Mittwoch, 29. Juni 2016

{Japan - Fluggesellschaft - Inlandsflug} Anke unterwegs mit ANA

Irgendwo über Japan - Anke unterwegs mit ANA
Hallo Leute!

Direktflüge von Wien nach Osaka gibt es keine. Auf der Suche nach dem günstigsten Weg fanden wir eine Variante mit Zwischenlandung in Tokio Narita mit der AUA (Austrian Airlines) und dann von Tokio Narita mit der ANA weiter nach Osaka (und rückwärts natürlich genauso).

2x 1 Stunde Flug auf der Innlandsstrecke also...

All Nippon Airways
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Buchung
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Den Flug habe ich gemeinsam mit dem AUA Flug über die Homepage von Austrian Airlines gebucht. Witzigerweise war das nicht teurer als wenn ich nur den Flug nach Tokio gebucht hätte - aber solche Tarifmerkwürdigkeiten konnte mir bisher noch nie irgendjemand erklären.


Check-In
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Eingecheckt habe ich mich natürlich schon von zu Hause bzw. vom Hotel aus. Das Prozedere bei der Einreise ist ähnlich dem in den USA. Man muss zunächst sein Gepäck abholen und damit durch den Zoll (auch wenn es eigentlich schon durchgecheckt wurde bis zum Zielflughafen. Das lief recht unkompliziert - viel Betrieb war nicht, eine Verständigung mit dem Personal war auch kein Problem - Englisch sprechend, sehr freundlich...

Ähnlich unproblematisch verlief es auch beim Rückflug (abgesehen vom Gepäck, das wir schon am Abend vorher eincheckten).



Platzangebot
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Für einen Inlandsflug war das Platzangebot grandios - ich hatte (Economyclass) mehr Platz als auf dem Flug von Wien nach Japan. Allerdings wurde auch ein (für mich) Langstreckenflieger mit Bordentertainment und einem Block von 4 Sitzen in der Mitte eingesetzt. Ob das so üblich ist, weiß ich nicht, sicherlich hat ANA auch kleinere Flugzeuge.


Service
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Nun, bei einer Stunde Flug bekommt man nix zu Essen - eigentlich auch nicht so schlimm - schließlich sind die Airline Snacks ohnehin nie der Renner.

Man bekommt ein Getränk und obwohl es sich um einen Inlandsflug handelte, kamen alle Hinweise auf Japanisch und Englisch.

Die Flugbegleiterinnen sprachen ebenso fließend Englisch und wirkten auch beruhigend auf die etwas nervöse Frau neben mir ein - enorm freundlich, besser geht es kaum.

Obwohl nur ein Inlandsflug, gab es ein volles Bordentertainment - allerdings größtenteils auf japanisch - daher fällt mir die Bewertung der Qualität etwas schwer.

Besonders ccol fand ich eine kleine Kamera an der Schnauze des Fliegers, auf die man mit dem Bordentertainment zugreifen konnte. So konnte man quasi mit der Sicht des Piloten - also direkt nach vorne - den Flug verfolgen. Das ist besonders beim Start ziemlich spektakulär.


Pünktlichkeit
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Japan ist ja bekannt für seine Pünktlichkeit. Der Hinflug war leider 25 Minuten verspätet, aber das kommt vor. Der Japaner nimmt so etwas ohnehin mit einem gewissen Gleichmut entgegen - als meine Maschine in Istanbul 10 Minuten verspätet war, ging den Türken dann doch das Temperament etwas mehr durch.


Fazit
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Obwohl es sich nur um jeweils einen Inlandsflug handelte, konnte der Flug besser nicht sein - mehr Platzangebot als auf unserem Flug von Wien nach Tokio.

ANA ist sicherlich eine der führenden Airlines in Japan, mit einem riesigen Streckennetz und einem für mich 1A Service.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Japan - Himeji - Burg} Anke in der Burg des weißen Reihers

Außenwirkung


Im langen Gang

Hallo Leute!

