Mittwoch, 30. September 2015

[Wien] Hier gehts rund

Hallo Leute!

Wien hat viele Museen - gewöhnliche Kunstmuseen, Schlösser, Naturhistorische Museen... Es gibt aber auch außergewöhnliche, ja sogar einzigartige Museen, die es nur hier gibt und in Europa sonst nirgendwo. Eins davon stelle ich euch heute vor...


Globenmuseum
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^^^
Das Museum, das übrigens an die Österreichische Nationalbibliothek angegliedert ist, liegt in der Herrengasse im Palais Mollard. Die U3 hat ihre Station direkt gegenüber.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
^^^^^^^^^^^^^

Öffnungszeiten ganzjährig
        Mo                       Di                      Mi                    Do                    Fr           
geschlossen      10.00 - 18.00     10.00 - 18.00     10.00 - 21.00     10.00 - 18.00   
       Sa                      So
10.00 - 18.00     10.00 - 18.00


Eintrittspreise

Es gibt hierfür 2 verschiedene Kombitickets:

Globenmuseum mit Papyrus- und Esperanto-Museum 4€
Wochenticket mit den oben genannten und dem Prunksaal 12€

Die gute Nachricht: Es handelt sich um ein Bundesmuseum, daher haben alle bis 19 Jahre freien Eintritt.


Was gibts zu gucken?
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Das Globenmuseum ist die größte öffentlich zugängliche Sammlung von Tages- und Nachtgloben sowie Globen anderer Planeten und Monde in Europa. Dazu kommen globenverwandte Instrumente wie Sphären und Tellurien.

Die meisten Globen sind dabei vor 1850 hergestellt. Bereits im ersten Raum stehen der Himmel- und Erdglobus, die jeweils aus 1693 stammen und einen Durchmesser von 1,10 m haben.

Ein weiteren Kern der Sammlung bildet das Kabinett der Sammler, in der 4 Privatsammlungen öffentlich zugänglich gemacht wurden.





Fazit
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Globen - laaaaaaaaaaaaaangweilig. Das habe ich zuerst gedacht. Aber da ich mit meiner Niederösterreichcard 1x freien Eintritt hatte, bin ich trotzdem mal rein und ich wurde überrascht.

Die hier ausgestellten Globen haben überhaupt nichts zu tun mit dem beleuchteten Kinderglobus, den ich früher mal auf dem Schreibtisch hatte. Beeindruckende Stücke - riesig groß. Sehr wertvolle Stücke mit Geheimfach, sehr kleine Stücke für den Schreibtisch, Taggloben, Nachtgloben - Planetengloben - ich wusste nichtmal, dass es sowas gibt.

Und dann ist auch überall noch von Globenforschung die Rede - aber wieso? Was gibt es da zu erforschen? Ganz einfach - die Abbildung der Landkarten auf Globen bildet historische Abbilder etwa von Grenzen. Die Mond - oder Planetengloben zeigen Abbilder, die man durch teils einfache Fernrohre gesehen hat.

Ich finde das Museum wirklich toll, auch wenn es sicherlich nur für Leute geeignet ist, die sich für sowas begeistern, sich auf so etwas einlassen können. Sicherlich ist es kein Museum, was auf die Liste für das romantische Wochenende in Wien gehört, spannend ist es trotzdem.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 29. September 2015

[Wien] Entenbrust auf Vegetarisch

Hallo Leute!

Kürzlich habe ich mal wieder ein weiteres Lokal für euch erkundet...

Vegetasia
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Das Vegetasia ist in der Ungargasse im 3. Bezirk zwischen Landstraßer Hauptstraße und Rennweg. Man gelangt dort am besten mit der Straßenbahn O (Ungargasse) hin. Parkplätze sind eher schwierig, da im 3. Bezirk Parkpickerl herrscht und man somit später am Abend nur als Anwohner dort parken kann. Eigene Parkplätze habe ich nicht gesehen.


Kontakt
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Ungargasse 57
1030 Wien
01 7138332
vegetasia.at


Öffnungszeiten
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Mo.-So. 11:30 - 15:00

Mo.-So. 17:30 - 23:00



Speisen
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Wie der Name schon sagt, hat man sich hier das vegetarische Essen auf die Fahnen geschrieben. Wenn man es genau nimmt, wird hier vegetarisch-taiwanesische Küche angeboten. Ganz nett ist, dass man für jede Fleischsorte eine vegetarische Alternative bietet. So hatte mein Freund etwa knusprige Entenbrust als Vorspeise, die zwar aus Tofu besteht, aber in Geschmack und Konsistens der Entenbrust tatsächlich sehr nahe kam. Auch meine "8Schätze" waren mit verschiedenen Vleisch (wie sie es auf der Karte nennen) wirklich gelungen. Es gibt auch zahlreiche Suppen und Salate im Programm.

Getränketechnisch gibt es hausgemachte Eistees, aber auch die normalen "Klassiker",  wie österreichische Weine, Cola und Almdudler.


Ambiente
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Nun zunächst einmal ist ganz nett, dass das Lokal relativ modern eingerichtet ist. Das Kaffeehausambiente mit alten, abgesessenen Stühlen sucht man hier vergebens.

Dennoch finde ich das Ambiente weniger nett, da die Tische quasi L-förmig durch das Lokal gestellt sind, wobei man eben flexibel die Tische verschiebt, je nach dem wie viele Personen kommen. Das klingt ganz gut, aber für ein romantisches Date ist das nix. Der Abstand zum Nebentisch betrug ca. 30 cm, was ich für echt wenig halte. Ich kenne jetzt zum beispiel die komplette Lebensgeschichte einer Dame am Nachbartisch, die allerdings nicht mit mir sondern mit ihren Freundinnen geredet hat. Man könnte mit ein paar kleinen Nischen das ganze ein kleines bisschen privater gestalten... So viele Leute wie möglich zu bedienen ist ja ganz nett, aber wenn ich mal essen gehe, mag ich schon ein wenig die intimere Atmosphäre. Hier herrschte für mich eher der Flair einer moderneren Kantine. Klar, alles ist schöner und moderner als beim Chinesischen Lokal um die Ecke, aber ich mag dann doch lieber ne kleine Nische haben, wo man sich mit seinem Gegenüber auch unterhalten kann.


Personal
^^^^^^^^^^^^^^^^
Das Personal war, wie man es aus einem asiatischen Lokal gewohnt ist, sehr höflich, sehr zuvorkommend. Beispielsweise hat man sich 1000x entschuldigt, dass man bei uns das Besteck vergessen hatte. Auch bekommt man kein neues Getränk aufgedrängelt, man wird nicht einmal gefragt, wenn man das Glas leer hat. Ein neues gibt es nur auf Bestellung, was ich als sehr angenehm empfunden habe.



Fazit
^^^^^^^^^^^^^^^^
Das Essen ist wirklich Top und es kam trotz des vollen Lokals auch innerhalb von ca. 10-15 Minuten. Geschmacklich steht es seinen fleischlichen Kollegen in nix nach, ich fand es dort wirklich absolut lecker. Es gibt auch noch ein Mittagsbuffet, das ich sicher irgendwann auch nochmal probiere.

Das Ambiente an sich war schon gut, man will sich eben vom 0815 Chinesen abheben. Dennoch fand ich es sehr ungemütlich, zumal wir zwischen zwei Tischen eingequetscht ca. 30 cm von den Nachbartischen saßen (und wir kannten uns nicht). Wenn man neue Freunde finden will, ist das sicher ganz nett, wenn man aber ein nettes Abendessen mit seinem Schatz verbringen will, eher nicht so.

Von mir gibt es für tolles Essen und erstklassigen Service 4 Sterne, der nächste Besuch ist schon geplant, wenn die Schwester von meinem Freund da ist, dann gibt es auch Bilder für euch.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Österreich] Moderne Kunst in Klosterneuburg

Hallo Leute!

Trotz des schlechten Wetters war ich für euch am Wochenende mal wieder mit der Niederösterreich-Card unterwegs. Diesmal hat es uns ins nahe Klosterneuburg verschlagen...


Essl-Museum
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^
Das Essl-Museum liegt direkt an der Hauptstraße von Wien nach Klosterneuburg und ist dabei wunderbar ausgeschildert. Es gibt einen großen Parkplatz, der heute (Sonntags mitte Mai) nachmittags noch halb leer war.

Mit der S-Bahn kommt man auch schnell von Wien bzw. von St. Pölten aus dorthin mit der S40 Station Klosterneuburg Weidling. Von dort aus ist das Museum fussläufig gut erreichbar.

