Kuppel wurde im 15. Jahrhundert gebaut - Aufzüge gab es damals nicht und gibt es auch heute nicht. So steigt man in einem der 8 Tragpfeiler nach oben.

Erste Station ist am Fuß der Kuppel. Hier kommt man ins Innere und kann einen Blick auf das Innere der Kirche werfen. Der Gang ist relativ schmal, aber gut gesichert.

Dann geht es weiter nach oben. Hier empfiehlt es sich, möglichst früh nach oben zu gehen, da es Gegenverkehr gibt. Das ist ziemlich nervig, da die Gänge sehr eng sind und aufgrund der Neigung der Kuppel auch immer niedriger werden. Man kommt kaum aneinander vorbei. Leider gab es bei unserem Besuch (im März) keine Ampelregelung - aber man lernt sich kennen und kann sich in aller Ruhe die Ziegelkonstruktion der Doppelkuppel ansehen. Ich mag nicht wissen, wie das im Sommer unter Hochbetrieb wird.

Aber die Geduld lohnt sich, denn der Ausblick von der Kuppel ist, wenn man erst einmal oben ist, absolut grandios. Von hier aus kann man über die gesamte Stadt schauen - immerhin ist man 107 m über dem Boden. Man muss bei Hochbetrieb allerdings ein bisschen Angst haben, von Selfie-Sticks erschlagen zu werden. Aber wie gesagt, für die Aussicht erträgt man viel.

Auf dem Weg nach unten heißt es wieder Stau stehen. Dafür kann man aber jederzeit verschnaufen.

Nix für Leute mit Höhenangst

Wo gehts bitte zum Aufzug?

Palazzo Pitti von oben



Fazit
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Auch wenn es überraschend klingt, aber bei klarem Wetter lohnt sich der Besuch des Piazza del Duomo besonders am frühen Morgen. Ganz ohne Touristenmassen beginnt der Dom zu glühen - eine besondere Magie, die ich sonst noch nie bei einem Städtetrip empfunden habe.

Der Aufstieg zur Kuppel kann zwar streßig werden, wenn man früh kommt, hat man aber wenigstens am Weg nach oben freie Bahn. Bei mehr Betrieb haben die hoffentlich eine bessere Regelung für Auf- und Abstieg. Der Ausblick von oben entlohnt aber absolut - von hier kann man fast alle Palazzi und Kirchen sehen - grandios.

Das Kircheninnere ist zwar wenig spektakulär ausgeschmückt, dafür aber beeindruckend hell und weitläufig.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 15. April 2015

[Italien] Kunst-Guide

Hallo Leute!

Mein kleiner Gelatotrip ist nun schon einen Monat her. Und was fällt mir ein, wenn ich daran zurückdenke? An Florenz? Für mich gibt es da nur eines - Florenz ist die Stadt der Kunst. Egal ob Architektur - die berühmte Kuppel des Brunelleschi oder der Davide des Michelangelo, egal ob Uffizien oder Saal der Fünfhundert. Hier gibt es überall was zum Staunen - und einen besonderen Reiseführer zu dem Thema Kunst in Florenz gibt es im Dumont Verlag...

DuMont Kunst-Reiseführer Florenz
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Daten
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Autor: Klaus Zimmermanns
Verlag: DuMont Reisebuch
ISBN: 3770139739
Preis: 25,90€


Inhalt
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Dieser Reiseführer entführt einen in die Welt der italienischen Renaissance. Ein erstes, sehr ausführliches Kapitel beschäftigt sich mit der Geschichte der Stadt - beginnend mit der römischen Gründung, deren Spuren man noch im Keller des Palazzo Vecchio begutachten kann, über die Blütezeit unter den Medici in der Renaissance, wo Florenz ein Zentrum der Welt war bis zum Risorgimento bis in die heutige Zeit.

Danach kommen zahlreiche Spaziergänge durch die Stadt und Ausflüge in die Umgebung, die alle einen ganz unterschiedlichen Fokus haben - den Dom und Brunelleschis Kuppel (immerhin noch immer eine der größten weltweit), den Piazza della Signoria mit dem Palazzo Vecchio usw.

Am Ende kommen dann noch die klassischen Reiseinformationen - Reisezeit, wichtige Adressen usw.

 Zur Navigation tragen zwei Straßenkarten (Florenz Nord und Florenz Süd) bei, die auf der Innenseite der Umschläge zu finden sind. Die sind vom Maßstab her absolut ausreichend, um sich ohne google Maps zurechtzufinden.


