Donnerstag, 28. Januar 2016

|{Reisebuch - Reiseinspirationen|} Wenn das Fernweh ruft...

Hallo Leute!

Wenn das Fernweh ruft, ruf ich meistens zurück... Italien, Japan, Namibia, Botswana, Zimbabwe und zwischendurch auch noch ein bisschen Österreich, das steht dieses Jahr alles noch auf dem Programm. Und nachdem ich dieses Buch gelesen habe, wohl noch viel mehr....

The Travel Episodes
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Daten
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Herausgeber: Johannes Klaus
Verlag: Malik NG Taschenbuch
ISBN: 3492405924
Preis: 14,99€
Taschenbuch, 352 Seiten


Inhalt
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Dieses Buch fasst besten Geschichten zusammen, die auf travelepisodes.com veröffentlicht wurden.

Gruppiert in 3 Blöcke werden die unterschiedlichsten Reisegeschichten erzählt, die die Autoren wirklich rund um die Welt (am Anfang auch durch eine Karte illustriert)  erlebt haben - Von der Antarktis bis Bayern, von den Rocky Mountains bis Somailland werden dabei alle Kontinente bereist.

Eins haben die Reisen aber alle gemeinsam - die Reisenden sind nicht Teil der großen Touristenströme. Ganz im Gegenteil, sie versuchen sogar, sich möglichst weit von diesen großen Touristenströmen entfernt zu halten. Sie treffen sich mit Studenten und verfahren nach dem Sprichwort "When you're in Rome, do it like the Romans do" und interessieren sich mehr für das Leben und die Bevölkerung als für bestimmte Sehenswürdigkeiten.

Die Menschen reisen per Anhalter durch Pakistan oder zum Tiger-Watching nach Bangladesh und berichten dabei wirklich interessant. Das besonders schöne dabei ist, dass die Geschichten nicht alle ganz glatt gebügelt sind. Natürlich geht auch mal was schief, wenn man ohne Reiseleiter unterwegs ist. Dennoch lassen sich die Reisenden niemals unterkriegen.



Fazit
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Ein Buch, wie für mich gemacht. Das könnte man auf alle Fälle sagen. Reisen ist nicht immer einfach - manch einer reist im Sammeltaxi durch Länder, von denen ich eigentlich noch nie etwas gehört habe, manch anderer muss lange suchen, um den Touristenströmen in Ankgor zu entgehen (mir ging es ja in Macchu Pichu genauso).

Die Geschichten bieten eine absolute Inspiration für die nächsten gefühlten 800 Jahre. Zu den meisten Reisen gehört vor allem Mut. Oder man muss eben ein ganz kleines bisschen verrückt sein. Die Reisenden geben einen tiefen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Reisenden - die Eindrücke, die auf einen einströmen, die neuen Gerüche, die neuen Bilder, die man sieht. Fast fühlt man sich so, als wäre man selbst dabei gewesen...

Die Geschichten sind dabei angenehm abwechslungsreich präsentiert, ergänzt durch unzählige Farbfotos. Beides wecken in mir nur eins: Die absolute Lust aufs Reisen. Von mir gibt es ganz klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 26. Januar 2016

{Österreich - Wien - Bistro} Österreichs Antwort auf Starbucks

Hallo Leute!

Starbucks gehört heutzutage wohl zum Stadtbild jeder etwas größeren Stadt dazu. Umso überraschter war ich, dass ich in St. Petersburg beinahe ausschließlich Läden einer österreichischen Konkurrenz für Starbucks gefunden habe (am Newsky Prospekt war das Verhältnis von Coffeeshop Company zu Starbucks ca. 6:1). Ein paar Wochen vorher hatte ich eine Filiale der Kette mehr oder minder zufällig in Wien entdeckt und lieben gelernt...

Coffeeshop Company
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Lage
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Die Kette hat auch in Wien mehrere Filialen. Mein Test bezieht sich hauptsächlich auf die FilialeLandstraßer Hauptstraße (U3 Rochusgasse). In der Filiale am Dr.-Karl-Lueger-Platz habe ich bisher nur mal einen Kaffee getrunken. Es gibt aber auch noch weitere Filialen, unter anderem an der Josefstädter Straße und der Mariahilferstraße und im SCS.




Ambiente
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Das Ambiente wirkt auf den ersten Blick sehr modern. Man bestellt an einem Tresen Speisen und Getränke und sitzt dann in gemütlichen Sitzecken. Die Filiale an der Landstraßer Hauptstraße hat zudem einen großen Raucherbereich, der allerdings nicht allzu stark stinkt, wenn vormittags nicht zu viel los ist, kann man es dort auch als Nichtraucher aushalten.

Im vorderen Bereich (Nichtraucher) findet man einen Fernseher und kann außerdem beim Bereiten der Speisen zuschauen, was ich persönlich ja immer sehr nett finde.



Essen
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Es werden hauptsächlich einfache Speisen angeboten. Vormittags gehen die Crepes besonders gut. Ich hatte einen Crepe mit Apfelmus und Schokosauce und einen Schokoladencappuccino zum Preis von 4,50€. Vor 10 Uhr gibt es einen Crepe nach Wahl (auch zum Mitnehmen) für 2€. Der Crepe war echt lecker, auch das Apfelmus entsprach genau meinen Vorstellungen. Es gibt außerdem auch andere Frühstücksvarianten.

Neben Crepes gibt es auch einfache Speisen, hauptsächlich Pizza, Burger und Pasta. Ich hatte einmal einen Cheeseburger, der ganz frisch zubereitet wurde um 5,50€ - der ist natürlich etwas teurer als etwa bei Burgerking oder McDs, aber dafür auch wirklich nicht schlecht.



Getränke
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Kaffee und Kakao gibt es natürlich in allen Varianten (auch zum Mitnehmen). Ich bin da kein Spezialist, ich finde ihn aber besser als bei Starbucks - zumal keine Namen rumgebrüllt werden ;).

Auch sehr lecker sind die hausgemachten Limonaden. Die gibt es in 3 Sorten ( Himbeer-Zitrone, Limette-Ingwer-Minze und Holunder-Melisse). Holunder-Meilisse war wirklich lecker und vor allem sehr erfrischend.


Personal & Sauberkeit
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Das Personal ist wirklich super freundlich. Beim ersten Besuch der Herr war etwas lahm, aber sowas hat man eben manchmal. Die Dame, die meine Crepes gemacht hat, war dafür umso schneller. Alles war ganz unkompliziert.

Sowohl das Restaurant als auch die Toiletten wirkten auf mich sehr sauber - das Restaurant ist auch noch nicht allzu alt, weshalb es noch kein bisschen runtergekommen wirkt (wie manche Mc Ds Filialen in Wien) - vor allem wohl, weil das Zeug nicht in Pappe eingepackt kommt, sondern auf ECHTEN TELLERN.


Fazit
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Coffeeshop Company ist natürlich kein Restaurant, von dem man viel erwarten kann. Es ist gemütlich und bietet als Bistro günstige und frisch bereitete Speisen an. Und die sind auch nicht allzu viel teurer als die von Burger King oder Mc Donalds. Und vor allem geht es ungefähr genauso schnell.

Von mir gibt es für dieses Bistro mit tollem Kaffee und schnellen, einfachen Speisen sehr gute 4 Sterne. Eine perfekte Burgeralternative zu den klassischen Fastfoodketten. Starbucks kann jedenfalls einpacken, die Coffeeshop Company hat nämlich guten Kaffee UND was anständiges zu Essen...

In diesem Sinne

Eure Anke

|{Reisen - Reisebuch - Deutschland}| Hape Kerkeling kann einpacken

Hallo Leute!

Geht der Mann da wirklich...? Nein, das kann nicht sein... Doooooch, der Wanderer dort vorne läuft wirklich mit der Waschmaschine einmal quer durch Deutschland...

Mit der Waschmaschine durch Deutschland
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Daten
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Autor: Ludger Bücker
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442158761
Preis: 8,99€
Taschenbuch, 320 Seiten



Inhalt
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Vielleicht hat sich Ludger Bücker seinen Kollegen Tony Hawks zum Vorbild genommen, der vor einigen Jahren mit dem Kühlschrank durch Irland zog. Denn er baut sich einen alten Sackkarren um - den Holm ein bisschen größer, die Aufstellfläche auch. Und dann geht er auf einen Schrottplatz, holt sich eine alte Waschmaschine - baut alles aus, was er nicht braucht und tauft sie auf den klangvollen Namen Mikaela Miele. Und dann geht es auf Wanderschaft - das Gepäck kommt in die Trommel - gemeinsam mit einigen Flaschen Mineralwasser und vor allem Müsliriegeln.

1200 km läuft er mit seiner Mikaela in 38 Tagen entlang des Rheintals vom Bodensee bis in den Ruhrpott - dabei sieht er aus, als würde er eigentlich von einem Kundendienst für Waschmaschinen kommen. Und dabei berichtet er von allerhand lustigen Begegnungen (Orte und Namen sind dabei vertauscht). Dabei trotzt er Wind und Wetter und natürlich all den neugierigen Fragen, warum man denn auf so eine Idee kommt.


Fazit
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Der Jakobsweg ist ja sowas von Out - vielleicht sollte Hape Kerkeling den nochmal mit einer Spülmaschine laufen, um ihn wieder interessant zu machen. Ich meine, auf so eine Idee muss man erstmal kommen - keinen Rucksack auf dem Rücken, sondern eine Waschmaschine auf Rollen - und schon hat man sein Gepäck immer dabei. Zugegeben, Zugfahren könnte schwierig werden - aber mit dem Sackkarren kommt er ja durchaus auch über schlammige Abhänge.

