Mittwoch, 28. Mai 2014

[Rezension] Istanbul wir kommen (1)

Hallo Leute!

Nachdem es im Sommer mit der Schwiegermama nach Peru geht, haben wir uns entschlossen, dass wir vorher nochmal ein gemeinsames Wochenende in Istanbul verbringen. Über Fronleichnam geht es mit dem Billigflieger von Wien aus los.

Ich habe es mir inzwischen zur Angewohnheit gemacht, mir einen kleinen Sprachführer zuzulegen, damit ich eben wenigstens etwas wie die Speisekarte lesen kann oder im Supermarkt einen Jogurt kaufen. Da ich die Kauderwelsch-Sprachführer sehr mag, gibts diesmal den für die Türkei.

Türkisch Wort für Wort
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Daten
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Autor: Marcus Stein
Verlag: Reise Know How
ISBN: 978-3-89416-488-1
Preis: 7,90€

Inhalt
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Der Inhalt teilt sich grob in 3 Teile auf:

Grammatik
Konversation
Anhang

Nach einer kurzen Anleitung die Anwendung des Buches beschreibt, gibt es im Grammatikteil allerhand Informationen über die Türkische Sprache, wie gibt man Zeiten an, wie wird die korrekte Verbform gebildet usw.

Im zweiten Teil "Konversation" gibt es die wichtigsten Sätze, die man auf Reisen eben so brauchen kann: Begrüßung, Essen & Trinken, Handeln & Kaufen, Unterkunft, Kranksein, beim Arzt usw. Was ich bei diesem Teil ganz wichtig finde: Er besteht nicht nur aus der sinnlosen Aneinanderreihung einzelner Sätze, sondern er gibt außerdem Hinweise zur Kultur in der Türkei, etwa zu Gestik und Mimik, also etwa, wie man sich bei der Begrüßung korrekt verhält.

Im Anhang schließlich findet man noch Wörterlisten, kurze Wörterbücher mit den wichtigsten Wörtern.

Ganz wichtig ist außerdem, dass die wichtigsten Floskeln und Zahlwörter auf den Umschlagseiten angegeben werden. Dort findet man etwa alles zu Richtungsangaben, was ja ganz cool ist, wenn man einen älteren, türkischen Herren nach dem Weg fragt.


Fazit
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Ich mag solche Sprachführer eigentlich ganz gerne. Ich meine, natürlich wühlt man nicht den Sprachführer raus, um auf dem Basar sich in fließendem Türkisch nach dem Preis zu erkundigen. Natürlich spricht man kein fließendes Türkisch, wenn man die 176 Seiten durchliest.

Aber es ist eben bei solchen Situationen, wie eben dem alten türkischen Herren, der einem den Weg erklären will, eben schonmal ganz nützlich. In den Großstädten braucht man solche Sprachführer zwar meistens nicht oder zumindest nicht dringend. Aber mir gefällt eben besonders, dass dieses Buch kein reiner Sprachführer, sondern auch ein bisschen Kulturführer ist. Und viele Leute im Gastland freuen sich darüber, dass man den einen oder anderen Satz in der Landessprache rausbekommt. Sicher steht da nicht alles drin und man trifft immer wieder auf Situationen, in denen man mit dem Sprachführer nicht weiterkommt. Aber mit diesem Sprachführer kommt man auf jeden Fall weiter als ohne...

Der Sprachführer ist schön geordnet und sehr logisch aufgebaut und vor allem mit ausführlichen Hinweisen versehen. Ich finde ihn klasse und gebe daher klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Montag, 26. Mai 2014

Tante Emma wohnt in Bratislava

Hallo Leute!

Zwar nicht dieses Wochenende, sondern schon im vergangenen März war ich unterwegs in unserem kleinen Nachbarstaat. Die Hauptstadt der Slovakei ist nur 60 km von Wien entfernt.

Auf unserer Stadterkundungstour entdeckten wir in der Nähe des Hauptplatzes ein kleines Museum.


Handelsmuseum Bratislava
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Lage
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Das Museum liegt in einem unter Denkmalschutz stehendem Gebäude ganz in der Nähe des Hauptplatzes von Bratislava in der Innenstadt. Die Adresse lautet Linzbothova 16.


Eintritt und Öffnungszeiten
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Beste Nachricht ist schoneinmal, dass der Eintritt gratis ist.

Öffnungszeiten
Di – Fr 9.00 – 17.00 Uhr, Sa – So 10.00 – 17.00 Uhr


Was gibt's?
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Das Museum an sich ist ganz witzig gemacht. Der Hauptraum ist eine Art Tante Emma Laden, der auch heute noch in Betrieb ist. Hier bekommt man verschiedene Handelswaren wie in einem Laden des beginnenden 20. Jahrhunderts. Es gibt alles mögliche zu kaufen.

Vom Hauptraum aus kommt man dann in 3 kleine Ausstellungsräume mit Kassen und Werbeautomaten aus Bereichen des Handels und des Gaststättengewerbes. Dazu gehören etwa Kaffeespender, alte Wagen und vor allem Kassensysteme.






Unser Besuch
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Das Museum ist klein, ein Blick hinein lohnt sich aber auf alle Fälle, vor allem für Leute, die sich eben an der Atmosphäre eines Tante Emma Ladens erfreuen können. Die Waren selbst sind allerdings sehr teuer. Dafür ist aber der Eintritt in das Museum kostenlos.

Ich mag solche Läden, meine Oma hat in den 50ern in einem gearbeitet und immer davon erzählt. Und gerade dieser Laden in Bratislava entspricht genau meinen Vorstellungen. Mit Holzverkleidungen und den vielen Schubladen erinnert eben alles an diese längst vergangene Zeit. Mich haben vor allem die uralten Kassen fasziniert, die so schwer wirken, dass man sie gar nicht klauen konnte, dass man sie quasi mit dem Kran irgendwo hingehoben hat und dann das Haus drum herum.