Fazit
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Dies ist ein Reiseführer, die Florenz nach einem einzigen Kurztrip schon zu kennen glauben. Im Fokus steht hier ganz klar die Kunst. Zusammengefasst in ausgiebigen Touren findet man alles, was man wissen muss und noch ganz viel darüber hinaus. Es wird auf Details eingegangen, die ich sicherlich so übersehen hätte.

Die Beschreibungen sind ausführlich, eine kleine Übersicht findet man dann am Rand - Öffnungszeiten und Lage.

Ganz besonders schön empfinde ich beispielsweise, dass die berühmten Florentiner Künstler einmal ausführlich vorgestellt werden. Denn Namen wie Michelangelo oder Brunelleschi begegnet man in der Stadt immer wieder und weiß gar nicht so genau, wer das eigentlich ist.

Ergänzt ist dieser Reiseführer durch zahlreiche großformatige Bilder, die schon im Vorhinein richtig Lust auf die Stadterkundung machen.

Der Reiseführer beeindruckt. Wir haben ihn allerdings vor allem zum Vorbereiten genutzt. Unterwegs hatten wir den Baedeker dabei, der ist unserer Meinung nach etwas handlicher. Die Texte sind absolut super ausführlich und sehr informativ. Wir sind begeistert und können den Guide klar weiterempfehlen für all die Kunstfans in Florenz.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 12. April 2015

[Ungarn] Grüne Oase

Hallo Leute!

Als Wiener hat man einen großen Vorteil: Wenn man die Wiener mal satt hat, ist man in 3 Stunden in Budapest, in 4 Stunden in Prag. Und diese Möglichkeit haben wir schon öfter genutzt.

Einer unserer Lieblingsplätze in Ungarns Hauptstadt ist dabei die Margareteninsel...

Margareteninsel
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Lage
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Die natürliche Donauinsel liegt etwas nördlich des Stadtzentrums mit der Margaretenbrücke im Süden und der Arpadbrücke im Norden.


Geschichte
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Die Geschichte begann mit dem Dominikanerinnenkloster - Königstochter Margarete wurde von König Bela I. in ein Kloster versprochen, sollten die Ungarn gegen die Tartaren gewinnen. Dieser stiftete dann das Kloster, in dem die legendäre Margarete im Alter von 35 Jahren schließlich starb. Die Ruinen des Klosters sind noch heute partiell zu erkennen.

Im 18. Jahrhundert ließen die Österreicher die Insel zu dem Erholungszentrum ausbauen, das es bis heute ist. Sie erschlossen Thermalquellen und nahmen bis ins Jahr 1945 sogar Eintritt.


Sehenswertes
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Die ruhige Insel liegt fernab des streßigen Großstadtlebens. Auf der großen Insel verkehren einzig und alleine ein paar Busse, Fahrräder und Rikschas, die man sich mieten kann.

Sehenswertes Zentrum ist der Margaretenturm. Der ehemalige Wasserturm kann heute als Aussichtsturm besichtigt werden. Von hier aus hat man einen grandiosen Ausblick über die gesamte Stadt.

Im Norden findet man die Ruinen des Klosters aus dem 12. Jahrhundert, in dem die selige Margarete ihr Leben verbrachte. Bei den Klosterruinen gibt es einen traumhaften Rosengarten, in dem es mehr als 2000 Rosenarten geben soll. Zudem gibt es noch die Ruinen eines Franziskanerklosters, das sich ebenfalls auf der Insel befindet.



Wasserturm auf der Margareteninsel



Fazit
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Die Margareteninsel ist eine wahre Ruheoase in Budapest.  Die schön angelegte Parkanlage ist riesig und absolut vom Straßenverkehr befreit. Die 2,5 km und gut ein Quadratkilometer große Insel lädt quasi zu ausgedehnten Spaziergängen ein - auf großen Wiesen und Donaustränden kann man die Sonne genießen fernab vom Großstadtalltag auf dem anderen Donauufer.

Im Sommer gibt es hier die unterschiedlichsten Open Air Konzerte.

Der Park ist sehr liebevoll gepflegt, nirgends liegt Müll rum. Es gibt zahlreiche Bänke, die zum verweilen einladen. Dazu kommen unzählige andere Freizeitmöglichkeiten - vom Inline Skaten bis zum Segway-Verleih, vom Kaffeetrinken bis zum Aufstieg auf den Margaretenturm. Die Budapester gehen hier im Grünen joggen.