Er begibt sich mit der Reise als Hobbyethniologe auf die Suche nach den Menschen, er will die Aufmerksamkeit, die sein skuriller Reisegefährte so mit sich bringt und er findet eben diesen Kontakt zu interessanten Menschen, Begegnungen, die er nie wieder vergisst und die auch ihn und seine Mikaela Miele nicht mehr vergessen werden.

Eins ist ihm in jedem Ort sicher - die Aufmerksamkeit der Menschen. Und so hat er, wie er selbst sagt, das erste mal in seinem Leben wirklich interessante Begegnungen. Die Leute sprechen ihn an, ältere Damen trinken einen Schnapps mit ihm. Und eben diese Begegnungen beschreibt Bücker mit extrem viel Humor, der einen einfach zum Schmunzeln bringen muss.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Samstag, 23. Januar 2016

{Russland - Reisebuch - Kultur} Auf Reisen mit den Genossen

Hallo Leute!

Vor meinen Reisen finde ich solche Kulturführer ja immer ganz spannend. Und so habe ich mich von Iwanowski diesmal auch über das Aufklären lassen, was in Russland so alles auf mich wartet...

Reisegast in Russland
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Daten
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Autorin: Katrin Liska
Verlag: Iwanowski
ISBN: 3923975848
Preis: 17,95€
Taschenbuch, 222 Seiten


Inhalt
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Katrin Liska hat eine besondere Beziehung zu Russland. Sie hat ein Jahr in St. Petersburg, der Heimat ihres Mannes gelebt und das Land in all seiner Weite bereist - und eben dieses Land stellt sie uns mit diesem Buch vor.

Sie gibt ausführliche Einblicke in die Geschichtliche Entwicklung des Landes bis zu den Entwicklungen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion mit den Problemen der Demokratisierung, die das mit sich brachte und bringt.

Sehr ausführlich schreibt sie aber auch über Probleme der aktuellen Gesellschaft, Wirtschaft und Bildung spielen dabei genauso eine Rolle, wie Fettnäpfchen, um die man als Westeuropäer erst einmal herumschiffen muss  - wie hat man sich etwa zu verhalten, wenn man bei Russen zu Hause eingeladen ist? Warum darf man in einem Blumenstrauß keine ungerade Anzahl an Blumen einbauen? Und was isst der Russe so zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen? Und wie viel Wodka muss man wirklich mittrinken? Besonders amüsant finde ich das Kapitel über die Anarchie im Straßenverkehr und über das Alltagsleben in Russland.

Die Texte sind schön übersichtlich gegliedert und durch ansprechende Infoboxen ergänzt.

Ergänzt wird das ganze durch schöne Schwarz-Weiß-Fotos.



Fazit
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Wer sich vor einer Russlandreise genau über die Geschichte des Landes und die gegenwärtige und auch die geschichtliche Situation des Landes auseinandersetzen möchte, ist mit diesem Buch genau richtig. Natürlich spielt man hier auch ein bisschen mit Klischees, bei einem so großen Land ist natürlich auch nicht alles allgemein gültig und gerade was das Verhalten als Gast angeht, muss man natürlich auch seine eigenen Erfahrungen machen (das macht ja auch ein bisschen den Reiz des Reisens aus).

Besonders spannend finde ich die Übergänge von der Sowjetunion ins heutige Russland. Anschaulich beschrieben zeigt die Autorin hier, was die einzelnen Präsidenten von den anderen unterschieden und zu was eben diese Besonderheiten zur Entwicklungen des heutigen Russlands beitrugen.

Das Buch ist ein schöner, amüsant zu lesender Kultur- und Geschichtsführer - leider ist die letzte Auflage allerdings nun auch schon 10 Jahre alt, vielleicht ist da mal wieder eine Überarbeitung fällig.

Von mir gibt es gute 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 21. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Kirche} Friedhof der Zaren


Hallo Leute!

St. Petersburg im Winter - ich kann fast nicht genug schwärmen. Die Kathedrale, die ich euch jetzt vorstellen möchte, steht im Zentrum der Peter und Paul Festung auf der Haseninsel. Charakteristisch hebt sie ihren spitzen Goldturm in die kalte Winterluft...

Peter-und-Paul-Kathedrale
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Lage
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Die Kathedrale liegt im Herzen der Haseninsel hinter den dicken Festungsmauern. Dorthin gelangt man am besten mit der Metro Linie 2 (Station Gorkowskaja). Von dort ist es dann noch ein kleiner Fußmarsch zum Ufer der Newa.


Eintritt, Öffnungszeiten
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Eintrittskarten gibt es im Ticketbüro am Festungseingang. Der Einzeleintritt zur Kathedrale kostet 350 Rubel, das Kombiticket (gültig für die ganze Festung) kostet 450 Rubel.

Die Kathedrale ist täglich außer mittwochs von 10 bis 16 Uhr geöffnet, allerdings ist der Andrang gerade an Touristengruppen immer relativ hoch.



Geschichte
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Die Kathedrale wurde gleich in den ersten Jahren der Festung in deren Zentrum vom italienischen Architekten Domenico Trezzini (der auch die Festung baute) errichtet und im Jahr 1732 fertiggestellt. Mit rund 123 m ist sie bis heute die höchste Kirche der Stadt - seit Bau des Fernsehturms allerdings nur noch das zweithöchste Gebäude.

In der Geschichte spielt sie wohl vor allem als Grablegungskirche der Zarenfamilie Romanow eine Rolle - als die sie auch geplant war. Die erste Beisetzung fand zur Ehren der im Alter von 2 Jahren verstorbenen Tochter Peters des Großen statt, der letzte Zar Nikolaus II. fand in einer eigenen Kapelle gemeinsam mit seiner Familie erst 1998 dort seine letzte Ruhestätte (die Geschichte von der Ermordung der Familie in einem Keller in Ekatarininburg kennt der gewiefte Geschichtsspezialist vielleicht sogar). Die Leichnahme wurden erst auf den Tag genau 80 Jahre danach nach St. Petersburg überführt und in einer Kapelle neben dem Eingang beigesetzt.

Aber man findet auch die Gräber der anderen berühmten Zaren, etwa das von Katharina der Großen oder natürlich auch das vom Gründer St. Petersburgs, Peters des Großen - alle gebettet in Särgen aus weißem Marmor - nur Zar Alexander II. und seine Ehefrau wurden wegen der Abschaffung der Leibeigenschaft in Russland mit farbigen Särgen besonders geehrt.

1896 musste schließlich angebaut werden. Die kleine Kirche wurde einfach zu eng und daher befindet sich eine Kapelle der Grafen in direkter Verbindung zur Hauptkirche. Im Verbindungsgang findet sich dann noch eine kleine Ausstellung mit Bildern der Fürstenfamilie und von diversen Begräbnissen in der Kathedrale.


Fazit
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So eindrucksvoll erhebt sich die goldene Spitze nach oben, auf der ein Engel seinen Platz gefunden hat. Da vergisst man fast, wie unterdimensioniert die dazu passende Kirche rein äußerlich ist. Irgendwann musste da ja mal der Platz ausgehen.

Aber ich muss ja sagen, ich liebe ja solche alten Friedhöfe - und nichts anderes ist diese Kirche. Man liest die alten, aus dem Geschichtsunterricht bekannten Namen und denkt, wie ich finde, noch intensiver darüber nach, wie die Leute denn so gewesen sein könnten - oder was so passiert ist, in der Nacht, als die gesamte Zarenfamilie ausgelöscht wurde? So geht es mir auch immer, wenn ich in Wien über den Ehrenfriedhof oder in die Kaisergruft gehe. Und fast vergisst man auch ein bisschen den Trubel mit den Touristengruppen um sich herum, die in allen Sprachen erklärt bekommen, wer wann wo und wie gestorben ist. Und diese leicht morbide Ader hat die Kathedrale bei mir getroffen.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 20. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Kirche} Museum für Antireligiöse Kunst? Aber... Hä?

Die Kuppel der Isaakskathedrale erhebt sich an der Newa
Hallo Leute!

Manchmal gibt es Orte, die dann doch ein bisschen merkwürdig sind. So war in der Isaakskathedrale während der Sowjet-Zeit ein antireligiöses Museum untergebracht...

Isaakskathedrale
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Lage
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Die goldene Kuppel der Isaakskathedrale erhebt sich direkt an der Newa unweit der Eremitage direkt neben der Admiralität.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise
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Es gibt unterschiedliche Tickets für das Museum (250 Rubel/Person), für den Umgang der Kuppel (250 Rubel) und ein Kombiticket für 400 Rubel. Die Tickets gibt es an Automaten, die auch auf Englisch funktionieren, einige davon funktionieren auch mit Rubel-Noten.

Die Kathedrale ist täglich (außer Mittwochs) von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
Altarraum




Geschichte
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Die erste hölzerne Kirche für den Stadtheiligen Isaak entstand bereits 1707. DIese wurde allerdings bereits 10 Jahre später durch einen Steinbau ersetzt, doch dieser wurde kurze Zeit später bei einem Brand vollständig zerstört.

Katharina die Große gab dann 1765 einen neuen Bau in Auftrag, der allerdings nur stockend fertiggestellt wurde. Der Bau wurde 1802 geweiht, allerdings mit nur einer anstatt 5 geplanten Kuppeln.

Nach dem Sieg gegen Napoleon sollte die Kathedrale zu einem Nationalmonument werden. Daher beauftragte Alexander I. den Franzosen Montferrant mit dem Neubau, in den nur der Altarraum der alten Kirche mit einbezogen wurde.

Dazu musste zunächst ein stabiles Fundament in den Sumpf an der Newa gehauen werden - dazu dienten insgesamt 11000 Baumstämme in den Boden gerammt. Dennoch kam es bei den Bauarbeiten immer wieder zu statischen Problemen. 1858 wurde die Kathedrale schließlich in ihrem heutige Zustand fertiggestellt und geweiht.