Japan ist für mich grandios. Und das hat für mich nix mit Manga und quietschbunten Souvenirs zu tun. Viel mehr hat es damit zu tun, dass ich in meinem Leben als Europäerin schon den einen oder anderen Palast oder die eine oder andere Kirche gesehen - in Japan sieht das alles aber so ganz anders aus als in Europa.

Bestes Beispiel ist die wohl am besten erhaltene Burganlage Japans in Himeji.


Die Burg von Himeji-jo
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Lage
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Himeji ist gut zu erreichen, zumal die Stadt eine Shinkansen-Station hat, in der beinahe alle Züge halten, die von Kyoto oder Shin-Osaka in Richtung Hiroshima nach Osten fahren. Prima ist auch, dass man die Burg schon vom Bahnhof aus sieht - 1,1 km entfernt am Ende einer schnurgeraden Straße thront sie auf einem Hügel, gut zu Fuß zu erreichen.


Grunddaten
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Erwachsene zahlen 1000 Yen Eintritt, das Kombiticket mit dem Kokoen Park kostet zusätzliche 40 Yen.

Eng und Steil
Geöffnet ist von 10 bis 17 Uhr, Im Sommer (27. April bis 31. Oktober) ist bis 18 Uhr geöffnet. Die Kasse schließt jeweils 1 Stunde vor dem Ende.

Am Wochenende werden numerierte Tickets ausgegeben und nur eine bestimmte Besucheranzahl zugelassen.


Geschichte
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Seit 1993 gehört die Burg von Himeji als bestes Beispiel japanischer Burgenarchitektur zum UNESCO Weltkulturerbe.

Ihre Geschichte begann allerdings schon 1346 unter Akamatsu Sadanori, der sie anstelle eines alten buddhistischen Tempels auf dem 45m hohen Hügel errichtet.

Toyotomi Hideyoshi übernahm die Burg 1580 und entschied sich für eine erste Erweiterung. Dabei wurde sie auch mit umfangreichen Wehranlagen ausgestattet, die sie quasi uneinnehmbar machten - allerdings hat das auch nie wirklich jemand versucht, zu beeindruckend waren wohl die hohen Mauern.

Ursprünglich bestand die Burg aus mehr als 80 Einzelgebäuden - die Wohngebäude sind heute allerdings kaum noch erhalten, der hohe Turm diente ausschließlich der Verteidigung.

Die massive Bedrohung im 2. Weltkrieg, in dem Himeji massiv bombardiert wurde, überstand die Anlage wie durch ein Wunder.

Ganze 5 Jahre war die Burg bis 2015 geschlossen und wurde umfassend renoviert - seit letztem Jahr ist sie wieder uneingeschränkt zu besuchen.


Besuch
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Ganz in weiß erstrahlt die gigantische Burg hoch über der Stadt - und neben den vielen Gebäuden der Moderne kann sie absolut bestehen.

Wow - das fällt einem ein, wenn man am Fuße des Hügels steht und sich die schier uneinnehmbare Burg von unten anschaut. Erst einmal 45m Hügel und dann noch 46m Mauerwerk - 6 Etagen hat der Hauptturm, die man dann über steile Treppen erklimmen muss - Männer über 1,90m könnten übrigens Schwierigkeiten bekommen, denn das Labyrinth aus Holz ist nicht gerade für große Gruppen gebaut. Noch dazu muss man die Schuhe ausziehen - intakte, saubere Socken sind also gefragt. Zum Tragen bekommt man eine Plastiktasche.

Wer kleine Kinder dabei hat, sollte sich dessen bewusst sein, dass das zwar möglich ist, man muss aber wirklich gut aufpassen, es gibt zu viele Gelegenheiten, zu fallen. Aber gerade diese schiere Uneinnehmbarkeit macht die Burg so ungewöhnlich - es ist fast schon ein kleines Abenteuer, sich über die Etagen nach oben durchzuarbeiten. Alles ist bestens organisiert, überall stehen Mitarbeiter, die einem den Weg weisen, alles ist gut abgesichert und ausgeschildert, so dass der Besuch auch bei großem Andrang nicht unangenehm wird.