Spitzenmäßig ist natürlich: Aus der Wiener Innenstadt wird ein gratis Shuttlebus angeboten. Der fährt an den Öffnungstagen vom Albertinaplatz (vor dem Eingang vom Filmmuseum) ab. Fahrplan:

WIEN >> ESSL MUSEUM 10.00, 12.00, 14.00, 16.00
ESSL MUSEUM >> WIEN 11.00, 13.00, 15.00, 18.00

Wir haben den Bus genutzt, mussten nur unsere NÖ Card vorzeigen und konnten kostenlos mitfahren. Ohne NÖ Card kauft man das Museumsticket (zum normalen Preis) beim Busfahrer und wird auch gratis mitgenommen. Wir fuhren Sonntags morgens um 10 Uhr und im Bus saßen ca. 7 Leute, also Platz sollte normalerweise kein großes Problem sein.


Eintrittspreise/Öffnungszeiten
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Di – So:  10.00 – 18.00
Mi:  10.00 – 21.00
Montag geschlossen

Erwachsene    9 Euro
Ermäßigter Eintritt    6 Euro
Senioren (mit Ausweis)    6 Euro
Familien (2 Erwachsene mit Kindern)    12 Euro
Gruppen, pro Person (ab 15 Personen)    7 Euro
Freier Eintritt für:
Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre,
Schulgruppen, Studenten, Präsenz- und Zivildiener,
Arbeitslose mit Hunger auf Kunst & Kultur Pass

Mittwoch, ab 18.00 Uhr Eintritt frei!    0 Euro


(Angaben laut Homepage des Museums - ohne Gewähr!)


Ausstellungen
^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Die Sammlung Essl ist eine der größten privaten Kunstsammlungen Europas. Sie umfasst rund 7000 Werke der Gegenwartskunst (20. und 21. Jahrhundert) unter anderem von Arnulf Reiner, Friedensreich Hundertwasser, Georg Baselitz u.v.a.

Die Werke werden in wechselnden Ausstellungen gezeigt. Derzeit läuft die Ausstellung "Made in Austria - A statement by Karlheinz Essl". Hier werden Werke von ausschließlich österreichischen Künstlern gezeigt. Kleiner Rat - bei nem empfindlichen Magen den letzten Raum überspringen. Da werden irgendwelche Kunstinstallationen gezeigt, bei denen ein Mann wie ein gekreuzigter auf einem Leinentuch liegt und mit Schweineblut übergossen wird. Ich weiß, das soll schocken, aber mir hats ein bisschen den Tag verdorben... Ansonsten ist die Ausstellung echt sehenswert.

Eine weitere Ausstellung wird von der Gattin von Karlheinz Essl, Agnes, kurratiert und heißt "die andere Sicht". Hier werden Werke ausschließlich von österreichischen Künstlerinnen gezeigt, die teils andere Blickwinkel öffnen. Spannendstes Objekt war hierbei eine Skulptur, die eine Mischung aus Hund und Zebra darstellte.

Die dritte Ausstellung im 2. Stock ist die erste Ausstellung der Künstlerin Deborah Sengl und trägt den Titel "Die letzten Tage der Menschheit". Die zeigt eine ganze Armee ausgestopfter weißer Ratten in verschiedenen, historischen Szenen in Verbindung mit dem Werk von Karl Kraus.


Architektur
^^^^^^^^^^^^^^^^
Die großen, hellen Räume sind wie gemacht für die Präsentation der immer wechselnden großen Ausstellungen. Alles wirkt lichtdurchflutet und sehr modern. Die Räume sind barrierefrei durch einen Aufzug zu erreichen.


Gastronomie
^^^^^^^^^^^^^^^^
Das kleine Cafe neben dem Bookstore wird vom Wiener Lokal Hollerei bedient und bietet kleine Snacks. Die sind jetzt keine Schnäppchen, aber haben durchaus einen vernünftigen Preis. Wir haben Cappuccino getrunken - der kostete 3,30€, durchaus OK.


Fazit
^^^^^^^^^^^^^^^^
Auch hier muss ich wieder ehrlich sein, dass mir der Zugang zu so manchem Werk der modernen Kunst der Zugang fehlt. Was etwa an einem Leinentuch voll mit Schweineblut Kunst sein sollte (die Entstehung des Kunstwerks wird dann auch noch auf Video gezeigt) erschließt sich mir nicht ganz. Genauso wenig die ausgestopfte Armada an Ratten. Irgendwie war das alles nicht so ganz meins, aber das muss ja jeder für sich entscheiden... Und die Ausstellungen wechseln ja häufiger. Und manch einer steht eben öfter mal vor der Frage "Ist das Kunst oder eher unappetitlich?".

Aber mal ganz abgesehen davon zeigt die Sammlung Essl beeindruckende Werke - manchmal konnte ich sogar erkennen, was der Künstler mir sagen wollte ^^. Aber mal ganz abgesehen von meinem fehlenden Zugang für moderne Kunst ist die Sammlung Essl für eine rein private Kunstsammlung schon echt beeindruckend und in einem schönen, sehr modernen Museum adäquat präsentiert.

Genial ist natürlich, dass man von Wien aus direkt mit dem inkludierten Shuttlebus fahren kann. Eine Tour, die ich allen Kunstinteressierten wirklich empfehlen kann.

In diesem Sinne

Eure Anke









[Wien] Mit der U1 direkt nach China

Hallo Leute!

Heute bin ich mal wieder essenstechnisch in meiner Wahlheimat unterwegs. Der - laut Chinesischer Bekannter - der beste Chinese am Platz ist nämlich bei der alten Donau...


Sichuan
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^^^
Das Sichuan liegt an der Arbeiterstrandbadstraße direkt beim Eingang zum Donaupark. Aufgrund der fast schon klischeehaft kitschigen - für ein Chinarestaurant aber perfekten Architektur mit einem geschnitzten Tor und einer Pagode im Garten. Man sagte uns übrigens, dass der komplette Garten von einem Handwerksteam aus Sichuan gefertigt wurde, also wenn das mal nicht authentisch ist.

Zu Fuß sind es nur gut 200m zur U1 Station Kagran.


Kontakt
^^^^^^^^^^^^
China Sichuan Restaurant GesmbH

Arbeiterstrandbadstraße 122
(im Donaupark)
1220 Wien

Tel.: +43 1 263-3713
Fax: +43 1 263-3714

e-mail: info@sichuan.at



Ambiente
^^^^^^^^^^^^
Wir hatten leider das Pech, zu spät reserviert zu haben, weshalb wir keinen Platz mehr im Garten ergattern konnten. Man kommt durch das Tor und fühlt sich gleich wie in China, mit der Pagode, einem großen Teich und viel Grün. Unter einem Dach sind schon die ersten Tische aufgebaut. Hier lässt es sich gerade im Sommer schön sitzen. Die stark befahrene Arbeiterstrandbadstraße ist hier gleich vergessen.

Wir saßen innen. Hier ist dekoriert, wie man es eben von so vielen Chinarestaurants kennt. Man sitzt in einzelnen na man kann es fast Separés nennen. Die Einrichtung ist jetzt nicht besonders schön, auch die Karten, die man bekommt sind nicht irgendwie besonders hochwertig, aber irgendwie halt wie man es vom Chinesen um die Ecke kennt.

Das Lokal ist sehr sauber. Nach jedem Gast wird sogar das Tischtuch gewechselt.

Wegen Kinderwagen bzw. Rollstuhl: Man muss am Anfang ein paar Stufen überwinden, sonst ist alles ebenerdig - auch die Toiletten.



Personal
^^^^^^^^^^^^
Das Personal ist sehr freundlich und bemüht. Als wir Reis nachbestellten und nochmal nachfragten, weil es etwas länger dauerte, bekamen wir den Nachschlag gleich gratis (kann passieren, das Lokal war voll aber es waren maximal 3 oder 4 Bedienungen), Dennoch kam das Essen insgesamt sehr schnell und wir haben uns sehr gut aufgehoben gefühlt. Was ja bei Chinesischen Restaurants oft bemängelt wird, ist die Sprachbarriere. Vom Sprechen her klangen die Bedienungen nicht nach Austro-Chinesen, aber dennoch verstand man alles Perfekt.


Essen
^^^^^^^^^^^^
Zu dritt zahlten wir mit Hauptspeise und Getränken 50€. Ein Preis, bei dem man absolut gar nicht meckern kann, zumal die Hauptspeisenportionen so riesig waren, dass wir die geplante Nachspeise kurzerhand abgesagt haben.



Die Auswahl ist mehr als reichlich - es gibt auch Menüs für bis zu 4 Personen. Es gibt natürlich alle möglichen Fleischsorten, einfach alles denkbare.

Das Essen war wirklich super lecker. Bei vielen Gerichten konnte man zwischen authentisch und europäisch gewürzt wählen - viele Chinarestaurants in Wien machen nur die etwas laffe europäische Variante. Das Essen war im Vergleich zum Menüchinesen um die Ecke wirklich um Längen besser! Zusätzliche Schärfe und Sojasoße standen am Tisch, also was will man mehr.







Fazit
^^^^^^^^^^^^
Ich fand das Sichuan absolut großartig. Wenn ein fremdländisches Lokal sogar von jeweils Einheimischen empfohlen wird als besonders authentisch, kann man eigentlich nix verkehrt machen, so ging es uns mit dem Inder, dem Perser und nun auch mit dem Chinesen in Wien.