Nach 1928 wurde in der Kathedrale ein Museum für Antireligiöse Kunst untergebracht. Unter anderem hing ein Faucaultsches Pendel von der Decke, um die Erdrotation zu demonstrieren.

Im 2. Weltkrieg wurden hauptsächlich Kunstgegegenstände hier deponiert. Aus Schutz wurden sogar die goldenen Kuppeln grün angestrichen.

Heute finden in der Kathedrale zumindest zu hohen Festtagen wieder Gottesdienste statt, ansonsten ist der Innenraum hauptsächlich ein Museum.




Fazit
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Dafür, dass die Kirche in der Sowjet-Zeit ordentlich zu leiden hatte, ist sie wirklich beeindruckend. Schon das Portal mit den riesigen Marmorsäulen sind einfach gigantisch.

Insgesamt mehr als 40 Gesteinssorten wurden verwendet, großartig sind alleine schon die zehn großen Malachitsäulen. Alle Materialien sollen bei einer Büste des Architekten verwendet worden sein, die im Inneren ausgestellt ist, allerdings bei unserem Besuch nicht zugänglich war, vermutlich aufhrund von Restaurierungsarbeiten.

Die großformatigen Mosaike sind nicht ganz so beeindruckend wie in der Erlöserkirche, aber dennoch genauso großartig anzusehen wie die riesige Kuppel.

Oben kann man an einem Umlauf bei der Kuppel den Ausblick auf die Newa genießen, das war bei unserem Besuch allerdings wetterbedingt (Eissturm) nicht möglich.

Die Isaakskathedrale ist für mich absolut sehenswert und gehört neben Festung, Eremitage und Erlöserkirche sicher zu den Highlights (zumindest im Winter)

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 18. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Reisebuch} Einsamer - kalter Planet Russland

Hallo Leute!

Nun ist es auch in Wien endlich so richtig kalt. Ich bilde mir ja ein, dass ich ein bisschen von der Kälte aus Russland mitgebracht habe. Auf unserer Reise hatten wir diesmal zwei Reiseführer im Rucksack dabei - den von Michael Müller und den von Lonely Planet. Letzteren möchte ich euch heute vorstellen...

Lonely Planet St. Petersburg (Deutsche Ausgabe)
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Daten
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Autoren: Simon Richmond, Tom Masters
Verlag: Mairdumont
ISBN: 3829723776
Preis: 17,99€
Taschenbuch, 186 Seiten

Zielgruppe
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Wie so oft, ist auch dieser Lonely Planet Reiseführer mehr auf diejenigen ausgelegt, die nicht mit einer Reisegruppe kommen und sich das Programm vorgeben lassen, sondern viel mehr auf diejenigen, die eine Stadt individuell erkunden wollen - Leute wie uns also, die sich auch mal ohne Guide durch die Eremitage schlagen wollen. Er ist auch ein bisschen auf das Reisen mit schmalem Geldbeutel ausgelegt, es werden besonders günstige Restaurants empfohlen, die auch russische Touristen besuchen würden. Das merkt man auch daran, dass es etwa Kategorien gibt wie "gratis in St. Petersburg", in der Museen vorgestellt werden, die man ohne Eintritt besichtigen kann.


Inhalt
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Der Inhalt wird schön übersichtlich präsentiert: Es gibt die Kategorien

- Reiseplanung
- St. Petersburg erleben
- St. Petersburg verstehen
- Reisepraktisches

Gerade der Bereich Reiseplanung ist meiner Meinung nach für St. Petersburg besonders wichtig, da man eben im Sommer die weißen Nächte hat, im Winter dafür Temperaturen von -30°C und daher ist gerade im Winter die saubere Planung besonders wichtig. Zudem fehlen auch wichtige Informationen nicht, etwa zur Beschaffung des Russlandvisums. Ganz cool sind auch Informationen zu geführten Touren (es gibt wie in so vielen Großstädten die Free Walking Tours) oder besonderen Festivals oder Feiertagen.

Im weitaus wichtigsten Teil wird auf die einzelnen Sehenswürdigkeiten eingegangen. Diese sind dem jeweiligen Stadtteil zugeordnet, allerdings nicht entlang einer bestimmten Route. Zu dem jeweiligen Stadtteil gibt es am Ende dann noch den Atlas, auf dem die einzelnen Sehenswürdigkeiten, aber auch Hotels und Restaurants und sogar etwas wie Spielplätze vermerkt sind. Danach kann man sich wunderbar orientieren - nur waren wir etwas irritiert beim Denkmal für die heldenhaften Befreier Leningrads, das im Sommer wohl gut von einer U-Bahn-Station zu erwandern ist, wir haben aber nach gut 1,5 km entnervt aufgegeben nur um später im Taxi zum Flughafen festzustellen, dass wir mindestens 4 km mehr hätten laufen müssen, um das Denkmal zu erreichen - was bei -26°C uns dann doch etwas zu viel gewesen wäre. Insgesamt sind die Sehenswürdigkeiten und Restaurants gut und sauber beschrieben, sogar Hinweise wie, dass man sich in die Eremitage unbedingt was zu Essen mitnehmen sollte (aber nicht im Rucksack) und wo man danach Essen gehen kann, sind enthalten, was bei mir einen sehr praktischen Eindruck gemacht hat, denn man beschreibt eben nicht nur die Sehenswürdigkeit an sich.

Im Weiteren geht es dann um die klassischen Kapitel eines Reiseführers. In St. Petersburg verstehen geht es hauptsächlich um die doch noch sehr junge Geschichte der Stadt und im Reisepraktischen findet man eben die Adressen der Botschaften, bestimmte Verkehrsregeln, Hinweise zu der Anreise etc.



Aufmachung
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Auf den ersten Blick wirkt der Lonely Planet Reiseführer relativ dünn und Biegsam. Da ich ihn hauptsächlich in der Jackentasche transportiert habe, war er angenehm leicht. Zusätzlich zu dem Cityatlas im Inneren, der bestimmte Bereiche (hauptsächlich der Altstadt) abdeckt, gibt es noch eine sehr angenehme Faltkarte, nicht zu groß und nicht zu klein. Wobei ich muss ehrlicherweise sagen, dass wir gerade im Außenbereich uns hauptsächlich auf den Atlas verlassen haben, die Faltkarte auf- und zufalten war uns bei bis zu -30°C doch ein bisschen zu mühsam.


Fazit
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Ich bin ja eigentlich ein Fan der Michael Müller Reiseführer - diesmal jedoch (Achtung Spoiler) hat der Lonely Planet für unsere Begriffe ganz klar das Rennen gemacht. Nicht nur, dass er weit ausführlicher auf die Sehenswürdigkeiten eingegangen ist, wo der Michael Müller auf den "Audio Guide" verwiesen hat. Besonders haben mir solche praktischen Hinweise gefallen, wie etwa wo man nach der Eremitage einen besonders leckeren Burger essen kann und dass man eben in die Eremitage keine Rucksäcke mitnehmen kann, sehr wohl aber was zu Essen - da hat man gleich den Eindruck, der Autor berichtet aus dem wahren Leben und hat nicht nur den Audioguide irgendwo heruntergeladen.

Von mir gibt es für den Lonely Planet St. Petersburg (Deutsche Ausgabe) ganz klare 5 Sterne und ich kann ihn ohne Einschränkung weiterempfehlen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 17. Januar 2016

{Reisen allgemein} Meine Reisen

Hallo Leute!

Das Reisen gehört zu unserem Leben - das gemeinsam unterwegs sein. Da hat sich auf der Weltkarte schon so einiges angesammelt. Und dabei haben wir nicht einmal wirkliche Kriterien bei der Wahl der Reise - es kommt wie es eben kommt...

Nun bin ich angeschrieben worden, wann wir denn wo waren - das ist ja tatsächlich für den Wert der Erfahrungen ziemlich wichtig. Daher hier eine kleine Zusammenfassung:

Deutschland - seit 1983 immer mal wieder
Portugal - Rundreise Algarve: Mai 2010
USA - Städtetrip New York und Key West: Mai 2011
Österreich - einfach überall mal seit Mai 2012
Griechenland - Rundreise Athen - Delphi - Peloponnes: Oktober 2012
Ungarn - Städtetrip Budapest: Mai und August 2013
Tschechien - Städtetrip Prag: Juni und November 2013
Rumänien - Rundreise Siebenbürgen und Donaudelta: September 2013
Türkei - Städtetrip Istanbul: Juni 2014
Peru - Rundreise: August 2014
Niederlande - da sind wir nach der Perureise gestrandet
Israel - Städtetrip Jerusalem: Dezember 2014
Italien - Städtereise Florenz: März 2015
Slowenien - Rundreise: Juni 2015
Ägypten - Nilrundreise: Oktober 2015
Belgien - Städtetrip Brüssel: Oktober 2015
Russland - Städtetrip St. Petersburg: Januar 2016
Italien - Städtetrip Rom: Mai 2016
Japan - Städtetrip Tokio und Kyoto: Juni 2016
Namibia, Botswana, Zimbabwe - geplant für Herbst 2016

Ihr seht allerdings, die Liste ist noch nicht vollständig und wird sich in den nächsten Jahrzehnten hoffentlich noch ein bisschen anfüllen und ich kann euch mit meinen Reisetipps und Bildern immer zu Diensten sein.

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 16. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Restaurant} Gut und günstig essen

Frühstücksstation
Hallo Leute!

Beim Sightseeing kriegt man Hunger - auch bei -30°C. Gut und günstig kann man in St. Petersburg bei Marketplace essen, einer Restaurantkette, die es alleine 2x am Newsky Prospekt findet...

Marketplace
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Lage
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Wir haben 2 Filialen getestet. Eine liegt weiter oben am Newsky Prospekt, eine weitere ein bisschen weiter unten.


