Mittwoch, 29. Januar 2014

A Romanian Road Trip (27): Wie ein Tor zu einer anderen Zeit

Hallo Leute!

Unser Trip durch Rumänien führte uns unter anderem auch nach Schäßburg. Eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten dort ist der sogenannte Stundturm...

Stundturm
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Lage
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Der Stundturm befindet sich an der Ostseite der Oberstadt und bildet am Museumsplatz einen der Hauptzugangswege zwischen Ober- und Unterstadt. Man kommt hier zu Fuß hoch (Zugang mit dem Auto ist nur eingeschränkt über die Westseite möglich) und dann direkt durch das Tor unterhalb des Turmes oder ein weiterer, alternativer Weg geht am Turm direkt vorbei. Der Aufstieg geht durch malerische, mittelalterliche Gassen.


Geschichte
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Der Stundturm war der stark befestigte Hauptzugang zur Schäßburger Tor. Er stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der Zugang erfolgte durch 2 Tore und einen Innenhof. Er ist der Hauptturm der insgesamt 14 Wehrtürme umfassenden Stadtbefestigung des mittelalterlichen Schäßburg und gleichzeitig der am Besten erhaltene.

Seine heutige endgültige Form erhielt der Stundturm durch österreichische Baumeister nach einem großen Stadtbrand im Jahr 1667.

In dem befestigten Innenhof etablierte man 1780 einen überdachten Korridor. Da dieser den Zugang für ältere Damen besonders im Winter erleichtern sollte, heißt er noch heute "Korridor der alten Damen".








Unser Besuch
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Wenn man in der Unterstadt steht, erweckte sich bei mir schon extreme Vorfreude. Wir kamen schon bei Dunkelheit an und sahen gleich den großen, angestrahlten Turm. Und ich muss ja gestehen, ich mag ja solche Gebäude, denen man aus der Entfernung schon ansieht, dass es schon viel erlebt hat. Der Stundturm hat tatsächlich schon einige verschiedene Belagerungen der Schäßburger Burg durch Osmanen erlebt.

Der Aufstieg an sich kostet 8 RON (etwa 2€) und lohnt sich. In den Räumen des Turms ist ein Heimatgeschichtliches Museum untergebracht, vor allem mit Trachten und traditioneller Keramik (nicht so sonderlich spannend). Oben hat man einen grandiosen Ausblick auf die Oberstadt und auf ganz Schäßburg. Hier kann man sich auch die Wetterstation anschauen, die sich dort oben befindet. Kleine Plaketten sind auch ganz cool, die eine Orientierung anzeigen, wie weit verschiedene große Städte in Europa entfernt sind. Man steht auf einem mit Holz eingefassten Balkon und kann wirklich von oben noch einiges mehr sehen.

Der Aufstieg auf den Stundturm lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn das Museum jetzt nicht so spannend ist - aber die mussten eben auch irgendwie gefüllt werden. Aber vor allem äußerlich ist der Turm wirklich schön anzusehen und mit Sicherheit zu Recht das Wahrzeichen von Schäßburg und macht einem schon von Weitem eine riesige Vorfreude auf die Besichtigung der mittelalterlichen Oberstadt, es ist fast wie das Tor zu einer anderen Zeit.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 27. Januar 2014

A Romanian Road Trip (26): Kirche am Berg

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch eine weitere Station aus unserem Rumänien-Trip vor...

Bergkirche
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Lage
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Die Kirche liegt, wie der Name schon sagt, oben am Berg und ist mit dem Auto kaum zu erreichen. Am besten geht man zu Fuß aus dem historischen Zentrum von Schäßburg/Sighisoara die Schultreppe nach oben, von dort sind es nur noch wenige Meter. Wenn man die etwa 160 Stufen scheut, kann man auch die Straße gehen, die tatsächlich so heißt, nämlich Umweg. Die startet an der gleichen Stelle wie die Schultreppe, ist aber bei Nässe kaum zu gehen, da das Kopfsteinpflaster sehr rutschig wird. Wirklich behindertengerecht ist der Zugang daher leider nicht, Fusskranke sollten sich den Aufstieg ebenfalls überlegen.