Fazit
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Der Tagesausflug von Kyoto nach Himeji lohnt, für den Besuch sollte man rund 3 Stunden einplanen, wenn man sich auch noch den Burggarten Kokoen anschauen, sollte man 4 Stunden planen. Wir hatten das Glück, dass "verhältnismäßig" wenig los war.

Alleine auf Socken durch diese außergewöhnliche Burg zu steigen, fühlt sich ungemein spannend an - irgendwie glaubt man zwischenzeitlich kaum noch, dass man wieder herausfindet. Und gerade dieses interessante, turmförmige Bauen mit den asiatischen Dächern macht es aus, die spannende Architektur der japanischen Burgen, die in Himeji seinen Höhepunkt findet.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 19. Juni 2016

{Namibia - Reiseführer} Der Kompakte unter den Kompaktreiseführern

Hallo Leute!

Ich kämpfe ja jedesmal mit der Wahl des richtigen Reiseführers - soll es was Kompaktes sein oder was besonders Ausführliches - viele bunte Bilder oder viele ausführliche Infos über die Geschichte des Landes. Und bei den Planungen für unseren Namibia/Botswana Trip im August ist mir da kürzlich mal wieder die Ausgabe des wohlbekannten Marco Polos in die Hände gefallen. Die möchte ich euch heute vorstellen.

Marco Polo Namibia
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Daten
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Autor: Christian Selz
Verlag: Mairdumont
ISBN: 3829728441
Preis: 12,99€
Taschenbuch, 152 Seiten



Inhalt
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Der Aufbau des Marco Polo Namibia (Auflage 2016) macht schon von Beginn an einen sehr modernen Eindruck und folgt in etwa dem gleichen Konzept wie der von anderen neueren Marco Polos.

Als erstes werden die klassischen Insider Tipps vorgestellt, die Marco Polo ja schon seit Menschen Gedenken hat und die sicher mit ein Faktor sind, die den Reiseführer seit Jahrzehnten so beliebt machen. Hier werden die Orte vorgestellt, die wohl auch ein Einheimischer bei einer Reise durch Namibia aufsuchen würde.

Es folgen weitere Listen, die ich auch aus allen neueren Auflagen des Marco Polo kenne und schätze:

- Tolle Orte zum Nulltarif
- Typisch Namibia
- Schön bei Sturm und Regen
- Entspannt zurücklehnen

Ich schätze diese Listen sehr, da sie zu einem bestimmten Thema einen schnellen und übersichtlichen Einblick geben.

Anschließend folgt das übliche geplänkel über das Land, Kulinarisches, Shopping, was ist im Trend.

Dann zum Hauptteil, der im wesentlichen Namibia nach den Himmelsrichtungen aufteilt und danach entsprechend die wichtigsten Städte vorstellt.

- Der Norden (Caprivi, Etosha, Oshakanti, Tsuneb)
- Die Namib (Epupa Falls, Henties Bay, Namib-Naukluft, Sesfontein, Skeleton Coast, Sossusvlei, Swakopmund, Twefelfontein, Uis, Walis Bay)
- Zentralnamibia (Helmeringhausen, Okhandja, Otjiwarongo, Rehoboth, Stampriet, Windhoek)
- Der Süden (Fish River Canyon, Keetmanshop, Lüderitz)

Überraschend ist für mich dabei, dass man den Fokus nicht auf Windhoek setzt (denn da kommt man ja normalerweise an).

Im Anschluss werden vier Touren vorgestellt, die auch durch die App unterstützt werden:

- Namibia perfekt im Überblick
- Der wilde Norden
- Durch die Wüste ans Meer
- Der vergessene Süden

Am Ende folgen dann noch kompakte aber nicht minder wichtige Informationen - zum Beispiel über Dinge, die man in Namibia eher vermeiden sollte, aber auch wichtige Online Quellen und Adressen - Dinge eben, die man auf Reisen eben so braucht.

Das Besondere an den Auflagen des Marco Polo ab 2016 ist die Integration einer Tourenapp für das Smartphone. Die kann auch offline genutzt werden und hilft einem bei der Navigation passend zu den vier vorgeschlagenen Touren (siehe oben). Besonders praktisch finde ich jedoch den Update Service, der kleinere Änderungen und Verbesserungen einfach online (als PDF) zugänglich macht. So darf der Reiseführer auch mal etwas älter werden und man braucht nicht immer die aktuellste Auflage (die ja auch häufig schon veraltet ist).