Für uns gehört die Margareteninsel gerade im Sommer zum absoluten Pflichtprogramm in Budapest!

In diesem Sinne

Eure Anke

[Italien] GE-LA-TO

Hallo Leute!

Auf meinen Reisen habe ich meistens auch einen kleinen Sprachführer dabei - zumindest wenn ich die Sprache nicht selbst sprechen kann. Langenscheidt hat in diesem Jahr eine tolle Sonderausgabe ihrer Reisesprachführer herausgebracht. Die hatte ich diesmal dabei...

Langenscheidt Sprachführer Italienisch für die Reise
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Daten
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Verlag: Langenscheidt
ISBN: 3468234090
Preis: 12,99€


Inhalt
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Schon die Aufmachung springt ins Auge. Der Einband aus Ökopapier, bedruckt mit dem Coloseum in Rom - sehr hübsch. Besonders praktisch finde ich das Gummiband, das das Buch zuhält. Ich verknicke mir meine Reiseführer ja immer, weil sie beim Wühlen im Rucksack aufgehen. Das ist bei diesem Buch nicht der Fall. Schön ist auch das sehr handliche Format.

Inhaltlich ist das Buch ein klassischer Sprachführer mit wichtigen Sätzen, die man während eines Urlaubs so brauchen kann. Wie bestelle ich ein...? Wie reklamiere ich den tropfenden Wasserhahn im Bad usw.? Ergänzt wird das ganze in diesem Büchlein noch mit passenden Fotos aus dem italienischen Alltag.

Dazu kommt noch eine umfangreiche Speisekarte - praktisch, wenn man nicht so genau weiß, was man im Restaurant bestellt und dazu kommt noch ein kleiner Grammatikteil.


Fazit
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Aufgrund seiner Übersichtlichkeit und seines stylischen Designs ist der Langenscheidt Sprachführer Italienisch für mich ein wirklich toller Reisebegleiter, der mir dort immer mal wieder geholfen hat, wenn ich mit meinem Englisch nicht weitergekommen bin - besonders mein Hotelwirt fand ihn ganz toll und hat immer wieder darin geblättert - um ein bisschen Deutsch zu lernen.

Das einzige, was im Vergleich zu Konkurrenzprodukten fehlt, sind die QR-Codes mit denen man sich Hörbeispiele aufs Smartphone ziehen kann. Aber mal im Ernst - für den Zweck braucht man doch sowas nicht. Ich benutze solche Sprachführer immer hauptsächlich für die Speisekarte und wenn sonst nix mehr geht - da höre ich selten im Smartphone vorher nochmal die Aussprache nach. Dafür müsste man die Sprache beherrschen und dann braucht man im Umkehrschluss keinen Sprachführer...

Mir gefällt dieses kompakte Buch, man findet schnell alles was man braucht, also was will man mehr?

In diesem Sinne

Eure Anke


Samstag, 11. April 2015

[Italien] Wie ein Elefant...

Hallo Leute!

Wie ein Elefant war ich zum Glück nicht, als ich durch den Boboli Garten lief - denn dort fand ich das Florentiner Porzellanmuseum...

Museo delle Porcellane
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Lage
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Das Museum befindet sich in einem Pavillon, dem sogenannten Palazzina del Cavaliere aus dem 18. Jahrhundert, der sich am oberen Ende der Hauptachse des Boboligartens befindet - man steigt hinter dem Palazzo Pitti eine steile Treppe hoch, vorbei am Neptunbrunnen.


Eintritt
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Die Eintrittskarte zum Boboligarten kostet 7€ - der Zutritt zum Porzellanmuseum ist darin enthalten.


Öffnungszeiten
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8.15 – 16.15 (November, Februar)
8.15 – 17.15 (März)
8.15 – 18.15 (April, Mai, September und Oktober)
8.15 – 17.15 (Ende Oktober)
8.15 – 18.30 (Juni, August)


Ausstellung
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Im Porzellanmuseum wird die bekannte Porzellansammlung der Medici ausgestellt, die hauptsächlich von Pietro Leopoldo und Ferdinando III. de Medici angeschafft wurden. Dazu gehören unter anderem Stücke von den Herrscherhöfen aus Parma und Piacenza.