Architektur
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Die Kirche ist eine dreischiffige Hallenkirche, die eine Besonderheit hat: Sie ist die einzige Kirche in Siebenbürgen mit einer Krypta. Wie auch bei der schwarzen Kirche in Brasov ist der Kirchturm mit 42 m relativ niedrig aufgrund von potentiellen Erdbeben in der Gegend und aufgrund der zahlreichen Reibereien mit Tartaren und Osmanen in der Gegend.

Rein äußerlich wirkt das Eingangsportal relativ klotzig mit kleinen, unregelmäßigen Fenstern. Das hängt allerdings wohl mit der früheren Verwendung als Wehrkirche zusammen (Fenster wären ja unter Beschuss nur Gefahr).

Das Innere der Kirche stammt aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Nach einem Erdbeben wurden zusätzliche Stützpfeiler eingesetzt.



Geschichte
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Die Schäßburger Bergkirche wurde im 13. Jahrhundert errichtet und St. Nikolaus geweiht. Bereits 1547 wurde sie in eine protestantische Kirche umgewandelt.

Auch hier ist es auffällig, dass alle Hinweise, etwa Liedtafeln oder Hinweise auf den Bau in Deutsch geschrieben wurde. Hier ist das besonders augenscheinlich, da die Kirche zudem direkt neben dem Schäßburger Deutschen Bergfriedhof liegt.

Die Fresken stammen aus dem 15. Jahrhundert.

Besuch
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Unser Besuch kostete 3 RON (etwa 0,75 €) in Kombination mit der Stadtpfarrkirche unten in der Stadt. Ein Einzelbesuch sollte 2 RON kosten. Wir bekamen einen Deutschsprachigen Info-Plan.

Eins fällt mir noch ein: Die Kirche öffnet erst um 10 Uhr, ein früher Besuch lohnt daher nicht. Sie schließt um 17 Uhr Sonntags macht die Kirche erst um 11 Uhr auf und schließt um 15 Uhr. Montags ist die Kirche ganz zu.






Fazit
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Auch wenn es sich jetzt nicht um eine besonders schöne Kirche handelt, lohnt der Gang auf den Schulberg und ein Besuch der Bergkirche allemal. Dank der Renovierungsarbeiten (bis 2003) ist das Äußere in einem sehr ansprechenden Zustand. Auch im Inneren ist die Kirche einigermaßen hell. Spannend war für mich die Krypta. Ich habe da eine Kapelle erwartet, so wie man das von Deutschland kennt. Man bekam allerdings ein relativ rohes Mauerwerk mit ein paar Nischen (anscheinend ehemals Gräber) zu sehen.

Das einzige, was mich ein bisschen geärgert hat, war dass die Kirche erst um 10 Uhr öffnet (bei Kirchenburgen usw. war eigentlich 9 Uhr üblich). Das hätte man auch mal in den Reiseführer schreiben können, sonst wären wir ggf. nur einmal hochgestiegen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 26. Januar 2014

A Romanian Road Trip (25): One Night in Brasov

Hallo Leute!

Nachdem ich euch schon von einzelnen Sehenswürdigkeiten von unserem Trip durch Siebenbürgen berichtet habe, möchte ich einzelne Stationen (sprich Städte) noch einmal vorstellen und zusammenfassen...

Brasov
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Brasov war unsere erste Übernachtungsstation auf unserem Trip durch Rumänien. Nachdem wir morgens um 9 Uhr in Bukarest ankamen, machten wir uns gleich mit dem Leihwagen auf dem Weg, die Hauptverkehrsstraße (ob man das Autobahn in unserem Sinne nenen mag) Richtung Norden. Ploitesti ließen wir links liegen. Vom Flughafen bis Brasov sind es gut 150 km.

Nach einem kleinen Ausflug nach Bran (Dracula-Schloss) und Rasnov (Rosenburg) kamen wir abends gegen 18 Uhr ziemlich müde an. Wir waren schließlich um 6 Uhr morgens in Wien gestartet.


Herbergssuche
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Wir hatten von Beginn an geplant, ohne Vorbuchungen loszufahren, weil man so einfach befreit ist von jeder Pflicht und dann abreisen kann, wann man will, ohne verpflichtet zu sein, die Reservierung im nächsten Ort einzuhalten. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber wir haben das in Griechenland schon erprobt.