Fazit
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Nun, es kommt sicherlich immer darauf an, welche Art von Reise man antritt - ob man beispielsweise eine Gruppentour plant oder ob man das Land alleine auf eigene Faust erkunden will (so wie wir).

Sicherlich hat sich mit der aktuellsten Auflage des Marco Polo im Vergleich zu früheren Guides vieles getan, er ist wesentlich moderner geworden - nicht nur aufgrund der Tourenapp.

Dennoch haben wir uns entschieden, den Marco Polo zu Hause zu lassen und nur den wesentlich dickeren Iwanowski Namibia mitzunehmen aus dem einfachen Grund, weil dieser in vielen Dingen einfach wesentlich exakter und detaillierter ist. Der Iwanowski ist gerade für solche Autotouren geschrieben und gibt daher wesentlich mehr Planungshilfen als eben nur die 4 Touren, von denen ein Abweichen in dem Fall kaum möglich ist - der Iwanowski macht es einem da bei weitem leichter, sich individuelle Touren zusammenzustückeln.

Reist man jedoch beispielsweise mit einer größeren Gruppe auf einer geplanten Tour durch das Land, ist der Marco Polo aufgrund seiner sehr kompakten Schreibweise mit den wichtigsten Informationen zu allen beliebten Orten sehr empfehlenswert. Dabei ermöglicht er einen schönen Überblick über das Land und dessen Geschichte.

Er ist kompakt und enthält alle nötigen Infos - dargestellt in schöner und moderner Art und Weise, allerdings für mich und für eine längere Tour etwas wenig - von mir gibt es 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 17. Juni 2016

{Russland - St. Petersburg - Kloster} Gründungsheiliger


Hallo Leute!

Sehr gerne schaue ich momentan auf unseren Besuch in St. Petersburg in diesem Jahr zurück - schließlich war es da sage und schreibe 50°C kälter. Und das Newski-Kloster konnte ich bei etwa -25°C besichtigen. Habe ich schon erwähnt, dass ich eher ein Winterkind bin?

Alexander-Newski-Kloster
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Lage
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Das Klostergelände liegt in St. Petersburg direkt an der Newa am östlichen Ende des Prachtboulevards Newski Prospekt. Wir kamen mit der Metro - Station Aleksandra Nevskogo-I. Von dort passiert man das Reiterstandbild Alexander Newskis und ist schon am Klostertor und kommt zu den beiden Friedhöfen und dann über den Monastyrka Fluss in das Innengebiet des Klosters.


Geschichte
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Der Bau des Klosters wurde von Peter dem Großen - dem Gründer St. Petersburgs - gegründet und ist noch heute der Sitz des Metropoliten von St. Petersburg. Es wurde an der Stelle errichtet, an der Alexander Newski die Schweden im Jahr 1240 besiegt hatte. Damit machte er sich zum Nationalhelden - sein Name ist in St. Petersburg allgegenwärtig.

Auf Befehl Peters wurden Newskis Gebeine in der Klosterkirche beigesetzt - sein Grab wird dort noch heute verehrt.

Während der Sowjetzeit wurde das Kloster zunächst für mehrere Jahre geschlossen, entwickelte sich aber nach 1946 wieder zum Zentrum des orthodoxen Glaubens.


Was gibt es zu sehen
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Im Zentrum der großen Klosteranlage steht die (bei freiem Eintritt) zugängliche Klosterkirche Mariä-Verkündigung, die 1717-1722 von Tramezzini errichtet wurde. Die ist umgeben von einem 4-Flügeligem Bau, der nicht zugänglich ist.

Im Zentrum ist ein Sowjet-Friedhof.

Sehr sehenswert sind die beiden Friedhöfe beim Eingang, die lange Jahre eine beliebte Begräbnisstätte für die Prominenz ist. Beide kosten allerdings ein paar Rubel Eintritt (ich meine, für beide zusammen wären es 150 (also etwa 2€) gewesen, Sicher bin ich mir aber nicht mehr).