Ambiente
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Die Lokale sind beide sehr modern eingerichtet. Sie sind ausgelegt als Selbstbedienungsläden - es gibt etwa eine Station, die nur auf Frühstück ausgelegt ist, oben gibt es eine klassische Bar, an denen man sich diverse Drinks mixen lassen kann. Außerdem gibt es eine Station für diverse einfache und günstige Speisen.


Essen
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Am Eingang bekommt man eine Karte, auf die man alles, was man konsumiert, auflädt und dann am Ende beim Ausgang zahlt. Insofern erinnert mich das Konzept ein klein wenig an Vapiano (zumindest in Wien).

Das meiste Essen wird frisch zubereitet oder zumindest frisch erwärmt. So bekommt man etwa gefüllte Pfannkuchen frisch auf der Platte durcherhitzt oder auch meine Spaghetti wurden ganz frisch in der Pfanne gemacht.

Dabei ist das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut top. Für ein ausgiebiges Frühstück mit frisch gepresstem Saft (wirklich ganz frisch) und Cappuccino, warmen Pfannkuchen und Küchlein zahlten wir keine 1000 Rubel - rund 12€. Die Portion frische Pasta mit Pilzen kostet 220 Rubel, somit keine 3€.



Personal
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Die Bestellung auf Englisch ist wie überall in St. Petersburg nicht immer ganz einfach. Meist ist aber ein Kollege in der Nähe, der als Dolmetscher gefragt wird. Die Schilder sind allerdings alle mit Englischen und Russischen Speisenamen beschriftet, so dass man sich gut helfen kann.


Fazit
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Bei Marketplace kann man auf jeden Fall gut und günstig essen. Das merkt man alleine daran, dass sich hier auch morgens schon einige Einheimische einfinden. Da das eine Lokal quasi direkt neben unserer Herberge lag, kamen wir jeden Morgen wieder zum Frühstück her. Vor allem der frisch gepresste Saft und die leckeren gefüllten Pfannkuchen machen nicht nur satt und sind auch richtig lecker.

Mittags ist bei Marketplace relativ viel Betrieb, hier lohnt es sich, wenn einer erst einen Platz sucht, sonst steht man am Ende dann mit seinem vollen Tablett aber ohne Sitzplatz da.

Das moderne Ambiente ist wirklich gemütlich, richtig schön bunt und macht einfach Spaß. Schon direkt beim Eingang wird man von einer Deko aus frischem Obst empfangen - das dann auch aus den Schüsseln zum Saftpressen geholt wird.

Wir waren oft bei marketplace - ich kann es absolut empfehlen. Es ist natürlich kein romantisches Date-Lokal, aber es wird billiger als bei Burgerking und man wird richtig gut satt.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 14. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Hostel} Toplage

Klein aber fein
Hallo Leute!

Gerade bei Städtereisen ist ja die Lage wichtig - braucht man erstmal 1 Stunde Zugfahrt, um zu den Sehenswürdigkeiten zu kommen, ist die Laune schon verdorben. Wir hatten zwar eigentlich ein Mini-Hotel gebucht und sind in einem Hostel gelandet - allerdings in einem sehr schönen, mit dem man auch Mitte 30 noch leben kann...

Port na Nevskom
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Lage
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Das Hostel liegt mehr oder minder direkt am Newsky Prospekt - zu Fuss braucht man etwa zur Eremitage 20 Minuten, zur nächsten U-Bahn-Station Mayakowskaya sind es keine 2 Minuten.

Allerdings liegt das Hostel nicht direkt an der Straße, sondern in einem Hinterhof. Daher war es anfangs etwas schwierig zu finden.


Preis
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Wir zahlten für das Economy Doppelzimmer für 6 Übernachtungen 15900 Rubel, was rund 200€ entsprechen.

Wir buchten über booking.com. Es war etwas irritierend, wir bekamen nach der Buchung eine Aufforderung, das Geld anzuzahlen - problematischerweise allerdings in russisch und ohne Möglichkeit, ohne russisches Konto zu zahlen. Auf Nachfrage ging es dann aber doch über Paypal. Das war ein bisschen komisch, das ging aber im Endeffekt ganz unproblematisch.


Zimmer und Service
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Nun war auf booking.com vom Mini-Hotel die Rede und es gab auch nichts mit "Gemeinschaftsbad". Das war anfangs ein bisschen komisch, nun sind die beiden Duschen für die insgesamt 9 Zimmer wirklich sehr sauber und werden vom Personal mehrmals täglich geputzt, genauso wie die beiden Toiletten. Für den Preis war das im Endeffekt auch mehr als in Ordnung.

Zudem gibt es noch eine große Küche, die man mitnutzen darf - was wir allerdings nicht taten, wir haben dann doch immer im Restaurant gefrühstückt (um die Ecke bei Marketplace). Die Dame an der Rezeption steht den ganzen Tag zur Verfügung und hilft einem auch super lieb - etwa um das Taxi zum Flughafen zu besorgen oder sie hilft auch mit Magentabletten aus.

Das Zimmer an sich war sehr einfach möbliert mit einem einfachen Doppelbett, einer Kleiderstange und einer Kommode. Alles war nicht neuwertig, aber auch nicht kaputt - einen Zimmerservice (mit frischen Handtüchern und Betten machen) gab es allerdings nicht - frische Handtücher hat man aber jederzeit an der Rezeption erfragen können.


Fazit
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Wenn man auf Komfort verzichten kann, ist man im Hostel Port na Nevskom absolut richtig. Mit dem Economy Doppelzimmer ein kleines, gut geheiztes Zimmer mit Gemeinschaftsbad (super sauber!) und Zugang zur Küche. Das Personal ist super nett, die Dame, die meist dort war, sprach perfekt Englisch und war wirklich super hilfsbereit mit allem.

Für den Citytrip, wenn man eh nur zum Schlafen ins Hotel kommt, war das Hostel für uns absolut ausreichend und wir hatten auch kein großes Problem mit dem Gemeinschaftsbad. Dafür war eben die Lage absolut perfekt - wir haben kaum die Metro nutzen müssen, ein Lokal fürs Frühstück lag quasi nebenan - also wir waren zufrieden.

Nur die Sache mit dem Gemeinschaftsbad könnte man bei booking.com vielleicht mal in die Beschreibung mit aufnehmen, dann wären wir nicht so irritiert gewesen am Beginn.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 13. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Sehenswertes} Da wo St. Petersburg begann


Hallo Leute!

St. Petersburg gehört ja sicherlich zu den jüngsten Großstädten Europas - gegründet durch Peter den Großen im Jahr 1703. Und begonnen hat die Stadt vor allem als Festung, die Russland zur Newa-Mündung und bis zur Ostsee hin absichern sollte. Und daher begann auch alles mit dieser Festung...

Peter-und-Paul-Festung
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Lage
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Die Festung liegt auf der kleinen Haseninsel an der Newa-Mündung ziemlich direkt gegenüber des Winterpalast - leicht zu erkennen an der goldenen Spitze der Peter-und-Paul-Kathedrale.

Am einfachsten gelangt man mit der Metro dorthin (blaue Linie, Station Gorkowskaja). Von dort aus sind es noch etwa 5 Minuten Fußmarsch. Die Insel selbst erreicht man über 2 Brücken, an denen man auch gleich in die Ticketbüros geleitet wird.

Die Zarengräber



Öffnungszeiten, Eintrittspreise
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Das Gelände der Festung ist frei zugänglich und täglich von 8:30 bis 21 Uhr geöffnet, die auf dem Gelände befindlichen Museen sind täglich (außer Mittwoch) von 10 bis 17 Uhr zugänglich.

Die Eintrittspreise sind unterschiedlich - wir haben uns für das Kombiticket um 450 Rubel entschieden. Dafür kann man dann das Haus des Kommandanten (war leider wegen Renovierungsarbeiten bei unserem Besuch geschlossen), ins Gefängnis, in die Kathedrale und in den Newa-Curtain, der Außenmauer, in der man eine Ausstellung zur Geschichte der Festung untergebracht hat. Zudem gibt es irgendwo noch ein Museum zur Geschichte der russischen Raumfahrt, das wir aber nicht gefunden haben (haben auch etwas unmotiviert gesucht).

Neben den Ausstellungen kann man gegen zusätzlichen Eintritt noch auf die äußere Festungsmauer steigen (Newa Panorama), das gleiche Panorama bekommt man allerdings auch, wenn man unten an der Mauer entlang spaziert (da kostet es nix). Außerdem gibt es noch einen Pavillon, in dem das Boot Peters des Großen ausgestellt wird und ein Wachsfigurenkabinett.

 Geschichte
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Peter der Große beschloss 1703 die Neugründung St. Petersburg und noch im gleichen Jahr begann der Bau der großen Festungsanlage, die Russland im Nordischen Krieg gegen die Schweden absichern sollte. Peter selbst beaufsichtigte den Bau und lebte währenddessen in einer kleinen Holzhütte unweit der Baustelle. Die zunächst aus Holz gebaute Anlage wurde 1706 bis 1740 komplett aus Stein gebaut. Festungsbaumeister war Domenico Trezzini.

Schon 1720 wurde in einer der Bastionen das berüchtigste Gefängnis Russlands gebaut, in dem später unter anderem Lenins Bruder Alexander Uljanow, Maxim Gorki und Dostojewski untergebracht waren. Dieses wurde 1917 bedeutendes Symbol der Revolution, da die Revolutionäre das Gefängnis stürmten und die Gefangenen befreiten.

Ein weiteres Gebäude von zentraler Bedeutung ist die Kathedrale, die als erstes Gotteshaus von St. Petersburg entstand und bis heute Grablegungskirche der Zarenfamilie ist - unter anderem findet man hier die Gräber von Peter dem Großen und auch von Katharina der Großen und auch die letzte Zarenfamilie ist in einer kleinen Kapelle gesondert bestattet.