Wegen dem Museum nach Bratislava zu fahren wäre zwar übertrieben, aber wenn man schonmal da ist und die entsprechende Zeit hat, sollte man in dieses gemütliche kleine Museum einen Blick hineinwerfen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 14. Mai 2014

Unterwegs in der ungarischen Hauptstadt

Hallo Leute!

Wien hat ja einen riesigen Vorteil: Man ist schnell auch mal in einer anderen Hauptstadt, also gehen einem nie die Ausflüge aus.

Budapest
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Wie kamen wir hin?
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Von Wien aus fahren täglich mehrere Busse nach Budapest. Die kosten 22€ pro Person und Fahrt und können über www.eurolines.com gebucht werden. Sie starten ab Wien Erdberg und erreichen 3 Stunden später Budapest Nepliget. Beide Stationen sind mit der U-Bahn verbunden. Wir haben bei unseren beiden Besuchen morgens um 7 Uhr den ersten Bus genommen und waren somit um 10 Uhr in Budapest.


Wo schlafen?
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Beim Hotel sollte man unbedingt darauf achten, im Stadtbereich zu buchen, da beinahe alle Sehenswürdigkeiten fussläufig erreichbar sind. Das hat den Vorteil, dass man auf die Öffentlichen Verkehrsmittel verzichten kann. Wir waren im City Hotel Matyas (siehe Bericht). Das ist ein einfaches Stadthotel mit Frühstücksbuffet nahe der Elisabethbrücke.


Was machen?
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Tag 1: Stadterkundung

Am ersten Tag liefen wir erstmal an der Donaupromenade entlang. Dort gibt es viele Cafes und unendlich viele Aussichtsboote. Von hier aus hat man einen traumhaften Ausblick auf die Burg und die Fischerbastei. Das ist vor allem im Sonnenuntergang einfach traumhaft schön. Die Aussichtsboote sind allerdings nicht so spannend. Sie sind bei den Sightseeing-Angeboten, die man überall unter die Nase gehalten bekommt, mit drin, aber wie gesagt, das meiste kann man auch so erlaufen. Wir halten uns da meistens an den Reiseführer und verzichten weitestgehend auf sowas.

An der Kettenbrücke bogen wir dann ab in Richtung Innenstadt. Dort besichtigten wir zuerst den Stephansdom und dann nahmen wir das Mittagessen im jüdischen Viertel ein. In den engen Gassen des jüdischen Viertels schauten wir uns dann die beiden großen Synagogen an.

Am Abend liefen wir dann am Vörösmaty ter durch die Fussgängerzone. Als Ratschlag: Niemals in den Tourirestaurants dort essen. Die scheinen erstmal billig, sind am Ende dann aber doch zu teuer (viele Lockangebote). Zum Nachtleben kann ich nicht viel sagen, wir sind eher früh unterwegs als spät.


Tag 2: Burg

Am zweiten Tag ging es dann rauf zur Burg. Hier gibt es 3-4 Wege. Wir fuhren mit der Standseilbahn (siehe Bericht). Die ist zwar nett, aber teuer. Beim zweiten mal sind wir zu Fuss bei der Fischerbastei hochgelaufen, das war zwar anstrengender, aber auch lohnenswert. Aus Zeitgründen haben wir die Innenräume der Burg nicht besichtigt. Hier ist u.a. die Nationalgallerie untergebracht. Nach einem kleinen Spaziergang erreicht man die berühmte Fischerbastei mit der Matyaskirche (Achtung, hier wird Eintritt verlangt). Auf dem Weg dorthin kommt man durch zahlreiche malerische Gassen. Mittagessen nahmen wir im bekannten Cafe Ruszwurm zu uns.

Am Nachmittag haben wir dann die Führung im Parlament mitgebracht. Die Führung ist sehr empfehlenswert. Als EU-Bürger bekommt man die Führung in seiner Landessprache. U.a. sieht man hier die berühmte Stephanskrone und den Tagungsraum des Parlaments. Es sieht sehr beeindruckend aus und ein absolutes Muss!

Abends zum Sonnenuntergang waren wir dann wieder an der Donaupromenade. Hier gibt es ein tolles Restaurantschiff (Kossuth), wo man zu einem normalen Preis essen kann (natürlich nur im Sommer cool, wenn man draußen sitzen kann).


Tag 3: Markthalle und Gellertberg

Am dritten Tag (der sollte nicht am Sonntag sein) sollte man sich unbedingt die Markthalle anschauen (siehe Bericht). Die ist absolut riesig und hier werden allerhand Waren angeboten von Souvenirs bis zu den berühmten ungarischen Paprika. Hier blieben wir dann auch bis zum Mittag und aßen gleich noch was.

Anschließend wanderten wir auf den Gellertberg hoch zur Festung. Hier kommt man an der Felsenkapelle vorbei, in der sich im Widerstand Weltkriegsflüchtlinge versteckten. Von der Festung aus hat man dann noch einen tollen Blick auf die Stadt.

Alternativ ist auch ein Ausflug zum Heldenplatz und in das Stadtwäldchen sehr empfehlenswert. Auch ein Spaziergang auf der Margareteninsel ist für Ruhesuchende nach dem anstrengenden Besuch einer Großstadt sehr entspannend. Aber wir waren ja zweimal da...

Um 19 Uhr ging dann der Bus zurück.



Fazit
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Budapest ist absolut empfehlenswert. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass alles sehenswerte in fussläufiger Umgebung ist. Die Stadt ist ziemlich im Aufwind, was man an zahlreichen Restaurierungsarbeiten merkt. Beispielsweise war der gesamte Platz vorm Parlament eine riesige Baustelle. Auch die europäischen Marken (Deichmann, C&A usw. siedeln sich in der Fussgängerzone bereits an).