So fuhren wir in die Altstadt und parkten in der Nähe zum Rathausplatz. Rucksack gepackt, machten wir uns auf den Weg. Bei der ersten Herberge war leider voll (das war der Toptip im Reiseführer), beim zweiten Tipp, dem Casa Wagner hatten wir dann aber Glück und bekamen ein schickes Doppelzimmer in zentraler Lage für 68€ incl. Frühstück. Zwar war das die teuerste Herberge unserer Reise, dafür waren wir aber gleich im Geschehen, direkt am Rathausplatz. So holten wir unsere Koffer und der Spaß konnte beginnen.


Essen
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Das Abendessen nahmen wir bei einem Italiener in der Einkaufsstraße ein. Dort sind typische Touristenlokale mit guter Qualität und vernünftigen (für Rumänen vermutlich teuren) Preisen. So hatten wir ne gute Pizza und eine gute Lasagne jeweils mit Wein für zusammen 25€. Auch das ging sicher günstiger, war aber OK.


Sightseeing
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Der nächste Morgen begann um 9 Uhr nach dem Frühstück. Wir machten uns zunächst auf den Weg zur Schwarzen Kirche, die sehr sehenswert ist. Eintritt kostet 4 RON, das lohnt sich aber auf alle Fälle.


Dann wollten wir mit dem Kabinenlift nach oben auf eine Aussichtsplattform über der Stadt fahren. Da aber absolute Nebensaison war und der Lift daher nur unregelmäßig fahren sollte (etwa alle 2-3 Stunden) haben wir uns das erspart, schließlich hatten wir nur einen Tag Zeit.

Als nächstes gingen wir dann zum weißen Turm, von dem aus man einen ähnlichen Ausblick hat. Man klettert eine enge, steile Treppe nach oben, die wirklich alt und kaputt ist. Aber der Ausblick über die Stadt ist echt toll. Das finden ist ein bisschen schwierig. Man muss zunächst einmal die Straße ein ganzes Stück bergan gehen, um hinter die Häuserzeile zu kommen. Dann kommt man aber eine hübsche Gasse nach unten.


Nach dem Mittagessen, das wir in Form eines fetten Sandwiches, den wir für umgerechnet 3€ in der Einkaufsstraße nahe dem Rathausplatz kauften, ging es dann wieder den Berg hoch. Diesmal aber auf der anderen Seite. Diesmal trafen wir dort auf die traumhaft schöne Synagoge (3 RON Eintritt) im Maurischen Stil. Die lohnt sich wirklich.





Etwas weiter oben ging es dann noch zum Katharinentor. Anschließend spazierten wir noch ein wenig durch die schmalen Gassen der mittelalterlichen Stadt.


Einkaufsmöglichkeiten
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Ich war nur einmal kurz im Jack Wolfskin Shop und musste feststellen, dass man hier nicht wirklich ein Schnäppchen macht. Ansonsten gibt es zahlreiche Shops, darunter auch ein DM.


Bevölkerung
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Brasov besteht zu etwa 1/3 aus siebenbürger Sachsen, Ungarn und Rumänen. Gerade die Spuren der Sachsen spürt man noch überall, vor allem bei der schwarzen Kirche, wo Gebete und Anschläge grundsätzlich in Deutsch formuliert waren. Auch im Hotel und im Restaurant wurden wir sofort auf Deutsch angesprochen.

Man war uns gegenüber insgesamt extrem freundlich, das aber generell. Ich habe da etwa in Griechenland wesentlich schlimmere Erfahrungen gemacht.


Fazit
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Für mich war ein Tag in Brasov ein wunderbares Erlebnis. Die Altstadt ist wirklich super malerisch, vor allem der gründlich sanierte Markt- und Rathausplatz, aber auch die schwarze Kirche wird mir sehr in Erinnerung bleiben. Dass wir nicht mit dem Lift nach oben fahren konnten, war am Ende gar nicht so dramatisch, vor allem, nachdem ich erfahren habe, dass sich in dem Wald noch etwa 200 wild lebende Bären rumtreiben sollen (von Hochwandern wurde uns im Hotel dringend abgeraten). Aber der Blick vom Gegenhang war dann auch ganz schön.