Auf dem größeren und weit interessanteren Tichwiner Friedhof sind etwa Dostojewski oder Tschaikowski begraben. Auch gibt es hier ein kleines Museum. Der kleinere Lazarus-Friedhof ist Mathematikern und Forschern vorbehalten - unter anderem ist hier Leonard Euler begraben (der mit der Eulerschen Zahl).


Fazit
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Die riesige Klosteranlage ist schon spannend - sie zählt sicherlich zu den größten Klosteranlagen Russlands. Sie zeigt, mit welchem Prunk Newski von den Zaren verehrt wurde - schließlich wurde das Kloster ja sogar zur theologischen Hochschule.

Die Friedhöfe sind interessant - beim Eingang bekommt man auch einen Plan. Bei Schneelage (es waren etwa 20 cm) sieht man von vielen Gräbern allerdings nicht mehr allzu viel. Das ist bei sommerlichem Wetter sicher spannender - wobei so ein Grabstein mit einer Schneehaube natürlich auch was gruseliges hat.

Von mir gibt es 4 Sterne. Das Kloster ist sehr sehenswert, wenn man noch Zeit dazu hat - mehr aber auch nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 14. Juni 2016

Da muss ich wohl noch ein bisschen laufen

Hallo Leute!

Heute darf ich euch ein spannendes Buch vorstellen. Wenn wir auf Reisen sind, wird ja häufig und viel gewandert - rund um die Welt. Dieses Buch allerdings stellt vermutlich mehr Wandertouren vor, als sie je in einem Leben zu schaffen sind.

1000 Wandertouren, die sie machen müssen, um die Welt zu sehen
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Daten
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Autoren: Astrid Därr, Annette Späth, Roland F. Karl
Verlag: Bruckmann
ISBN: 3734307023
Preis: 14,99€
Broschiert, 360 Seiten


Inhalt
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1000 Touren rund um die Welt - vom Alpenvorland über Griechenland bis Kalifornien oder Peru.

Sortiert nach Ländern werden die verschiedensten Touren vorgestellt - egal ob kleiner Spaziergang von 1-2 Stunden oder mehrtägige Touren mit Klettersteig für absolute Profis, es ist alles dabei. In Deutschland wird sich allerdings sehr auf die Fernwanderwege konzentriert - vermutlich würde das ansonsten viel zu viel werden.

Jede Tour, ihre Hauptcharakteristika und das Besondere werden jeweils in einem sehr kurzen Abschnitt beschrieben, so dass 3-4 Touren auf eine Buchseite passen. Zu den Charakteristika werden zum Beispiel die Dauer und die Höhenmeter gezählt. Allerdings ist man da nicht ganz konsistent - ab und zu fehlen diese Angaben auch.


Fazit
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Nun, es kommt ein bisschen darauf an, was man sich von einem Buch erwartet, das auf rund 300 Seiten 1000 Wandertouren vorstellt. Natürlich kann man hier keine ausführliche Routenbeschreibung und umfangreiches Kartenmaterial zu jeder Tour erwarten, sondern viel mehr ganz kurze Beschreibungen zu Lage, Dauer und Schwierigkeit der Tour.

Dabei liefert das Buch eine erstaunliche Bandbreite an Routen, beinahe jedes denkbare Urlaubsziel ist in irgendeiner Weise vertreten.

Und genau das macht diese kleine Sammlung. Sie liefert einige wirklich nette Ideen, für die Touren an sich würde ich mir aber dann doch eher einen eigenen Wanderführer zulegen mit vernünftigen Kartenmaterialien und mich natürlich gerade bei längeren Touren dann doch noch ein wenig intensiver mit der Route beschäftigen.

Was ich mir gewünscht hätte, wären zu jedem Land eine Übersichtskarte mit Eintragungen wo in etwa die Routen liegen - das macht dann doch eine etwas bessere Orientierung aus.