Das Preisniveau ist deutlich niedriger als in Österreich, für ein Abendessen für 2 Personen muss man etwa 25€ rechnen, wenn man im Touriviertel bleibt. Was Günstiges findet man im jüdischen Viertel. Man sollte nur unbedingt darauf achten, dass man nicht in ein Lokal geht, wo man davor angequatscht wird und die Karte unter die Nase gehalten bekommt. Die scheinen meistens günstig, sind am Ende dann aber doch wesentlich teurer. Auch sollte man darauf achten, dass das Trinkgeld meistens schon mit auf der Rechnung steht (ca. 10%), Trotzdem wird von Kellnern oft erwartet, dass man was draufgibt, weil das Geld von der Rechnung ja versteuert werden muss (was uns ein ehrlicher Kellner erzählte).

Insgesamt kommt man gerade bei den Touristischen Sachen mit Deutsch sehr gut aus. Im Hotel wurde gleich auf Deutsch gewechselt, als wir den Ausweis zeigten (wir probieren das immer erst auf Englisch). Auch in den Restaurants und Cafes geht das meistens mit Deutsch ganz gut.

Uns hat Budapest besser gefallen als Prag (viel zu voll), wobei man merkt, dass auch hier immer mehr Touristen landen. Vor allem in der Hauptsaison ist hier alles voller Donaukreuzfahrttouristen. Es ist oder wird vieles gerade um die Hauptstraßen modernisiert, so dass die Zugehörigkeit zum sogenannten "Ostblock" kaum zu sehen ist. Geht man aber mal ein bisschen von den Hauptstraßen weg, merkt man aber doch noch so einiges. Spannend ist dabei auch der Hauptbahnhof (das erste mal kamen wir mit dem Zug von Wien aus) wo man erstmal von Taxifahrern überfallen wird, die man erstmal abwimmeln muss.

Subjektiv gesehen muss ich auch sagen, habe ich mich nicht sicherer oder unsicherer als in Wien gefühlt. Da sollte man auch nicht immer in die hinterste Gasse gehen...

Für mich ist Budapest ganz klar eine Reise wert! Deshalb waren wir ja auch schon zweimal da.

In diesem Sinne

Eure Anke











Dienstag, 13. Mai 2014

A Romanian Road Trip 28: Eine ungewöhnliche Reise

Hallo Leute!

Im vergangenen Jahr habe ich euch ja schon so einiges über unsere kleine Rundreise erzählt... 13 Tage mit dem Leihwagen durch Rumänien. In diesem kleinen Artikel möchte ich euch diese Reise nochmal ein klein wenig zusammenfassen:

Tag 1:

Am ersten Tag ging es früh morgens mit dem Flieger von Wien zum Flughafen Bukarest Otopeni. Die Austrian bietet hier günstige Direktflüge an. Der Mietwagen war vorher reserviert. Wir haben ihn über sunnycars bei Budget gebucht, was sich später für uns als perfekt erweisen sollte.

Mit dem Auto ging es dann direkt in Richtung Norden. Der Flughafen Otopeni ist für die Tour recht günstig gelegen. Man hält sich einfach in Richtung Brasov. Ein kleiner erster Ausflug führte uns zum Schloss Bran - dem angeblichen Dracula-Schloss. Das war das einzige mal, wo es tatsächlich eine richtige Satellitenstadt um eine Touriattraktion gab. Bran ist ganz nett, aber nix, was man jetzt ganz dringend gesehen haben muss (ist ja erwiesen, dass der historische Dracula nie hier lebte).

Auf dem Weg nach Brasov ging es dann noch zur Bauernburg nach Rasnov. Die ist auf der Strecke kaum zu übersehen, leuchtet sie doch an den Hängen der Karpathen schon von weitem. Auch der Besuch dieser Burg ist kein absolutes Highlight, aber durchaus sehenswert. Spaßig ist vor allem die Fahrt mit dem kleinen Traktor, der einen Wagen den Berg hochzieht. Für 1,40€ spart man sich die Wanderung hoch und runter.

Als nächstes suchten wir eine Unterkunft in Brasov. In Brasov war das einzige mal, wo wir nicht gleich bei der ersten Unterkunft Glück hatten, bei der zweiten aber schon. Es war allerdings auch das teuerste Hotel, zumal es keinen eigenen Parkplatz gab.


Tag 2:

Den zweiten Tag verbrachten wir in Brasov. Sehenswert sind hier vor allem die schwarze Kirche, der weiße Turm und der Rathausplatz. Am späten Nachmittag fuhren wir dann weiter zu unserer ersten Kirchenburg nach Prejmer. Wir übernachteten in Prejmer, um diese am nächsten Morgen zu besuchen.


Tag 3:

Am Vormittag besichtigten wir die Kirchenburg von Prejmer, eine der besterhaltensten und meist besuchten. Viele der Kirchenburgen konnte man erst nach vorheriger Anmeldung besichtigen, also am besten nach dem Reiseführer orientieren.

Und schon ging es weiter in Richtung Sighisoara. Hier kamen wir am Abend an und blieben gleich 2 Nächte. Eine traumhafte Stadt mit unzähligen Sehenswürdigkeiten. Vor allem die Schultreppe, die Bergkirche und der Stundturm sind sehenswert.


Tag 4 und 5:

Tag 4 und 5 verbrachten wir in der Umgebung von Sighisoara. Nachdem wir dort alles angeschaut hatten, fuhren wir nach Biertan, um dort eine weitere Kirchenburg zu besichtigen.

Nach Sibiu fuhren wir dann über Land. Man muss hierbei immer beachten, dass man mehr Zeit als für ähnliche Strecken in Deutschland oder Österreich einplanen muss, da man gerade auf den Nebenstraßen unzählige Schlaglöcher passiert.