Unser Rundgang
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Für die Festung haben wir uns etwa 4 Stunden Zeit genommen. Begonnen haben wir im Gefängnis, das in der Trubezkoi Bastion untergebracht war. Im zweigeschossigen Gebäude kann man sich die Entwicklung der Einrichtung anschauen und wird auf anschaulichen Schautafeln über die meist politischen Gefangenen informiert, die in den einzelnen Zellen untergebracht waren. In verschiedene Zellen, auch in den Karner, die Strafzelle, kann man hineingehen, auch mal die Türe schließen. Das war wirklich beeindruckend. Hier waren ausschließlich Einzelzellen auf zwei Etagen, eine Kommunikation wurde durch eine Schallisolierung unterbunden.

Nicht verpassen sollte man das Panorama. Hierfür muss man allerdings nicht auf die Festungsmauer hinauf. Kostenlos gibt es das nämlich auch, wenn man durch das Tor auf der Newa-Seite hinaustritt. Hier ist auch ein 350 Meter langer Sandstrand - der war bei -18°C leider nicht zu gebrauchen, ist im Sommer allerdings mit Sicherheit ganz toll.

Im Newa Curtain ist eine kleine, aber feine Ausstellung zur Geschichte der Bastion. Sie zeigt unter anderem die Überreste eines hölzernen Torbogens.

Da das Kommandantenhaus leider geschlossen war, gingen wir nun direkt zur Kathedrale. Die ist allerdings immer sehr voll, da sie natürlich im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Hier findet man die Gräber der Zarenfamilie und anderer Adeliger - sogar angebaut werden musste schon, da die Familiengruft der Romanows nämlich schon ziemlich überfüllt war.

Nett ist auch noch eine Statue Peters des Großen, die wohl als moderne Kunst gelten könnte. Der Kopf ist nämlich im Vergleich zum restlichen Körper sehr klein.


Fazit
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Die Peter-und-Paul-Festung gehört sicherlich zum Standardprogramm einer jeden St. Petersburg Tour und das mit Recht. Das verwinkelte Gelände bietet einiges an Geschichte und an sehr hübscher Architektur. Gerade im Außenbereich hätten wir uns im Sommer wohl etwas länger aufgehalten, uns an den Strand gesetzt und das Panorama genossen - wir hatten aber ein bisschen Angst, dass uns auf der Newa ein Eisbär entgegenkommt - dafür war es für uns schlicht zu kalt.

Sehr eindrucksvoll und bedrückend ist für mich das Gefängnis im Kopf haften geblieben. Wenn man in der engen Strafzelle die Tür zumacht, kommt einem schon eine bisschen die Platzangst. Aber auch die Kathedrale mit den Zarengräbern fand ich super spannend, genauso wie das tolle Glockenspiel, das stündlich gespielt wird.

Ich war begeistert und kann einem jeden Reisenden in St. Petersburg einen Besuch wärmstens ans Herz legen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 12. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Museum} 400 Räume voll mit Kunst


Hallo Leute!

Riesige Museen sind immer ein kleines bisschen überwältigend - in der Eremitage in St. Petersburg war ich sogar ein ganz kleines bisschen überfordert...

Eremitage
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Lage
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Die Eremitage ist die Kunstausstellung, die sich auf mehrere Gebäudekomplexe in und um die Eremitage und den Winterpalast untergebracht sind. Das riesige Gebäude liegt direkt an der Newa am Newsky Prospekt. Der Zugang ist am Palastplatz (man erkennt ihn gut an den Schlangen.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise
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Wir zahlten das Ticket an einem der 4 Automaten, die im Hof des Schlosses stehen. Hier sind die Schlangen am kleinesten und man zahlt 600 Rubel. Dafür erhält man eine Eintrittskarte zur Eremitage, zum Generalstabsgebäude, zum Menshikow-Palast und zum Porzellanmuseum. An der Kasse gibt es zusätzlich ein Ticket für Russen und Weißrussen für 400 Rubel, das man wohl mit einiger Überzeugungskraft wohl an der Kasse bekommt.

Zudem gibt es ein online Ticket für 22 Dollar, was allerdings weit mehr als den doppelten Eintrittspreis bedeuten würde. Wir waren kurz nach der Öffnung der Kassen da und nach gut 10 Minuten waren wir drin.


Die Ausstellung ist täglich außer Montags von 10:30 bis 18 Uhr geöffnet, Mittwochs und Freitags sogar bis 21 Uhr. Für den Winter sind die Öffnungszeiten okay, zumal wir festgestellt haben, dass wir eh nicht früher aus dem Bett kamen, im Sommer würde ich die späte Öffnung als ein wenig blöd befinden, zumal man sich auf jeden Fall den ganzen Tag Zeit nehmen sollte.

Jacken und Rucksäcke müssen abgegeben werden (kostenlos an der Garderobe). Es empfiehlt sich allerdings, in einer kleinen Umhängetasche eine Flasche Wasser und eine Kleinigkeit zu Essen mitzunehmen. Es gibt zwar eine Kantine, die ist aber völlig überteuert.

Fotografieren ist außer in temporären Ausstellungen kein Problem.


Die Ausstellung
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Ziemlich voll
Die Ausstellung erstreckt sich im wesentlichen über die alte und neue Eremitage, die einzig gebaut wurden, um die Kunstsammlung unterzubringen, sowie im eigentlichen Winterpalast und erstreckt sich über bis zu 3 Etagen. Man bekommt einen Plan der mehr als 200 Museumsräume gleich am Eingang. Allerdings darf man sich nicht irritieren lassen, die ersten Räume schaut man sich zum Schluss an, da die meisten die Ausstellung in Richtung Eremitage betreten.

Gleich zu Beginn kommt man in den Antikenteil der Sammlung, bestehend aus Stücken aus dem alten Ägypten, Griechenland und Rom. Nach oben kommt man dann in die Gemäldeausstellung, die eigentlich Meisterwerke jeder gängigen Schule beinhalten. Sie ist nach den Herkunftsländern in eine Niederländische, eine Italienische, eine Spanische, eine Britische, eine Französische, eine Deutsche und eine Russische Abteilung gegliedert und erstreckt sich über die gesamte erste Etage. Man findet hier einzigartige Werke etwa von da Vinci, Rembrandt oder Rubens (neuere Werke von Picasso und Matisse sind derzeit noch im Generalstabsgebäude, sollen aber in nächster Zeit in der dritten Etage ihren Platz finden).

Besonders beeindruckend ist die Pfauenuhr, die jeden Mittwoch um 19 Uhr vorgeführt wird (haben wir leider verpasst). Zu jeder vollen Stunde bietete sich zu damaligen Zeiten eine beeindruckende Szenerie mit einem Radschlagenden Pfau - gezeigt wird das heute nur noch einmal wöchentlich und ein Video läuft im Hintergrund.

Ebenfalls im Ersten Stock, im Hauptkomplex des Winterpalastes (die Gebäude sind übrigens alle miteinander verbunden und vernünftig geheizt) findet man einige Prachträume, etwa den Thronsaal, den Wappensaal und in einem Saal, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, befinden sich Portäts zahlloser Feldherren aus dem napoleonischen Krieg (und zwar von beiden Seiten).

In der oberen Etage befindet sich dann eine Sammlung fernöstlicher Kunst mit Schwerpunkten in Japan und dem Iran.

Im Erdgeschoss kann man sich dann noch die Räume anschauen, die laut ausgegebenem Plan eigentlich die ersten sein sollten. Diese beinhalten Exponate aus der russischen Antike mit Schwerpunkt auf Sibirien.



Die Pfauenuhr

Fazit
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Das hört sich ja alles nicht so viel an, dennoch ist man schnell überwältigt, nicht nur von den eindrucks- und prunkvollen Palasträumen sondern alleine von der schieren Anzahl der Werke die hier ausgestellt werden - 3 Millionen Werke sollen sich im Archiv der Eremitage befinden. Wir waren rund 6 Stunden in der Ausstellung und haben uns wirklich nur auf die Highlights beschränkt. Nach 6 Stunden waren wir völlig erschöpft (wir hatten zudem nichts zu Essen dabei). Und als wir rauskamen, stand noch immer eine gigantische Schlange am Einlass.

Was ich ein bisschen bemängeln würde, ist eine fehlende klare Linie, so dass man als Besucher klar weiß "Okay, da gehts jetzt lang". Die Räume sind zwar alle numeriert, aber irgendwie nicht so, dass man immer z.B. an einer Treppe endet oder an einem Übergang, der einen zum Nachbargebäude führt. Und auch, dass man die Räume im Erdgeschoss, die die niedrigsten Nummern tragen, nicht nacheinander ansehen kann, empfand ich als irritierend. Immerhin befindet man sich in einem Labyrinth aus beinahe 400 Räumen - ohne die Übersichtskarte (gibts am Eingang) geht da gar nix.

Insgesamt gehört die Eremitage absolut zum Pflichtprogramm für St. Petersburg. Man sollte aber wirklich viel Zeit einplanen, nicht nur wegen der schieren Größe der Schätze, die größtenteils die Zaren zusammengetragen haben, sondern auch aufgrund der Menschenmasse, die sich täglich durch das Museum schieben.

Von mir bekommt die Eremitage ganz klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 11. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Kirche} Irgendwie sollte das ausschauen wie der Petersdom

Hallo Leute!

Wenn ich auf Reisen bin, wird ja in jede Kirche mal ein Blick hineingeworfen - egal ob ein moderner Neubau oder eine Gotische Kathedrale - Anke ist dabei.