Ich werde in meinem Leben sicherlich noch die eine oder andere Tour aus dem Buch machen - alle sind aber für ein Leben wohl viel zu viel. Das Buch ist eine tolle Inspirationsquelle für die nächsten Urlaube.

Von mir gibt es 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Montag, 13. Juni 2016

{Japan - Kyoto - Reiseführer} Domo arigato

Hallo Leute!

Yeah - auf nach Japan, den Gatten auf Geschäftsreise begleiten - da sagt der Reisejunkie sicherlich nicht nein. Die Zeit für Tokio reicht leider nicht, dafür geht es aber in die Stadt des wohl berühmtesten Protokolls - ein Gruß aus Kyoto.


Iwanowski Tokio mit Kyoto
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Daten
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Autorin: Katharina Sommer
Verlag: Iwanowski
ISBN: 3861971429
Preis: 19,95€
Broschiert: 382 Seiten


Inhalt
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Der Iwanowski Guide Tokio/Kyoto ist ein interessanter Mix aus Kulturführer und Cityguide.

Als Einstieg gibt es einen ausführlichen Kulturguide - dabei werden alle Themen der japanischen Kultur gestreift - von der Wirtschaft bis zu den Mangas, von der Geschichte bis zur Architektur.

Im Anschluss folgt eine ausführliche Beschreibung von Tokio/Kyoto als Reiseziel - wobei der Fokus auf Tokio - Kyoto wird hierbei mehr als "Ausflug" gesehen.

Als Einstieg in das Kapitel gibt es allgemeine Reisetipps mit den berühmten "grünen Seiten", die man in fast allen Iwanowski Guides findet. Die bezieht sich darauf, eine gewisse Preisvorstellung zu bekommen - was kostet etwa die Übernachtung oder das Bier im Durchschnitt.

Der Abschnitt über Tokio beginnt mir 3 Tourenvorschlägen, mit denen man Tokio in 3, 5 oder 8 Tagen erkunden kann. Anschließend geht es in die einzelnen Stadtteile, wobei es zu jedem zunächst einmal eine Sammlung von Redaktionstipps gibt. Die einzelnen Sehenswürdigkeiten werden sehr ausführlich beschrieben. Ergänzt wird das Ganze mit interessanten kleinen Assays, etwa über die frühe Geschichtsschreibung in Japan oder auch über die für uns doch sehr komplexen Tischsitten, aber auch kleine Ausflüge in die japanische Mythologie sind dabei.

Im Anschluss gibt es noch 3 Kapitel, die sich mit Ausflügen beschäftigen: es geht in die Umgebung von Tokio, nach Kyoto und ins unweit von Kyoto gelegene Nara.

Ergänzt wird das Ganze noch durch einen kleinen Sprachführer und durch einen Faltplan für Tokio.


Fazit
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Eigentlich ist der Reiseführer echt cool - besonders wenn man nur nach Tokio reist und vielleicht einen kleinen Ausflug in die Umgebung von Kyoto reist. Die einzelnen Stadtteile von Tokio sind sehr ausführlich und übersichtlich dargestellt. Dazu gehören die kurzen, informativen Assays und allgemeinen Infos über Land und Leute.

Kyoto ist ein kleines bisschen stiefmütterlich behandelt. Mit Restauranttipps für Kyoto ist man zum Beispiel etwas knapp.

Wenn man in Tokio - wie wir - allerdings nur den Flughafen sieht, kann ich nur den Kyoto-Guide von Lonely Planet empfehlen. Den gibt es aber nur auf Englisch. Dies ist aber auch der einzige reine Cityguide für Kyoto - der Iwanowski ist für Tokio/Kyoto wohl der ausführlichste deutschsprachige Guide für Kyoto.

Für Tokio ist der Guide wirklich gut - er wandert daher wohl in das Reiseführer-Regal - für den nächsten Urlaub. Ich persönlich würde allerdings das "Kyoto" aus dem Titel streichen, zumal die Stadt gemeinsam mit der Umgebung von Tokio als "Ausflugsziel" behandelt wird.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 9. Juni 2016

{Belgien - Brüssel - Reiseführer} Take a walk on the wild side

Hallo Leute!