Tag 6:

In Sibiu gibt es ebenfalls unzählige Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus, die Lügenbrücke und eigentlich die gesamte Oberstadt.


Tag 7 und 8:

Aus Sibiu fuhren wir dann über die Karpathen und passierten die traumhafte Transalpina, ein Pass über 2000 m. Leider hatten wir mit dem Wetter ein wenig Pech. Dafür hatten wir eine spannende Nacht mitten in den Karpathen und haben nachts sogar einen Bären vom Balkon aus gesehen.

Richtung Cortea de Arges schauten wir uns den traumhaften Vidraru Stausee und das Kloster von Cortea an. Auch befindet sich hier die Ruine einer Burg, die tatsächlich im Besitz des historischen Dracula war. Die haben wir uns aus Zeitgründen allerdings nicht näher angeschaut. Von hier aus fuhren wir weiter nach Horezu um uns das UNESCO Welterbe im Westen Rumäniens anzuschauen.

Nach einer etwas unkomfortablen Übernachtung in einem Motel an der Autobahn sollte es am nächsten Tag Richtung Donaudelta gehen.


Tag 9 und 10:

Wir machten bei unserer Reise einen kleinen taktischen Fehler, indem wir nicht von Brasov aus Richtung Donaudelta fuhren, sondern von den Karpathen aus über Bukarest nach Osten. So verbrachten wir einen ganzen Tag im Auto. Zwar gibt es hier größtenteils eine gut ausgebaute Autobahn, aber vor allem die Passage von Bukarest kostete uns viel Zeit, da auf der Umgehung von Bukarest immer ein gigantischer Stau ist.

Auf dem Weg nach Murghiol fuhren wir noch die griechischen Ruinen von Histria an. In Murghiol setzten wir zu allem Überfluss mit dem Leihwagen auf und kamen relativ spät an, weshalb wir Schwierigkeiten wegen einer Pension hatten. Die haben wir dann aber doch noch gefunden.


Tag 10 und 11:

Den 10. Tag verbrachten wir mit Warten, da wir einen Ersatzwagen aus Bukarest bekommen sollten. Das klappte auch recht gut. In Murghiol schauten wir uns weitere griechische Ruinen an und warteten auf den Anruf, der dann aber auch schnell kam. Hier waren wir bei Niculae in einer coolen Pension und bekamen auch gleich Frühstück und Abendessen.

Am nächsten Tag nahm uns Niculae auch gleich mit seinem Boot raus ins Donaudelta zum Vögel beobachten. Das ist eine Investition, die ich wirklich jedem empfehle. Man bekommt dort aus allen Ecken Angebote. Wenn man durchs Dorf geht, sagt einem gleich jeder "Bootstour". Für 50€/Person (verhältnismäßig teuer für Rumänien) bekommt man aber dann auch 3 Stunden Tour geboten mit Vogelbeobachtung (wir haben unter anderem Pelikane aus der Nähe gesehen). Ein Erlebnis, das ich wohl nicht vergessen werde.


Tag 12 und 13:

Auf dem Rückweg nach Bukarest machten wir einen Zwischenstop bei den Schlammvulkanen von Berca. Hier steigt durch Gase getrieben, Schlamm vulkanartig nach oben. Ein spannendes Naturphenomen.

Auf der Weiterfahrt hatten wir dann auch noch den rumänischen Straßenverkehr live, als wir plötzlich (ohne dass es in irgendeiner Karte verzeichnet war) auf einer Fähre standen. Die war aber nichtmal am Ende der Straße, sondern es ging vorher im Hafen in einen Feldweg. Aber naja, man muss halt flexibel sein...

Die Nacht verbrachten wir an der Bundesstraße in einem Motel. Am nächsten Tag nahmen wir kurz vor Bukarest noch das Kloster Snagov mit. Das liegt auf einer Insel und dort soll das leere Grab des historischen Dracula liegen. Das Kloster liegt recht romantisch auf einer Insel, ist aber auch eher ein Anziehungspunkt für Touris.

Am Flughafen Otopeni, der übrigens sehr übersichtlich ist, gaben wir dann den Mietwagen ab und begaben uns auf die Heimreise.



Fazit
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Rumänien ist allemal eine Reise wert, auch wenn das vielleicht nicht jeder denkt. Wichtig ist allerdings, dass man sich auf das Tempo des Landes einstellen muss. Auf Bundesstraßen kann es eben schonmal passieren, dass man plötzlich einen Eselskarren vor sich hat. Man muss für die gleiche Strecke mit Sicherheit das doppelte bis vierfache der Zeit einplanen, die man in Deutschland brauchen würde. Und vor allem muss man sich daran gewöhnen, dass nicht jedes Ziel, das im Reiseführer angepriesen wird, auch mit dem Auto erreichbar ist. Gerade auf Nebenstraßen kommt man eben manchmal aufgrund von Schlaglöchern nicht immer mit dem Kleinwagen ans Ziel. Man sollte immer zusehen, dass man eine alternative Route hat. Vor allem sollte man bei einem Mietwagen immer schauen, dass man auch unbedingt eine Versicherung mit Unterbodenschutz wählt. Wir hatten Glück und mussten für unseren Aufgesetzten Wagen nix zahlen.

Man sollte unbedingt beachten, dass die Touristische Infrastruktur nur wenig ausgeprägt ist. Gerade wenn man plant, in einer Kleinstadt zu nächtigen, sollte man beachten, dass man nicht so viele Pensionen findet. Man bekommt zwar in den meisten Pensionen (unsere Reisezeit September) problemlos ein Bett, aber man muss manchmal (auch direkt an der Bundesstraße) schonmal ein bisschen suchen, bis man eine Pension findet. Die Pensionen an der Bundesstraße sind dann auch nicht der Hit. Aber man kanns überstehen. In touristisch erfassten Gebieten kommt man dann aber relativ schnell an ein schönes, sauberes Zimmer.