Kasaner Kathedrale
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Lage
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Die Kasaner Kathedrale in St. Petersburg liegt direkt an der Prachtstraße Newsky Prospekt, direkt beim Griboyedova-Kanal. Sie ist aufgrund ihrer auffälligen Architektur kaum zu übersehen.


Eintritt
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Der Eintritt in die Kasaner Kathedrale ist frei - in der Regel ist von 8:30 bis 20 Uhr geöffnet (und geheizt).





Architektur und Geschichte
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Das Gebäude wurde 1801 bis 1811 vom Baumeister Woronichin gebaut. Den Auftrag gab kurz vor seinem Tode Zar Paul I., der von einem Rombesuch von den Kolonaden des Petersdoms tief beeindruckt war und daher eine Kirche in dem Stil in seiner Nähe haben wollte.

Woronichin modifizierte das Ganze mit russischen Bauelementen, so dass die Kathedrale mit ihrem Vorbild heute kaum noch Ähnlichkeit besitzt (wenn es nicht so im Reiseführer gestanden hätte, hätte ich die Intension ehrlicherweise nicht erkannt).

1876 fand auf dem Platz vor der Kathedrale die erste Demonstration der Sozialisten statt, die später in der russischen Revolution gipfelte. In der Atheistischen Sowjet-Zeit (1932 bis 1990) war das Gotteshaus ein Museum für Religionsgeschichte. Danach wurde sie wieder mit zahlreichen Ikonen ausgestattet und seit dem wird sie als Gotteshaus genutzt.

Lange Schlangen befinden sich am Grab von  Michail Illarionowitsch Kutusow, dem Feldmarschall, der an dieser Stelle für den Sieg gegen Napoleon betete (was ja auch gelingen sollte). Witzigerweise findet man im Kirchenraum auch erbeutete Fahnen aus diversen russischen Kriegszügen.


Fazit
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Um die Ähnlichkeit zum Petersdom zu entdecken, musste ich schon zum Augenarzt. Okay, es gibt eine Kuppel und es gibt Kolonaden - aber sonst empfand ich die Ähnlichkeit schon eher weit hergeholt... Auch hat es mich rein äußerlich mehr an ein Parlament oder ein Gericht erinnert als an eine Kirche.

Der Innenraum ist nicht wirklich überragend. Die vielen Banner aus russischen Kriegszügen und das Grab des Feldmarschalls sind noch das Interessanteste.

Zum Aufwärmen taugt die Kasaner Kathedrale allemal. Ein wirkliches Highlight war sie für mich allerdings nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke




Samstag, 9. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Sehenswerte Plätze} Putin und Wodka - Silvester unter Russen

Hallo Leute!

Silvester in St. Petersburg ist ein großes Abenteuer. Nicht nur aufgrund der frischen Temperaturen (um Mitternacht war es -18°C) sondern vor allem, weil wir uns gleich am Abend unserer Ankunft unter rund 300 000 Russen auf dem Palastplatz vor dem Winterpalast und der Eremitage mischten. Das ging natürlich nicht ohne die großen Russenklischees...

Palastplatz
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Lage
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Der Platz liegt direkt am nördlichen Ende der Newsky Prospekt, der großen Prachtstraße von St. Petersburg. Er ist quasi nicht zu verfehlen, wird er doch vom gewaltigen Winterpalast und dem Gebäude des Generalstabs begrenzt. Tagsüber sieht man hier oft die langen Schlangen der Besucher, die noch auf Einlass in die Eremitage hoffen, abends tummeln sich hier (auch bei der Kälte) zahllose Touristen, lassen sich mit der Kutsche über den Platz fahren und bewundern die beeindruckende Beleuchtung.


Architektur
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Dominiert wird der auf drei Seiten eingefasste Platz sicherlich von der grün-weißen Fassade des Winterpalastes und vom gegenüberliegenden, bogenförmigen Generalstabsgebäude. Dieses hat einen großen, torartigen Durchgang, von dem aus man den Platz betreten kann.

Im Zentrum des Platzes liegt die 25,4 m hohe Alexandersäule, die in den 1830er Jahren in Erinnerung an den russischen Sieg gegen Napoleon aufgerichtet wurde. Es ist die größte derartige Säule der Welt. Sie besteht aus einem einzigen, roten Granitstein. Auf der Spitze tront ein Engel mit einem Kreuz. Der Boden um die Säule besteht aus prächtigem Granit - der war allerdings bei Eis und Schnee bei unerem Besuch kaum zu erkennen.

Das bogenförmige Generalstabsgebäude diente zu Silvester als große Leinwand für ein farbenprächtiges Lichtspektakel. Der Durchgang ist als eine Art Triumphbogen angelegt, auf dem eine Kutsche mit 6 Pferden tront.


Geschichte
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Wer die Geschichte von St. Petersburg kennt, weiß, dass der Platz vor allem mit dem Blutsonntag (1905) und der russischen Revolution mit dem Sturm auf das Winterpalais (1917) bereits Schauplatz sehr geschichtsträchtiger Ereignisse war.


Mein Eindruck
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Dass der Palastplatz historisches Zentrum der Stadt ist, sieht man auf den ersten Blick - vor allem vor der nächtlich beleuchteten Fassade des Winterpalastes bleibt einem fast die Spucke weg (und ich habe doch schon das eine oder andere Schloss von außen gesehen...).

Nun, am meisten wird euch sicherlich interessieren, wie Silvester denn so am Palastplatz ist... Ich muss sagen, das erwartete Feuerwerk blieb aus. Aber die unzähligen Russen (außer uns habe ich nur ein französisches Ehepaar kennengelernt) sind derartig gut bei Stimmung, dass man sehr schnell Freundschaften schließt. Und als ich erzählt habe, dass wir noch keine Zeit hatten, was zum Anstoßen zu besorgen, war das mit dem Wodka auch gar kein Problem mehr. Um Mitternacht lagen sich dann alle in den Armen, die russische Nationalhymne wurde gespielt und anschließend gingen alle nach Hause oder auf die nächste Party. Wir waren von der Anreise noch etwas ko, also ging es um 1 Uhr zurück ins Hostel - mit ein paar neuen Freunden, die auch ein bisschen Deutsch konnten - vor allem der Satz "Merkel gut - Putin der Beste" habe ich doch des häufigeren gehört...

Aber auch wenn man nicht zu Silvester kommt, ist der Palastplatz für mich der sehenswerteste Platz in St. Petersburg. Man sollte sich also umschauen und nicht nur auf dem Weg zur Warteschlange für Tickets für die Eremitage blind darüberstolpern.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Russland - Airline} Abenteuer Aeroflot

Hallo Leute!

Wenn ich mich schon auf das Abenteuer Russland einlasse, dann so richtig - also mit russischer Fluggesellschaft und so... Und da die Aeroflot nicht den allerbesten Ruf hat, hatte ich auch ein bisschen Bammel...


Aeroflot
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Buchung
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Wir haben wie schon so oft über opodo.at gebucht. Der Hinflug wurde zwar über Aeroflot abgewickelt, wir flogen aber direkt von Wien aus mit Rossiya nach St. Petersburg. Der Rückflug sollte in 2 Etappen abgewickelt werden, mit einem Anschlussflug in Moskau. So war die günstigste Variante, die auch insgesamt nur gut 2 Stunden länger dauern sollte wie der Direktflug.

Für das Ganze zahlte ich 300€, was im Vergleich für einen Flug von 2,5 Stunden nicht allzu günstig ist (mit Austrian zahlte ich für ein ähnliches Konzept nach Tel Aviv rund 100€ weniger).


Service
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Natürlich bewerte ich unter Service nur die von Aeroflot direkt durchgeführten Flüge. Der Flug von Rossiya (da gabs nämlich auch Cola oder ein Gläschen Schampus) geht nicht mit in die Wertung ein.

Zunächst einmal, was ich als positiv empfand - ein Gepäckstück war im Preis inklusive, das ist ja heute auch nicht mehr selbstverständlich (bis 20 kg).

Die Flugbegleiterinnen waren sehr freundlich und auf dem Flug von Moskau Scheremetyevo nach Wien war sogar eine der 3 zuständigen Damen mit ausgezeichneten Deutschkenntnissen dabei (das gibt natürlich gerade älteren Passagieren immer ein gutes Gefühl) - Englisch sprachen alle 3.

Nun aber zum Essen und Getränken: An Getränken hat man ja einen gewissen Standard, den man erwarten kann (Cola, Sprite, diverse Säfte etc.). Doch da muss ich sagen: Fehlanzeige. Beim ersten Flug dachte ich noch, dass es am gut einstündigen Inlandsflug liegt, beim zweiten Flug stellte es sich dann aber doch als Standard heraus: Es gibt nur Wasser, Tee und Kaffee, beim längeren Flug bekam man dann noch zusätzlich ein kleines Trinkpäckchen mit Apfelsaft. Und dann das Essen: Auf beiden Flügen gab es als "Snack" einen unterirdischen Sandwich mit Käse und Wurst (als Vegetarier hätte man hier ein Problem gehabt), auf einem Flug war mein Sandwich noch halb gefroren, auf dem zweiten Flug hat es mich dann geschüttelt, alleine als ich daran gerochen hab...


Bequemlichkeit
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Die Bequemlichkeit der Sitze war im Vergleich zum Essen dann aber wieder absolut in Ordnung, da hatte ich wirklich schon beengtere Verhältnisse. Die Sitze waren bequem. Auch war der Flieger sehr sauber, da gab es eigentlich wenig zu meckern.


Sicherheit
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Die Sicherheit war gut, der Kapitän erklärte mit der klassischen Singsangstimme (die sich auf Russisch übrigens nochmal um ein vielfaches lustiger anhört) alles notwendige an Bord und die kleinen Turbulenzen hat man kaum gespürt (mal wieder Sturm über Wien Schwechat). Auch hier gibt es nicht so viel zu meckern.