Für das leckere Essen ist der Preis mehr als angemessen, er entspricht sogar beinahe dem 08/15 Chinesen um die Ecke. Das Essen soll sehr authentisch sein (kann ich nicht beurteilen, war noch nicht in Sichuan) und auch das Ambiente alles zusammen gibt einem das Gefühl, direkt in China gelandet zu sein - und das mit der Wiener U1...

In diesem Sinne

Eure Anke

PS: Bei aller Authentizität - der Hund am Nachbartisch war mehr als lebendig und durfte mit seinem Frauchen auch wieder nach Hause...

[Österreich] Das Tor zu Pannonien

Hallo Leute!

Nicht nur direkt in Wien findet man Spuren der Römer in Form des Legionslagers Vindobona. Auch etwa 40 Minuten Bahnfahrt außerhalb des Stadtzentrums findet man das kleine Städtchen Petronell. Hier war eine wesentlich größere römische Stadt, von der noch zahlreiche Überreste zu sehen sind. Am beeindruckendsten ist sicherlich diese:

Heidentor
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^
Das Heidentor ist etwas außerhalb der kleinen Stadt Petronell und ist von dort aus super beschildert. Zu Fuss braucht man vom Bahnhof etwa 10-15 Minuten. Sehr schön kann man den Besuch mit der kleinen Römerwanderung Bad Deutsch Altenburg (Museum Carnuntinum) und dem Römerlager Carnuntum nahe der Burg Petronell verbinden. Mit dem Auto kenne ich mich nicht aus - beim Römerlager sind allerdings auf jeden Fall ausreichend Parkplätze vorhanden. Von dort ist das Heidentor ausgeschildert (etwa 15 Minuten Fussweg).


Geschichte
^^^^^^^^^^
Man nimmt an, dass es sich bei dem Heldentor um ein spätantikes Siegesdenkmal aus dem 4. Jahrhundert handelt. Es liegt in der Provinz Pannonien am Limes Pannonicus und war Teil eines der größten Legionslager überhaupt. Es bestand aus 4 großen Bögen, die vermutlich an einer Straßenkreuzung. Das Fundament in der Mitte schließt aber aus, dass es als Durchgang diente. Es wird vermutet, dass dort eine Kaiserfigur stand, die durch das gewaltige Gebäude überdacht wurde.

Heute steht von 3 Bögen nur noch das Fundament, ein Bogen ist erhalten. Den Rest soll ein Erdbeben zerstört haben.

Der Sage nach soll sich unter dem Heidentor ein Schatz befinden, der allerdings von einer unheimlichen Figur bewacht wird. Als ein Kuhhirte eine blaue Flamme sah, wollte er den Schatz heben. In letzter Sekunde wurde er gewarnt, als ein Riese ein Stein auf das gegrabene Loch schleuderte. Seit dem ist der Schatz, der in einem Steinsarkophag liegen soll, für immer begraben.





Fazit
^^^^^^^^^^^^
Zugegeben, ich stehe ja total auf solche alten Bauwerke. Irgendwie fand ich das Heidentor sehr anziehend, gerade weil das Tor an sich wirklich riesig ist, man die wahre Größe des Baldachins aufgrund der Fundamente rund herum aber wohl nur erahnen kann. Auch die genaue Funktion ist nicht gesichert. Da kann man sich schon vorstellen, dass Sagen rund um Römerschätze sich um solch ein Gebäude wanken.

Das Tor lässt sich ganz prima in mehrere Spaziergänge oder auch in den Besuch der nahegelegenen archäologischen Ausgrabungsstätte Carnuntum einbinden. Wer Wien mal satt hat, kann von hier aus wunderbar in die nahegelegenen Weinberge (die auch schon aus Römerzeit stammen) oder in die nahen Donauauen.

Für mich jedenfalls ist das Tor alleine schon sehr sehenswert.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Österreich] Hoch über Retz

Hallo Leute!

Gestern habe ich mal wieder das schöne Herbstwetter genutzt und bin raus gefahren...

Rathausturm Retz
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^^^
Retz liegt im Norden Niederösterreichs am Rande des Weinviertels. Gleichzeitig ist Retz aber mit der größte Weinproduzent Österreichs, zumindest ist hier der größte Weinkeller Österreichs (dazu später mehr). Der Rathausturm liegt im Zentrum der Stadt, direkt am Hauptplatz und ist quasi nicht zu verfehlen.


Eintritt und Öffnungszeiten
^^^^^^^^^^^^
 Der Retzer Rathausturm ist täglich (Mai - Oktober) von 9.00 bis 18.00 Uhr (Sonntag bis 16.00 Uhr).

Der Eintritt erfolgt über ein Drehkreuz, an dem man 1€ einwerfen muss. Den muss man leider passend dabeihaben.


Geschichte
^^^^^^^^^^^^^^
Das Rathaus von Retz beruht, wie man noch heute deutlich erkennen kann, auf einer alten gotischen Kapelle, die nicht zu Ende umgebaut wurde. Der Turm hat eine viereckige Basis, die nach einer Umgestaltung 1572 aus dem vormals achteckigen Turm entstand.

Gehalten ist der Turm heute in einem leuchtenden Gelb, was stark an das aus Schloss Schönbrunn erinnert.


Der Turm
^^^^^^^^^^^^^
Der Rathausturm ist insgesamt 57 m hoch. Über eine Wendeltreppe (128 Stufen) erreicht man die Turmstube. Vorher kommt man noch an einem kleinen Museumsraum und am Uhrwerk der Turmuhr vorbei.

Aber wenn man ehrlich ist, besteigt man solch einen Turm doch nur wegen der Aussicht. Vom Holzbalkon aus kann man ganz Retz und die umliegenden Weinberge inklusive der berühmten Retzer Windmühle überblicken.




Fazit
^^^^^^^^^^^^^^
Der Aufstieg über die 128 Stufen ist schon mühsam. Wir hatten Glück und waren sehr früh oben, wodurch sich der Gegenverkehr in Grenzen hielt. Das kleine Museumszimmer hinter der Scheibe haben wir links liegen gelassen, da uns das nicht so spannend erschien. Das mechanische Uhrwerk der Turmuhr aus dem Jahre 1870 ist allerdings recht spannend und auf jeden Fall einen Blick wert.

Kommt man dann oben an, wird man aber durch den gewaltigen Ausblick über das Retzer Land und die gesamte Stadt, den wunderschönen Hauptplatz, die Weinberge und sogar bis rüber zur Retzer Windmühle entschädigt.

Der Preis ist dafür mehr als angemessen. Man sollte allerdings wirklich dringend schauen, dass man ausreichende 1€ Stücke in der Tasche hat, das Gerät wechselt nämlich nicht.

Ich fands super und würde jederzeit nochmal hochsteigen.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Österreich] Die Römer in Pannonien

Hallo Leute!

Am Wochenende hatte ich endlich mal wieder Zeit für einen kleinen Ausflug. Etwa 30 km östlich von Wien gibt es eine tolle Ausgrabungsstätte...


Archäologiepark Petronell-Carnuntum
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^^^
Der Ort liegt zwischen Wien und Bratislava, direkt an der S-Bahn-Strecke der S7, die von Wien Floridsdorf, Praterstern oder Mitte stündlich fährt. Vom Bahnhof aus geht es dann noch etwa 15 min zu Fuss durchs Dorf (wunderbar ausgeschildert). Parkplätze sind ausreichend am Ortseingang vorhanden.


Öffnungszeiten und Preise
^^^^^^^^^^^^
Der Archäologiepark hat von 21. März bis 16. November täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Die Preise gelten für alle Orte des Römermuseums zum einmaligen Besuch innerhalb eines Jahres. Dazu gehören das Römermuseum und das Amphietheater Bad Deutsch Altenburg und eben der Archäologiepark.

Erwachsene     € 11,-
Ermäßigt      €   9,-
Senioren     €   9,-
Kinder bis 10 Jahre     frei
Kinder 11 bis 14 Jahre     €   6,-
Jugendliche 15 - 18 Jahre     €   9,-
Schüler im Klassenverband     €   4,-
Gruppen ab 20 Personen     €   9,-
Saisonkarte Erwachsene     € 22,-
Saisonkarte Kinder 11 - 14 Jahre      € 11,-


Führungen finden wiefolgt statt:

Freilichtmuseum Petronell

Samstag, Sonn- und Feiertag: 10.00 | 12.00 | 14.00 | 15.30 Uhr

Führungen unter der Woche und Sonderführungen laut telefonischer Auskunft
Dauer jeweils ca. 1 Stunde

Führungskarte pro Person und Ausstellungsort: € 3,-


Unsere Besichtigung
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Zunächst einmal sind ein kleines Amphietheater (nicht das von Bad Deutsch Altenburg) und das Heidentor fußläufig zu erreichen (zum Heidentor sind es etwa 20 Minuten). Das sollte man auf alle Fälle mitnehmen. Über das Heidentor habe ich ja schon berichtet, das war schon extrem cool.