In Sachen Sicherheit hatten wir eigentlich nie Bedenken. Man sollte eben darauf achten, dass man die Kameraausrüstung nicht offen im Wagen liegen lässt, aber das halte ich persönlich für sehr logisch - auch beim Wandern in Niederösterreich machen wir das nicht. Ich jedenfalls hatte in Athen mehr Bedenken (da wäre meinem Verlobten beinahe der Geldbeutel geklaut worden). Ich kann mich nicht entsinnen, dass wir einmal Bedenken hatten Beklaut zu werden oder sowas.

Sehenswertes gibt es in Rumänien wesentlich mehr als ich dachte. Wir haben auf unserer Strecke sicherlich alle Facetten kennengelernt. Uns haben vor allem die Gastfreundschaft im Donaudelta und die zahlreichen Klöster begeistert, wir sind aber auch durch sehr arme Gegenden gekommen, wo die Dörfer wie leer gefegt wirken.

Auf keinen Fall sollte man Brasov und Sighisoara auslassen, aber, wenn es das Wetter zulässt, muss auch die Transalpina unbedingt auf den Plan - es gibt nix spannenderes, als nachts vom Balkon aus Bären zu beobachten und in einer Pension fernab von allem zu übernachten.

Zum Reisebudget sollte man etwa 30-45€ (im Durchschnitt zahlten wir 120-130 RON) für die Übernachtung im Doppelzimmer einplanen. Für ein Abendessen für 2 Personen zahlten wir in etwa 25 €. Die Eintrittspreise liegen etwa zwischen 0,80€ und 6€. Alles in allem eine Reise, die man sich auch bei geringerem Budget leisten kann.

Ich fand unseren Trip durch Rumänien ungewöhnlich, weil das wohl nicht allzu viele als Reiseland wahrnehmen. Mit etwas besserer Vorbereitung würde ich die Reise so auch jederzeit wieder machen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Prejmer

Prejmer

Bran
Bran

Brasov


Berca


Snagov

Rasnov

Sighisoara

Sonntag, 11. Mai 2014

Lust auf Slow Travel (2)

Hallo Leute!

Heute habe ich mal wieder die Ehre, euch einen ungewöhnlichen Reiseführer vorzustellen. Oder vielleicht sollte man sagen eine tolle Inspiration für die nächste Reise.

Wer gerne mit der Bahn fährt, ist mit diesem Reiseführer gerade richtig, stellt er doch die 101 schönsten Bahnstrecken weltweit vor...

101 Reisen mit der Eisenbahn
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Daten
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Titel: 101 Reisen mit der Eisenbahn - die schönsten Strecken in aller Welt
ISBN: 978-3-86197-077-4
Preis: 14€ (D), 14,40€ (Ö)


Inhalt
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Beginnend in Deutschland, weiter in Österreich und in der Schweiz werden zunächst die wichtigsten Europöischen Strecken vorgestellt. Dabei ist Deutschland mit 15, Österreich mit 4 (darunter die legendäre Semmeringbahn), die Schweiz mit 13 Strecken vertreten, damit liegt der Fokus auf Strecken, die auch problemlos ohne Flugzeug erreichbar sind. Dennoch liegt etwa die Hälfte der vorgestellten Strecken außerhalb Europas.

Unter den Strecken sind bekannte, ja sogar legendäre Strecken, wie die Transsibirische Eisenbahn von Moskau bis Wladiwostok oder die TGV Strecke von Frankfurt bis ans Mittelmehr oder auch der Glacier Express in der Schweiz. Daneben werden auch eher unbekannte Strecken vorgestellt, etwa eine Bahn, die quer durch Australien von Perth nach Sydney führt. Einige Strecken sind dabei sogar als UNESCO Welterbe geschützt.

Die Strecken werden jeweils auf einer Doppelseite vorgestellt, geordnet nach Regionen. Zu jeder Strecke gibt es mehrere, beeindruckende Bilder. Auf Besonderheiten wird hingewiesen. Ich fand beispielsweise die mir im Sommer bevorstehende Reise von Cuzco nach Machu Picchu besonders interessant. Dabei wird etwa darauf hingewiesen, dass die Einheimischen gegen die Höhenkrankheit auf Kokablättern kauen und dass man das besser nicht machen soll, weil es nix bringt. Bei manchen Strecken wird auch die Baugeschichte der Bahnen besonders intensiv behandelt, etwa die Diskussionen um den Bau der Semmeringbahn.

Besonders schön ist das Infokästchen am Ende jeder Vorstellung, bei der informiert wird, wie man Tickets buchen kann, was sie in etwa kosten, wie lang die Strecke ist, von wo nach wo sie führt usw.


Fazit
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OK, wenn man das ganze jetzt einen Reiseführer nennen will, wird man vielleicht mehr Informationen erwarten. Ich denke allerdings, dass dieser Reiseführer mehr eine Art Anregung für schöne Touren ist. Und dafür ist dieser Reiseführer wie gemacht. Es lädt gerade in Deutschland oder in der Schweiz ein, seine Heimat mal mit der Bahn zu erkunden. OK, in Österreich werden nur 4 Strecken besonders hervorgehoben, aber gerade die Semmeringbahn, die ich selbst in Kürze fahren werde, fand ich sehr eindrucksvoll beschrieben.

Dieser Reiseführer regt quasi dazu an, den nächsten Urlaub mal nicht nur am Strand zu verbringen, sondern sich das Zielland mal mit der Bahn anzuschauen. Man sieht eben auch viel mehr, wenn man mit der Bahn an die Cote d'Azur fährt, als wenn man in den Flieger steigt. Man kann immer mal einen Zwischenstop machen und sieht auch was vom Land. Ich fahre gerne mit der Bahn und mit dem Reiseführer werde ich das wohl demnächst öfter tun...