Kaum zu glauben, dass es gerade einmal 1/2 Jahr her ist, dass wir unsere Freunde in Brüssel besucht haben - damals noch ganz ohne Terrorangst. Die kam erst 14 Tage später, als die Attentäter aus Brüssel Molenbeek die Welt in Atem hielten um dann schließlich im März auch dort zuzuschlagen.

Wir konnten die tolle Stadt noch in aller Ruhe genießen - mit einem Reiseführer im Gepäck, schließlich waren unsere Freunde nicht den ganzen Tag dabei.

Brüssel: Gehen, sehen & genießen
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Daten
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Autorin: Emily Walton
Verlag: Falter
ISBN: 385439523X
Preis: 12,99€
Broschiert, 136 Seiten


Inhalt
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Reiseführer, die die Sehenswürdigkeiten auf Routen aufteilen, sind voll im Trend. Die Cityguides von Falter waren da mit die ersten.

In 7 Routen geht es quer durch die Stadt von Schokolade, Bier und der EU.

Route 1 ist eigentlich die klassische Sightseeing-Route, die quer durch die Innenstadt führt - zum Grande Place, zum Maenneken Pis usw. Aber sie führt einen auch in die etwas entlegeneren Gassen, in die man als "Durchschnittstourist" nicht unbedingt kommen würde - so lernt man etwa auch Jaenneke Pis kennen, des Maennekens kleine Schwester, die in einer relativ schmutzigen Kneipen-Sackgasse liegt, in die man am Tage wohl eher selten reingehen würde.

Route 2 führt in das etwas alternativ angehauchte Viertel Les Marolles. Wir haben uns damals für diese Route entschieden und waren begeistert von den Flohmärkten hier.

Route 3 ist wohl etwas, was auch so gut wie jeder Brüsseltourist mitgemacht hat. Sie führt den Leser in das EU Viertel und damit in das wohl modernste Viertel Brüssels. Die Route ist ebenfalls recht nett, weil sie einen eben auch in diverse Parks entführt. Wir haben sie in etwa wie in dem Buch gemacht, allerdings geführt durch unsere Freunde.

Route 4 führt auf den Spuren der berühmten Comics durch die Stadt - auf Spuren von Lucky Luke oder Tim und Struppi. Sie geht zu bekannten Comicläden und ähnlichem. Das war eher nix für uns.

Route 5 führt gleich in 4 Stadtteile - Saint-Gilles und Ixelles, Schaerbeek und ins Ambiorix-Viertel und steht ganz unter dem Motto Jugendstil in Brüssel. Auch die schied ehrlicherweise für uns eher aus - Jugendstil haben wir genug in Wien.

Route 6 geht ins Messeviertel und zum berühmten Atomium, das für mich doch überraschend weit außerhalb der Stadt liegt.

Route 7 wiederum haben wir natürlich gemacht, schließlich stellt sie die kulinarischen Seiten der belgischen Hauptstadt vor - wir haben uns allerdings an den Haubenrestaurants vorbeigeschummelt, so dicke ist die Reisekasse dann doch nicht bei uns.


Fazit
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Falter ist ja zunächst einmal ein relativ ungewöhnlicher Reiseführer, den wohl die wenigsten kennen. Ich hatte ihn schon einmal, nämlich in Bratislava, und war damit auch eigentlich sehr zufrieden.

Doch ein recht netter und kompakter Reiseführer, der einen nicht nur auf den klassischen touristischen Routen durch die Stadt führt. Die Routen sind aufwendig beschrieben und mit gutem Kartenmaterial ausgestattet - eine App allerdings, wie sie etwa der neue Marco Polo liefert, die einen auf den Routen auch offline navigiert, gibt es nicht. Nun weiß man natürlich nicht so ganz, ob man das als negativen Punkt werten soll.

Das einzige, was ich bei solchen Reiseführern immer schade finde: Das drumherum - Infos zur Kultur, zur Geschichte usw. kommen ein bisschen zu kurz. Und die eigene Kreativität bei der Routenfindung wird ein bisschen eingeengt. Wenn man sich nämlich nicht  so ganz an die Route hält, ist man nämlich ein bisschen aufgeschmissen weil man dann aufwendig hin und her suchen muss.