Die meisten der ausgestellten Stücke stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert - sie stammen aus dem Besitz bekannter Herrscherfamilien wie den Bourbonen, den Savoyen und den Lothringern. Auffällig ist unter anderem ein Service, das Napoleon der Herzogin von Lucca geschenkt hat.

Auch außergewöhnliche Stücke gehören zu der Sammlung - etwa eine Zuckerdose im Style einer Schildkröte und einer Teekanne, die wie ein Huhn geformt ist. Beides soll Gastone de Medici gehört haben.




Fazit
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Das Museo delle Porcellane ist durchaus ein interessantes, das man auf alle Fälle mitnehmen sollte, wenn man im Boboligarten unterwegs ist und ohnehin schon den steilen Berg erklommen hat. Es ist allerdings kein absolutes Highlight in Florenz, aber ein paar Stücke sind durchaus sehenswert. Die Ausstellung ist nichts Spektakuläres.

Mir persönlich haben besonders die skurilen Stücke gefallen wie eben die Schildkrötendose. Dinge, wie die Teller, von denen die Medici einst speisten, sind für mich jetzt nix absolut mega spektakuläres, mal reinschauen ist aber trotzdem nicht schlecht. Wir haben allerdings auch nicht viel mehr als 20 Minuten darin verbracht. Die Aufmachung des Museums - ausschließlich Vitrinen in großen Räumen gibt nicht allzu viel her. Schön hell ist es, mehr aber auch nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Italien] Unser Guide in Florenz

Hallo Leute!

Auf unseren Städtereisen geht ohne einen anständigen Reiseführer absolut gar nix. In Florenz hatten wir gleich mehrere mit. Heute stelle ich euch meinen Favoriten vor...


Baedeker Florenz
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Daten
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Autoren: Carmen Galenschovski, Bettina Dürr, Reinhard Strüber
Verlag: Mairdumont
ISBN: 3829713673
Preis: 19,99€ [D] 20,50€ [A]


Inhalt
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Der Baedeker Florenz ist ein ganz klassischer Reiseführer - allerdings einer der ausführlicheren Art.

Schon das Inhaltsverzeichnis macht richtig Lust aufs Reisen und Entdecken. Dabei werden zunächst die Highlights hervorgehoben - die wichtigsten Sehenswürdigkeiten (die nach einem Sternesystem gekennzeichnet sind), aber auch kulinarische Highlights (was man unbedingt probieren muss) werden gezeigt, bevor es in das numerisch geordnete Inhaltsverzeichnis kommt.

Ganz zu Anfang steht dann ein ausführlicher Abriss der Geschichte von Florenz als Wiege der Renaissance. Dazu gehört nicht nur ein historischer, sondern auch ein kunsthistorischer Abriss und schließlich werden auch wichtige Personen der Florentiner Geschichte präsentiert.

Im Weiteren kommen ganz klassische Punkte - Restaurants und Hotels aller Preisklassen werden gezeigt. Als nächstes gibt es 4 Touren mit unterschiedlichen Themen - absolute Highlights gehören genauso dazu wie eine Tour unter dem Thema "Auf Michelangelos Spuren".

Schließlich werden die Sehenswürdigkeiten von A bis Z in aller Ausführlichkeit vorgestellt - Lagepläne von den großen Kirchen gehören genauso dazu wie Infografiken, etwa zur Baugeschichte des Doms Santa Maria del Fiore. Unterteilt ist das ganze dabei in Sehenswürdigkeiten und Museen.

Am Ende folgen dann schließlich noch die klassischen "Praktischen Informationen" - Adressen von der Anreise bis zur Touristinfo, von der optimalen Reisezeit bis zu den Notrufen.

Schließlich beinhaltet das Buch noch einen Faltplan der touristisch relevanten Bereiche.


Fazit
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Ein Reiseführer genau nach meinem Geschmack. Zwar machen wir immer nur kurze Citytrips, dabei schauen wir uns aber alles besonders intensiv an. Und dabei ist der große Vorteil die Ausführlichkeit. So kann man sich in zahlreichen Kirchen in Florenz (etwa Santa Croce) das Kaufen eines zusätzlichen Guides oder einer Führung ersparen, da es in dem Buch exakte Pläne gibt, nach denen man sich alles anschauen kann, ohne etwas zu verpassen. Ähnliches gilt auch für die Uffizien, den Duomo, San Lorenzo usw.

