Im vergangenen Jahr habe ich euch ja schon so einiges über unsere kleine Rundreise erzählt... 13 Tage mit dem Leihwagen durch Rumänien. In diesem kleinen Artikel möchte ich euch diese Reise nochmal ein klein wenig zusammenfassen:
Tag 1:
Am ersten Tag ging es früh morgens mit dem Flieger von Wien zum Flughafen Bukarest Otopeni. Die Austrian bietet hier günstige Direktflüge an. Der Mietwagen war vorher reserviert. Wir haben ihn über sunnycars bei Budget gebucht, was sich später für uns als perfekt erweisen sollte.
Mit dem Auto ging es dann direkt in Richtung Norden. Der Flughafen Otopeni ist für die Tour recht günstig gelegen. Man hält sich einfach in Richtung Brasov. Ein kleiner erster Ausflug führte uns zum Schloss Bran - dem angeblichen Dracula-Schloss. Das war das einzige mal, wo es tatsächlich eine richtige Satellitenstadt um eine Touriattraktion gab. Bran ist ganz nett, aber nix, was man jetzt ganz dringend gesehen haben muss (ist ja erwiesen, dass der historische Dracula nie hier lebte).
Auf dem Weg nach Brasov ging es dann noch zur Bauernburg nach Rasnov. Die ist auf der Strecke kaum zu übersehen, leuchtet sie doch an den Hängen der Karpathen schon von weitem. Auch der Besuch dieser Burg ist kein absolutes Highlight, aber durchaus sehenswert. Spaßig ist vor allem die Fahrt mit dem kleinen Traktor, der einen Wagen den Berg hochzieht. Für 1,40€ spart man sich die Wanderung hoch und runter.
Als nächstes suchten wir eine Unterkunft in Brasov. In Brasov war das einzige mal, wo wir nicht gleich bei der ersten Unterkunft Glück hatten, bei der zweiten aber schon. Es war allerdings auch das teuerste Hotel, zumal es keinen eigenen Parkplatz gab.
Tag 2:
Den zweiten Tag verbrachten wir in Brasov. Sehenswert sind hier vor allem die schwarze Kirche, der weiße Turm und der Rathausplatz. Am späten Nachmittag fuhren wir dann weiter zu unserer ersten Kirchenburg nach Prejmer. Wir übernachteten in Prejmer, um diese am nächsten Morgen zu besuchen.
Tag 3:
Am Vormittag besichtigten wir die Kirchenburg von Prejmer, eine der besterhaltensten und meist besuchten. Viele der Kirchenburgen konnte man erst nach vorheriger Anmeldung besichtigen, also am besten nach dem Reiseführer orientieren.
Und schon ging es weiter in Richtung Sighisoara. Hier kamen wir am Abend an und blieben gleich 2 Nächte. Eine traumhafte Stadt mit unzähligen Sehenswürdigkeiten. Vor allem die Schultreppe, die Bergkirche und der Stundturm sind sehenswert.
Tag 4 und 5:
Tag 4 und 5 verbrachten wir in der Umgebung von Sighisoara. Nachdem wir dort alles angeschaut hatten, fuhren wir nach Biertan, um dort eine weitere Kirchenburg zu besichtigen.
Nach Sibiu fuhren wir dann über Land. Man muss hierbei immer beachten, dass man mehr Zeit als für ähnliche Strecken in Deutschland oder Österreich einplanen muss, da man gerade auf den Nebenstraßen unzählige Schlaglöcher passiert.
Tag 6:
In Sibiu gibt es ebenfalls unzählige Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus, die Lügenbrücke und eigentlich die gesamte Oberstadt.
Tag 7 und 8:
Aus Sibiu fuhren wir dann über die Karpathen und passierten die traumhafte Transalpina, ein Pass über 2000 m. Leider hatten wir mit dem Wetter ein wenig Pech. Dafür hatten wir eine spannende Nacht mitten in den Karpathen und haben nachts sogar einen Bären vom Balkon aus gesehen.
Richtung Cortea de Arges schauten wir uns den traumhaften Vidraru Stausee und das Kloster von Cortea an. Auch befindet sich hier die Ruine einer Burg, die tatsächlich im Besitz des historischen Dracula war. Die haben wir uns aus Zeitgründen allerdings nicht näher angeschaut. Von hier aus fuhren wir weiter nach Horezu um uns das UNESCO Welterbe im Westen Rumäniens anzuschauen.
Nach einer etwas unkomfortablen Übernachtung in einem Motel an der Autobahn sollte es am nächsten Tag Richtung Donaudelta gehen.
Tag 9 und 10:
Wir machten bei unserer Reise einen kleinen taktischen Fehler, indem wir nicht von Brasov aus Richtung Donaudelta fuhren, sondern von den Karpathen aus über Bukarest nach Osten. So verbrachten wir einen ganzen Tag im Auto. Zwar gibt es hier größtenteils eine gut ausgebaute Autobahn, aber vor allem die Passage von Bukarest kostete uns viel Zeit, da auf der Umgehung von Bukarest immer ein gigantischer Stau ist.
Auf dem Weg nach Murghiol fuhren wir noch die griechischen Ruinen von Histria an. In Murghiol setzten wir zu allem Überfluss mit dem Leihwagen auf und kamen relativ spät an, weshalb wir Schwierigkeiten wegen einer Pension hatten. Die haben wir dann aber doch noch gefunden.
Tag 10 und 11:
Den 10. Tag verbrachten wir mit Warten, da wir einen Ersatzwagen aus Bukarest bekommen sollten. Das klappte auch recht gut. In Murghiol schauten wir uns weitere griechische Ruinen an und warteten auf den Anruf, der dann aber auch schnell kam. Hier waren wir bei Niculae in einer coolen Pension und bekamen auch gleich Frühstück und Abendessen.