Die Altstadt liegt wunderbar geschützt in einem malerischen Talkessel, dennoch gibt es unzählige Zeugen einer sehr bewegten Vergangenheit, etwa die Schutztürme (grauer Turm und weißer Turm), immerhin befindet man sich historisch gesehen dann im Zentrum Siebenbürgens, im Zentrum des Widerstandes gegen die Osmanen, im Zentrum des Widerstandes gegen den Diktator Ceaucescu (erste Widerstände traten hier auf).

Um Sicherheit musste man sich hier gar keine Gedanken machen. Die Stadt hat eine extrem positive Atmosphäre - also zumindest die Innenstadt, alles wirkt sehr sauber und vor vielleicht 10 Jahren saniert. Einfach TOP.

Von Brasov aus kann man, wenn man länger dort bleibt, auch zahlreiche Möglichkeiten für Ausflüge - etwa zum Zentrum des Dracula-Kults in Bran, zu einem nahegelegenen Bärenreservat in Zarnesti oder zur Kirchenburg von Prejmer.

Wenn man einen Roadtrip durch Rumänien plant, sollte man Brasov auf jedenfall einplanen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 19. Januar 2014

Blickfang auf der Margareteninsel in Budapest

Hallo Leute!

Beim Durchstöbern meiner Urlaubsfotos bin ich darauf gestoßen, dass ich durchaus rumgekommen bin im Jahr 2013. Auch eine Tour nach Budapest stand auf dem Programm...


Wasserturm Budapest
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Lage
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Der Turm liegt im Zentrum der Margareteninsel, einer größeren Insel in der Donau etwas abseits vom Stadtzentrum. Dort ist ein großer Park, in dem man traumhaft spazieren gehen kann. Er liegt derartig im Zentrum, dass man ihn bei einem Spaziergang (ab Margaretenbrücke etwa 20-30 Minuten) nicht verfehlen kann.

Mit dem Auto kommt man nur schwierig auf die Insel, da wir auch kein Auto dabei hatten, kann ich darüber wenig sagen. Da es ein großes Naherholungsgebiet ist, wird es am Rande irgendwo einen ausgeschilderten Parkplatz geben. Bis hin fährt dann ein Bus (26) der grob die Arpad-Brücke mit der Margaretenbrücke verbindet.


Geschichte
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Der durch das UNESCO Weltkulturerbe geschützte Turm wurde 1911 erbaut.


Architektur
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Das Achteckige Gebäude hat schon irgendwie etwas spezielles. Unten ist das ganze umgeben von einem Kranz aus Freilichtbühne und einem Cafe. Das Gebäude an sich ist riesig und wurde 2012 renoviert (was auch aufgrund des tollen Zustandes des Gebäudes leicht ersichtlich ist.

Der Kopf des Wasserturms ist auffällig Achteckig und dient heute als Aussichtsplattform.




Besuch
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Für 3€ kann man dann durch ein überraschend breites und helles Treppenhaus nach oben steigen. Einen Aufzug gibt es nicht. Der Ausblick oben ist zwar nett, aber wenig spektakulär. Merkwürdig war auch, dass man die Tickets nicht am Eingang kauft, sondern man wurde nocheinmal in eine Art Souvenirshop geschickt. Wir wurden erst einmal ein bisschen rumgeschickt, bis wir (nach etwa 20 Minuten) tatsächlich Tickets in der Hand hatten. Und das, obwohl an dem Tag nur wenige Besucher da waren.

Im unteren Bereich haben wir einen Kaffee getrunken. Der war mit umgerechnet 3,50€ im Vergleich zur Innenstadt relativ teuer, aber ansonsten echt gut, zumal man es sich hier im Schatten bequem machen kann.

Unten liegt eine Freilichtbühne mit 3500 Plätzen, wo im Sommer beinahe täglich Aufführungen stattfinden.


Fazit
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Der Wasserturm von Budapest ist schon schick und außergewöhnlich. Vor allem äußerlich ist dieses Gebäude schon echt sehenswert.

Der Ausblick an sich ist allerdings nicht so doll und ein Aufstieg nach oben gehört sicherlich nicht zum absoluten Pflichtprogramm. Das merkt man bei mir immer schon daran, dass ich von oben keine Bilder gemacht habe. Insgesamt scheint man hier weniger Wert auf die Besichtigung als auf den Verkauf der Karten für die Freilichtbühne gelegt zu werden. Tickets zu bekommen war aufwendiger als der Aufstieg an sich.