Man betritt die Anlage in Carnuntum durch einen sehr modern anmutenden Bau, in dem Toiletten und die Kasse untergebracht sind. Dann kommt man durch ein kleines Museum, in dem allerdings nur wenige Ausstellungsstücke ausgestellt sind, darunter verschiedene römische Grabsteine.

Als nächstes kommt man ins Freie. Dort steht ein großes Modell von Carnuntum. Dieses große Römerlager überdeckte weit mehr als die Fläche des heutigen Carnuntums. Ganze 10 km3, also reichte sie bis Bad Deutsch Altenburg, Vindobona, das heutige Wien, war dagegen nur ein kleines Militärlager.

Über eine alte Straße kommt man dann zu zahlreichen rekonstruierten Gebäuden, die aufgrund verschiedener Funde wieder aufgebaut wurden. Darunter gibt es ein Bad, eine Schule, eine Schmiede und ein Bürgerhaus. So kann man sich direkt in die Zeit der Römer zurückversetzen lassen. Alle Gebäude sind ausgestattet wie zu Römerzeiten, man kann überall reinschauen.








Fazit
^^^^^^^^^^^^^^
Ich fand Carnuntum eine der coolsten Römerausgrabungsstätten, die ich bisher gesehen habe. Und ich komme aus der Nähe vom Limes und war als Kind wohl öfter auf der Saalburg als ich zählen konnte. Hier wird vor allem das dörfliche oder viel mehr städtische Leben der Römer dargestellt, sehr modern mit rekonstuiertem Wassersystem und allem drum und dran. Für Kinder wie für begeisterungsfähige Erwachsene einfach ein Abenteuer, durch die römische Schule zu laufen oder durch das Bürgerhaus. Die Fussbodenheizungen sind genauso funktionsfähig wie die Herde.

Eine Führung hatten wir uns erspart, da wir über eine Stunde hätten warten müssen. Aber hier bekommt man natürlich nochmal deutlich mehr mit.

Die Anlage ist mit viel Liebe rekonstruiert worden. Sie macht wirklich einen extrem gepflegten Eindruck, die Wiesen alle gemäht, kein Müll.

Ich kann Carnuntum ohne Einschränkung empfehlen. Für die 11€ Eintritt bekommt man viel geboten, 2 von 3 Museen habe ich noch gar nicht gesehen und dennoch bin ich schon begeistert. Nach Bad Deutsch Altenburg ins Museum geht es auch noch... Demnächst...

In diesem Sinne

Eure Anke

[Österreich] Tief unter Retz

Hallo Leute!

Bei meinem letzten Bericht habe ich ja bereits von meiner kleinen Erkundungstour ins Wiener Umland berichtet. Diesmal ging es ja ins schöne Retz, das etwa 1 Stunde Zugfahrt von Wien entfernt im nördlichen Weinviertel liegt.

Weinviertel sagt ja schon vieles aus über das, was man zu sehen bekommt. Die kleine Weinstadt hat nämlich den größten Weinkeller Österreichs zu bieten.


Erlebniskeller Retz
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^
Karten bekommt man normalerweise im Touristenbüro direkt beim Rathaus. Dort ist dann auch Treffpunkt für die Führung. Der Eingang zum Keller allerdings liegt etwas außerhalb vor dem Stadttor in der Altstadt, direkt neben der Volksbank an der Znaimer Straße.


Eintrittspreise und Öffnungszeiten
^^^^^^^^^^^
Einzel: € 10,-- / Pers.

Gruppe (ab 15 Pers.): € 8,50 / Pers.

Schüler (ab 6 J.; Traubensaft): € 3,50 / Pers.


Die Führungen sind in den Sommermonaten (März bis Oktober) täglich um 10:30, 14:00 und 16:00. Im November und Dezember sind sie täglich um 14:00 und im Januar und Februar Samstags, Sonntags und Feiertags um 14:00 oder nach Voranmeldung für Gruppen ab 15 Personen.


Was ist der Erlebniskeller
^^^^^^^^^^^^
Der aus dem Sand des Eggenburger Meeres gekratzte Keller ist der größte Weinkeller Österreichs. Das ausgedehnte Kellersystem reicht in eine Tiefe von 20 m und hat eine Ausdehnung von insgesamt 20 km (man sieht bei der 1,5 Stunden dauernden Führung allerdings nur etwa 1 km davon). Die Keller haben bis zu 3 Etagen und bestehen prinzipiell nur aus Sand, der stark verdichtet ist und bei Temperaturen um die 10°C und einer Luftfeuchte von 87% ganz gut hält. Aus Imponiergehabe sind allerdings heute einige Teile der Keller mit Ziegel ausgekleidet.

Die Erlebniskellerführung führt durch die prinzipiell 2 Keller einer großen Weinbaufirma, die es heute nicht mehr gibt. Die beiden Keller unter der Altstadt und unter dem Hauptplatz sind durch einen Verbindungsgang (130 m) verbunden.









Führung
^^^^^^^^^^^
Die Führung begleitet einen durch die Geschichte des Weins, beginnend mit den Ägyptern, die fleißig Weinfeste feierten über die Griechen und die Römer bis in die heutige Zeit hinein. Zum Teil multimedial bekommt man gezeigt, wie Wein in der Bibel beschrieben ist - laut Bibel ist Noah der erste Weinbauer - oder was in einer römischen Schenke so passiert ist.

Im weiteren sieht man große - leider heute leere - Weinfässer und bekommt erläutert, wie solche Fässer überhaupt in den Keller kamen und wie sie gereinigt wurden. Auch sieht man große Betonzisternen, die angelegt wurden, als die Ernte in einem Jahr so erfolgreich war, wie nie. Sogar eine alte Weinkutsche ist ausgestellt.

Am Ende sieht man dann noch ein paar alte Flaschen von Bedeutung. Unter anderem hat man eine Flasche von 1917, die 2017 geöffnet wird um herauszufinden wie 100jähriger Wein schmeckt. Und die letzte Flasche des Weins, der bei der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages (ja da wurde Retzer Wein getrunken) genossen wurde.

Wenn man sich dann auf den mühevollen Weg nach oben macht (immerhin während der ganzen Tour 300 Stufen) wird man aber gleich entschädigt. Man landet in einer Weinboutique, wo man gleich ein Achterl eines Weins nach Wahl angeboten bekommt (den man dann natürlich auch kaufen kann),


Fazit
^^^^^^^^^^^^
Eine kleine Runde durch den Retzer Erlebniskeller gehört sicher zum Pflichtprogramm, wenn man sich schonmal so weit aus Wien herausbemüht hat (was der Wiener ja generell eher ungerne macht. Die Führung war in unserem Falle etwas kürzer, wegen dem Weinfest konnte die Dame uns den Hauptplatz nicht erklären. Das hat uns aber nichts weiter ausgemacht. Schließlich gab es ja nur ein Ziel - das Achterl am Ende :).

Nein im Ernst, die Führung durch den Retzer Erlebniskeller war für mich jetzt nix weltbewegendes, vor allem weil nur noch sehr wenige Fässer überhaupt vorhanden sind und die sind alle leer. Ich war ja immerhin schon in den Weinbergen der Templer im Languedoc und in diversen Pfälzer Weinkellern, da hat man wesentlich mehr Wein gesehen.

Die Keller an sich sind dann aber wieder wirklich spannend, zumal sie tatsächlich vollkommen aus Sand bestehen, der auch gut hält, wie man an vielen Stellen ohne Ziegelverschalung deutlich spüren kann. Angeblich ist auch der Tresorraum der Raiffeisen am Hauptplatz nicht weit, das Durchgraben sollte nicht so lange dauern.

Insgesamt war die Führung durch den Retzer Erlebniskeller für mich kein absolutes Highlight, das eine weitere Anreise nötig macht. Auch wenn es der größte Weinkeller Österreichs ist - man sollte vielleicht besser ehemaliger Weinkeller sagen - ich habe schon spannendere Kellerführungen gemacht. Und bei denen gab es dann auch mehr Wein am Ende zu probieren. Die Sache mit der "Geschichte des Weins" ist zwar nett gemacht, wenn man noch nie etwas über Wein gehört und gelesen hat sicherlich auch sehr lehrreich, absolut genial ist es aber nicht.

Es ist ganz nett, schonungslos begeistern konnte es mich am Ende dann aber doch nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Wien] Hoch auf dem kaiserlichen Wagen

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder ein eher ungewöhnliches Museum in Wien vorstellen...

Kaiserliche Wagenburg
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^
Die Wagenburg liegt direkt neben Schloss Schönbrunn. Wenn man durch das Haupttor über den Hof kommt, liegt  die Wagenburg in alten Stallungen direkt rechts neben dem Schloss. Am besten kommt man mit der U4, 10 oder 58 hin - jeweils Station Schönbrunn.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
^^^^^^^^^^^

Erwachsene € 6,00

mit Wien-Karte € 5,00

Ermäßigt € 4,00

Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren (Ausweis!) gratis!