Klar, es gibt immer mal ein Lokal, das pleite macht oder Eintrittspreise und Öffnungszeiten, die sich ändern - das lässt sich heute natürlich nicht anders machen - so standen wir einmal bei den Medicigräbern vor verschlossenen Türen. Damit kann ich leben.

Das einzige, was mich minimal stört, ist die Anordnung der Sehenswürdigkeiten von A bis Z. Zwar hat man vorher die Touren, nach denen man gehen kann, aber dann muss man die näheren Infos immer suchen. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Wir waren extrem zufrieden mit dem Guide, besonders weil wir uns öfter die Führung oder den Kauf von teuren Übersichtsprospekten sparen konnten. Ich kann ihn klar weiterempfehlen!

In diesem Sinne

Eure Anke


Freitag, 3. April 2015

[Unterwegs] Klassenfahrt mit Freunden

Hallo Leute!

Von Wien nach Frankfurt zu kommen, da gibt es viele Möglichkeiten - mit dem Flugzeug ist sicherlich die schnellste, aber auch die kostspieligste und umweltunfreundlichste Variante. Und da ich gelesen habe, dass man mit dem Bus noch umweltbewusster unterwegs ist wie mit der Bahn, musste das dann mal probiert werden.

FlixBus
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Buchung und Preise
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Man kann die Fahrkarte entweder über ausgewählte Reisebüros oder direkt auf der Homepage von Flixbus bzw. meinfernbus.de buchen. Beide Unternehmen sind nämlich zwischenzeitlich eins, das jeißt, egal bei wem man bucht, man landet schließlich und endlich im gleichen Bus.

Für die Buchung gibt man dann seine entsprechenden Daten an und kann dann seine Fahrkarte inklusive Kofferanhänger direkt ausdrucken.

Mein erster Versuch führte mich von Wien nach Graz und zurück (je Strecke 9€). Und weil das so gut lief, probierte ich dann gleich auch noch die Strecke nach Frankfurt (29€) aus.


Abfahrt
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Die Abfahrt in Wien ist in der Erdbergstraße (U3 Erdberg) beim Vienna International Bus Terminal. Das Gepäck wird nach Station geordnet eingeladen und dann kann man sich frei einen Platz suchen. Auf einigen Plätzen findet man sogar eine 220V Steckdose. Daher sollte man, wenn man mit dem Laptop arbeiten will, auf die kleinen Aufkleber am Gepäckfach achten.

Die Abfahrt war sowohl nach Graz als auch nach Frankfurt sehr pünklich und wer zu spät kommt, hat keine Chance. Bei Verspätungen bekommt man übrigens eine SMS auf die angegebene Handynummer geschickt, bei mir bisher allerdings nie passiert. Achtung, man ist auch bei den Zwischenstopps pünktlich, wer also kurz aufs Bahnhofsklo springen will, kann Pech haben und der Bus ist weg.


Komfort
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Ein bisschen fühlt man sich wie auf Klassenfahrt früher. Der Komfort der Sitze ist allerdings absolut okay. Mit 1,75 cm und Rucksack zwischen den Füßen hat man auch noch einigermaßen Beinfreiheit - in etwa so wie in einem Kurz- und Mittelstreckenflugzeug - es ist okay aber auch nicht mega viel Platz.

Super finde ich hingegen, dass es ein funktionsfähiges WLAN auf der gesamten Strecke gab - sogar mit LTE Geschwindigkeit, selbst die Benutzung der ZDF Mediathek war halbwegs flüssig möglich.

Eine Bordtoilette gab es auch, die sogar nach 10,5 Stunden Fahrt nicht extrem gestunken hat - wesentlich besser als ich das von Busreisen auf diversen Klassenfahrten in Erinnerung habe,

Snacks gibt es auch, man kann Softdrinks (2€), Gummibärchen, Snickers und Bifis (1€) beim Fahrer kaufen.


Sicherheit
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Bei den beiden Busfahrern habe ich mich gut aufgehoben gefühlt. Die beiden haben in etwa alle 3 Stunden gewechselt und ich habe nix von Zeitdruck oder riskanten Überholmanövern bemerkt und das obwohl wir bei Regensburg 1,5 Stunden im Stau gestanden haben. Es kann sein, dass dadurch die Pausen an den Bahnhöfen etwas kürzer ausfielen, das machte aber nix, da man die Pause eh größtenteils zu Fahrerwechseln nutzte.