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 9. Mai 2014

Da traut sich auch der Piefke mal raus aus Wien...

Hallo Leute!

Ohne Auto ist für mich Landkind ganz ungewohnt, aber als wir nach Wien zogen, war es für mich schnell nur logisch, mein Auto zu verkaufen. Nicht nur wegen Autobahngebühren, sondern auch wegen der komplizierten Verkehrssituation in Wien hat das Auto einfach nix gebracht. Zu den meisten Zeiten kommt man eh leichter mit den Öffentlichen von A nach B.

Nun sind wir aber auch häufiger auf kleinen Ausflügen unterwegs. Und da immer ein Carsharing-Auto für immerhin 69€/Tag ist ja auch teuer, gerade wenn man in der Nähe bleibt...

Daher haben wir uns kürzlich eine Vorteilscard Classic zugelegt.


Vorteilscard Classic
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Kauf
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Gekauft haben wir die Karten online über oebb.at. Dort haben wir uns registriert und die Karten per Kreditkarte (Bankeinzug geht auch) gekauft. Dabei kann man sich noch aussuchen, ab wann die Karte gilt und man kann gleich loslegen. Man bekommt direkt eine vorläufige Karte, mit der man die Rabatte nutzen kann.

Die Karte kostet übrigens 99€ pro Jahr.


Rabatte
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Man bekommt mit der Karte 50% auf alle Käufe an Fahrkartenautomaten, online und über Handy für Normalfahrkarten im Inland.

Außerdem bekommt man 45% auf alle Tickets an Personenkassen.

Schließlich bekommt man noch 25% auf alle Fahrten ins Ausland.


Einsatz
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Ich habe die Karte bisher nur bei online-Käufen und am Fahrkartenautomaten eingesetzt. Gibt man dabei an, dass man eine Vorteilscard Classic hat, muss man diese nur bei der Fahrscheinkontrolle vorzeigen. Kein Eingeben einer Nummer und kein Einlesen der Daten o.ä. Bei der Kontrolle muss man Vorteilscard und Ausweis (die Karte ist eben nicht übertragbar) vorzeigen und fertig ist. Den 50% Rabatt habe ich so immer ohne Probleme bekommen.


Fazit
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Die Karte entspricht beinahe der Bahncard 50 aus Deutschland, ist aber um mehr als die Hälfte günstiger. Wir sind seit dem Kauf auf jeden Fall öfter mit der Bahn unterwegs und verzichten immer mehr auf das Carsharing Auto. Gut für die Umwelt und gut für den Geldbeutel. Ich denke mal, das nächste mal werden wir auch nicht nach Deutschland fliegen, sondern gemütlich mit der Bahn fahren... Billiger und trotzdem kommen wir (dank der Direktverbindung Wien - Fulda mit dem ICE) fast genauso schnell an.

Dafür, dass man an der Personenkassa weniger Rabatt bekommt, habe ich Verständnis. Schließlich genießt man ja dabei auch noch einen Service, den ich allerdings eh meistens nicht brauche. Von daher sind bei mir eigentlich bei allen Inlandsfahrten die 50% drin...

Wir bekommen die 99€ mit Sicherheit nach spätestens 3 Monaten wieder raus, fahren oft zum Wandern nach Niederösterreich, auch ein Trip zur Semmeringbahn ist schon geplant. Es ist eben so, dass man nach 2 Jahren in Wien schon so langsam alles kennt und so traut sich der Piefke eben mal aufs Land.

Von mir bekommts für die Vorteile dieser Karte jedenfalls klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 5. Mai 2014

Tu felix Austria (3)

Hallo Leute!

Am Wochenende war ich mal wieder in meiner schönen Wahlheimat unterwegs. Diesmal verschlug es mich zum höchsten Berg von Niederösterreich... Und da der Großstädter ja etwas faul ist, ließ ich mich nach oben und wieder nach unten kutschieren. Also genau genommen, weil es eben mit der Niederösterreichcard kostenlos war...


Schneebergbahn
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Startpunkt
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Der Start ist direkt am Bahnhof von Puchberg am Schneeberg. Dieser Ort ist mit der Bahn innerhalb von 45 min mit dem Zug von Wiener Neustadt aus zu erreichen. Über Parkplätze kann ich leider nix sagen, ich habe keine gesehen...


Tarife
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Wichtig ist vielleicht zu sagen, dass man vorher online reservieren sollte. Die Sitzplatzanzahl ist beschränkt und wenn der Zug voll ist, nimmt er niemanden mehr mit. Das ist vor allem wichtig, wenn man auch runterfahren will, ist schon ärgerlich, wenn man nachmittags auf 1800 m steht und nicht mehr mit runtergenommen wird.

Die Tarife grenzen für mich an Wucher.

Berg- und Talfahrt kosten für Erwachsene 35€, für Kinder (6 - 15 Jahre) 22 €.

Die Einzelne Fahrt kostet 25,40€ bzw. 22€ für Kinder.

Es gibt noch ein paar Spezialtarife, die könnt ihr auf Schneebergbahn.at nachschauen.

Wichtig zu wissen, wer sich länger in Niederösterreich aufhält und noch mehr besichtigen will, der sollte sich den Kauf der Niederösterreichcard überlegen. Die kostet 54€ und man hat damit 319 Sehenswürdigkeiten frei, darunter eben auch eine Berg- und Talfahrt mit der Schneebergbahn. Das kann sich lohnen.


Fahrplan
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Der Fahrplan ist wohl recht unterschiedlich. Momentan fährt die Bahn in etwa alle 1,5 Stunden, es ist auch nur ein Zug unterwegs, da es oben noch sehr kalt ist (der Winter hat sich dort versteckt).