Wenn man die Zeit hat, kann man schon mal hochgehen, es gehört aber sicherlich nicht zu den absolut beeindruckenden Erlebnissen in Budapest. Die Aussicht etwa von der Burg oder von der Fischerbastei ist sicherlich wesentlich cooler.

Von mir gibt es für das schön restaurierte Gebäude 3 Sterne. Der Kaffee ist übrigens echt lecker :-D.

In diesem Sinne

Eure Anke

A Romanian Road Trip (24): Hallenkirche

Hallo Leute!

Unser Trip durch Rumänien ist zwar nun schon fast 4 Monate her, aber dennoch bleiben die Erinnerungen präsent. Eine der schönsten Kirchen, die wir gesehen haben, ist die Schwarze Kirche.

Biserica Neagră in Kronstadt
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Lage
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Die Schwarze Kirche liegt ziemlich direkt im Zentrum der Altstadt von Brasov, nur wenige Meter vom Rathausplatz entfernt. Aufgrund ihrer Größe ist sie kaum zu übersehen. Parkplätze gibt es für 6 RON/h etwas weiter oben an der Hauptstraße.


Eintritt
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Außerhalb der Gottesdienstzeiten ist ein Eintritt von 4 RON (etwa 1€) zu entrichten. Das finde ich aber ganz OK, in Prag nimmt man teils das 5-fache. Fotos Innen waren leider nicht gestattet.


Geschichte
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Der Name "Schwarze Kirche" hat zunächst einmal nicht viel mit der Kirche heute zu tun. Das Mauerwerk ist zwar äußerlich relativ dunkel, aber nicht wirklich schwarz. Der Name stammt vom großen Stadtbrand 1689, der die Kirche bis auf die Grundmauern niederbrannte und nur schwarze Mauerreste übrig lies (neben den großen Eichenportalen.

Die erste Kirche war ein romanischer Bau, der in den Mongolenstürmen niedergebrannt wurde. Der heutige Bau stammt ursprünglich aus dem Jahr 1480. Sie wurde zunächst als katholische Kirche geweiht, ist aber seit der Reformation protestantisch.




Architektur
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Auf den ersten Blick fand ich den relativ niedrigen Kirchturm sehr auffällig. Dieser wurde allerdings mit Absicht nur 65 m hoch gebaut, da es in der Region häufig Erdbeben gibt und somit wurde die Gefahr eines Einsturzes gemindert.

Sie ist das größte Bauwerk, was von den Siebenbürger Sachsen geschaffen wurde und der größte Sakralbau zwischen Stephansdom (Wien) und Haggia Sophia (Istanbul). Sie wurde als gotische Hallenkirche errichtet.

Auffällig ist außerdem die bunte Turmuhr.


Rundgang
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Besonders interessant ist im Inneren eine große Sammlung orientalischer Teppiche.

Außerdem hat mich fasziniert, dass es hier tatsächlich noch solche ausgeprägten Spuren deutscher Besiedelung gibt. Zugegeben, Brasov war die erste Stadt in der wir waren, aber dass in der Kirche alle Sinn- und Segenssprüche in Deutsch aufgeschrieben waren und auch die Gesangbücher in Deutsch waren, hat mich schon ein wenig überrascht. Allerdings ist aufgrund der Siebenbürger Sachsen bis 1990 Deutsch eine Hauptsprache gewesen.

Ansonsten gab es einige Grabmäler zu sehen. Besonders beeindruckt war ich vom Innenraum ehrlicherweise nicht. Trotz der großen Fenster wirkte die Kirche auf mich relativ kalt und duster und wie gesagt, außer den orientalischen Teppichen und den deutschen Sinnsprüchen ist mir auch nicht so viel im Gedächtnis geblieben. Aber vielleicht ist das "duster" ja gerade in Wirklichkeit das Namensgebende...

Die Kirche an sich ist wirklich sehenswert, man sollte wenn man in Brasov ist, auch sicherlich mal einen Blick riskieren und sich die Teppiche anschauen. Von mir gibt es 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 18. Januar 2014

A Romanian Road Trip (23): Bauernburg

Hallo Leute!

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich schon lange nix mehr über meinen Roadtrip durch Rumänien geschrieben habe. Gleich am Ersten Tag auf dem Weg von Bukarest nach Brasov führte uns unser Weg auf die Rosenburg nach Rasnov.