Am nächsten Tag nahm uns Niculae auch gleich mit seinem Boot raus ins Donaudelta zum Vögel beobachten. Das ist eine Investition, die ich wirklich jedem empfehle. Man bekommt dort aus allen Ecken Angebote. Wenn man durchs Dorf geht, sagt einem gleich jeder "Bootstour". Für 50€/Person (verhältnismäßig teuer für Rumänien) bekommt man aber dann auch 3 Stunden Tour geboten mit Vogelbeobachtung (wir haben unter anderem Pelikane aus der Nähe gesehen). Ein Erlebnis, das ich wohl nicht vergessen werde.
Tag 12 und 13:
Auf dem Rückweg nach Bukarest machten wir einen Zwischenstop bei den Schlammvulkanen von Berca. Hier steigt durch Gase getrieben, Schlamm vulkanartig nach oben. Ein spannendes Naturphenomen.
Auf der Weiterfahrt hatten wir dann auch noch den rumänischen Straßenverkehr live, als wir plötzlich (ohne dass es in irgendeiner Karte verzeichnet war) auf einer Fähre standen. Die war aber nichtmal am Ende der Straße, sondern es ging vorher im Hafen in einen Feldweg. Aber naja, man muss halt flexibel sein...
Die Nacht verbrachten wir an der Bundesstraße in einem Motel. Am nächsten Tag nahmen wir kurz vor Bukarest noch das Kloster Snagov mit. Das liegt auf einer Insel und dort soll das leere Grab des historischen Dracula liegen. Das Kloster liegt recht romantisch auf einer Insel, ist aber auch eher ein Anziehungspunkt für Touris.
Am Flughafen Otopeni, der übrigens sehr übersichtlich ist, gaben wir dann den Mietwagen ab und begaben uns auf die Heimreise.
Fazit
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Rumänien ist allemal eine Reise wert, auch wenn das vielleicht nicht jeder denkt. Wichtig ist allerdings, dass man sich auf das Tempo des Landes einstellen muss. Auf Bundesstraßen kann es eben schonmal passieren, dass man plötzlich einen Eselskarren vor sich hat. Man muss für die gleiche Strecke mit Sicherheit das doppelte bis vierfache der Zeit einplanen, die man in Deutschland brauchen würde. Und vor allem muss man sich daran gewöhnen, dass nicht jedes Ziel, das im Reiseführer angepriesen wird, auch mit dem Auto erreichbar ist. Gerade auf Nebenstraßen kommt man eben manchmal aufgrund von Schlaglöchern nicht immer mit dem Kleinwagen ans Ziel. Man sollte immer zusehen, dass man eine alternative Route hat. Vor allem sollte man bei einem Mietwagen immer schauen, dass man auch unbedingt eine Versicherung mit Unterbodenschutz wählt. Wir hatten Glück und mussten für unseren Aufgesetzten Wagen nix zahlen.
Man sollte unbedingt beachten, dass die Touristische Infrastruktur nur wenig ausgeprägt ist. Gerade wenn man plant, in einer Kleinstadt zu nächtigen, sollte man beachten, dass man nicht so viele Pensionen findet. Man bekommt zwar in den meisten Pensionen (unsere Reisezeit September) problemlos ein Bett, aber man muss manchmal (auch direkt an der Bundesstraße) schonmal ein bisschen suchen, bis man eine Pension findet. Die Pensionen an der Bundesstraße sind dann auch nicht der Hit. Aber man kanns überstehen. In touristisch erfassten Gebieten kommt man dann aber relativ schnell an ein schönes, sauberes Zimmer.
In Sachen Sicherheit hatten wir eigentlich nie Bedenken. Man sollte eben darauf achten, dass man die Kameraausrüstung nicht offen im Wagen liegen lässt, aber das halte ich persönlich für sehr logisch - auch beim Wandern in Niederösterreich machen wir das nicht. Ich jedenfalls hatte in Athen mehr Bedenken (da wäre meinem Verlobten beinahe der Geldbeutel geklaut worden). Ich kann mich nicht entsinnen, dass wir einmal Bedenken hatten Beklaut zu werden oder sowas.
Sehenswertes gibt es in Rumänien wesentlich mehr als ich dachte. Wir haben auf unserer Strecke sicherlich alle Facetten kennengelernt. Uns haben vor allem die Gastfreundschaft im Donaudelta und die zahlreichen Klöster begeistert, wir sind aber auch durch sehr arme Gegenden gekommen, wo die Dörfer wie leer gefegt wirken.
Auf keinen Fall sollte man Brasov und Sighisoara auslassen, aber, wenn es das Wetter zulässt, muss auch die Transalpina unbedingt auf den Plan - es gibt nix spannenderes, als nachts vom Balkon aus Bären zu beobachten und in einer Pension fernab von allem zu übernachten.
Zum Reisebudget sollte man etwa 30-45€ (im Durchschnitt zahlten wir 120-130 RON) für die Übernachtung im Doppelzimmer einplanen. Für ein Abendessen für 2 Personen zahlten wir in etwa 25 €. Die Eintrittspreise liegen etwa zwischen 0,80€ und 6€. Alles in allem eine Reise, die man sich auch bei geringerem Budget leisten kann.
Ich fand unseren Trip durch Rumänien ungewöhnlich, weil das wohl nicht allzu viele als Reiseland wahrnehmen. Mit etwas besserer Vorbereitung würde ich die Reise so auch jederzeit wieder machen.
In diesem Sinne
Eure Anke
Prejmer |
Prejmer |
Bran |
Bran |
Brasov |
Berca |
Snagov |
Rasnov |
Sighisoara |
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