Ich habe die Plätze am Samstag für Sonntag nach Fahrplan gebucht und bekam 30 min später telefonisch mitgeteilt, dass diese Züge nicht fahren und ich umgebucht werden sollte. Das war so weit in Ordnung. Gerade im Sommer ist die Reservierung über www.schneebergbahn.at aber unbedingt angeraten!


Der Zug
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Als ich den Zug sah, musste ich echt lachen. OK, Salamanderbahn... Aber dass das Ding äußerlich auch noch angemalt ist wie ein Salamander fand ich dann schon extrem geil. Für die Kinder sicher toll, ich fands ehrlicherweise eher albern. Der Zug wirkt dafür aber relativ modern und sauber. Gelegentlich fährt wohl ein Nostalgiezug, der ist aber sehr überlaufen.

Die Zahnradbahn schafft im Schnitt etwa 20 km/h und überwindet eine Steigung von bis zu 20 Grad.


Fahrt
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Die Fahrt bringt einen innerhalb von 40 Minuten vorbei an 3 Stationen vom Bahnhof Puchberg auf 1800 m zur Bergstation Schneeberg.

Die Fahrt empfand ich eher als unangenehm. Nicht nur, dass jeder Sitzplatz so breit ist, dass ein normalgewichtiger Erwachsener kaum sitzen kann (also Platz hat man etwa die Hälfte wie in einer Wiener Straßenbahn). Man wird auch noch teils zu dritt nebeneinander gequetscht, was schon sehr intim werden kann. Ich saß auf einem Zweiersitz mit meinem Verlobten, der hatte aber nur noch Platz für eine halbe Pobacke und wir sind beide nicht extrem breit.

Was mich auch enorm gestört hat - ich fühlte mich die ganze Zeit ein wenig wie auf einer Kaffeefahrt. Nicht nur, dass bei jeder Station für irgendwas Werbung gemacht wurde, auf der letzten Station vorm Berg wurde dann auch noch ein 5 minütiger Zwischenstop gemacht, um aussteigen und Buchteln essen zu können.

OK, der Blick ins Tal ist schon echt schön, aber ich muss ganz ehrlich sagen, für 35€ hätte ich mir schon wenigstens so viel Platz versprochen, dass mein Hintern hinpasst. Und die Werbeblöcke und vor allem den merkwürdigen Zwischenstopp fand ich mehr als unangemessen. Aber wie die Lemminge hat der Wirt mindestens 50 Buchteln verkauft, auch nicht so schlecht...




Fazit
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Gut, die Alternative wäre gewesen, auf 1800 m zu wandern, was sicher auch nicht jedem wirklich liegt. Wir sind dann oben noch ein bisschen rumgewandert (es war arschkalt, aber dazu gibt es dann noch einen anderen Bericht). Aber diese Bahn war für mich mehr als merkwürdig, wenn sie für mich dank der NÖ Card nicht kostenlos gewesen wäre, wäre ich auch sicherlich nicht mitgefahren, dann wäre ich wohl lieber hoch und wieder runtergewandert... Anschließend hätte mein A*** auch auf den Sitz gepasst.

Die Fahrt war durchaus OK, wenn die Werbung auch ein bisschen genervt hat, aber die Sitzbänke so zu konstruieren, dass sie in der Breite vielleicht für magersüchtige Grundschüler passen, ist schon sehr seltsam. Vor allem weil das schonmal ein bisschen sehr intim werden kann, wenn man 40 min einen leicht nach Schweiß riechenden weiß gott wen halb auf dem Schoß sitzen hat. Es ist eben eine Tourifalle, die geschröpft wird bis zum Umfallen.

Alternative wäre halt hochlaufen. Es war schon ein interessantes Erlebnis, das ich aber nicht bedenkenlos weiterempfehlen kann... Der Blick von oben ist echt grandios und für Kinder ist es sicherlich sehr spannend, im Salamander mitzufahren. Für Erwachsene wie mich war es aber eher unangenehm...

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 3. Mai 2014

Tu felix Austria (2)

Hallo Leute!

Heute gibt es einen weiteren Teil aus meiner neuen Reihe, die man auch nennen kann "mit der Niederösterreichcard unterwegs in der Nachbarschaft". Auch diesmal war ich wieder im schönen Baden unterwegs...

Arnulf Rainer Museum
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Lage
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Das Arnulf Rainer Museum liegt am Josefsplatz und damit direkt bei der Endstation der Badner Bahn. Parkplätze gibt es in der Gegend, wobei ich mir der Verkehrsführung aufgrund der vielen Baustellen nicht ganz sicher bin. Wir kamen mit der S-Bahn aus Wien. Vom Bahnhof sind es noch einmal etwa 10 min Fussweg.


Gebäude
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Das Arnulf Rainer Museum ist in den historischen Räumen des alten Badner Frauenbades untergebracht, deren Überreste wie Badebecken und Umkleidekabinen auch teils noch erkennbar sind. Der Badebetrieb wurde 1973 eingestellt. Anschließend wurde es hauptsächlich als Ausstellungsgebäude genutzt. Seit 2009 wird hier das Werk des in Baden geborenen Künstlers Arnulf Rainer ausgestellt.




Eintrittspreise und Öffnungszeiten
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Erwachsene 6€
Kinder, Schüler, Studenten, Präsenzdiener 3€
Kinder unter 6 Jahren frei

Öffnungszeiten Täglich 10 bis 17 Uhr

Führungen Samstag, Sonntag und Feiertag jeweils 15 Uhr (2,50€ Aufpreis)


Gegenwärtige Ausstellung
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Die Gegenwärtige Ausstellung "Durcheinander - Commotion" zeigt Werke von Damien Hirst und Arnulf Rainer. Sie läuft noch bis 5. Oktober 2014. Darin werden Werke des britischen Künstlers, die durch spotted Painting sehr von Ordnung geprägt sind, Werken von Rainer gegenübergestellt, die hauptsächlich auf sehr energische Fingermalerei (teils auch Fussmalerei) zurückgehen.