Anschnallgurte gibt es an jedem Platz, ich habe ihn auch genutzt.


Fazit
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Unbestritten, mit dem Flieger ist man schneller in Frankfurt, wenn bei der Bahn alles glattgeht, ist man auch unwesentlich schneller, das hat sicherlich auch mit den diversen Zwischenstopps zu tun. Dafür zahlt man bei der Bahn auch wenn man Glück hat das doppelte, wenn man Pech hat noch wesentlich mehr.

Wenn man also die Zeit hat, spricht eigentlich nichts gegen eine Fahrt mit dem Flixbus. Man hat es bequem und mit dem WLAN kann man auf der Fahrt noch gemütlich Emails Checken oder - wie ich - die letzten Krimis aus der ZDF-Mediathek schauen. Da vergeht die Zeit schneller als im ICE, der kein grenzübergreifendes WLAN hat.

Ich bin hochgradig zufrieden mit meinen bisherigen Fahrten und habe absolut nichts auszusetzen. Klar ist man mit dem Flixbus etwas abhängiger von der Verkehrslage - dadurch hatten wir in Frankfurt 1,5 Stunden Verspätung. Aber das Risiko nehme ich für diesen Schnäppchenpreis gerne in Kauf.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 2. April 2015

[Italien] Romantisch und versteckt

Hallo Leute!

Manchmal sind ja die Sachen besonders sehenswert, auf die man während eines gemütlichen Stadtspaziergangs trifft. Sachen, die zwar Dan Brown auch gefunden hat, die aber ansonsten nur ganz klein im Reiseführer stehen. Eine davon ist sicher die Chiesa di Dante...

Santa Margherita dei Cerchi
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Lage
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Die Kirche liegt ganz unscheinbar in den Gassen des Altstadtviertels Duomo versteckt, ganz in der Nähe zum Palazzo Vecchio und der Casa di Dante in der Via Margherita.


Geschichte
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Die der Jungfrau Margherita geweihte Kirche gibt es bereits seit 1032. Es handelt sich um die Pfarrkirche in der der unweit lebende Dante 1285 oder 1290 Gemma Donati heiratete.

In der Kirche ist auch Beatrice Portinari beerdigt. Bei ihr soll es sich der Legende nach um Dantes große Liebe handeln, die auch als Vorbild für die Beatrice in seinem Werk Vita Nova diente. Auch im berühmtesten Werk "Göttliche Komödie" hat Beatrice ihren Auftritt, sie gibt Vergil den Auftrag, Dante durch die Höllenkreise und das Purgatorium zu führen.

In Santa Margherita dei Cerchi - in Italien auch Chiesa di Dante genannt - sollen sich Beatrice und er immer nach der Sonntagsmesse getroffen, sich schon in jungen Jahren unsterblich in sie verliebt und bis über ihren Tod mehr als verehrt haben.


Sehenswertes
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Das Sehenswerteste ist sicherlich Beatrices Grab. Eigentlich relativ schmucklos fällt hier sofort der große Korb ins Auge. Hier wird Beatrice in zahlreichen Liebesbotschaften um Beistand in allerhand Liebesfragen gebeten. 

Die Kirche an sich ist - wie man es von mittelalterlichen Kirchen kennt - relativ dunkel. Als Wandschmuck dienen unter anderem einige Gemälde, die Dante zeigen, der gerne mit einer Nikolausmütze dargestellt wird.


Nein, nicht der Nikolaus - es ist Dante Alighieri mit  Beatrice

Liebesbotschaften am Grab von Beatrice Portinari


























Fazit
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Ich muss ja gestehen, dass ich auf solche mittelalterlichen kleinen Kirchen wesentlich mehr stehe als auf Renaissance-Bauten alla Santa Croce oder Duomo in Florenz. Und wenn sie noch dazu mit einer solch romantischen Liebesgeschichte verknüpft sind wie der von Dante und Beatrice, gefällt es mir zumindest umso besser. Denn wer weiß, wie viele unglücklich verliebte sich hier schon Beatrices Beistand erbeten haben.

Die kleine, sehr ruhige Kirche lädt für mich so richtig zum verweilen ein - kühl und fernab jedlichen Touristentrubels. Okay, vielleicht kommt mal die eine oder andere kleine Stadtführung rein, aber das bleibt in einer Tourimetropole sicherlich nicht aus.

Von mir gibt es klare 5 Sterne!

In diesem Sinne

Eure Anke