Jahreskarte € 34,00

Schönbrunn Gold Pass** f. Erwachsene € 39,00

Schönbrunn Gold Pass** f. Kinder € 19,00

Gruppen p.P. (ab 10 Personen) € 4,00


Die Jahreskarte sowie der Goldpass sind auch an weiteren Stellen gültig.


Geöffnet ist derzeit täglich von 10 bis 16 Uhr, Mai bis Oktober ist von 9 bis 18 Uhr geöffnet.


Ausstellung
^^^^^^^^^^^^
Die Ausstellung zeigt die verschiedensten Kutschen und Schlitten aus dem Besitz des Wiener Kaiserhauses. Darunter ist auch ein Automobil, das 1916 für den greisen Kaiser Franz Josef angeschafft wurde.

Man kann 2 grobe Schwerpunkte entdecken. So beginnt die Ausstellung etwa mit dem Wagen, mit dem die junge Sisi in Wien Einzug gehalten hat und endet mit dem Wagen, der Sisi nach ihrem Tod zur Kaisergruft transportiert hat. Auch sonst entdeckt man Kaiserin Elisabeth immer wieder - man hat in der Ausstellung unter anderem ihren Brautschleier sowie ein Trauergewand - nach dem Tod zweier Kinder trug sie nur noch schwarz. Die obere Etage ist dann ausschließlich Sisi und ihrer Reitleidenschaft gewidmet. Dort ist neben einem ihrer Reitsättel auch eine Sammlung einiger ihrer insgesamt mehr als 70 Pferde im Porträt.

Auch Uniformen, die von Franz Josef sowie die unterschiedlichsten Fortbewegungsmittel - von der barocken Krönungskutsche, die für Maria Theresia gebaut und bis Franz Josef immer nur aus diesem Anlass genutzt wurde bis zu den Kinderkutschen von Sisis Kindern Gisela und Rudolf.

Der zweite Schwerpunkt ist anlässlich des 200jährigen Jubiläums der Wiener Kongress. Mehr als 700 Staatsgäste mussten damals in Wien von A nach B gebracht werden. Dafür wurden innerhalb eines Monats unzählige Kutschen gebaut und zusätzliche Kutscher eingestellt. Auch einige Kutschen der berühmten Schlittenfahrt sind erhalten und hier ausgestellt.






Fazit
^^^^^^^^^^
Ich fand das Museum ist zwar kein absolutes Highlight in der Wiener Museumslandschaft aber dennoch gar nicht mal so uncool. Die prunkvollen Kutschen zu Repräsentationszwecken bis hin zu den einfachen Kutschen, die der Kaiser im Alltag nutzte, von den niedlichen Kinderkutschen bis hin zur großen Trauerkutsche sieht man hier alles mögliche.

Auch skurriles zur Pferdeleidenschaft von Sisi und Franz Josef ist hier zu finden. Sehr süß fand ich beispielsweise, dass Franz Josef eine Reitgerte mit einem Portät von Sisi hatte, Sisi eine Reitgerte mit seinem Porträt. Skurril fand ich den Huf des Krönungspferdes, das Franz Josef bei der Krönung in Budapest geritten hat.



Beeindruckend fand ich die furchteinflößende Trauerkutsche, mit der sowohl Sisi als auch Franz Josef zu Grabe getragen wurden. Riesig groß, schwarz mit überbordenden Schnitzereien - da könnte man schon Angst bekommen.

Im ganzen Museum spürt man, welch wichtige Bedeutung Kutschen und Pferde für das Kaiserhaus hatten. Ein spannendes Museum für alle Habsburger-Fans.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Wien] Ist es Mutti oder Günter Netzer?

Hallo Leute!

Am Wochenende hatten wir Besuch. Und der hatte den Wunsch, doch mal Madame Tussauds zu besuchen... Nun nachdem ich New York schon nicht so doll fand, war ich ganz dankbar, eine NÖ Card zu haben und somit freien Eintritt...

Madame Tussauds Wien
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^^^
Madame Tussauds liegt direkt gegenüber dem Riesenrad am Riesenradplatz im 2. Bezirk. Am besten kommt man dort mit der U1, U2, 80A, 5 oder O hin bzw. mit der S-Bahn (Bahnhof Praterstern).


Eintrittspreise
^^^^^^^^^^^^
Wir hatten - wie schon erwähnt - mit der Niederösterreichcard freien Eintritt (1x pro Jahr).

Erwachsene zahlen regulär 20,50€, Kinder (4-14 Jahre) 16,50€. Es gibt ein Online-Sparticket, das man bis zu 2 Stunden vor dem Besuch buchen kann. Damit spart man 30%.


Rundgang
^^^^^^^^^^^^
Man geht zunächst ein paar Stufen nach unten. Dort steht Kate Winslet am roten Teppich. Unten kommt man dann in die Historien-Abteilung. Hier findet man Figuren von Maria Theresia und natürlich die obligatorische Kaiserin Sisi. Aber auch Napoleon, Leopold Figl, Karl Renner findet man hier. Man reist dabei in der Geschichte nach vorne, vorbei an Ghandi, Josef Ratzinger kommt man in die Politikerabteilung. Hier findet man Barack Obama, Heinz Fischer und auch Angela Merkel.

Nach oben geht man dann zunächst durch die Musiker-Ecke mit Madonna, Udo Jürgens, Hansi Hinterseer und Elvis und kommt schließlich zu den internationalen Filmstars mit Robbie Williams, Angelina Jolie, Brad Pitt und Will Smith.

Insgesamt sind rund 150 Figuren zu sehen.







Fazit
^^^^^^^^^^
Schon New York fand ich ziemlich überbewertet. Aber im Madame Tussauds Wien habe ich mich ernsthaft gefragt, warum genau man dafür 20€ Eintritt zahlen soll. OK, manche Figuren sind echt nett - aber George Clooney saß etwa genauso am Tisch mit einer Kaffeetasse wie in New York.

Wirklich schlimm ist allerdings, wie man manche Figuren verunstaltet hat. Manche Figuren hatten wirklich absolut gar nichts gemeinsam mit dem Original. Bei unserer "Mutti" habe ich mich wirklich gefragt, ob die Österreicher das mit Absicht gemacht haben. Sie hatte weder die berühmte Raute - die Hände waren wie zum Gebet ineinander verschränkt - noch sah sie ansatzweise dem Original ähnlich. Uns hat sie mehr an Günter Netzer erinnert. Auch bei Marilyn Monroe musste man definitiv erstmal auf das Schild schauen.

Man war innerhalb von einer Stunde und ein paar lustigen Fotos durch die Ausstellung durch und ich habe mich hinterher echt gefragt, was genau mich da unterhalten haben sollte?

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 27. September 2015

[Wien] Eine Audienz bei der Kaiserin

Hallo Leute!

Wer kennt sie nicht, die Geschichte der vorletzten österreichischen Kaiserin und ihrem arbeitssamen Ehemann. Wer sich mit der guten Sisi (wie sie sich eigentlich nannte) beschäftigt, weiß wie unglücklich sie war und sie nutzte jede Gelegenheit, vom Hof zu fliehen.

Im Volksgarten jedoch hat ihr Mann ihr ein Denkmal gesetzt, bis heute trohnt die junge Kaiserin (als alte Frau wollte sie sich ja nicht mehr darstellen lassen, über einem Blumengarten, fast schon ein wenig versteckt hinter dem griechischen Tempel...


Kaiserin Elisabeth Denkmal
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^
Sisi Denkmäler gibt es viele in Wien, sind sie und Franz Joseph doch allgegenwärtig bis heute. Das bekannteste und hier gemeinte ist jedoch das Sisi Denkmal direkt bei der Hofburg im Volksgarten. Ich muss zugeben, ich habe das Denkmal erst bei meinem 4. oder 5. ausführlichen Besuch im Volksgarten wirklich entdeckt. Daher ist es aber im Vergleich zu anderen Teilen des Volksgartens angenehm ruhig hier.


Geschichte
^^^^^^^
Das Denkmal wurde 1907 unter Anwesenheit des Kaisers direkt beim Leopoldinischen Trakt der Hofburg eingeweiht. Es ist eine Arbeit aus der berühmten Wiener Sezession von Hans Bitterlich. Sie sitzende Kaiserin ist 2,50 m hoch und wurde aus einem Block gehauen. Sie ist vor einer halbrunden Wand aufgebaut und blickt auf einen in sich abgeschlossenen Teil des Volksgartens, der besonders angelegt ist mit Blumen und Springbrunnen und vor allem mit Bänken.

Dargestellt wird die Kaiserin als Privatfrau mit einem aufgeschlagenen Buch und ihren 2 Hunden, was wohl dem geschuldet ist, dass sie ihren "Job" als Kaiserin innigst hasste. Auch wird sie als junge Frau dargestellt, ab einem Alter von 30 ließ sie sich ja auch bekanntlich nicht mehr malen oder fotografieren.