Bauernburg Rasnov
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Lage
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Die Rosenburg liegt auf einem Hügel über der Stadt Rasnov etwa 15 km westlich von Brasov. Im Ort folgt man einfach der Beschilderung und gelangt direkt auf einen Parkplatz am Fuße des Berges. Von hier aus kann man hinaufwandern. Wir haben uns allerdings für 5 RON (etwa 1,20€; Hin- und Rückweg) kutschieren lassen. Es fuhr nämlich regelmäßig ein Traktor mit Anhänger drauf den steilen Berg hinauf. Die Fahrt alleine war schon eine echte Gaudi.


Geschichte
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Die Bauernburg in Rasnov wurde im 13. Jahrhundert vom Deutschen Orden erbaut. Aufgrund der strategisch günstigen Lage genau zwischen Bran und Brasov direkt am Rande des Karpathenbeckens wurde sie zwar häufig belagert aber nur einmal (im Jahr 1600) eingenommen.

Danach verfiel die Burg zunehmends, bis sie von einem italienischen Geschäftsmann gekauft und saniert wurde. Das war wohl nicht ganz zum Gefallen der Bürger von Rasnov, weshalb es immer wieder rechtliche Streitigkeiten gab.


Rundgang
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Der Eintritt in die Burg kostete 8 RON. Die Öffnungszeiten waren angemessen, ich meine bis 18 oder 19 Uhr. Wir kamen jedenfalls relativ spät und konnten problemlos noch unseren Rundgang machen.

Zunächst geht man durch das äußere Burgtor. Im ersten Innenhof werden Theateraufführungen durchgeführt. Als wir dort waren, war hier eine große Bühne aufgebaut.

Als nächstes kommt man durch die Überreste verschiedener Bauernhäuser. Da es sich um eine Bauernburg handelte, findet man hier keine Herrschaftsgebäude, sondern im wesentlichen kleine Häuser und Stallungen, die als Rückzugsort für die Bevölkerung dienten, ähnlich der Kirchenburgen, die man überall in Rumänien findet.

Schließlich kommt man in den Burghof mit den obligatorischen Rosen (ist ja die Rosenburg), wo man zahlreiche kleine Häuschen findet, die heute als Gasthaus bzw. als Souvenirläden genutzt werden. Der Burghof ist sehr romantisch, bei schlechtem Wetter (was wir leider hatten) aber auch sehr glatt wie allgemein das Gelände nicht so gesichert ist, wie man es von Deutschen Burgen kennt.

Auch eine kleine Kirche findet man hier, die bei unserem Besuch leider verschlossen war.

Legendenumwogen ist auch der 140 m tiefe Burgbrunnen, der angeblich von 2 türkischen Gefangenen innerhalb von 17 Jahren errichtet wurde, weil man ihnen die Freiheit versprach.







Fazit
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Die Burg Rosenau ist schon sehenswert, gehört aber nicht wirklich zum Pflichtprogramm in Rumänien. Man klettert halt ein bisschen auf den alten Ruinen rum. Im historisch wohl nicht ganz exakt restaurierten (laut Reiseführer zumindest) Burghof fühlte ich mich ein wenig an den Hessenpark und meine Besuche dort zur Schulzeit erinnert. Es ist eben eine Burg, wie man schon so viele andere gesehen hat, nix besonderes, aber da man auch nur etwa 2€ Eintritt zahlt, kann man sich das schonmal anschauen, zumal der Ausblick in die Siebenbürger Hochebene schon nicht schlecht ist.

Die Burg ist historisch mehr oder weniger unbedeutend, sieht allerdings riesig groß aus. Es erwarten einen keine spektakulären Ausstellungen, sondern eigentlich nur eine alte Burg, ein alter Brunnen und ein paar alte Häuser.

Besonders genial fand ich ja die Fahrt mit dem Transsilvanian Express, mit dem lustigen Traktor, der uns die steile Strecke nach oben brachte. Es war zwar zugig und kalt (es hat übel geregnet an dem Tag) aber für mich einfach super witzig.

Insgesamt waren wir etwa 2 Stunden in Rasnov. 2 Stunden, die man schonmal dort verbringen kann, wenn man in der Nähe ist, einen Umweg von mehr als 20 km ist es aber dann doch nicht wert. Daher gibt es von mir gute 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke