Freitag, 5. August 2016

{Italien - Rom - Reiseführer} Aufgeschoben (2)

Hallo Leute!

In diesem Jahr mussten wir unsere vielen Reisepläne am Ende dann doch dem großen Plan Afrika und Japan unterordnen. So hatten wir nicht nur unsere Schweizreise, sondern auch unsere Rom-Reise kurzfristig absagen müssen. Für Rom waren zwar sogar schon die Flüge gebucht und die Reiseführer gekauft, doch dann kam Japan... Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben - die Reise geht dann jetzt im Herbst.

Rom MM-City
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^
Autorin: Sabine Becht
Verlag: Michael Müller
ISBN: 395654241X
Preis: 17,90€
Broschiert: 288 Seiten


Inhalt
^^^^
Der Guide ist relativ modern gestaltet. Zunächst gibt es eine ausführliche Einführung in die Geschichte der Stadt. Dabei geht es in kleinen Assays zunächst auf Ausflug in die 3000jährige Geschichte der Stadt. Dann geht es weiter mit den Themen, die für einen Reisenden besonders wichtig sind - wie komme ich nach Rom und wie bewege ich mich am besten in Rom? Das ist ein Kapitel, was in vielen Reiseführern fehlt, was einem aber viele Nerven ersparen kann - wie funktioniert das Metrosystem und wie komme ich am schnellsten von A nach B.

Im weiteren geht es um die Themen "Übernachten in Rom", "Essengehen und Nachtleben in Rom" oder "Kultur und Sport in Rom" - bis man schließlich die klassische Übersicht bekommt: Wetter, Klima, wichtige Adressen usw.

Die Stadt an sich wird im zweiten Teil in Form von 10 Stadtrundgängen vorgestellt, die nicht nur reich bebildert sind, sondern auch beispielsweise Restaurants angeboten und ein reiches Kartenmaterial.

1. Antikes Rom - Kapitol, Forum, Palatin, Circus Maximus und Aventin
2. Um das Kollosseum
3. Largo Argentino, jüdisches Viertel und Campo d'Fiori
4. Pantheon und Piazza Navona
5. Um die Via del Corso
6. Um die Piazza della Repubblica
7. Piazza Barberini, Via Veneto, Trevi-Brunnen und Quirinal
8. Villa Borghese
9. Trastevere
10. Vatikan und Engelsburg

Die Stadtrundgänge entsprechen ungefähr 1/2 bis 1 Tag - damit schafft man sich einen guten Überblick in die wichtigsten Stadtviertel. Ein bisschen kann man sich dann auch noch abseits der Routen umschauen. Zusätzlich werden auch einige Ziele außerhalb der Stadtviertel angeboten.

Schließlich gibt es auch noch einen kleinen Italienischkurs und einen Faltplan der Innenstadt (1:11500).

Fazit
^^^^
Der "Michael Müller" hat uns nun schon so oft auf Citytrips begleitet - von Budapest bis St. Petersburg, immer stand er uns treu zur Seite und so wird er es dann auch demnächst hoffentlich ganz bald in Rom tun.

Ich war vor mehr als 10 Jahren schon einmal in Rom und weiß dank des tollen Reiseführers von MM schon jetzt, dass sich einiges getan hat. Der Reiseführer liefert alles, was den Städtereisenden glücklich macht.

Die Stadt ist ein Traum und dieser tolle Reiseführer macht jetzt schon richtig viel Lust auf die Reise - aber jetzt gehts erstmal nach Afrika - und dann schauen wir mal, wann sich ein Termin für Rom ausgeht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 27. Juli 2016

{Japan - Kyoto - Palast} Komplizierte Sache

Hallo Leute!

Wer hätte es gedacht? Das riesige Tokio war nicht immer die Hauptstadt Japans. Von 794 bis 1868 war nämlich das eher beschauliche Kyoto der Sitz des kaiserlichen Hofes. Der Palast liegt noch heute im Zentrum der Stadt und kann besichtigt werden. Das war bisher aber immer eine eher komplizierte Sache...


Gosho Imperial Palace
^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Der Palast liegt im Herzen der Stadt innerhalb des kaiserlichen Parks nahe der U-Bahn-Station Imadegawa. Wenn man den Besuch mit einem kleinen Spaziergang verbinden will, kann man auch bei der Station Marutamachi aussteigen, zum Palast kann man dann durch den Park spazieren.




Eine kleine Tour
^^^^
Erst kurz vor der Zeit, für die man sich registriert hat, kann man sich mit der Bestätigung (siehe unten) beim Wachmann am Haupttor melden. Der Palast hat insgesamt 5 Tore, die alle ganz unterschiedliche Zwecke hatten - so war etwa eines nur für den Kaiser und ein anderes nur für hochrangige Beamte. Allen gemeinsam ist, dass sie beeindruckend massiv wirken, mit ihrem Dach aus Zypressenholz und der massiven Mauer, die den Palast vom umliegen Palastpark abtrennen.

Am Eingang bekommt man eine kleine Broschüre, die einen Überblick über den Palast geben soll. Dann wird man in einen Raum geführt, in dem man dann auf seinen Guide wartet. Hier sind Toiletten und ein kleiner Shop, sowie ein Fernseher, auf dem man dann einen kleinen Film zu sehen bekommt.

Die Tour führt dann entlang einer festgelegten Route durch den Bereich, der hauptsächlich für Staatsempfänge und auch für die kaiserliche Krönung genutzt wurde. Die Gebäude betreten darf man allerdings nicht - aber dafür nutzt der Guide dann gerne die Broschüre, die man dann auch unbedingt mitnehmen muss.

 Die Tour beginnt bei der purpurnen Halle, die für Staatsempfänge genutzt wurde. Etwas weiter hinten findet man den Shishinden, der für Kaiserkrönungen genutzt wurde. Unter anderem kommt man auch durch den Oike-niwa, den kaiserlichen Gärten mit dem großen Teich. Vom Shishinden führt ein langer Gang zum Thronraum (den Gang darf man natürlich auch nicht betreten). Daneben liegt ein Gebäude, das einzig zur Aufbewahrung des heiligen Spiegels gebaut wurde. Dieser gehörte zu den Insignien des Kaisers.

Die berühmten Wandgemälde kann man leider nur an einem Gebäude außen sehen, die Türen sind nämlich bei allen Gebäuden geschlossen. Irgendwie kommt man sich dabei ein bisschen doof vor, wenn man immer wieder auf den Flyer verwiesen wird, aber was soll man sagen, immerhin hat es ja keinen Eintritt gekostet. Nun ist die Tour fast schon wieder zu Ende.

Sicherlich ist der Palast ein architektonisches Highlight in Kyoto, so wirklich willkommen fühlt man sich aber nicht. Dass es nur um die Wandgemälde geht, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, da die Gemälde im Nijo-Palast wohl genauso wertvoll sind, hier kann man aber sogar ohne Führung durchlaufen. Vertane Zeit war die Tour sicherlich nicht, aber ich war trotzdem ein wenig enttäuscht. Nur an wenigen Stellen konnte man überhaupt in die Gebäude hineinsehen, auch die Tour war kein informatives Highlight - das, was erzählt wird, steht auch in der Broschüre, die man ja unbedingt mitnehmen muss und auf die dann auch immer wieder gezeigt wird.

Wenn man nur kurz in Kyoto ist, gibt es sicherlich tollere Paläste, in denen man sich willkommener fühlt als hier.

 

Info
^^^^
Der Eintritt war zumindest bisher frei, man muss sich aber einer komplizierten Prozedur unterziehen. Dazu musste man sich entweder online registrieren oder mit dem Pass im "Office of the Imperial Household" auftauchen und sich für eine Führung registrieren. Das ist nur unter der Woche Vormittags geöffnet. Das ging allerdings auch relativ schnell und schon eine Stunde später konnte es losgehen. Alles wurde kurz geprüft, man musste einen kleinen Fragebogen ausfüllen, alles ist gut organisiert. Man bekommt eine kleine Bestätigung, mit der man sich dann beim Wachmann am Tor melden soll.

Es gibt Führungen auf Englisch (um 10 und 14 Uhr) und Japanisch. Die Tour dauert 1 Stunde und führt nur entlang der offiziellen Gebäude des Gosho und durch den Park.

Soweit ich gehört habe, soll die Prozedur ab Herbst vereinfacht werden - dann sollen die Gebäude dauerhaft zugänglich sein, auch ohne Führung. Ob es dann Eintritt kostet und wie dann der Ablauf ist, kann ich allerdings nicht sagen.

Mehr Informationen zur Registrierung gibt es hier:

http://sankan.kunaicho.go.jp/english/guide/kyoto.html


In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 25. Juli 2016

{Österreich - Wandern - Reiseführer} Nördliches NÖ genießen

Hallo Leute!

Dass man als Wiener begnadet ist, erfahrt ihr ja aus einigen meiner Berichten. Tagesausflüge hat man für Jahre ausgebucht. Rundherum Weinberge, in die Berge ist es auch nicht weit - ein wahres Paradies für Wanderer.

Leichte Wanderungen - Genusstouren im Wald- und Weinviertel
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^
Autor: Marcus Stöckl
Verlag: Rother Wanderbuch
ISBN: 376333159X
Preis: 16,90€
Broschiert, 176 Seiten


Inhalt
^^^^
Das Wald- und das Weinviertel sind die beiden Teile, Niederösterreichs, die nördlich der Donau liegen.

Marcus Stöckl stellt hier 40 ganz unterschiedliche Wandertouren in einem übersichtlichen Guide vor.

Jede Tour wird in ihren Charakteristika erst kurz vorgestellt. Viele dieser Orte sind gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, was ja für Leute wie uns (Städter ohne Auto) natürlich optimal ist. Dazu kommen Informationen, die gerade für Familien gut sind. Wie ist der Weg im Winter? Haben Kids was zum Gucken und Erleben? Zudem gibt es auch Informationen zur Einkehr - mit Telefonnummern und Öffnungszeiten.

Die Touren an sich werden dann sowohl in Wort als auch in einer kleinen Karte beschrieben. Dazu kommt ein kleines Höhenprofil.

Dazu kommen natürlich auch zusätzliche Informationen zur Geologie und zur Geschichte einzelner Ruinen oder Felsformationen entlang der Strecke.

Ergänzt wird das Ganze durch tolle Bilder entlang der Strecke, die direkt richtig Lust aufs Wandern machen.


Fazit
^^^^
Ich liebe die Wanderbücher von Rother. Auch dieser Band ist (obwohl wir z.B. den Band Weinviertel schon zu Hause haben) sehr abwechslungsreich und bietet etwas für jeden Wandertypen. Denn obwohl "Leichte Wanderungen" im Titel steht, ist auch was für den einen oder anderen versierten Wanderer dabei (schwarze Touren).

Natürlich haben wir in den 3 Monaten seit Erscheinen nicht alle Touren geschafft - das wollen wir auch gar nicht, die schwarze Kategorie (die hier ja glücklicherweise etwas unterrepräsentiert ist) wird von uns ja grundsätzlich etwas gemieden. Die Touren sind wirklich schön und größtenteils auch für Anfänger gut geeignet. Dadurch, dass man die Tour gleich mehrfach hat (als Karte und in Wort), ist das Wegfinden wirklich was für blöde. Und ganz nett ist zudem, dass man sich online die GPS Daten von neuralgischen Punkten und Kreuzungen herunterladen, so dass man sich auch nach Smartphone orientieren kann.

Gut, bei leichten Genusswanderungen hatte ich jetzt nicht unbedingt mit schwarzen Touren gerechnet, aber die leichteren Touren dominieren hier hier, diejenigen, bei denen es darum geht, die Natur zu genießen. Und die schönen Touren sind absolut zum Genießen...

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 22. Juli 2016

{Namibia - Bildband} Ich kann es kaum noch abwarten

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder ein tolles Buch vorstellen. Nur noch 3 Wochen, dann darf ich mir das alles selbst anschauen...

Highlights Namibia
^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^
Autor: Roland F. Karl, Christian Heeb
Verlag: Bruckmann
ISBN: 3765451436
Preis: 25,99€
Gebundene Ausgabe: 168 Seiten


Inhalt
^^^^
Von Windhoek an die Victoriafälle - auf diese Traumreise nehmen uns die beiden Autoren mit. Mit einer grandiosen Bildgewalt geht es auf eine wunderbare Rundreise durch den Süden Afrikas.

Von der Region um Windhoek geht es zunächst in die Etosha-Pfanne und dann zum Volk der Himba und zur erstaunlich kalten aber fischreichen Küste, etwa zum berühmten deutschen Hafen in Lüderitz. Die Reise führt dann über die tropischen Gefilde des Caprivi-Zipfels bis hin zum Sehnsuchtsort vieler Afrikareisenden, zu den Victoria-Fällen.

Insgesamt werden 50 wichtige Ortschaften und Ziele ausführlich vorgestellt, deren Geschichte und die heutige Situation vor Ort werden dort genauso erwähnt wie eine Verlinkung mit aktuellen Informationen. Zu den Orten gehören aber auch besonders empfehlenswerte kleine Wanderungen mit besonders beeindruckender Tierwelt oder besonders schönen Ausblicken.

Über allem stehen aber beeindruckende Bilder, die das Leben in Namibia genauso zeigen wie die Natur und die wunderschönen Landschaften.


Fazit
^^^^
Wow - nur noch 3 Wochen, dann bin ich selbst dort. Und nach diesem Buch freue ich mich umso mehr. Aber ob ich das am Ende alles schaffe, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem kann ich es kaum erwarten, in den Flieger zu steigen und loszureisen. Ein absoluter Traum!

Das Buch ist informativ, es ist aber auch ausgestattet mit wahnsinnig eindrucksvollen Bildern, beeindruckender Landschaft und beeindruckender Tierwelt.

Perfekt ist natürlich, dass sich das Buch mit seinen 50 Zielen nicht nur auf Namibia beschränkt, sondern die ganze, klassische Reise ins südliche Afrika mit einbezieht, also auch das Okavango-Delta und die Victoria Falls. Im Endeffekt werden wir also in 3 Wochen den Spuren Karls folgen.

Umso mehr Spaß macht es, das Buch immer wieder hervorzunehmen und sich die grandiose Natur und die wunderschönen Lichtspiele in den unterschiedlichen Nationalparks anzuschauen und sich schon einmal ein bisschen in diese Welt zu träumen, in die man ganz bald selbst eintaucht.

Von mir gibt es ganz klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 19. Juli 2016

{Russland - St. Petersburg - Reiseführer} Kompaktguide für die Winterreise

Hallo Leute!

Gerade jetzt, bei Temperaturen von 30°C und mehr sehne ich mich immer mehr nach meinem Wintertrip nach St. Petersburg zurück. Schon erwähnt, dass ich ein echtes Winterkind bin...

Einen Reiseführer, der uns bei unserem Trip im Januar 2016 begleitet hat, stelle ich euch heute vor...

Reise Know-How Citytrip St. Petersburg
^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^
Autoren: Christian Funk, Aglaya Sintschenko
Verlag: Reise Know-How
ISBN: 3831725942
Preis: 11,95€
Taschenbuch, 144 Seiten


Inhalt
^^^^
Die kompakten Reiseführer von Reise Know-How bestechen durch seine sehr angenehme Aufmachung.

Obligatorisch für die Kompaktguides aller Art werden gleich zu Anfang die Highlights vorgestellt, die man nicht verpassen darf. Das ist vor allem nett, wenn man nur kurze Zeit in der Stadt ist und sich daher auf die Highlights beschränken muss.

Der Einstieg wird in diesem Guide etwas anders gestaltet. Hier werden einzelne Themen herausgearbeitet - Shopping, Genießer, Nachtfalken bekommen hier schnell einen kleinen Überblick.

Dazu kommt mit "Am Puls der Stadt" ein kleiner Überblick in die kurze aber dennoch sehr wechselvolle Geschichte der Stadt.

Der Hauptteil - die Sehenswürdigkeiten - sind nach kleineren Touren lokal geordnet, was vor allem hilft, wenn man nur sehr wenig Zeit hat. Geordnet sind sie wiefolgt:

- Schlossplatz und Umgebung
- Östlich des Schlossplatzes
- Newskij Prospekt Nordseite
- Newskij Prospekt Südseite
- Newskij Prospekt östlich der Fontanka
- Wiege der Stadt: Petersburger Seite
- Petersburgs Archiv: Wassiij Insel
- Im Theaterviertel
- Entdeckungen außerhalb des Zentrums
- Zarenpaläste vor den Toren der Stadt

Dabei werden den einzelnen Sehenswürdigkeiten Zahlen zugeordnet, die dann in den Texten wie in den Karten wieder auftauchen.

Unter "Reisepraktische Tipps" gibt alles, was man wissen muss, um in der Stadt zu überleben. Wetter, Sprache, Öffnungszeiten, Erholung, Sport, aber auch die wichtigsten Adressen findet man hier. Das Kapitel ist für mich sogar etwas ausführlicher gehalten wie in anderen Guides.

Natürlich darf auch ein kleiner Sprachguide nicht fehlen.


Fazit
^^^^
Eine Russlandreise war für mich irgendwie schon immer ein Traum. Und bevor das Säbelrasseln zwischen Putin und der Nato einen neuen Höhepunkt erreicht, habe ich mir diesen erfüllt - über Silvester 2015/16 ging das in Erfüllung. Auch wenn die Vorausplanung mit Beschaffung eines Visums diesmal etwas aufwendiger war.

Der Cityguide bietet einen tollen Überblick über alles Sehenswerte in der Stadt. Die Infos zu einzelnen Sights sind zwar relativ kurz gehalten, was unter Umständen aber auch ziemlich nett ist. Denn man findet alles ziemlich schnell und kann das schmale Büchlein auch in der Manteltasche transportieren und findet alles ziemlich schnell - gerade bei solchen Temperaturen kann das sehr angenehm sein.

Der Guide bietet ein sehr modernes Bild mit vielen Listen und kompakten Infos zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Spannend ist dabei auch, dass die Sehenswürdigkeiten eher in einem Kontext dargestellt sind. Dabei sind sie leicht und angenehm zu finden durch das tolle Zahlensystem, das auch auf allen Karten wieder auftaucht.

Auch sehr praktisch ist die herausnehmbare Faltkarte, die wohl aber inzwischen allerdings wohl bei jedem Reiseführer Standard ist (bzw. sein sollte). Allerdings kann man damit im Winter wirklich nur in Innenräumen etwas anfangen.

Ich bevorzuge dennoch die etwas ausführlichere Variante (Michael Müller) - wenn man sich schon den Visaaufwand macht, will man schon alles möglichst genau wissen. Ein kleiner Kompaktguide hat aber auch was für sich. Und wenn, dann ist der Citytrip von Reise Know-How ein schöner, vollständiger und moderner Guide, der alles liefert, was man so braucht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 18. Juli 2016

{Japan - Nara - Schrein} Auf dem Weg der 1800 Steinlaternen









Hallo Leute!

Die großen Shintoschreine in Japan haben immer etwas Besonderes. Sind es in Fushimi Inari die 1000 großen Torii, dann sind es beim großen Kasuga-Schrein in Nara die 1800 Steinlaternen, die den Weg zur Haupthalle säumen.

Wie so oft treten die Schreine parallel zu großen Tempeln auf - schließlich muss sich der Japaner ja nicht auf eine bestimmte Religion festlegen. Die meisten verehren Buddha genauso wie die Geister des Shinto - und da will man die Wege kurz halten. In direkter Nachbarschaft zum Kasuga-Schrein liegt nicht nur der Todai-ji mit seinem großen Buddha, sondern auch der Kofuku-ji. In Nara musste man sich eben besonders anstrengen, schließlich war es noch vor Kyoto und Tokio Japans erste dauerhafte Hauptstadt. Auf der anderen Stadtseite gibt es noch zwei weitere große Tempel.

Der Kasuga-Schrein liegt etwas abseits in einem abgetrennten Gebiet des großen Nara-Wildparks, in dem man auf die 1200 zahmen Wahrzeichen Naras trifft, die Sika-Hirsche. Man spürt aber deutlich, wenn man sich dem Schrein nähert - die Zahl der steinernen Laternen nimmt zu, die den Weg säumen. Angeblich sollen es 1800 Stück sein - gezählt habe ich nicht, ziemlich viele sind es auf jeden Fall - viele davon sind allerdings baufällig. Die meisten stehen direkt beim Eingang des Schreins, zum Teil zu dritt in einer Reihe. Angezündet werden sie nur zum Chugen-Mantoro-Matsuri, das jährlich am 14. und 15. August stattfindet.

Der Schrein ist einer der ältesten Japans. Er stammt (der Legende nach) aus dem Jahr 768. Wobei man das bei den Shinto-Schreinen so nur schwierig sagen kann. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden sie nämlich alle 20 Jahre vollständig abgerissen und neu gebaut - für mich eine sehr interessante Vorstellung, bedenkt man, wie lange in Europa an den meisten Kathedralen gebaut wurde. Er lag ursprünglich auch auf dem Berg Mikasa, wurde dann aber im Rahmen solcher Abrisszyklen an den Fuss des Berges versetzt - nur ein kleiner Nebenschrein blieb übrig.

Schön kühl ist es hier - der Wald ist dicht, irgendwie herrscht trotz der vielen Besucher eine eigenartige, aber keinesfalls unangenehme Atmosphäre.

Die Gebäude leuchten wieder im schon gewohnten Shinto-Orange, eine Farbe, die Energie repräsentieren sollen. Für mich war das immer ein gutes Unterscheidungsmerkmal im Vergleich zu den Tempeln - genau wie die Anwesenheit von den Torii.




Geht man dann durch das Tor, sieht man die etwas höher gelegenen Hallen, deren Wege mich ein bisschen an den Kreuzgang in einem Kloster erinnern. Auffällig allerdings - die steinernen Laternen sind hier gegen riesige, hängende Ölleuchten getauscht, in allen Größen hängen sie von der Decke - das hat ein bisschen was von orthodoxen Kirchen, wie ich sie in Griechenland und vor allem in Israel kennengelernt habe.

Sehr spannend war für mich der kleine Raum am Ende, in dem weitere etwa 100 Laternen brennen - der Raum an sich ist aber abgedunkelt.

Der Kasuga-Schrein ist sicherlich eines der vielen spannenden Highlights in Nara - bei einem Tagestrip lässt er sich wunderbar mit dem Narapark (und dem Hirsche füttern) und mit den beiden Tempeln Todai-ji und Kofuku-ji verbinden.

Meine Empfehlung: Man sollte unbedingt sich die Hallen mit den insgesamt 1000 hängenden Laternen anschauen. Das kostet zwar 500 Yen Eintritt, aber das lohnt sich. Geöffnet ist von 6 bis 17.30 Uhr - im Winter von 7 bis 16.30 Uhr.

In diesem Sinne

Eure Anke


Mehr über meine Nara-Abenteuer erfahrt ihr übrigens hier

Samstag, 16. Juli 2016

{Japan - Nara - Tempel} Anke und der kräftige Buddha

Ich hätte mal den Weitwinkel einpacken sollen...



Hallo Leute!

Nara ist wohl auch eins der Hauptziele vieler Japan-Reisender. Schließlich war die Stadt einst erste permanente Hauptstadt Japans. Und da sie nur etwa 40 Minuten mit dem Zug von Kyoto entfernt ist, wollte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen.

Und mein erster Weg führte mich in die Halle des großen Buddha im Todai Tempel von Nara. Vom Bahnhof aus wählte ich den Bus der Circle Line (Tageskarte kostet 600 Yen), in dem der richtige Ausstieg zum Nara Park und zum Todai-Tempel angesagt wird.

Von dort aus sind es etwa 15 Minuten Fussmarsch - also wenn man Glück hat, denn zu allererst wird man sich in die Sika-Hirsche verlieben, die im Nara Park relativ zahm leben - sie wurden schon zu Urzeiten hier angesiedelt und sind nach Buddhistischem Glauben Götterboten - interessanterweise sind sie beim Kasuga-Schrein (Shinto) später nicht zu sehen.

Die lieben kleinen Tierchen müssen natürlich ausgiebig bewundert werden. Tipp: Das Frühstücksbrot sollte man lieber in der Tasche lassen, die Sikas können ganz schön militant werden, wenn es um was zu Essen geht.
Ganz schön kräftig, der Gute!

Der Weg führt uns weiter durch das große Tor zum Tempelkomplex, vorbei an einem See und noch mehr Sikas (angeblich sind es derzeit 1200) zur großen Haupthalle, dem Daibutsuden.

Der Daibutsuden ist das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt (Eintritt 500 Yen). Er beherbergt die große Buddhastatue, die schon 751 fertiggestellt wurde - im Original sind allerdings nur noch die Füße erhalten, der Rest wurde rekonstruiert.

Das Kloster entstand kurze Zeit vorher, als in Japan die Pocken 1/3 der Bevölkerung auslöschten. Zum Schutz wurden im ganzen Land Klöster und Konvente mit RIesenbuddhas errichtet - wobei der Todai-ji der Haupttempel dieser Klöster war.

Durch den Hof schreitet man nun dieser Halle des großen Buddha entgegen und schon weht einem der Duft von Räucherstäbchen in die Nase. In einer großen Schale kann man eines zum Gebet anzünden.

Durch drei große Holztore kommt man hinein und sieht die gewaltige, 15 m hohe Statue, die aus 450 Tonnen Kupfer gegossen wurde - rund 85000 Menschen arbeiteten an ihrer Fertigstellung - bei dem Gedanken stockt einem schon ein wenig der Atem.

Mehrfach mißlang der Guss, nur in Teilen konnte man schließlich den Buddha erstellen und die Teile zusammensetzen. Friedlich sitzt er da, mit einer zum Segen erhobenen Hand.

Aber er hatte eine sehr wechselvolle Geschichte - zweimal brannte die Holzhalle um ihn herum vollständig ab, wobei er beim zweiten Mal sogar mehr als 200 Jahre kein Dach über dem Kopf hatte. Die heutige Halle stammt aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts, ist 57m breit, 50m tief und 48m hoch.







Soll Heilkräfte besitzen - aber der Arat scheint irgendwie kaputt gewesen zu sein
Eine Runde kann man um die gigantische Statue drehen - einem kann man sich sicher sein - bei 450 Tonnen Gewicht ist die Diebstahlsicherung eingebaut und allzu schnell wird die riesige Figur niemand von der Stelle bewegen.

Dann wieder hinaus - und vor der Türe fällt mir sofort eine kleine, etwas gruselig aussehende Holzstatue auf. Der Reiseführer beantwortet mir die Frage, wer das wohl ist. Es ist Arhat Pindola, ein Zauberer und einer der das Nirwana so gut wie erreicht hat - So soll man einen Körperteil der Statue reiben, danach den gleichen bei sich selbst. Der entsprechende Körperteil soll dann geheilt werden - der Rücken tut immernoch weh, ein christlicher Skeptiker zu sein ist halt doch manchmal auch ein bisschen doof.

Der Todai-ji ist sicherlich DAS Highlight, das man in Nara auf gar keinen Fall verpassen darf - vor der Statue fühlt man sich ganz klein und der Arat vor der Tür scheint irgendwie kaputt zu sein...

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Was ich in Nara übrigens noch erlebt habe, findet ihr hier.



Ey du, isch hab Hunger...

{Japan - Kyoto - Zugfahren} Na das ist mal ein großer Bahnhof

Hallo Leute!

Sitzt da ein Vogel über der Treppe? Gut, als ich in Kyoto ankam, war ich gut 28 Stunden unterwegs und voll auf Jetlag. Aber das Geräusch kam mir dann doch etwas merkwürdig vor. In den nächsten Tagen kamen wir aber noch häufiger zur Station und dann habe ich es mir am Ende doch nicht eingebildet - an allen Abgängen vom Gleis ist Vogelgezwitscher zu hören. Allerdings kein echtes, sondern es kommt vom Band.

Diesen ersten, amüsierten Eindruck sollte ich also von Kyoto gewinnen - der Bahnhof, der dann auch noch Ausgangspunkt für mehrere Exkursionen werden sollte.

Der Bahnhof von Kyoto ist mit Abstand das modernste Gebäude der Stadt. Denn anders als die anderen Städte Japans blieb Kyoto weitestgehend von der Zerstörung durch die US Army verschont. Das lag witzigerweise daran, dass Kriegsminister Henry L. Stimson hier seine Flitterwochen verbracht hatte, sonst wäre Kyoto anstatt Hiroshima von der ersten Atombombe getroffen worden.

Der neue Hauptbahnhof wurde 1997 eingeweiht - er hat insgesamt 20 Gleise, die erstaunlich gut geordnet sind. Beispielsweise sind 2 Gleise nur für die Shinkansen-Züge, 3 sind für die Züge nach Nara (Nara Line) und 2 nur für die Züge nach Osaka reserviert. Das macht die Orientierung sehr leicht, auch wenn man des Japanischen nicht mächtig ist - die Anzeigen sind ohnehin ausnahmslos auf Englisch und Japanisch. Die Verbindungen beispielsweise nach Nara oder Osaka sind übrigens erstaunlich. In etwa alle 15 Minuten fährt mindestens ein Zug - relativ parallel fahren die Rapid Service und Local Service (die in etwa den Deutschen Regionalexpressen und Regionalbahnen entsprechen). Und sehr irritierend für uns Europäer ist erst einmal das Einstiegssystem, denn man hat schon auf den Bahnsteigen Linien vorgezeichnet, in die man sich fein säuberlich anstellen muss, um in den Zug zu steigen. Ähnlich ist das auch bei den Shinkansen-Zügen, die ebenfalls etwa alle 15 Minuten fahren - auch hier ist genau angezeigt, wo man zum Beispiel die Waggons für Gäste ohne Reservierung findet.

Dieser Grad an Organisiertheit ist erstmal irritierend, macht es einem als Europäer dann auf der anderen Seite dann aber auch wieder sehr leicht, sich zurechtzufinden.

Übrigens: Die Bahnsteige kann man nur mit gültigem Ticket betreten und auch wieder verlassen - also die Tickets auf jeden Fall behalten, sonst kommt man nicht mehr raus. Und sobald das Ticket keine Gültigkeit mehr hat, bekommt man es auch nicht zurück. Zudem ist der Teil mit den Shinkansen-Gleisen auf einer zweiten Ebene abgetrennt und nur über ein weiteres Ticketgate zu erreichen. Nur zum Gucken kann man da also nicht hin.

Was zu Essen gibt es auch - aber mehr beim Westausgang - also dem der Bahnhofshalle entfernten. Dort gibt es ein nettes japanisches Restaurant, einen Italiener, einen Inder und ein McDs. Das ist ein bisschen weniger auf klassischen, europäischen Bahnhöfen, aber wir haben in dem Japaner was gefunden.

Nun kommt man aber in die beeindruckende, fast schon futuristische Bahnhofshalle. Hierher kamen wir erst am zweiten Tag, um hier im JR-Büro unsere Gutscheine in Japan Rail Pässe zu tauschen. Beeindruckend hoch ist das Glasdach - links und rechts führen gleich mehrere Rolltreppen in die oberen Etagen, darin sind unter anderem ein Hotel und ein Einkaufszentrum untergebracht. Außerdem gibt es mehrere Aussichtsplattformen. Die Halle an sich ist zu den Seiten hin offen, so dass im Sommer der Wind eine angenehme Kühlung bringen kann. Die Halle gliedert sich in die zwei Gebäude, die die Berge darstellen sollen und die Glaskonstruktion dazwischen stellt einen Teich dar.

Ich mache ja selten Bilder von Gebäuden wie Bahnhöfen, nur weil ich staune und eine Konstruktion wirklich toll. Ich bin sogar auf der einen Seite die 11 Rolltreppen bis oben gefahren, obwohl da nur noch Büros waren... Nur um ein bisschen zu staunen.

Von mir gibt es klare 5 Sterne

Eure Anke

{Japan - Osaka - Aquarium} Hai - was guckst du?

Hammerhai im Kaiyukan Hauptbecken - ich fühlte mich beobachtet




Hallo Leute!

Als studierte Biologin bin ich gerade bei Aquarien ja relativ skeptisch. Doch der Reiseführer hat geschwärmt, mein Mann auch, also musste ein Besuch im Kaiyukan im Hafen von Osaka aufs Programm.

Gleich zu Anfang schien sich meine Skepsis auch zu bestätigen. Wir zahlten den Eintritt (immerhin 2300 Yen) und kamen hinein - ein wahnsinniges Gedrängel, viele Kids auf kleinstem Raum. Und auch wenn die Japaner ausgemacht höflich sind, laut sind Kinder eben immer.

Zu Anfang geht es dann durch das sogenannte Aquagate, einen Unterwassertunnel, und als ich dann die leicht apathisch rumhängenden kleinen Haie gesehen habe, wollte ich schon umdrehen.

Dann geht es sage und schreibe 8 Etagen nach oben. Das Kaiyukan hat schließlich das größte Aquarienbecken der Welt.

Zuerst kommt man in einen japanischen Wald, dort sieht man entlang eines japanischen Gebirgsbaches Zwergotter und typische japanische Fische. Dann geht es zu den Aleuten und von dort über die Bucht von Monterey (hier kann man die berühmten Seelöwen von San Francisco beobachten) in den Golf von Panama und in die tropische See vor Ecuador.

Im Antarctica-Becken kann man den Pinguinen zusehen, bevor man dann über die tasmanische See und das Great Barrier Reef wieder zurück nach Japan geleitet wird. Beeindruckend ist im Great Barrier Reef Becken die enorme Vielfalt an Lebewesen.

Dicht gedrängt stehen die Kids beim tasmanischen Becken, schließlich kann man hier die pfeilschnellen Delphine beobachten. Ich war vor allem davon beeindruckt, wie koordiniert sie sich bewegen um in dem engen Becken weder aneinander noch gegen die Scheibe zu stoßen. Trotzdem ließen sie sich vom springen nicht abhalten - Spaß ist eben auch auf kleinstem Raum.

Nun hat man die oberste Etage geschafft und ist zurück in der pazifischen See vor Japan. Und nun steht man vor dem beeindruckenden 5400 Kubikmeter Wasser fassenden Hauptbecken, in dem man die Lebewesen findet, die vor Osaka so unterwegs sind. Darunter ein Walhai, ein Hammerhai und diverse riesige Rochen. Auch ein ganzer Fischschwarm ist hier unterwegs. Und von dem Punkt an ist auch das Gedränge weniger groß, denn über 4 Schleifen geht man nach unten und manchmal fühlt man sich sogar ein bisschen in einem Zoo, in dem die Haie die Menschen beobachten - zumindest der Hammerhai hat mich doch recht skeptisch angeschaut. Ein bisschen hat man sich gefühlt, als wäre man mitten im Meer, mitten drin im Becken. Und nebenbei hat man fast vergessen, dass auch die Becken, die oben so klein ausgeschaut hatten, auf der anderen Seite sind, so dass man auch Delphine und Pinguine nochmal schwimmen sehen kann.

Mantarochen im Hauptbecken


Doch dann geht es um die Ecke - man kommt zum größten Bassin mit 5400 Kubikmetern Wasser und auf einen Schlag ist es relativ ruhig - denn endlich verteilen sich die Massen auf ganze 3 Etagen. Und alle sind sichtlich beeindruckt von den majästetischen Tieren, die sich in dem riesigen Becken tummeln - darunter ein Walhai, ein Hammerhai, mehrere Mantarochen und sogar ein ganzer Fischschwarm. Und dabei wirkt alles so friedlich, als würde man plötzlich mitten im Pazifik stehen und die Tiere würden keinen eingeschränkten Lebensraum haben.

Ey Alda, willste Streß? - Japanische Riesenkrabben



Das Negativhighlight am Schluss. Man wird aufgefordert, sich die Hände zu waschen und steht vor einem Becken, das nur wenige Zentimeter tief ist - darin große Rochen und kleine Haie, die man anfassen darf - eine Art Streichelzoo für Wassertiere. Für mich war das dann doch Tierquälerei - kleine Kinder patschten auf den empfindlichen Tieren rum, die für mich auch etwas verstört gewirkt haben - einer der Rochen kam beim Schwimmen immer wieder weit über die Wasseroberfläche, ich glaube kaum, dass das ein natürliches Verhalten ist. Ich kann sowas nicht leiden, konnte kaum hinsehen (das Foto hat mein Mann gemacht). Das Antatschbecken hat für mich das Erlebnis Kaiyukan dann am Ende doch wieder ein wenig kaputtgemacht. Ich hätte ja gerne eine von den japanischen Riesenkrabben reingesetzt, dann wäre doch schnell Schluss mit Streichelngewesen.
Ich mag keine Aquarien - spätestens als ich 2008 in Berlin im Sealife war. Doch das Kaiyukan ist aufgrund des riesigen Hauptbeckens doch sehr sehenswert, friedlich schweben hier die gigantischen Wesen und sie lassen sich kaum aus der Ruhe bringen. Als der Hammerhai auf mich zuschwamm, habe ich mich selbst sogar ein bisschen beobachtet gefühlt.
Für mich Tierquälerei



Putzen mit Rochen und Walhaien
Viel Licht aber eben auch ein bisschen Schatten, das bleibt mir als Eindruck zurück - das Aquarium ist sehenswert, wenn man gute Nerven hat (gut, wir waren Sonntags mittags da, da kann man fast sagen selbst Schuld) und wenn man am letzten Raum mit geschlossenen Augen vorbeigeht.

Ansonsten wirkt alles sehr gepflegt und für Japan fast schon gewohnt sauber - Putztaucher ist ein begehrter Job - vor allem im Hauptbecken.



Info
^^^^
Das Kaiyukan Aquarium liegt im Hafenbezirk Tempozan unweit des großen Riesenrades.

1 Chome-1-10 Kaigandori, Minato Ward, Osaka, Osaka Prefecture 552-0022, Japan

Am Besten erreicht man es mit der Osaka Subway (Chuo-Line bis Osakaka). Von dort sind es ca. 5 Minuten zu Fuss, der Weg ist gut ausgeschildert.

Geöffnet ist täglich von 10 bis 20 Uhr. An 6 Tagen im Jahr ist das Aquarium wegen Wartungsarbeiten geschlossen.

Der Eintritt kostet für Erwachsene 2300 Yen, es werden allerdings auch diverse Kombikarten angeboten. Wir wählten etwa die Kombikarte mit dem Riesenrad für 3000 Yen. Kinder (7-15 Jahre) zahlen 1200 Yen, Vorschulkinder (4-6 Jahre) zahlen 600 Yen, darunter ist der Eintritt frei. Einen Rabatt gibt es außerdem für Senioren ab 60 Jahren, die zahlen 2000 Yen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 13. Juli 2016

{Japan - Osaka - Flughafen} Ganz schön streng...

Hallo Leute!

Unsere Reise nach Kyoto führte über den kleinen Flughafen Itami bei Osaka. Und eins kann ich sagen - strengere Security-Kontrollen habe ich noch nicht erlebt.

Flughafen Osaka-Itami
^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Der Flughafen liegt etwas westlich der Stadt und hat leider keine direkte Anbindung an die Stadt. Die Limousinen-Service kosten um die 800 Yen. Alternativ kann man mit dem "Osaka Monorail" zum Bahnhof Hotarugaike fahren und von dort mit der Hankyu-Line in die Stadt. Wir blieben ohnehin erst einmal im Hotel (Toyoko-Inn) beim Flughafen, der von dort einen kostenlosen Shuttleservice zum Bahnhof anbot.

Wenn es um die Anbindung geht, ist der größere Kansai-Flughafen sicherlich besser, von dort gibt es auch einen direkten Bus nach Kyoto. Von Itami nach Kyoto muss man schon rund 2 Stunden (Minimum) einplanen, wenn man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt.



Laufwege
^^^^
Die Ankunft war relativ kurz. In Japan eingereist waren wir schon in Tokio, daher gab es keine Passkontrolle mehr. Und vom Flieger hinaus und zur Abholung des Gepäcks hat es keine 15 Minuten gedauert.

Der große Vorteil ist dabei auch, dass zwei große Hotels in absoluter Laufweite sind. Wir kamen spät an, daher hatten wir zuvor beim Toyoko-Inn gebucht. Und bis zur Rezeption hat es keine weiteren 15 Minuten gedauert.

Der Flughafen ist als reiner Regionalflughafen insgesamt eher klein und gemütlich.

Auch beim Rückflug waren die Wege nicht sonderlich weit - glücklicherweise. Zum Securitycheck geht es in die zweite Etage. Von dort ist es zu den (wenigen) Gates auch nicht mehr weit.


Check-In
^^^^
Der Check-in beim Rückflug gestaltete sich überraschend aufwendig. Die Schalter der Airline ANA sind nämlich nur für die Passagiere geöffnet, die auch in Japan bleiben wollen. Für die Transit-Passagiere sind nur 2 Schalter geöffnet - einer für Europa/Afrika und einer für die USA und Südamerika.

Und hier wird genau geprüft - denn ein Online-Check In ist an dem Flughafen auch nur für "Domestic" Passagiere geöffnet. Und das hat morgens um 6 Uhr einiges gedauert.


Security
^^^^
Auch bei der Handgepäckskontrolle ist man überraschend genau. Nicht nur Laptops sind auszupacken, sondern alles, was einen Akku hat und natürlich auch die dazu passenden Kabel - und das ist nunmal eine größere Geschichte: Laptop, GoPro, Kamera, E Book Reader, Zusatzakku, Kopfhörer und alle Anschlusskabel aus dem Rucksack friemeln und alles wurde einzeln gescannt - Hmm, das nächste mal nehme ich dann doch wieder meine Tupperdose für die Kabel, dann muss ich nicht mehr den ganzen Rucksack ausräumen.

So massiv habe ich das noch nie erlebt, nicht einmal in den USA - am Ende hat fast jeder seinen kompletten Rucksack auspacken müssen und hatte 8 Körbe (normal habe ich immer 2) - und das dauert eben. Und ist peinlich bei meiner Unordnung....

Aber man nimmt es eben mit Humor, es geht ja schließlich um die Sicherheit - in Tokio Narita ist es übrigens bei weitem weniger schlimm! Dabei war die Dame, die mich betreute, aber bei weitem freundlicher als der klassische "US-Homelandsecurity"-Typ. Sie hat sich jedesmal wieder entschuldigt und war glaube ich ganz froh, dass ich es mit einem Lachen über mich habe ergehen lassen.


Essen und Trinken
^^^^
Es gibt ein paar Shops im Wartebereich, einen Kaffee bekommt man, aber wir hatten nicht so viel Wartezeit, um das alles zu testen, wir waren nämlich dann gerade zu Beginn des Boarding an unserem Gate.


Fazit
^^^^
Wir waren glücklicherweise rund 2 Stunden vor Abflug am Flughafen, auch wenn mein Mann immer meint, dass 1 Stunde reicht. Hier war man mit den Sicherheitsmaßnahmen etwas strenger als auf allen anderen Flughäfen, die ich bisher kennengelernt habe (darunter auch unter anderem Tel Aviv und New York). Und das hat man bei jedem gemacht, das lag nicht daran, dass wir irgendwie verdächtig erschienen.

Jedes Kabel wurde einzeln geprüft und auch beim Check In wurde genauer hingesehen (es hat beispielsweise mein Deutscher Pass in Wien ausgestellt wurde). Ich finde sowas ja generell nicht schlecht - je mehr geguckt wird, umso sicherer fühlt man sich. Allerdings muss man dringend etwas mehr Zeit einplanen.

Insgesamt ist Itami ein netter, kleiner Airport, der leider etwas schlecht angebunden ist und bei dem man bis zum Flieger eben etwas mehr Wartezeit einplanen muss.

Von mir gibt es sehr gute 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Japan - Osaka - Fun} Das größte Riesenrad der Welt - also fast...


Hallo Leute!

Unser Besuch in Osaka führte uns auch in das bekannte Hafenviertel Tempozan - dort gibt es einige Vergnügungsstätten - darunter auch das größte Riesenrad der Welt - zumindest war es das mal - oder man macht da Werbung mit. Ein Besuch ist aber trotzdem großartig.

Tempozan Ferris Wheel Osaka
^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Das Riesenrad liegt im Amüsierviertel Tempozan nahe der U-Bahn-Station Osakaka (Chuo Line). Von dort sind es nur ein paar Schritte, man kann das Riesenrad quasi nicht verfehlen.

Eintritt
^^^^
Wir hatten eine Kombikarte mit dem Kaiyukan-Aquarium, das nur ein paar Schritte entfernt liegt. Diese Kombikarte kostete uns 3000 Yen - die einzelne Fahrt kostet für Erwachsene 800 Yen. Einen Rabatt für Kinder gibt es nicht (ab 3 Jahren muss gezahlt werden). Behinderte zahlen 350 Yen.

Fahr- und Wartezeiten
^^^^
Die Fahrt mit dem Riesenrad dauert ca. 15 Minuten und das Riesenrad fährt von 10 bis 22 Uhr (die Kasse schließt um 21.30 Uhr).

Wir fuhren an einem Sonntag nachmittags (ca. 14 Uhr) und hatten eigentlich keine Wartezeit. Es hat maximal 5 Minuten vom Anstehen bis in die Gondel gedauert.

Allerdings gibt es auch zwei Glasboden-Gondeln. Der Eintritt kostet hier zwar nicht mehr, aber man hätte dann 50 Minuten warten müssen - das war uns bei der Hitze einfach zu viel - wir nahmen deshalb eine orangene...

Zum Riesenrad
^^^^
Bei seiner Erbauung 1997 war das 113 m hohe Riesenrad das größte der Welt. Nun, damit macht man immernoch Werbung, es steht überall auf den Postern. Allerdings stimmt das bei weitem nicht mehr. Das Größte steht derzeit mit 167 m Höhe in Las Vegas.

Aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Das Riesenrad hat insgesamt 60 Gondeln, die für bis zu 8 Passagiere Platz bieten. Allerdings muss man nicht teilen - bei normalem Andrang wird man in Gruppen zu den Gondeln gewunken, die auch zusammengehören - mein Mann und ich hatten etwa eine Gondel für uns alleine. Es gibt 2 Glasgondeln, die anderen sind in allen Farben des Regenbogens eingefärbt - in manchen hängt dann auch eine Figur aus dem Aquarium (als Werbung). Die Gondeln sind außerdem geschlossen.

Das Riesenrad läuft sehr ruhig und kontinuierlich - also man steigt im Fahren ein, es gibt dadurch keine Stops zwischendurch, wie ich es von Wien kenne.

Bei Nacht ist das Riesenrad illuminiert - wir hatten keine Gelegenheit dazu, wir waren ja nur einen Tag lang in Osaka.



Ausblick
^^^^
Der Ausblick von oben ist gigantisch. Schließlich ist man rund 113 m über einem der größten Häfen Japans. Man kann bis hinaus auf den Ozean sehen und den Tankern beim Ablegen zuschauen. Man kann die Wasserwege von Osaka übersehen, mit den grandiosen Brücken rund herum.

In der Ferne kann man die Skyline von Osaka mit den markanten Hochhäusern erkennen.

Natürlich hatten wir Glück mit dem Wetter.




Fazit
^^^^

Ich liebe Riesenräder aller Art - nicht umsonst habe ich sogar auf einem der Bekanntesten standesamtlich geheiratet (Tipp - es steht in meiner Wahlheimat Wien).

Auch wenn das Tempozan Ferris Wheel nicht mehr ganz das Größte ist, ist eine Fahrt mit ihm trotzdem ganz großartig. Man schwebt in den klimatisierten Gondeln auf die 113 m und bekommt einen Überblick über den Hafen und die ganze Stadt - mit etwas Glück kann man sogar bis Kyoto schauen.

Für mich ist das Tempozan Ferris Wheel ganz klar ein Highlight in Osaka. Von mir gibt es daher klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 12. Juli 2016

{Wandern - Geocaching} Alles über Geocaching

Hallo Leute!

Auch ich bin inzwischen dem Geocaching-Virus verfallen - weil was gibt es schöneres, als für sein Dasein in der Natur durch einen Erfolg belohnt zu werden.

Und auch immer mehr Prominente sind dem Sport verfallen - nach Bernhard Hoecker schreibt nun auch Ingo Oschmann über seine Lieblingsbeschäftigung.


Jäger des versteckten Schatzes
^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^
Autor: Ingo Oschmann
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453615076
Preis: 9,99€
Taschenbuch, 368 Seiten - 06/2016


Inhalt - Meine Meinung
^^^^
Ingo Oschmann ist vom Beruf Entertainer, Zauberkünstler und Couchpotato.  Einem breiteren Publikum wurde er durch die Sendung Star Search auf Sat1. In den letzten Jahren steht er beinahe ausschließlich auf der Bühne und ist im TV kaum noch präsent.

In diesem Buch bietet er eine Einführung in die nicht mehr ganz so neue Bewegung in Deutschland und der Welt - dem Geocaching.

Was ist das überhaupt? Überall - auf der ganzen Welt - haben Leute an versteckten Orten kleine Dosen versteckt. Diese verborgenen Schätze kann man jagen, denn die GPS Daten sind im Internet verzeichnet und man kann sich die Daten auf ein GPS Gerät oder ein Smartphone. Und damit kann die Schatzsuche beginnen -  egal ob in Wien oder in einem kleinen Rhöner Bergdörfchen, egal ob in Kyoto oder in New York.

Mit diesem Buch wagt Ingo Oschmann einen kleinen Spagat zwischen einem eigenen Erfahrungsbericht und einer kleinen Anleitung, wie man denn in die große Sucht startet.

Und dabei schildert er auch seine eigenen Anfänge bei einem Betriebsausflug - seine eigenen Zweifel, als man ihm einen piependen GPS-Empfänger in die Hand gab - er wusste zuerst gar nicht, was er damit anfangen sollte.

Oschmann klärt auch auf über die Einzelheiten des modernen Sportes, der für alle gut ist - sogar für konsolensüchtige Kiddys und absolute Couchpotatoes (da zähle ich natürlich dazu). Was sind Tradis und Multis, woher bekommt man GPS-Daten? Was schreibt man ins Log? Wie funktioniert Geocaching überhaupt?

Sehr angenehm ist dabei, dass sich Oschmann selbst nicht als Hochleistungscacher betrachtet, sondern den Sport mehr aus Genuss betreibt - die Anzahl der Caches pro Tag sind ihm relativ egal. Ihm geht es mehr um den Spaß und das Finden des Schatzes in der Natur.

Ein paar witzige Bilder gehören natürlich auch dazu.


Fazit
^^^^
Das Buch ist eine sehr angenehme und humorvolle Einsteigerlektüre für all diejenigen, die mit dem Geocachen anfangen möchten oder die als Newbies sich noch etwas verloren fühlen. An einer Stelle schreibt Oschmann zum Beispiel, wie er sich gefühlt hat unter all den Cracks, die schon 3000 oder mehr Caches gemacht haben. Denn genau so fühlt man sich am Anfang - ziemlich verloren.

Aber wie Oschmann es beschreibt: Der Spaß kommt mit dem Cache - und da hat er recht. Wenn ich nicht ohnehin schon regelmäßig cachen würde, würde ich es jetzt tun.

Von mir gibt es 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 11. Juli 2016

{Japan - Kyoto - Traditionen} Beim Kormoranfischen am Katsura

Hallo Leute!

Das Tolle am Reisen ist ja, dass man gelegentlich zu außergewöhnlichem Treiben einfach dazu kommt - durch Zufall.

Und so kamen wir in Kyoto auf dem Weg zum Bambuswald im Stadtteil Arashiyama und wurden dort von kleinen Holzbooten angezogen, die einen brennenden, schwebenden Korb tragen.

Das mussten wir uns genauer anschauen. Und als das Boot einen Zwischenstop machte, erkannten wir zahlreiche Vögel, die im Bug des Schiffes saßen und darauf warteten, dass es weitergeht.

Erst zu Hause verstanden wir das Treiben, denn es handelt sich um die in Japan traditionelle Kormoranfischerei, hier auch Ukai (鵜飼い) genannt.

Dabei handelt es sich um ein hochkompliziertes Verfahren, das heute fast nur noch für die Touristen gezeigt wird. Die können dann auch gleich für 1700 Yen für eine Stunde auf einem gesonderten Boot mitfahren. Das Treiben gibt es allerdings nicht jeden Abend - es fand nur aufgrund des Gion Festes statt, das rund um den Yasaka Schrein in der Stadt lief.

Die Kormoranfischerei wird in den Familien von Generation zu Generation weitergegeben. Die abgerichteten Vögel bekommen dabei Schnüre um den Schlund oder den Rumpf, damit sie die Beute nicht verschlingen können. Auf dem Wasser wird der Korb vor das Boot geschwenkt, die Vögel schwimmen dann hinter dem Boot her und fangen den teuren Ayu, der in den Restaurants am Katsura River als Delikatesse angeboten wird.

Für mich eine sehr außergewöhnliches und interessantes Treiben - die Vögel geben die Fische ab und springen direkt wieder ins Wasser.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Japan - Zugfahren} Heut fahrn wir mit dem Zug...

Hallo Leute!

In Japan ist der Zug DAS Fortbewegungsmittel. Zu Hauptzeiten fahren die Shinkansen zum Teil im 15-Minuten Takt, gependelt wird häufig im Zug. Für Touristen gibt es in Japan ein ganz besonderes Angebot: Den Japan Rail Pass - DEN muss man allerdings schon vor dem Urlaubsantritt bestellen.

JR Pass
^^^^^^^^^^^^^^^

Bestellvorgang
^^^^
Alle Arten des JR-Pass muss man unbedingt vorher bestellen. Man bekommt die "Gutscheine" nur außerhalb Japans und nur, wenn man keinen japanischen Pass besitzt.

Wir bestellten über www.der-japan-rail-pass.de - die Lieferung der Gutscheine mit Fedex kostet nach Österreich 8€ und kommt innerhalb von 24 Stunden.

Die Voucher muss man dann noch vor Ort in einem JR Ticketbüro gegen den Railpass eintauschen, den man größtenteils an den Ticketgates einsetzen kann (Erfahrungen belaufen sich auf die Metropolregion Kansai). Die Büros gibt es an den internationalen Flughäfen und an den meisten größeren Bahnhöfen - Adressen sind in einem kleinen Heft.

Wir tauschten am Hauptbahnhof von Kyoto um - das ging völlig ohne Probleme, nur den Pass musste man dabei haben. Das Ticket gilt dann ab dem Tag, den man dem Beamten nennt.


Arten
^^^^
Da gibt es zunächst einmal den Pass, der für das gesamte Schienennetz der JR inklusive den Shinkansen genutzt werden kann. Den gibt es für 7, 14 und 21 Tage und kostet 253 bzw. 404 bzw. 517€.  Erwachsen ist man ab 12 Jahren, von 6 bis 11 Jahren zahlt man die Hälfte.

Wir entschieden uns allerdings für einen der vielen "Area Pass", nämlich den Kansai Wide Area. Der kostet für 5 Tage 72€ und ist im Groben für die Metropolregion Kobe, Osaka, Kyoto gültig. Gegenüber den Kansai Area Pass hat er den Vorteil, dass man auch den Shinkansen nutzen kann - allerdings nur von Shin-Osaka bis Okakayama. In Kyoto ließ man uns nicht ans Shinkansengleis, weil der Pass von Kyoto bis Shin-Osaka nur für die Regionalzüge gibt. Das stand ein bisschen missverständlich in der Beschreibung.

Für Shinkansen kann man kostenfrei eine Sitzreservierung online zubuchen, das haben wir uns aber erspart, der Shinkansen von Himeji nach Shin Osaka braucht ohnehin nur 20 Minuten. Die vorderen drei Wagons sind ohnehin nur für Leute ohne Reservierung und wir hatten jeweils keine Probleme, einen Sitzplatz zu finden.


Fazit
^^^^
Für uns hat sich der JR-Pass für die 5 Tage absolut gelohnt. Wir machten einen Ausflug nach Himeji und einen Ausflug nach Nara und auch innerhalb der Stadt kann man sich damit frei mit den JR-Zügen bewegen, die neben den U-Bahnen überall in der Stadt Stationen haben. Unter anderem fuhren wir damit zum Fushimi Inari Schrein.

Man hat in Japan eine erstaunliche Zugdichte und eine Top-Infrastruktur, die man mit dem JR Pass optimal ausnutzen kann.

Einziger Minuspunkt ist für mich die zum Teil etwas chaotische Beschreibung bei der Agentur, bei der man die Voucher bestellt. Einige Informationen fehlen - etwa "Man kann den Shinkansen bis Okakayama nutzen", aber nicht von wo. Auch die deutschsprachigen Broschüren wirken ein wenig konfus. Aber mit "Learning by Doing" funktioniert ganz gut - das nächste mal gibts den ganzen Pass...

Von mir gibt es 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 10. Juli 2016

{Japan - Kyoto - Markt} Hier riechts nach Fisch, ich glaube, wir sind richtig


Hallo Leute!

Große Städte leben ja von ihren Märkten - als Wienerin fällt mir natürlich gleich der Naschmarkt ein, Hamburg hat seinen Fischmarkt und Istanbul hat seinen Gewürzbasar. Auch Kyoto hat seinen sehr feinen Markt, der etwas versteckt in einer kleinen Gasse liegt. Diese kleine Gasse zieht sich allerdings stolze 5 Straßenblocks.

Nishiki Market
^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Der Nishiki Markt befindet sich in einer schmalen Gasse in Downtown Kyoto. Die verläuft in etwa zwischen den U-Bahn-Stationen Shijo und Karasuma Oike, daher ist der Markt optimal mit beiden U-Bahn-Linien zu erreichen.

Übrigens geht man von der U-Bahn Shijo am besten der Nase nach - Fischgeruch liegt in der Luft.


Öffnungszeiten
^^^^
Die Shops haben in der Regel ab 9 Uhr geöffnet und pünktlich um 17 Uhr wird geschlossen - Ruhetag ist in der Regel mittwochs.


Unser Besuch
^^^^
Unser Lonely Planet Guide hatte uns hier her gelockt, zumal unser Hotel quasi um die Ecke lag, wollten wir uns das Highlight nicht entgehen lassen.

Und schon der Geruch hat uns angelockt - so exotisch, so fischig. Und so bogen wir in die enge Gasse ein und waren erst einmal überwältigt. Eng stehen die Häuser zusammen, so eng, dass man die Gasse sogar mit einem bunten Glasdach überdachen konnte.

Und interessant geht es hier zu - schließlich bekommt man hier all die exotischen Gewürze, die man für die japanische Küche so braucht - alle Chefkochs der nobleren Restaurants sollen hier einkaufen. Wir waren Nachmittags da, da werden die wohl schon alle durch sein.

Und ähnlich wie beim Naschmarkt wird man gleich zum Probieren aufgefordert - eine Nuss im Wasabimantel hier, ein fritierter Babytintenfisch dort. Natürlich hat man die Erwartung, dass dann was gekauft wird, aber das habe ich schon beim Naschmarkt immer ignoriert.

Man spürt, Exotisches geht hier vor - man findet zum Beispiel einen Shop, der nur Lebensmittel fritiert. Und bei manchen fragt man sich ernsthaft "Wieso?". Und als ich dann eine Plazentaessence gegen Falten gefunden habe, habe ich das Fragen stellen aufgegeben und einfach nur das exotische Flair genossen.

Obligatorisch ist natürlich auch ein Hello Kitty Shop, sowas braucht man einfach fürs Japan Flair.

Ich war auch ein paar mal mittags da und habe mich
Ein bisschen Süß muss sein
durch die vielen Shops probiert.


Fazit
^^^^
Der Nishiki Market bietet eine tolle Abwechslung zu den unzähligen Tempeln und Schreinen, die man in Kyoto besichtigen kann. Und wer die wahre japanische Küche kennenlernen will, ist hier genau richtig aufgehoben.

Man kann sich durchprobieren oder einfach nur über die vielen, tollen Shops staunen.

Nishiki war für mich ein klares Highlight und für mich eine Empfehlung wert.

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 9. Juli 2016

{Japan - Reiseführer} Oldstyle aber nahezu Perfekt

Hallo Leute!

Gerade bin ich frisch von unserem Trip nach Japan zurückgekommen - und wie immer sind gute Reiseführer für mich eines der wichtigsten Reiseaccessoires. Wirklich mitreisen durften nach einer schwierigen Auswahl am Ende nur zwei: Da Kyoto unser Hauptziel war und es nur sehr wenige "Kyoto only" Reiseführer gibt, war der Lonely Planet Kyoto Nummer 1. Da wir uns aber auch in der Gegend um Kyoto umschauen wollten und uns auch einen Japan Rail Area Pass zugelegt hatten, brauchten wir noch einen etwas generelleren Japan-Guide. Und da fiel mir diesmal der Japan-Reiseführer aus dem Trescher Verlag in die Hände.


Japan - Unterwegs in einem Land zwischen Tradition und Innovation
^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^
Autorin: Christine Liew
Verlag: Trescher
ISBN: 3897943581
Preis: 21,99€
Broschiert, 520 Seiten


Inhalt
^^^^
Wenn man den Trescher Guide in die Hand bekommt, kommt er einem im Vergleich zu vielen anderen Guides (z.B. Lonely Planet) fast ein bisschen Old-Style vor - was für mich allerdings generell überhaupt nichts schlechtes bedeutet. Man findet hier zum Beispiel keine ausführlichen Reiserouten - Vorteil: man hat keine Route, von der man abweichen kann.

Aber nun zum Inhalt:

Prinzipiell gibt es drei große Teile:

Land und Leute - hier geht die Autorin auf die klassischen Themen ein: Geografie, Geschichte, Politik, Wirtschaft, Bildung, Gesellschaft, Religionen, Kunst und Kultur und Unterwegs in Japan. Hier sind die wichtigsten Themen untergebracht, die man für eine vernünftige Reisevorbereitung gut brauchen kann. Besonders gelungen: Das Thema, wie komme ich in Japan von A nach B.

Mit rund 140 Seiten wird diesem Kapitel auch erstaunlich viel Raum gegeben.

Der nächste Teil umfasst die Sehenswürdigkeiten, die sortiert nach den Regionen vorgestellt werden:

Tokyo und Kanto
Tohoku und Hokkaido
Chubu
Kansai
Chugoku und Shikoku
Jyzshu und Okinawa

Hier werden eigentlich alle touristisch relevanten Ziele nach einzelnen Städten sortiert vorgestellt. Die Vorstellungen sind zum Teil ein bisschen erzählerisch, wodurch das Buch einen beinahe schon in Gedanken wieder zurückführt, wenn man sich die Texte im Nachhinein noch einmal durchliest. Vieles liest sich, als würde man die Autorin direkt auf ihrer Reise begleiten - das finde ich eigentlich sehr nett.

Informationen über Öffnungszeiten, Eintrittspreise, aber auch Restaurants, Hafenrundfahrten und Hotels findet man jeweils nach den einzelnen Städten auf leicht dunkel eingefärbten Seiten. Das heißt zwar, dass man zum Teil ein bisschen suchen muss, auf der anderen Seite muss man aber seinen Lesefluss nicht unterbrechen um Öffnungszeiten studieren - das ist sicher ein bisschen Geschmackssache.

Teil 3 umfasst einen kleinen Sprachführer und die klassischen Reisetipps A bis Z.

Eingestreut sind verschiedene Assays zu unterschiedlichen Themen - unter anderem zum Supergau in Fukushima, zu einer Besteigung des Mount Fuji oder zur Ninja-Tradition.

Das Buch beinhaltet über 300 Farbfotos (habe sie nicht gezählt, das sagt aber die Autorin) und dazu auch insgesamt 50 Übersichtspläne. Allerdings zeigen die meist nur das wirkliche Stadtzentrum in relativ kleinem Maßstab - als Tipp, in den drei größeren Orten, die wir besucht haben, gab es jeweils am Bahnhof eine Touristeninfo und sowohl in Nara, als auch in Osaka und Kyoto haben wir einen kostenlosen Faltplan der ganzen Stadt bekommen mit dem ÖPNV drauf - das hat vieles erleichtert.


Fazit
^^^^
Natürlich ist der Guide ein bisschen Old-Style (obwohl Auflage von 2016) - aber dafür bietet er eine enorme Übersicht über das Spektrum an Sehenswürdigkeiten, ohne dass er den Nutzer dazu verpflichtet, die ausgetretenen Routen anderer Touristen zu nutzen. Man kann sich selbst was zusammenstellen, das eine oder andere auslassen etc.

Auch an Zusatzinfos wird durch die spannenden Assays und durch das Kapitel über Land und Leute nicht gegeizt - den Kulturführer kann man sich mit diesem Buch auf jeden Fall sparen.

Natürlich ist beispielsweise das Kyoto-Kapitel weniger ausführlich als der Kyoto only Reiseführer von Lonely Planet - dafür sind die Ausführungen angenehm neutral und es gibt keine mit Feuerwerk vorgestellten Super-Highlights, die sich am Ende als totaler Flop herausstellen.

Einzig das Kartenmaterial könnte ein bisschen ausführlicher sein - aber wie gesagt, mit den Karten von der Touristinfo ist einem wunderbar geholfen.

Und jetzt steht der Guide im Regal und wartet auf nächstes Jahr - ganz Japan mit dem vollen Rail Pass - und ich freue mich schon drauf, denn mit diesem Guide werden wir nichts verpassen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 7. Juli 2016

{Japan - Kyoto - Tempel} Goldener Pavillon

Hallo Leute!

In Kyoto gehören diverse Tempel zu den Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen darf - die liegen wohl meistens im Zentrum. In Kyoto allerdings gibt es eine, die am Stadtrand liegt und etwas schwerer zu erreichen ist - aber der Abstecher lohnt sich...

Kinkaku-ji
^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Die Tempelanlage liegt im Nordwesten der Stadt und ist am besten mit dem Bus zu erreichen. Verschiedene Buslinien fahren her - wir nahmen die 205 vom Hauptbahnhof aus. Welche Buslinien hinfahren, ist in Kyoto immer gut ausgeschildert und im Bus werden die Stationen bei Sehenswürdigkeiten immer auch auf Englisch angesagt.


Eintrittspreise, Öffnungszeiten
^^^^
Erwachsene zahlen 400 Yen Eintritt, Kinder zahlen 300 Yen - er ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.


Geschichte
^^^^
Der Tempel entstand ursprünglich als Alterswohnsitz eines Shoguns. Ashikaga Yoshimitsu legte 1394 sein Amt zugunsten seines Sohnes nieder. Er übernahm das Schloss der  Saionj, das ziemlich heruntergekommen war und baute es wieder auf. 1397 errichtete er das Prunkstück, den shariden, ein dreistöckiger Pavillon, der als Reliquienhalle auf einer kleinen Insel das Highlight der Anlage wurde - vollständig mit Gold verkleidet.

Nach dem Tod Yoshimitsus wandelte sein Sohn die Anlage in einen buddhistischen Tempel um, der der buddhistischen Rinzai-Sekte zugeschrieben wurde.

Danach überstand der Pavillon zahlreiche Kriege, der Tempel wurde aber teils massiv beschädigt. 1950 jedoch fiel er einer Brandstiftung zum Opfer. Ein buddhistischer Mönch brannte ihn im religiösen Wahn nieder - er konnte seine Schönheit nicht ertragen.

Er wurde wieder aufgebaut und zählt seit 1994 zu den UNESCO Welterbestätten des historischen Kyotos.


Unser Besuch
^^^^
Nun, eins ist es auf jeden Fall - ziemlich voll. Wir kamen ca. um 10:30 Uhr an und daher hatte es sich schon ziemlich gefüllt. Glücklicherweise sind die Japaner hier sehr gut organisiert, man hat gleich überall Leute, die einem den Weg zeigen. So kommt es kaum zu Wartezeiten. Einzig den Platz am Zaun zum Tempelfotografieren muss man sich ein bisschen erkämpfen (ich habe ja mal wieder gedacht, wie Menschen bloß Urlaub machen konnten, bevor es Smartphones gab).

Das Highlight kommt gleich zu Beginn - der goldene Pavillon mitten in einem kleinen Teich. Anschließend geht man dann durch den großen japanischen Garten - sicherlich einer der schönsten, den ich auf meiner Reise gesehen habe - wie bunt muss das im Herbst sein.

Im Garten versteckt sich eine Buddhafigur, die man mit Kleingeld bewirft um dann einen Wunsch zu äußern - ob es geklappt hat, wird man sehen. Zudem gibt es einen kleinen Wasserfall und gleich zwei Teehäuser. Eins ist den Mönchen vorbehalten, eines ist für Besucher - hier kann man auf Vorbestellung Teil einer Teezeremonie sein.

Beim Ausgang gibt es dann noch den klassischen Buddhistischen Tempel.


Fazit
^^^^
Hier ist viel los, aber alleine der wunderschöne Garten ist für mich ein Highlight. Und der goldene Tempel, in dem sich die Sonne spiegelt, ist einfach nur wunderschön. Der Andrang ist allerdings auch unter der Woche groß - aufgrund der guten Organisation der Massen, die die Japaner einfach drauf haben, kommt es kaum zu Wartezeiten.

Leider muss man mindestens 1/2 Tag einrechnen, da der Weg bis hinaus je nach Verkehr seine Zeit dauert. Und viele Highlights in der Gegend gibt es nicht.

Der goldene Pavillon beim Kinkaku-ji ist sicherlich eines der MUSTSEES in Kyoto - nur die Lage ist sein großer Nachteil.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Japan - Kyoto - Reiseführer} Mir ein bisschen zu euphorisch

Hallo Leute!

Zu Kyoto alleine gibt es nur sehr wenige Reiseführer - der einzige, der sich nur mit dem kulturellen Zentrum Japans beschäftigt, ist bisher nur auf Englisch erschienen - kein größeres Problem für uns...


Lonely Planet Kyoto
^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^
Autor: Chris Rowthorn
Verlag: Lonely Planet
ISBN: 1742209955
Preis: 16,99€
Taschenbuch, 224 Seiten
SPRACHE ENGLISCH


Inhalt
^^^^
Alles beginnt mit einem kleinen Loblied auf Kyoto durch den Autor. Im Anschluss werden die Top10 Sights vorgestellt - Orte, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Wobei man in diesem Falle sagen muss, dass es sich hier eher um 9 Orte und eine Jahreszeit handelt - was ich ein bisschen schade finde, denn nicht jeder wird wohl die Kirschblüte abhaken können (ich auch nicht, ich war ja im Juni da).

Der Reiseführer gliedert sich ähnlich wie alle Lonely Planets in 5 große Teile:

Plan your Trip

Explore Kyoto

Understand Kyoto

Survival Guide

Kyoto Maps

Dabei erfährt man alles, was man für die Reise benötigt - man bekommt Informationen, die man vor Beginn der Reise braucht - wann reist man am besten, was muss man zum Thema Gesundheit beachten, was ist kostenlos zu besichtigen, wie bekommt man Geld?

Man erfährt alles Wichtige während der Reise. Geordnet nach Stadtteilen werden die Sehenswürdigkeiten vorgestellt - größtenteils werden auch kleinere Spaziergänge angeboten. Was ich hier ganz nett finde - die Spaziergänge sind unabhängig von den Sehenswürdigkeiten, so dass man sich auch problemlos anders orientieren kann. Es werden auch unbekanntere Sehenswürdigkeiten wie das Manga Museum oder das Kaleidoskopmuseum gezeigt. Hier werden auch zwei Tagestouren vorgestellt, eine nach Nara, eine nach Osaka - beide sehr lohnenswert.