Zum Konzept gehören außerdem zwei Springbrunnen.




Fazit
^^^^^^^
Im ersten Bezirk einen ruhigen Ort zu finden, ist schwierig. Aber das Sisi-Denkmal hat irgendwie eine spezielle Aura. Vielleicht liegt es daran, dass es am Rande des Gartens liegt und relativ abgeschlossen ist - wie gesagt, obwohl ich schon mehrmals im Volksgarten war, habe ich das doch relativ große Areal immer übersehen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mit den Jahren in Wien auch einiges über die Kaiserin gelernt habe, mit deren Lebensverfilmung uns Oma zu Weihnachten immer gequält hat.

Im Sommer blüht es hier überall, die Springbrunnen haben eine beruhigende Wirkung, hier kann man sich tatsächlich mitten in all dem Touristengewimmel mit einem Buch hinsetzen. Klar kommt immer mal ein Japaner mit dem Teleobjektiv vorbei, aber das scheint hier aus irgendwelchen Gründen gar nicht weiter zu stören. Dieser Ort hat für mich etwas spezielles, eine Atmosphäre - ich weiß, das klingt merkwürdig, aber geht mal hin, vielleicht merkt ihr dann, was ich meine.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Österreich] Auf Wanderschaft im Land am Strome

Hallo Leute!

Meine Oma hat mir früher zum Einschlafen immer das Lied "Auf der Donau wolln wir fahren" vorgesungen. Und das obwohl ich fernab der Donau irgendwo in Hessen aufgewachsen bin. Und so habe ich nicht erst seitdem ich in Wien lebe, ein besonderes Verhältnis zu diesem Fluss. Und so gehe ich besonders gerne wandern, wenn es entlang der Donau geht...

Wanderungen an der Donau
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autoren: Rastl und Sokoloff
Verlag: Kompass
ISBN: 3850262537
Preis: 14,99€



Inhalt
^^^^^^^^
In diesem Buch werden insgesamt 30 Touren vorgestellt, die sich im wesentlichen auf den österreichischen Donauabschnitt konzentrieren und nach dem Flusslauf angeordnet sind. Man beginnt mit einer Grenzwanderung von Passau nach Obernzell und endet mit einer Grenzwanderung vom Sandberg zur Burg Devin in Slowenien. Die meisten Touren sind keine Rundwege. Rückfahrten zum Ausgangspunkt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind allerdings gut erläutert. Ein Teil der Wanderungen geht entlang des Donausteigs.

Schon in der Übersicht sieht man, dass für jeden Wandergeschmack etwas dabei ist - von schweren Routen, bei denen man sich zum Teil anseilen muss bis zu geruhsamen Flachwanderungen, von 30 Minuten bis zu 8 Stunden, von 2 bis 27 Kilometern.

Die einzelnen Wanderungen sind äußerst ausführlich beschrieben, auch kleine Abstecher etwa zu Kulturhighlights oder einfach zu besonderen Aussichtspunkten werden ausführlich beschrieben. Auch ein Höhenprofil ist vorhanden, genauso wie Angaben zur Länge und zur Wegzeit. Das finde ich immer besonders wichtig, da bei einigen Guides nur die Wegzeit angegeben ist und da überschätzt man sich als Einsteiger relativ leicht. Außerdem ist im Vergleich zu anderen Wanderguides sehr ausführliches Kartenmaterial abgedruckt (also nicht auf einer zusätzlichen Faltkarte, die man erst kompliziert auseinanderklappen muss), den richtigen Weg zu finden sollte also kein Problem sein.

Außerdem werden die Beschreibungen ausführlich durch Farbfotografien ergänzt, was richtig Lust zum Wandern macht.


Fazit
^^^^^^^^^^
Wow, ich mag nur noch mit den Kompass Guides wandern. Im Vergleich zu ähnlichen Wanderführern in der Preisklasse sticht der Kompass Guide Donau deutlich heraus. Nicht nur durch die besonders ausführliche Wegbeschreibung, sondern auch durch das richtig gute Kartenmaterial und durch ausführliche Verweise auf Sehenswertes in den "Kompass Highlights" entlang der Strecke.

Wir waren mit diesem Guide in diesem Jahr auf 4 Routen unterwegs (die anderen werden auch noch getestet), im Wesentlichen in der Wachau und in den Donauauen, da die jeweils in einer Tagestour gut von Wien aus zu erreichen sind, und wir waren immer sehr zufrieden und haben alles genau so vorgefunden, wie es die Autoren beschrieben haben. Auch die Wahl der Routen gefällt mir persönlich sehr, da wirklich für jeden Wandertypen was dabei ist, für diejenigen, die Action suchen genauso wie für diejenigen, die einfach nur gemütlich spazieren gehen möchten. Es mangelt einfach an nichts, daher kann ich nur 5 Sterne geben.

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 26. September 2015

[Slowenien] Unterwegs bei den Nachbarn

Hallo Leute!

Wir haben uns ja vorgenommen, alle Nachbarländer Österreichs besucht zu haben. Und da wir aus Deutschland kommen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn genauso schon erledigt hatten wie die Schweiz und Italien, fehlte uns nur noch der südliche Nachbar. Also auf nach Slowenien - mit dem Auto, 4,5 Tage lang - auf Erkundungstour... Die Hauptstadt haben wir (wie auch schon in Rumänien) eher links liegen gelassen und dafür die Schönheiten der Natur kennengelernt - auf unserem Roadtrip durch Slowenien...

Wir entschieden uns diesmal, die Hotels vorher zu buchen und diesmal beschränkten wir uns auch auf 2 Örtlichkeiten, einmal in der Nähe von Bled in den Bergen und einmal am Meer in Portoroz.

Tag 1: Bled und die Vintgar Klamm

Wir waren über Nacht aus Wien angereist, durch den Karawankentunnel und starteten daher unsere Entdeckungstour in Bled. Hier, im wohl bekanntesten Kurort, direkt am See mit der kleinen Marieninsel - und das war uns gleich klar - ist alles relativ teuer. Selbst am gegenüberliegenden Seeufer (beim Ruderverein) waren kostenlose Parkplätze Mangelware - und für das Tagesticket zahlten wir 10€, dafür wurde unser Auto aber auch mehr oder weniger bewacht.

Rund um den See gibt es einen breiten Fußgängerweg, von dem aus man eigentlich immer den See im Blick hat, Autos werden größtenteils etwas weiter weg um den See geführt. Unser erstes Ziel war die Burg, die hoch oben auf einem Felsen über dem See thront. Man kommt auch irgendwie mit dem Bus hoch, aber am unkompliziertesten ist schon der Aufstieg zu Fuß durch den Wald. Der Weg ist gut ausgebaut mit zahlreichen Stufen, selbst ich als bekennend konditionslos habs geschafft.

Oben erhofft man sich dann den sagenhaften Ausblick, doch der Blick auf den See bleibt leider versperrt. Fotos kann man nur machen, wenn man die 9€ Eintritt zahlt, aber was tut man nicht alles. Die Ausstellung in der Burg lohnt sich nicht wirklich, aber dafür hat man einen wirklich märchenhaften Ausblick hinunter auf den See mit der kleinen Kirche auf dem Inselchen.

Der Ort Bled ist ebenfalls eher vernachlässigbar, er besteht hauptsächlich aus Hotels. Auf der gegenüberliegenden Seite passiert man dann das Hotel Belvedere, das eins das Ferienhaus von General Tito war, der hat eben gewusst, wo es schön ist. Auf der gleichen Seite gibt es auch einen Skihang, der im Sommer als Sommerrodelbahn genutzt werden kann.

Am Nachmittag fuhren wir weiter zur Vintgar-Klamm, einer engen Schlucht mit einem tosenden Bergfluss, die man durchqueren kann. Sie ist gut erschlossen und mit hölzernen Stegen gesichert. Aber ich muss ja trotzdem ehrlich sagen, ich hab da ja schon immer ein bisschen Angst.


Tag 2: Vrsic Pass, Soca Tal und Kranjska Gora


Auch an diesem Tag bezogen wir unser Quartier in Bled und fuhren die gut 35 km in den bekannten Weltcup Skiort Kranjska Gora, um von hier aus den Vrsic Pass zu passieren und uns das aus zahlreichen Weltkriegsschlachten bekannte Soca Tal anzuschauen.

Am Vrsic Pass selbst entdeckt man die erste Sehenswürdigkeit schon nach etwa 8 Kehren. Hier ist eine russische Holzkapelle errichtet, die als Denkmal für die mehr als 100 russischen Zwangsarbeiter dient, die hier von einer Lawine getötet wurden, als sie während des Ersten Weltkrieges die Passstraße errichten mussten.

Aber man merkt auch schnell, dass der Pass nicht nur für die Aussicht suchenden ein Anziehungspunkt ist, sondern auch für hunderte Motorradfahrer, die einen mit halsbrecherischen Manövern einen zu Überholen versuchen... In der vorletzten Kehre vor der Passhöhe sieht man zahlreiche übereinander gestapelte Steine. Man darf hier einen Stein drauflegen und sich etwas wünschen. Das schaut spektakulär aus.

Ganz oben sieht man wieder Massen an Motorrädern,
der Halt hier ist aber nicht allzu spektakulär. Nächster Stop war für uns die Soca Quelle, die 12 Meter in die Tiefe stürzt. Hochsteigen ist allerdings nur etwas für Abenteuerlustige, da man an einem Stahlband entlang (ungesichert) einen kleinen Felsgrad hochklettern muss. Ich war froh, als ich wieder unten war (Schisser).

Wir fuhren noch ein Stück weiter an der Soca entlang bis zum Boka-Wasserfall, dem mit 109 m höchsten Wasserfall in Slowenien, der eindrucksvoll rauscht, schon wenn man beim Parkplatz aussteigt.

In der Nähe ist auch ein Fort aus dem Ersten Weltkrieg, die sogenannte Flitscher-Klause, auch die ist eine kleine Besichtigung wert.

Den Rückweg wählten wir wieder über den Vrsic-Pass und verbrachten den Abend in Kranjska Gora, einem netten kleinen Ort mit einem hübschen Hauptplatz.


Tag 3: Partisanenspital und ab ans Meer

An Tag 3 verließen wir die Berge des Triglav Massivs und machten uns auf den Weg an die slowenische Adria nach Portoroz an der Grenze zu Kroatien. Aber wir wären ja nicht wir, wenn wir das einfach auf der Autobahn erledigen würden. Wir wählten den Weg durch die Berge.

Als Erstes schauten wir uns den Bohinj-See an, ein wunderschöner Bergsee, der vor allem bei Wassersportlern sehr beliebt ist. Als nächstes folgte ein absolutes Highlight der Reise. Das Partisanenspital Franja, in dem ganz versteckt in einer Schlucht Partisanen während des zweiten Weltkriegs behandelt wurden. Leider ist es nach einem massiven Unwetter nicht mehr im Originalzustand. Hier wandert man durch eine enge Schlucht und steht plötzlich unvermittelt vor 12 Holzhütten, die mit Stelzen in eine Schlucht gebaut sind, in der Hunderte Verwundeter behandelt wurden. Alleine wie man sie da hingeschafft hat, ist beeindruckend.

Weiter gen Süden wollten wir es wieder etwas ruhiger angehen lassen. Daher statteten wir nur noch dem Hafen von Portoroz einen Besuch ab, den Abend verbrachten wir dann im zweiten Hotel, ganz gemütlich am Balkon mit Meerblick.


Tag 4: Skojan Höhlen und Piran
Piran

Tag 4 sollte wieder etwas actionreicher werden., Gerade das Karstgebiet von Slowenien ist bekannt für seine eindrucksvollen Höhlensysteme. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Und da der Reiseführer die Skojan-Höhlen als eindrucksvoller erscheinen ließ als die viel beworbenen anderen Höhlen (deren Namen ich vergessen habe), ging es dorthin. Mit einem englischsprachigen Guide und rund 21€ pro Person ärmer ging es hinab und wir erlebten unser zweites Highlight. Die ruhige Höhle (Teil 1) war noch nicht so spektakulär, sowas kannte mann. Aber dann ging es in den aktiven Canyon, die flüsternde Höhle, die mit einer Höhe von rund 150 Metern einfach nur Staunen ließ, vor allem wenn man sich die Spuren der ersten Erkunder anschaute, die teils noch ihre Holzbohlen liegengelassen haben. Der Weg ist gut erschlossen, auch für Kinder gangbar, aber ganz schön anstrengend. Zumal wir auch noch Teil 2 gebucht hatten, eine selbständige Erkundung des offenen Höhlensystems. Das hieß für uns, zu Fuss den Berg wieder hinauf zum Auto - aber wir waren wirklich beeindruckend.

Den Nachmittag schließlich ließen wir in der alten Venezianerstadt Piran ausklingen. Die Stadt ist etwas unübersichtlich, zumal man nicht wirklich mit dem Auto hinfahren kann. Vielleicht waren wir auch einfach schon zu müde, um das alles so richtig auf uns wirken zu lassen.


Tag 5: Quecksilber und ab nach Hause
Nun ging es auf den Rückweg. Wir wollten uns aber noch die Quecksilberminen von Idrija anschauen - und hatten Glück, eine ganz private Tour sogar auf Deutsch zu bekommen. Idrija gehört mit Nordspanien zum größten Quecksilbervorkommen der Welt und ist daher UNESCO Welterbe. Die Stadt allerdings senkt sich jährlich um 20 cm, weil alte Stollen nachgeben. Großartig!

Auf dem Heimweg gingen wir schließlich noch nach Maribor zum Essen und kamen sicher und wohlbehalten wieder in Wien an und hatten 5 erlebnisreiche Tage.


Fazit
^^^^^^^^^^^^^^^^^
Slowenien hat uns 5 sehr erlebnisreiche Tage geschenkt. Man fährt ja immer mit gewissen Vorurteilen in ein Land hinter dem eisernen Vorhang. Ich muss aber sagen, in Sachen Infrastruktur etwa steht Slowenien Österreich in nichts nach. Findet man in Ungarn oder Rumänien Schlaglöcher, in denen man seinen Kindern Schwimmen beibringen könnte, ist hier (bis auf den Karawankentunnel vielleicht) alles top in Schuss. Auch das Sicherheitsfeeling steht den westeuropäischen Nachbarn in nichts nach.

Das spürt man allerdings auch am Preisniveau. Wir waren zwar in Touristenzentren, aber preislich findet man überhaupt keinen Unterschied zu Italien oder Österreich. (Teurer ists aber auch nicht).

Die Menschen in Slowenien (zumindest die, die wir kennengelernt haben) sind unglaublich gastfreundlich, der Hotelier in Portoroz hat immer seine 2 Brocken deutsch ausgekramt, als wir ankamen. Englisch ist aber überall eigentlich überhaupt kein Problem, im Triglav spricht man zudem größtenteils ein bisschen Deutsch, um Piran dagegen meist fließend Italienisch.

Zusammengefasst: würden wir wiederkommen? Auf alle Fälle, vor allem in die traumhaften Berge!

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 22. September 2015

[Wien] Gruselkabinett

Hallo Leute!

Wien ist eine große Stadt der Medizin. Und natürlich hat die medizinische Universität eine große Sammlung, gegründet und benannt nach dem großen Habsburger Kaiser Joseph II.

Josephinum Wien
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^
Das Josephinum liegt an der Währinger Straße nahe der medizinischen Universität Wien im 9. Bezirk. Die nächste U2-Haltestelle ist die am Schottentor, von hier aus sind es 1 Straßenbahnstation und man ist schon fast dort.


Eintrittspreise, Öffnungszeiten
^^^^^^^
Die Öffnungszeiten sind relativ eingeschränkt. Die Sammlung ist für "Normalverbraucher" nur Freitag & Samstag 10.00 – 18.00 Uhr zu besichtigen. Die Bibliotheken sind für Medizinstudenten aber auch außerhalb dieser Öffnungszeiten zugänglich.

Eintritt

Erwachsene:                    €4.-

Ermäßigt:                         €2.-
(Studierende, Zivil- u. Präsenzdiener, SeniorInnen)

Kooperationspartner:     € 3.-
(Mitglieder von clubwien.at)

Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre:     freier Eintritt

Freier Eintritt mit der Niederösterreich-CARD und für Alumni Club Mitglieder der MedUni Wien

Eine öffentliche Führung findet immer freitags um 11 Uhr statt - die kostet zusätzlich zum normalen Eintritt 3€.


Das gibts zu sehen
^^^^^^^
Zunächst einmal - das fotografieren ist in der Sammlung leider nicht erlaubt.

Die zugängliche Sammlung ist im ersten Stock des alten Gebäudes. Sie ist grob in 2 Teile geteilt. Direkt beim Eingang gibt es einen kleinen Einblick in die Geschichte der Sammlung und des Hauses - wie gesagt, gegründet vom Kaiser Joseph II., auf den auch der 1785 entstandene Bau zurückgeht.

Auf den Weg in den zweiten Sammlungsteil kommt man an hohen Regalen vorbei, in denen historische medizinische Geräte wie Prothesen und OP-Besteck ausgestellt wird.

Die Sammlungsräume zeigen schließlich verschiedene - erstaunlich detaillierte - Wachsmodelle, die teils aus dem 18. Jahrhundert stammen und die zur Ausbildung von Medizinern eingesetzt wurden. Zum Teil noch in originalen Vitrinen sieht man hier unzählige Modelle - von Muskeln und Kreislaufsystem, von einzelnen Organsystemen etc.