Behindertenfreundlichkeit
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Das Erdgeschoss ist gut zu erreichen. Einige Bilder hängen eben im Gallerie-Geschoss, aber man kann fast die gesamte Ausstellung ebenerdig besuchen.


Fazit
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Die Räumlichkeiten des alten Frauenbades (leider Fotoverbot im Inneren) sind durchaus interessant, vor allem weil die mit Marmor ausgelegten Bäder durchaus noch gut zu erkennen sind. Die vermutlichen alten Umkleidekabinen werden genauso wie eben die Badefläche als Ausstellungsraum genutzt. Die Räumlichkeiten wirken sehr modern und passen perfekt zu den Gemälden.

Allerdings muss ich ganz ehrlich gestehen, ich als bekennender Kunstbanause kann durchaus etwas mehr mit den Bildern von Hirst (man sieht halt Vögel und Punkte) als mit den Bildern von Arnulf Rainer anfangen (man sieht halt, dass er zu viel Farbe hatte und irgendwie sauer war, aber das kann mein Neffe auch). Aber das ist sicherlich geschmackssache. Ich persönlich bin eigentlich nur in das Museum rein, weil es eben mit meiner Niederösterreich Card freien Eintritt gab. Mit einer gewissen Kunstbegeisterung kann man sicher viel in die Bilder reininterpretieren und stundenlang diskutieren.

Es ist ein schönes und vor allem auch schön gestaltetes Museum mit den schönen, offenen und hellen Räumen und der Atmosphäre eines wirklich alten und luxuriösen Kurbades. Die Ausstellung ist auch wirklich schön gemacht, nur eben nicht so ganz mein Fall. Da moderne Kunst aber - wie immer - Geschmackssache ist, halte ich mich mit dem negativen zurück und gebe trotzdem sehr gute 4 Sterne. Wenn man mal in Baden ist, ist das Museum schon einen Besuch wert.

In diesem Sinne

Eure Anke


Freitag, 2. Mai 2014

Tu felix Austria (1)

Hallo Leute!

Yeay, endlich gehts wieder los. Mit der Niederösterreich-Card waren wir gestern unterwegs im schönen Baden...

In meiner neuen kleinen Reihe werde ich euch immer mal wieder Sehenswürdigkeiten vorstellen, die mir auf meinen Österreichreisen immer mal begegnen.


Kaiserhaus Baden
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Lage
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Das Kaiserhaus liegt direkt gegenüber dem Rathaus am Hauptplatz bei der Pestsäule in Baden. Mit den Öffentlichen kommt man von Wien aus mit der Badner Bahn oder mit der S-Bahn (Baden Bahnhof) dorthin. Parkplätze wird es wohl in der Nähe des Kurparks einige geben, da kann ich allerdings nicht aus Erfahrung sprechen.


Eintrittspreise
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Erwachsene zahlen 6€, Kinder zahlen 3€ Eintritt. Mit der Niederösterreich Card hat man freien Eintritt.

Führungen finden Samstag, Sonntag & Feiertag jeweils um 16.00 Uhr statt.


Öffnungszeiten
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Das Museum hat Dienstags bis Sonntags und Feiertags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet.


Kaiserhaus
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Das Kaiserhaus an sich ist ein klassizistisches Gebäude mit welthistorischer Bedeutung, schließlich war hier unter Kaiser Karl I. hier das Armeeoberkommando der k&k Armee während des 1. Weltkriegs untergebracht. Aber schon vorher war es eine gern genutzte Kurunterkunft.

So ließ es Kaiser Franz I. (II.) 1813 aus dem Besitz des Grafen Esterhazy kaufen und nach den Wünschen seiner Gattin Maria Ludovika umbauen. Von der damaligen Ausstattung ist allerdings nicht besonders viel erhalten. Etwa fand man ein Stück ehemalige Tapete als Füllmaterial in Wänden.


Die Ausstellung
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Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde das Haus 2013 neu eröffnet. In der 1. Etage befindet sich eine Ausstellung, die den Titel "Welt der Habsburger" trägt. Sie zeigt im wesentlichen arrangierte Figurinengruppen, die vor allem Szenen der Habsburger in Niederösterreich zeigt, etwa die Erbhuldigung von Kaiser Franz Stephan oder auch ein Jagdfrühstück. Die Figurinen stammen aus der Werkstatt von Helmut Krauhs und sollen angeblich große Ähnlichkeit zu historischen Persönlichkeiten haben. Die jeweiligen Kaiser habe ich tatsächlich - von diversen Bildern - erkannt.

Auch sind einige Ölgemälde zu sehen.




Fazit
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Also wir waren zwar nur etwa 30 Minuten in der Ausstellung, dafür fand ich sie persönlich ziemlich genial. Gerade der Erbhuldigungszug für Maria Theresia und Franz Stephan war durch seinen Detailreichtum kaum zu überbieten. Auch die anderen Figurinengruppen fand ich wirklich toll.

Das Museum an sich ist relativ klein, man kann es aber ganz schön mithilfe einer kostenlosen Brochure wunderbar anschauen. Auch ohne den Audioguide (kostet 2,50€) oder Führung (kostet 8€) findet man so alle nötigen Infos.

Ein kleines, aber feines Museum, was innerhalb von 30 Minuten von Wien aus wunderbar zu erreichen ist... Gerade wenn man sich ein bisschen für die Geschichte der Habsburger interessiert, ist dieses Museum mit seinen plastischen Figurinen sehr empfehlenswert.

Über Behindertenfreundlichkeit kann ich leider nur sagen, dass mir zumindest kein passender Aufzug aufgefallen ist. Ob es einen gibt, muss man am besten vorher selbst erfragen unter Telefon +432252/86 800.

In diesem Sinne

Eure Anke