Die Flugzeuge wirkten relativ neu und auf dem neuesten technischen Stand (soweit man das als Laie beurteilen kann) und trotz der niedrigen Temperaturen von bis zu -30°C am Boden blieben technische Schwierigkeiten aus (gutes Zeichen, wie ich finde).

Fazit
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An und für sich waren die Flüge mit Aeroflot nicht so schlecht - Komfort und Sicherheit lassen sich durchaus mit den Kollegen aus Deutschland oder Österreich messen. Dass man nicht mehr ans Flughafengebäude herankommt und immer mit Bussen fahren muss, bin ich spätestens seit Ägypten gewöhnt. Das ist allerdings bei -30°C manchmal auch verständlich, wegen Schnee und Eis am Terminal (so war es in St. Petersburg).

Was aber das Essen angeht: Ich meine, ich habe absolutes Verständnis dafür, dass arabische Airlines kein Alkohol an Bord ausschenken. Aber einen gewissen Standard an Getränken sollte man schon da haben, das fand ich schade. Und dann diese Sandwiches, die wirklich zum würgen waren.

Der Bordservice an sich dagegen war wieder absolut in Ordnung, freundlich, mehrsprachig, genau wie man sich das wünscht.

Abenteuer Russland - nur mit der Aeroflot. Es gibt sicherlich bessere Airlines, ich fands trotzdem ziemlich cool...

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 8. Januar 2016

{Russland - Reisebuch} Kann immer nützlich sein...

Hallo Leute!

Naiv geht man ja immer davon aus, dass man sich im Ausland immer mit Englisch gut durchschlagen kann. In Russland kann das schwierig werden. Daher habe ich mir - wie meistens - einen schönen, kleinen Sprachführer zugelegt, der auch durchaus mal zum Einsatz kam...

Langenscheidt Sprachführer Russisch
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Daten
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Autoren: Langenscheidt
Verlag: Langenscheidt
ISBN: 3468222947
Preis: 13,99€
Taschenbuch, 256 Seiten (zusätzlich mit Gratis E-Book)


Inhalt
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Der Sprachführer ist mal wieder ganz klassich aufgebaut und für die Reise ausgelegt. Gleich auf der Innenseite des Einbands gibt es die wichtigsten Sätze wie "Ich heiße...", "Ja" oder "Ich möchte" und natürlich auch "Wo ist die Toilette?".

Im Weiteren gibt es eine kleine Einführung in das Thema "Russische Sprache". Das fällt natürlich eher kurz aus (dem kompakten Format geschuldet), aber eigentlich ist das Buch ja nicht zum Russisch lernen, sondern zum "Sich durchschlagen".

Im weiteren folgen die Kapitel, die man zur Reise braucht:

Anreise & Weiterreise
Erste Kontakte
Übernachten
Essen & Trinken
Unterwegs in der Stadt
Einkaufen
Aktivitäten
Ernstfall
Zeit & Wetter

Was ich persönlich ganz witzig finde, ist das Kapitel "Schilder und ihre Aufschrift" - etwas, mit dem man als Reisender ja immer wieder konfrontiert wird, gleich wenn man etwa am Flughafen das Klo sucht.

Zu jedem Kapitel gibt es die wichtigsten Begriffe und Sätze in einem Deutsch - Russischen Wörterbuch - wobei ich natürlich die Lautschrift nicht missen möchte, gerade bei der Essensbestellung wäre ich sonst aufgeschmissen, vor allem weil eben nicht jeder sich auf Gespräche mit Hand und Fuss unterhalten möchte - auch wenn das manchmal auch ganz gut funktioniert...


Fazit
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Das schöne ist schon einmal, dass man sich den Sprachführer auch als Ebook herunterladen kann - das ist super praktisch, weil man sich so direkt mit dem Smartphone informieren kann. Das Buch kann so im Hotel liegen bleiben (das spart ja schließlich ein paar Gramm).

Negativ fällt allerdings auf, dass sich schon nach einer Reise auf dem Einband kleine Kratzer entstehen - das schaut nicht hübsch aus. Der Kunststoffeinband ist dennoch sehr robust und passt in jede Hosentasche.

In St. Petersburg findet man zwar schon meist irgendwen, der einem weiterhilft, aber grade bei der Bestellung im Restaurant war der Sprachführer manchmal eine große Hilfe - und sicherlich auch in Extremsituationen, die uns glücklicherweise erspart geblieben sind. Natürlich spricht man nicht perfekt russisch, trotzdem kann es in vielen Situationen helfen - und dabei will man vor allem die Lautsprache nicht missen.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Russland - St.Petersburg - Kirche} Ja bin ich denn schon in Moskau

Hallo Leute!

Silvester in Russland bei -26°C - die meisten denken wohl, ich bin bekloppt. Für uns war es allerdings ein großes Abenteuer. Und gleich am ersten Tag waren wir etwas irritiert - steht die Kirche mit den Zwiebeltürmen steht doch eigentlich in Moskau...

Auferstehungskirche
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Lage
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Die Kirche ist unweit des Newski Prospekt, der Prachtstraße von St. Petersburg gelegen, direkt an einem Kanal neben dem Russischen Museum.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise
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Die Kirche ist täglich (außer Mittwoch) von 10.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt kostet 250 Rubel (das lohnt aber!).









Geschichte
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Die Kirche wird auch Erlöserkirche, Bluterlöserkirche oder auf russisch Собор Восҡреcния Хpистова genannt.

Gebaut wurde sie über der Stelle, an der Zar Alexander II. 1881 einem Attentat zum Opfer fiel. Den Auftrag dazu gab sein Nachfolger Alexander III. Nach einer Bauzeit von 29 Jahren (1883 bis 1912) wurde sie zum 100. Jahrestag des Sieges über Napoleon und zum 300. Jahrestag der Romanow Dynastie eingeweiht.

Gebaut wurde sie tatsächlich nach dem Vorbild der bekannten Moskauer Basilius-Kathedrale. Sie diente danach nie wirklich als Gotteshaus - eher als ein Denkmal, mal als ein Museum - zur Sowjetzeiten war sie der Öffentlichkeit nicht zugänglich, sollte sogar mehrfach abgerissen werden. Das mehr als 7000 Quadratmeter große Mosaik im Innenraum kann erst seit 1997 wieder besichtigt werden.


Unser Besuch
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Nun, die Öffnungszeiten finde ich etwas merkwürdig. Die meisten Museen in St. Petersburg öffnen nicht vor 10 oder 11 Uhr, im Winter ist das weniger ein Problem, aber wenn man im Sommer zu den weißen Nächten anreist, sollte man sich allgemein nicht zu viel vornehmen.

Für den Innenraum sollte man etwa 30 bis 60 Minuten einplanen. Die Schlange an der Kasse war nicht allzu lang (aber wer will bei den Temperaturen schon warten).

Kommt man hinein, ist man wie erschlagen von den unzähligen Eindrücken. Welch eine feine Arbeit es gewesen sein muss, diesen gesamten Kircheninnenraum mit Mosaiken auszukleiden - mehr als 7000 Quadratmeter voll mit diversen Ikonen - die kann man sich dann mit einem deutschen Audioguide auch ohne weiteres erläutern lassen (ich war davon allerdings überfordert). Besonders gefallen hat mir der düstere Grundton nicht, aber vermutlich nur aufgrund der konstanten Sinnesüberforderung.

Die Stelle, an der Zar Alexander nach dem Attentat gestorben ist, wird von einem großen Baldachin markiert.

Fast noch mehr hat mich das Äußere beeindruckt, die verspielten, bunten Zwiebeltürmchen und die vielen Details in der Fassade - da muss man gar nicht bis nach Moskau reisen, um so eine hübsche, verspielte Kirche zu entdecken.

Von mir gibt es klare 5 Sterne, ein absolutes Muss für die Sightseeingtour in St. Petersburg.

In diesem Sinne

Eure Anke

 

Donnerstag, 7. Januar 2016

{Russland - Airport} Flughafen on the rocks

Hallo Leute!

Nachdem es mir monatelang zu warm war, beschlossen wir, mal mutig zu sein und Silvester in Russland zu verbringen - bei bis zu -26 Grad waren wir mit der Suche nach der Kälte auch relativ erfolgreich.

Nicht ganz so zugesagt hat mir der Airport...

St. Petersburg Airport
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Lage
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Der Airport liegt etwa 15 km südlich der Stadt und ist mit der Buslinie 39 an die Stadt angebunden genauso wie mir Kleinbussen, den Marschrutki. Beide fahren zur Metro Moskowskaya. Auf dem Hinweg nahmen wir die Marschrutki und zahlten zusammen 240 Rubel (60 Rubel pro Person und pro Gepäckstück). Auf dem Rückweg entschieden wir uns für das Taxi - die grünen Skodas haben einen Economy Preis und wir zahlten vom Hotel am Newsky Prospekt bis zum Terminal 660 Rubel (umgerechnet rund 8€) - nicht wesentlich teurer, dafür wesentlich komfortabler, zumal man für die U-Bahnfahrt zu Moskowskaya auch schon 60 Rubel pro Person gezahlt hätte. Wir haben uns das Taxi einfach von der Leiterin unseres Hostels rufen lassen, das lief reibungslos.


Landung
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Die Landung ging relativ reibungslos. Die Wege sind relativ kurz (auch wenn wir mal wieder mit dem Bus vom Flieger in den Flughafen gebracht werden mussten (was ich ja immer relativ nervig finde). Wir kamen rasch durch die Passkontrolle (Achtung, bei der Reiseplanung das Visum nicht vergessen!) und auch das Gepäck war schon auf dem Band, als wir dort ankamen. Etwas verwirrend war die Beschilderung, nach ein bisschen Suchen waren wir dann doch relativ schnell beim Bus und etwa 25 Minuten später in der Stadt (der Kauf der U-Bahn-Tickets ist dann wieder eine andere Geschichte).