Fazit
^^^^^^^
Nun, ich bin ein bisschen zwiegespalten, vermutlich weil ich als Biologin (zumal mit Schwerpunkt Physiologie) nicht wirklich ein Laie bin. Und natürlich sind heute die Modelle von Günter von Hagens (Körperwelten) wesentlich detaillierter. Allerdings, wenn man bedenkt, dass die aus dem 18. Jahrhundert stammen, sind sie erstaunlich detailgetreu.

Ein bisschen unübersichtlich ist der Katalog, den man am Eingang in die Hand gedrückt bekommt. Hier gibt es zwar zu jedem Ausstellungsstück eine Beschreibung, die muss man sich aber erst suchen (je nach den Nummern, die sowohl an Raum als auch an der Vitrine stehen. Dabei hat man einen dicken, abgegriffenen Schnellhefter in der Hand, was ich ein bisschen unangenehm fand - das nächste mal mit Führung.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 21. September 2015

[Wien] Aussichtspunkt

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal wieder eine Sehenwürdigkeit meiner Wahlheimat vor. Gestern waren wir im Lainzer Tiergarten wandern. Und dort liegt der Aussichtsturm Hubertuswarte.


Hubertuswarte
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^^^
Die Warte liegt auf dem Kaltbründlberg, dem höchsten Berg in Hietzing, mitten im Lainzer Tiergarten. Man erreicht sie am besten über eine hübsche Wanderung, die beim Lainzer Tor startet und geht vorbei am Rohrhaus hoch zur Warte. Der Rundwegist etwa 7km lang und überwindet 250 Höhenmeter.


Geschichte
^^^^^^^^^^^^
Auf dem Kaltbründlberg war im 1. Weltkrieg ein militärischer Beobachtungsturm errichtet. Der verfiel allerdings nach dem Krieg. Da nach dem Krieg der Lainzer Tiergarten für das Volk geöffnet wurde, wurde bald gefordert, dass man dort einen Aussichtsturm errichtet. 1937 wurde dann der heutige Turm aus Geldern des Kriegsgeschädigten Fonds errichtet.


Architektur
^^^^^^^^^^^^
Der Turm erinnert ein bisschen an einen Wehrturm. Das Bruchsteinmauerwerk ist sehr massiv gebaut. Der Turm ist insgesamt 22 m hoch und enthält 122 Stufen. Es gibt nur ein paar kleine Schlitze, die das Treppenhaus belichten.

Interessant fand ich auch ein Gedenkrelief neben dem Eingang. Das ist zwar relativ stark zerstört. Sie ist dem heiligen Hubertus - dem Namenspatron der Warte - gewidmet. Er ist Schutzpatron der Jagd, ein Hirsch ist noch deutlich zu erkennen.


Aussicht
^^^^^^^^^^^^
Man hat von oben einen wunderbaren Blick auf Wien auf der einen Seite und den Wiener Wald auf der anderen. Ich kann hier oben Stundenlang stehen und runterschauen, versuchen, alle Gebäude zu entdecken. Der Aufstieg ist kostenlos.

Hubertuswarte im März 2013



Fazit
^^^^^^^^^^^^
Selbst ohne eine Turmbesteigung ist eine Wanderung zur Hubertuswarte wirklich schön, da die Wanderwege vom Lainzer Tor dorthin wirklich perfekt ausgebaut sind. Im Sommer macht das ganze natürlich noch mehr Spaß, weil man von dort oben wirklich ganz Wien überblicken kann. Bei guter Sicht sieht man alle Bauwerke, das Riesenrad, den Stephansdom, die Hofburg sieht man von hieraus alles. Und schön ist auch, dass man hier deutlich das sieht, was ich an Wien so liebe. Auf der einen Seite sieht man die pulsierende Metropole, auf der anderen Seite sieht man die Berge des Wiener Waldes.

Das Bauwerk an sich ist sicher nix spektakuläres, aber die Aussicht machts. Man kann wirklich weit gucken, einfach toll! Im Sommer ist dort allerdings einiges los.

Aussicht von der Hubertuswarte über den Lainzer Tiergarten bis ins Lainzer Becken (September 2015)


In diesem Sinne

Eure Anke

[Wien] Meet the Wildsau

Kapitales Kaiserliches Wildschwein
Hallo Leute!

Wien ist eine wahrlich grüne Hauptstadt. Es gibt nicht nur die vielen Innerstädtischen Parks, etwa den Prater oder die Donauinsel, sondern auch am Stadtrand - egal ob im Wienerwald oder im Marchfeld - unzählige Grüne Zonen. Einer der bekannteste dieser Grünzonen am Rande des Wienerwaldes ist sicherlich der Lainzer Tiergarten.


Lainzer Tiergarten
^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^
Der Tiergarten liegt am Stadtrand, im 13. Bezirk zwischen dem Auhof und Wiental. Ein kleiner Teil gehört auch schon zu Niederösterreich. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist nicht ganz einfach. Zum Nikolaitor, einem Nebeneingang, kommt man noch relativ einfach mit der U4. Von dort geht man etwa 10 Minuten (ausgeschildert). Zum Haupteingang kommt man mit der 55A ab Hermesstraße. Die erreicht man mit der Tram 60 oder 62.

Blick von der Hubertuswarte


Die Öffnungszeiten sind unterschiedlich - er öffnet meist um 8 Uhr und schließt je nach Jahreszeit zwischen 17 und 20 Uhr. Im Januar und Februar ist nur der Bereich um die Hermesvilla zugänglich. Eintritt ist frei (außer in die Hermesvilla).


Geschichte
^^^^^^^
Schon seit 1561 wurde das Gebiet des Lainzer Tiergartens eingezäunt und zum Kaiserlichen Jagdrevier ernannt und das blieb es bis zum Ende der Monarchie. Und Nachfahren dieser Tiere - vor allem Wildschweine - kann man heute noch beobachten.

Kaiser Joseph II. (Sohn Maria Theresias) ließ das Gelände schließlich von einer 24,2 km langen Mauer einfassen. Der Maurer hieß Schlucker und hatte sich verrechnet, weshalb er das Ganze weit unter Preis fertigstellen musste. Daher stammt im Volksmund der bekannte Begriff "Armer Schlucker".

1882-86 schließlich ließ Kaiser Franz Joseph hier die berühmte Hermesvilla errichten, die ein Refugium für seine das Hofleben hassende Frau Elisabeth (genannt Sisi) erbauen. Umfangreiche Ställe für die Pferde durften hier genauso wenig fehlen wie Malereien, die Bilder aus der griechischen Mythologie zeigen (daher auch der Name Hermesvilla).

Nikolaikapelle



Fazit
^^^^^^^^
Ich liebe den Lainzer Tiergarten. Schließlich läuft es einem doch eiskalt den Rücken herunter, wenn es plötzlich neben einem im Wald raschelt und in aller Seelenruhe reibt sich ein Wildschwein an einem Baum reibt. Und die sind dabei relativ ungefährlich, da sie die Menschen gewöhnt sind. Und das sind auch die Bachen mit Frischlingen. Solange man keins anfassen will, sind sie recht friedlich. In den ruhigeren Ecken kann man auch Hirsche und europäische Mufflons beobachten, aber da muss man schon sehr viel Glück haben, weil sie doch nicht näher an die Wanderwege herankommen (was auch gut so ist).

Die Sichtungen von Rotwild etwa kann man dann beim Haupteingang am Lainzer Tor nachholen, dort ist ein Wildtiergehege, in dem Rehe, Hirsche und Mufflons leben.

Ebenfalls sehr sehenswert ist die Hubertuswarte, auf der man über die Baumwipfel hinweg einen sagenhaften Ausblick in Richtung Wien hat.

Einigermaßen gut essen kann man im Rohrhaus. Der Schweinsbraten war allerdings extrem salzig. Es ist eben so eine Jausenstation, nahe zur Hubertuswarte.

Auch sehr sehenswert ist natürlich die Hermesvilla, die auch ein kleines Restaurant beherbergt. Für die Ausstellung muss man allerdings Eintritt zahlen (nicht aber an jedem ersten Sonntag im Monat, dann ist dort wie in allen WienMuseums Mitgliedern freier Eintritt).

Am Lainzer Tor ist außerdem ein kleines Besucherzentrum, das die Geschichte und die Natur des Parks zeigt.

Schließlich kann man im Lainzer Tiergarten auch noch super wandern. Die Wanderwege sind alle perfekt ausgeschildert und mit Splitt ausgelegt, um die Hermesvilla sogar asphaltiert. Wenn man vom Nikolaitor kommt, sind die Wege auch nicht so extrem voll - um die Hermesvilla ist hier an einem Sonntag natürlich richtig viel los. Allerdings: Hunde und Mountainbikes sind nicht erlaubt.


In den Lainzer Tiergarten führt es sicher eher wenige Touristen, sondern mehr Wiener. Sonntags ist es recht voll, aber trotzdem traumhaft schön.

In diesem Sinne

Eure Anke