Sonntag, 26. Januar 2014

A Romanian Road Trip (25): One Night in Brasov

Hallo Leute!

Nachdem ich euch schon von einzelnen Sehenswürdigkeiten von unserem Trip durch Siebenbürgen berichtet habe, möchte ich einzelne Stationen (sprich Städte) noch einmal vorstellen und zusammenfassen...

Brasov
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Brasov war unsere erste Übernachtungsstation auf unserem Trip durch Rumänien. Nachdem wir morgens um 9 Uhr in Bukarest ankamen, machten wir uns gleich mit dem Leihwagen auf dem Weg, die Hauptverkehrsstraße (ob man das Autobahn in unserem Sinne nenen mag) Richtung Norden. Ploitesti ließen wir links liegen. Vom Flughafen bis Brasov sind es gut 150 km.

Nach einem kleinen Ausflug nach Bran (Dracula-Schloss) und Rasnov (Rosenburg) kamen wir abends gegen 18 Uhr ziemlich müde an. Wir waren schließlich um 6 Uhr morgens in Wien gestartet.


Herbergssuche
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Wir hatten von Beginn an geplant, ohne Vorbuchungen loszufahren, weil man so einfach befreit ist von jeder Pflicht und dann abreisen kann, wann man will, ohne verpflichtet zu sein, die Reservierung im nächsten Ort einzuhalten. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber wir haben das in Griechenland schon erprobt.

So fuhren wir in die Altstadt und parkten in der Nähe zum Rathausplatz. Rucksack gepackt, machten wir uns auf den Weg. Bei der ersten Herberge war leider voll (das war der Toptip im Reiseführer), beim zweiten Tipp, dem Casa Wagner hatten wir dann aber Glück und bekamen ein schickes Doppelzimmer in zentraler Lage für 68€ incl. Frühstück. Zwar war das die teuerste Herberge unserer Reise, dafür waren wir aber gleich im Geschehen, direkt am Rathausplatz. So holten wir unsere Koffer und der Spaß konnte beginnen.


Essen
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Das Abendessen nahmen wir bei einem Italiener in der Einkaufsstraße ein. Dort sind typische Touristenlokale mit guter Qualität und vernünftigen (für Rumänen vermutlich teuren) Preisen. So hatten wir ne gute Pizza und eine gute Lasagne jeweils mit Wein für zusammen 25€. Auch das ging sicher günstiger, war aber OK.


Sightseeing
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Der nächste Morgen begann um 9 Uhr nach dem Frühstück. Wir machten uns zunächst auf den Weg zur Schwarzen Kirche, die sehr sehenswert ist. Eintritt kostet 4 RON, das lohnt sich aber auf alle Fälle.


Dann wollten wir mit dem Kabinenlift nach oben auf eine Aussichtsplattform über der Stadt fahren. Da aber absolute Nebensaison war und der Lift daher nur unregelmäßig fahren sollte (etwa alle 2-3 Stunden) haben wir uns das erspart, schließlich hatten wir nur einen Tag Zeit.

Als nächstes gingen wir dann zum weißen Turm, von dem aus man einen ähnlichen Ausblick hat. Man klettert eine enge, steile Treppe nach oben, die wirklich alt und kaputt ist. Aber der Ausblick über die Stadt ist echt toll. Das finden ist ein bisschen schwierig. Man muss zunächst einmal die Straße ein ganzes Stück bergan gehen, um hinter die Häuserzeile zu kommen. Dann kommt man aber eine hübsche Gasse nach unten.


Nach dem Mittagessen, das wir in Form eines fetten Sandwiches, den wir für umgerechnet 3€ in der Einkaufsstraße nahe dem Rathausplatz kauften, ging es dann wieder den Berg hoch. Diesmal aber auf der anderen Seite. Diesmal trafen wir dort auf die traumhaft schöne Synagoge (3 RON Eintritt) im Maurischen Stil. Die lohnt sich wirklich.





Etwas weiter oben ging es dann noch zum Katharinentor. Anschließend spazierten wir noch ein wenig durch die schmalen Gassen der mittelalterlichen Stadt.


Einkaufsmöglichkeiten
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Ich war nur einmal kurz im Jack Wolfskin Shop und musste feststellen, dass man hier nicht wirklich ein Schnäppchen macht. Ansonsten gibt es zahlreiche Shops, darunter auch ein DM.


Bevölkerung
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Brasov besteht zu etwa 1/3 aus siebenbürger Sachsen, Ungarn und Rumänen. Gerade die Spuren der Sachsen spürt man noch überall, vor allem bei der schwarzen Kirche, wo Gebete und Anschläge grundsätzlich in Deutsch formuliert waren. Auch im Hotel und im Restaurant wurden wir sofort auf Deutsch angesprochen.

Man war uns gegenüber insgesamt extrem freundlich, das aber generell. Ich habe da etwa in Griechenland wesentlich schlimmere Erfahrungen gemacht.


Fazit
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Für mich war ein Tag in Brasov ein wunderbares Erlebnis. Die Altstadt ist wirklich super malerisch, vor allem der gründlich sanierte Markt- und Rathausplatz, aber auch die schwarze Kirche wird mir sehr in Erinnerung bleiben. Dass wir nicht mit dem Lift nach oben fahren konnten, war am Ende gar nicht so dramatisch, vor allem, nachdem ich erfahren habe, dass sich in dem Wald noch etwa 200 wild lebende Bären rumtreiben sollen (von Hochwandern wurde uns im Hotel dringend abgeraten). Aber der Blick vom Gegenhang war dann auch ganz schön.

Die Altstadt liegt wunderbar geschützt in einem malerischen Talkessel, dennoch gibt es unzählige Zeugen einer sehr bewegten Vergangenheit, etwa die Schutztürme (grauer Turm und weißer Turm), immerhin befindet man sich historisch gesehen dann im Zentrum Siebenbürgens, im Zentrum des Widerstandes gegen die Osmanen, im Zentrum des Widerstandes gegen den Diktator Ceaucescu (erste Widerstände traten hier auf).

Um Sicherheit musste man sich hier gar keine Gedanken machen. Die Stadt hat eine extrem positive Atmosphäre - also zumindest die Innenstadt, alles wirkt sehr sauber und vor vielleicht 10 Jahren saniert. Einfach TOP.

Von Brasov aus kann man, wenn man länger dort bleibt, auch zahlreiche Möglichkeiten für Ausflüge - etwa zum Zentrum des Dracula-Kults in Bran, zu einem nahegelegenen Bärenreservat in Zarnesti oder zur Kirchenburg von Prejmer.

Wenn man einen Roadtrip durch Rumänien plant, sollte man Brasov auf jedenfall einplanen.

In diesem Sinne

Eure Anke

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