Understand Kyoto stellt die Geschichte und die aktuelle gesellschaftliche Lage Kyotos ausführlich vor. Hier lernt man einiges über die Menschen und das Leben in der Stadt, die Kultur und die Wirtschaft.

Unter Survivalguide findet man alles Reisepraktische - wie funktioniert der Nahverkehr, wie orientiert man sich, wo sind Bahnhöfe usw.

Am Ende wird noch ausführliches Kartenmaterial angeboten - jeder Stadtteil bekommt eine eigene Karte mit Legende. Am Ende gibt es noch einen Faltplan mit einem Übersichtsplan und einem Nahverkehrsplan.



Fazit
^^^^
Prinzipiell steht alles Nötige drin, was man braucht, um Kyoto und die Umgebung zu besuchen. Er bietet alles, um in der kleinstmöglichen Zeit möglichst viel von der Stadt zu sehen - dazu kommen noch Tagesausflüge nach Osaka und Nara.

Allerdings ist mir das Ganze manchmal etwas zu euphorisch. Ich mag Reiseführer irgendwie lieber, wenn da steht "Eine hübsche Straße" anstatt "Die schönste Straße von ganz Asien". Das heißt nämlich für mich, dass ich weniger leicht enttäuscht bin, wenn in der schönsten Straße die Rolläden alle runtergeklappt sind und das Ganze eher langweilig aussieht und 3 Straßen weiter das Leben tobt. Etwas neutraler wäre da manchmal wohl etwas besser.

Ein weiteres kleines Minus ist für mich, dass die Karten der einzelnen Stadtbezirke hinten aufgezeichnet sind. Dort haben sie zwar eine Legende (Nummern für vorne vorgeschlagene Restaurants, Sehenswürdigkeiten etc.), man muss aber trotzdem immer hin- und herschlagen und sich die teils komplexen japanischen Namen merken, um am Ende das Restaurant zu finden. Und das Auffinden eines vorgeschlagenen Restaurants haben wir witzigerweise zweimal probiert - und beidemale war keine Spur von einem Restaurant des Namens zu finden (und das obwohl das Buch von 2015 ist und damit nicht extrem alt).

Leicht irritierend ist, dass die Farben auf dem U-Bahn-Plan nicht den vor Ort verwendeten Farben entsprechen. Das wäre wohl eine kleine Vereinfachung.

Ansonsten ist das Buch insgesamt ein rundum gelungener Reiseführer - von mir gibt es  gute 4 Sterne, Auf angegebene Restaurants sollte man sich allerdings nicht zu extrem verlassen - in der Regel findet man aber auch so überall was.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Japan - Kyoto - Museum} Manga Freaky

Hallo Leute!

Auf Reisen probiert man ja alles aus - man probiert, mit Stäbchen zu essen, geht in eine Karaoke Bar oder man schaut sich ein Museum an, das man sonst eher links liegen lassen würde.

In der Nähe unseres Hotels fand ich das Manga-Museum. Nun, das ist ja in Japan eigentlich ein Muss!


Manga Museum Kyoto
^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^
Das Museum liegt direkt beim U-Bahn-Knotenpunkt Karasuma Oike, an der sich beide Subway-Linien treffen, also mitten im Zentrum der Stadt. Es ist kaum zu verfehlen.


Eintrittspreise, Öffnungszeiten
^^^
Ich zahlte als Erwachsene natürlich den vollen Preis von 800 Yen.

Das Museum ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet - geschlossen ist immer Mittwochs (falls Mittwochs ein Feiertag ist Donnerstags).


Erwartungen
^^^
Also zugegeben, ich bin kein großer Fan von Mangas, habe beispielsweise keine Ahnung, wie man Manga und Anime unterscheidet. Das einzige, was ich bisher mit japanischen Comics am Hut hatte, waren die Zeichentrickserien, die ich als Kind sehr geliebt habe - Heidi, Mila Superstar etc.

Also ging ich hin, allerdings in Begleitung eines echten Manga-Fans aus Italien. Gut, wir hatten vorher ausgemacht, dass er wahrscheinlich länger brauchen würde - also hatte ich schon das nahegelegene Ikebana-Museum auf dem Plan. Also los geht es.

Ich erwartete eine Art Kunstausstellung mit ein paar Mangas im Rahmen - aber da lag ich nur zu einem sehr geringen Teil richtig.


Das Mangamuseum
^^^
Das Mangamuseum beinhaltet eine der größten Mangasammlungen der Welt. Die Regalkilometer sind kaum zu zählen. Schon nachdem man den Shop passiert hatte, stand man vor Reihen gefüllt mit den günstig produzierten und bekannten Mangas.

Im Erdgeschoss findet man vor allem die Mangas aus unterschiedlichen Ländern und in den verschiedensten Sprachen - Englisch, Italienisch, Deutsch, Finnisch - alles dabei. Hier kann man sich nach Herzenslust alles aus dem Regal ziehen und zu Lesen beginnen. Man kann dem Museum auch seine Mangas spenden, die werden dann in die Sammlung aufgenommen.

Im Obergeschoss sind die japanischen Mangas in einem großen Raum nach Jahrgang geordnet und somit kann man anhand der Comics die Entwicklungen der Mangazeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute nachvollziehen. Hier findet man auch diverse Schautafeln, die beschreiben, wer mit Mangas Geld verdient, wie Mangas entstehen und verbreitet werden und wie Mangas überhaupt entstehen.

Auf der Etage gibt es dann auch tatsächlich so etwas wie eine "Kunstausstellung". In zwei Räumen stellen bekannte Mangazeichner aus - dabei handelt es sich um Wechselausstellungen.

Zunächst einmal das sehr positive - Alles ist sehr gut auch auf Englisch ausgeschildert, so dass man sich gut zurecht findet. Leider sind die Sitzgelegenheiten zum Schmökern eher unbequem.


Fazit
^^^
Nun, zuerst einmal ist das Museum sehr schick und modern aufgemacht. Es entstand in einer ursprünglichen Grundschule und bietet sehr helle Räume zum Lesen. Einiges lernt man auch zur Geschichte und zur Entstehung der Mangas.

Als Europäer, der des Japanischen nicht mächtig ist, muss man allerdings wohl sehr enthusiastisch sein, um sich die mehr als 300000 Mangas aus dem Regal zu ziehen und darin zu lesen. Gut, ein paar Mangas gibt es in Deutsch, die muss man aber in der schieren Menge erstmal finden. Irgendwie wird es einem dann doch relativ schnell langweilig - weil wer kommt schon darauf, einen japanischen Comic zu lesen.

Das Museum ist wohl ein Adventure Land für alle Mangaenthusiasten, für alle anderen - vor allem diejenigen, die des Japanisch Lesens nicht mächtig sind - ist das Museum eher kein großes Highlight. Die klassische Kunstausstellung macht vielleicht 10% des Museums aus.

Von mir gibt es durchschnittliche 3 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 6. Juli 2016

{Japan - Kyoto - Museum} Niedliches, kleines Überraschungsmuseum

Hallo Leute!

Manchmal stößt man auch durch Zufall auf eher außergewöhnliche Museen. Als ich mich in der Gegend rund um unser Hotel umgesehen habe, stand ich vor dem kleinen, niedlichen Kaleidoscope Museum von Kyoto.

Kaleidoskop - für mich ja etwas ganz besonderes - vor allem weil ich als kleines Kind von meiner Oma so einen kleinen Zylinder bekommen habe.

Kaleidoscope Museum of Kyoto
^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Anschrift: 706-3 Dongeinmaecho Ayakoji, Nakagyo-ku, Kyoto 604-8184, Präfektur Kyoto

Das Museum liegt in einer kleinen Seitengasse nahe des U-Bahn-Kreuzes Karasuma Oike. Ich hatte es auf einem Plan bei der Station gesehen, was mein Interesse weckte. Das Museum an sich hat aber außen kaum Werbung, nur eine japanische Schrift am Eingang weißt auf die kleine Gallerie hin.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise
^^^^
Das Museum hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet für Erwachsene 300 Yen.

Ich war anfangs etwas irritiert, da die Damen dort scheinbar nicht wirklich mit Besuch gerechnet hatten - doch sie reagierten sehr sympathisch, als ich mich auf die Suche machte, wo es denn die Tickets gibt.


Kaleidoskop - was ist das?
^^^^
Ich kannte Kaleidoskope bisher nur aus diversen Wundertüten aus der Kindheit. Dabei handelt es sich um Zylinder, gefüllt mit diversen bunten Steinchen. Zusammen mit Spiegeln oder Glasplatten im Zylinder ergeben sich dann bei jeder Drehung besondere, symetrische Muster.


Das Museum
^^^^
Das Museum an sich ist sehr klein. Der Raum ist nur etwa 40 qm groß und ausgestattet mit unzähligen Kaleidoskopen. Beim Eingang steht ein großes Regal, das gefüllt ist mit den Zylindern. Der Raum ist etwas abgedunkelt und hier werden ganz besondere Stücke gezeigt, etwa ein Zylinder, der etwa 1 m hoch ist oder ein Schiffsdiurama mit diversen Rädchen, die das Muster ändern.

Auch hier bekam ich wieder eine sehr sympathische Dame an die Seite gestellt, die mich nicht nur beaufsichtigte, sondern mir auch zeigte, wie die etwas komplizierteren Geräte funktionieren. Sie hat immer verzweifelt versucht, mir das Ganze auf Englisch zu erklären, mangels ihrer Sprachkenntnisse war das aber immer etwas schwierig war - wir mussten irgendwann beide lachen. Aber wir haben uns trotzdem verstanden, wenn auch nicht verbal...

Ich war sehr überrascht, wie komplex solche Kaleidoskope sein können. An das Museum ist zudem ein Workshop angeschlossen, in dem Kinder sich ihr eigenes Kaleidoskop basteln können - mir hat die Dame das gezeigt, selbst gebastelt habe ich eigentlich nicht.


Fazit
^^^^
Ich bin ja ein echter Fan von solchen kleinen Museen, die für mich überraschende Erkenntnisse bringen. Und eben so etwas hat das kleine, fast schon niedliche Museum in Kyoto zu bieten.

Obwohl das Museum sehr klein ist, habe ich dort mehr als eine Stunde verbracht und vor lauter Faszination sogar das Fotografieren vergessen (war eh nicht erlaubt).

Für mich war dieses kleine Museum eine angenehme Entdeckung fernab vom Reiseführer. Ich war begeistert.

In diesem Sinne

Eure Anke