Start
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Die Wege sind auch hier relativ kurz. Wir haben unser Gate relativ schnell gefunden auch der Check-in ging verhältnismäßig schnell, das Personal verhältnismäßig freundlich und selbst am Security Check habe ich mich eher entspannt gefühlt.

Zunächst einmal ist das Angebot an Essen (u.a. Mc Donalds und Burger King zum Normalpreis) recht gut. Alles ist auch relativ sauber und wirkt nicht allzu sehr wie Jahrzehnte alt.

Nun aber begann das Chaos. Wir waren 3 Stunden vorher da, für unsere Verhältnisse also relativ früh, das lag wohl am Taxi. Und in diesen 3 Stunden fand dann ein munteres "Gate-Wechsel-Spielchen" statt, so ziemlich jedes Gate wurde getauscht. Und meistens wurde das Ganze auf russisch und englisch angesagt, nur für unseren Flug nach Moskau war das nie der Fall (insgesamt 3x gings durch den Flughafen und zwischendurch waren wir dann wieder am Anfangsgate). Beim ersten Mal habe ich es nur mitbekommen, weil plötzlich alles aufgesprungen war (mit dem Russisch habe ich es eben noch nicht so).


Fazit
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An sich war der Flughafen nicht soooo schlecht. Die Tauscherei beruhte vermutlich auf den Temperaturen. Trotzdem hat das wirklich extrem genervt - nicht nur, weil für uns die Ansagen nur auf Russisch kamen, sondern auch, weil wir am Ende auch noch 1 Stunde Verspätung hatten - unseren Anschlussflug bekamen wir dann nur noch im Sprint.

Mehr als 3 Sterne kann ich daher kaum geben.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 5. Januar 2016

{Namibia - Reisebuch} Reiseplanung für Fortgeschrittene

Hallo Leute!

Die letzte Reise ist noch nicht zu Ende. Gerade sitze ich in meinem Hotelzimmer in St. Petersburg - im Mai gehts nach Rom... Und trotzdem werfen große Reisen schon wieder ihre Schatten voraus. Nachdem ich 2014 auf Einladung der Schwiegereltern in Peru war, 2015 auf Hochzeitsreise in Ägypten, geht es diesmal mit Ehemann und Schwiegermutter gen Süden - ganz weit gen Süden - nach Namibia und Botswana. Und so eine Reise bedarf natürlich etwas mehr Planung als ein popliger Städtetrip, bei dem man beim Frühstück planen kann, was man heute besichtigen will...

Ein Buch, das ich sehr gerne für solche Reiseplanungen nutze, ist der 101 von Iwanowski. Heute stelle ich euch den Band für Namibia vor...

101 Namibia
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Daten
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Autor: Michael Iwanowski
Verlag: Iwanowski's
ISBN: 3861970546
Preis: 14€
Broschiert, 256 Seiten


Inhalt
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Das Konzept der 101 Reiseführer weicht doch deutlich von dem eines klassischen Guides ab. Iwanowski stellt in diesem Buch exakt 101 (daher der Name) Ziele in Namibia vor. Die stammen aus unterschiedlichen Kategorien:

Natur & Landschaft (1-15)
Tiere & Pflanzen (16-24)
Menschen & Kultur (25 - 33)
Safaris (34-41)
Lodges & Gästefarmen (42-101)

Betrachtet wird das Ganze dabei unter einem dem Autor offensichtlich sehr wichtigen Gesichtspunkt: Dem Naturschutz. Es werden hier also keine Gästefarmen aufgenommen, die etwa Schießtouren anbieten, sondern nur solche, die einen möglichst schonenden Tourismus anbieten, ohne irgendwelchen ökologischen Raubbau an der Natur Namibias zu betreiben.

Die einzelnen Ziele, Erlebnisse und Farmen werden meist auf 2-3 Doppelseiten vorgestellt, meist mit atemberaubenden Fotografien und schönen Beschreibungen, aber auch mit ausführlichen Informationen - etwa zum Zustand der Lodge oder zu etwaigen Notwendigkeit einer Malariaprophylaxe.



Fazit
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Schwiegermama zahlt, Schwiegertochter plant. Mal ehrlich, viele Frauen beschweren sich über ihre Schwiegermama - Isch nüch... Wir haben uns aus diesem Buch einiges vorgenommen - fehlt eigentlich nur noch der Termin, dann kann es locker losgehen.

Zunächst einmal: Als Reiseführer im klassischen Sinne würde ich die 101 Bücher nicht ansehen. Denn da 101 Ziele vorgestellt werden, die aber nur nach Kategorie, nicht aber nach Gegend geordnet sind, ist es vor Ort dann doch eher mühsam, sich eine schöne Reise zusammenzustellen. Dafür hat Iwanowski allerdings auch den Hauptband "Iwanowski Namibia" herausgegeben - darin ist alles etwas detailierter, wie man es eben von einem klassischen Guide kennt.

Man spürt auf jeden Fall, dass der gesamte Verlag daraus entstanden ist, dass Iwanowski zuerst Reisen ins südliche Afrika angeboten hat. Iwanowski hat ein echtes Herzblut für Namibia. Entsprechend interessant und eindrücklich sind auch die Ausführungen des Autors. Es sind in jedem Fall einige tolle Empfehlungen dabei, die wir im kommenden Frühherbst auch machen wollen - Camps, in denen nachts auch manchmal Löwen herumspazieren und riesige Wracks, die in der Wüste liegen und auch die ehemals deutsche Stadt Lüderitz steht fest im Plan. In jedem Fall ist meine Reiselust geweckt - ich bin gespannt auf Namibia und Botswana und ihr dürft euch auf viele neue Berichte von mir freuen, die zum Teil auf Empfehlungen aus diesem tollen Buch stammen.

Liebe Grüße

Eure Anke

{Russland, Reisebuch} Liebesgrüße aus Russland

Hallo Leute!

In Vorbereitung auf meine Russlandreise habe ich mal wieder das eine oder andere gelesen - besonders Reiseberichte haben es mir angetan. Natürlich kann man "DAS" Russland daraus nicht erlesen, schließlich ist St. Petersburg ganz anders als Moskau oder Wladiwostok. Trotzdem finde ich es immer spannend, wie verschiedene Menschen ein Land erleben, das man selbst bereist hat.

Die Deutsch-Russin Wlada Kolosowa kam im Alter von 12 Jahren mit ihrer Mutter nach Deutschland. Mit Mitte 20 fühlt sie sich inzwischen mehr als Deutsch - ihr Pass jedoch ist noch immer Russisch. Daher macht sie sich auf, das Land ihrer Familie zu erkunden...

Russland to go
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Daten
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Autorin: Wlada Kolosowa
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442157145
Preis: 8,99€
Broschiert, 256 Seiten


Inhalt
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Die junge Journalistin Wlada Kolosowa schreibt unter anderem für Spiegel online als sie sich aufmacht, das Land ihrer Kindheit zu bereisen, das ihr inzwischen so fremd geworden ist. Von St. Petersburg, wo ihr Vater lebt, macht sie sich mit dem Rucksack auf die Reise. Sie schläft bei Couchsurfern und Freunden oder Verwandten. So bekommt sie sehr schnell Anschluss, lernt, Wodka zu trinken und fährt und fliegt so über mehrere Wochen durch das ganze Land.

Sie besucht Orte, die sie als Kind geliebt hat, wie Sochi, den Wärmepol Russlands, wo sie mit den Großeltern immer Urlaub gemacht hat. Im Zug auf die Krim holt sie sich eine Lebensmittelvergiftung.

Obwohl sie perfekt Russisch spricht, wird sie aber immer wieder als Nicht-Ganz-Russin entlarvt, etwa als sie auf der Rolltreppe versonnen lächelt - sowas tun Russinnen nicht.

Ganz am Schluss ihrer Reise macht sie dann auch noch einen sehr großen Schritt - sie stellt ihrem Vater und ihrer Stiefmutter ihren deutschen Freund vor. Das artet darin aus, dass sie sich in ein hautenges Paiettenkleid ihrer Stiefmutter zwängen muss, auf Pfennigabsätzen und Klöße bereiten muss - während "junger Mann" mit Wladas Vater Wodka trinkt - ganz wie es sich für einen echten Russen gehört.


Fazit
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Irgendwie eine coole Sache - Wlada kommt mit 12 nach Deutschland, gewöhnt sich schnell ein. Dennoch ist sie immer ein kleines bisschen Russin geblieben. Und wenn man dann mal losreist, um dieses riesige Land, ihre eigentliche Heimat zu erkunden, gehört viel Mut dazu - zumal sie sich bei Couchsurfern einquartiert. Doch witzigerweise eröffnet genau das ihr ganz spannende Möglichkeiten - sie wird meist nicht nur in die Wohnung gelassen, hat gleich auch noch einen Stadtführer, der sie auf die besten Partys begleitet.

Leider schweift Wlada am Ende ein bisschen ab - schreibt weniger über ihre heutige Reise und weniger über die Orte, an denen sie sich grade befindet, sondern viel mehr über ihre Kindheitserinnerungen - ein Bruch im roten Faden, über den ich irgendwie ein bisschen gestolpert bin.

Insgesamt aber ein spannendes Reisebuch - auch wenn die Reise zur eigenen Identität momentan ja voll im Trend ist. Im Russlandbereich hat mir da 100 Gramm Vodka von Fredi Gareis ein bisschen besser gefallen - vermutlich weil die Reise etwas mehr Abenteuer hatte. Wer weiß, vielleicht mache ich mich auch bald auf dem Weg mit dem Rucksack quer durch Deutschland (na, da bin ich dann aber sicher nicht alleine).

In diesem Sinne

Eure Anke