Insgesamt ist der Falter Brüssel ein wirklich netter Reiseführer mit geringeren Mängeln. Man kann ihn aber für eine ausgiebige Stadterkundung wirklich gut nutzen. Daher gibt es von mir 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 8. Juni 2016

{Österreich - Salzkammergut - Hallstatt} Klischeehafte Idylle

Hallo Leute!

Hallstatt ist wohl einer der für Touristen beliebtesten Orte in Österreich - und das liegt wohl nur zum Teil an der Salzmachertradition. Den größten Teil macht wohl die schon beinahe klischeehafte Idylle aus. Und am meisten manifestiert diese sich in Hallstatt am stärksten am Marktplatz.

Marktplatz Hallstatt
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Lage
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Der Ort befindet sich - wie es sich für einen Marktplatz gehört - im Zentrum des Ortes. Mit dem Auto kann man natürlich nicht hinfahren - nur mit spezieller Erlaubnis für die Anwohner - ansonsten ist der ganze Hauptort reine Fussgängerzone.


Architektur
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Im Zentrum der Stadt waren einst die Salzmacher ansässig, die naturgemäß sehr viel mehr Geld auf dem Konto hatten als die einfachen Bergleute im Salzbergwerk. Entsprechend prächtig sind die bunten Häuser mit ihren verzierten Holzbalkonen.

Direkt hinter den Häusern ragt steil die Felswand hinauf. Dort beginnt auch der historische Aufstieg hinauf zum alten Salzbergwerk, von der aus die Arbeiter ihren täglichen Weg über die 500 Höhenmeter zum Eingang des Stollens gingen.


Geschichte
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Der Hallstätter Marktplatz ist in seinem heutigen Zustand seit 1750. Damals gab es eine schwere Feuersbrunst, die sämtliche Salzmacherhäuser und das damalige Salzamt vollständig zerstörte. Das Salzamt zog in den Stadtteil Lahn (da wo heute die Parkplätze sind), der Marktplatz wurde sonst wieder aufgebaut. Ein Überrest des Feuers ist die Dreifaltigkeitssäule im Zentrum des Platzes, die den Brand beinahe unbeschädigt überstand.

Heute sind in den meisten Gebäuden Hotels. Cafés und Souvenirläden locken die Touristen auf den malerischen Platz.


Fazit
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Beinahe schon klischeehaft malerisch ist das Dorf Hallstatt natürlich besonders in seinem Zentrum. Heute ist hier normalerweise hektisches Treiben in den Cafés, für das Foto habe ich einen beinahe unmöglichen Moment ganz ohne Chinesen mit riesigen Kameras erwischt.

Viele ziehen aber nur schnell vorbei, ohne die wunderschönen Häuser eines Blickes zu würdigen. Dabei sind die Bänke hinter der Dreifaltigkeitssäule, aber auch die schönen Cafés quasi für eine Pause vom hektischen Treiben prädestiniert. Einzig der Seeblick fehlt ein kleines bisschen zum absolut perfekten Urlaubserlebnis. Ein bisschen fühlt man sich wie in einem Heimatfilm und gleich kommt Peter Alexander um die Ecke und trällert irgendwas.

Da war es allerdings schon etwas später am Tag - um die Mittagszeit wird es hier richtig voll. Für das etwas längere Warten wird man aber belohnt - fast hat man das Gefühl, dass hier nicht die Touristen regieren, sondern viel mehr die Salzmacher.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 7. Juni 2016

{Österreich - Salzkammergut - Wandern} Das geht aber tief runter

Hallo Leute!

Ich gehöre ja zu den sehr Höhenängstlichen. Aber für eine Wanderung am Dachstein zu den Five Fingers habe ich mich überwunden.

5 Fingers
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Lage
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Die Aussichtsplattform liegt am Krippenstein, einen Spaziergang von etwa 30 Minuten von der Bergstation der Dachsteinseilbahn (ab Obertraun) entfernt. Die Wanderung ist absolut problemlos - der Weg ist breit und gekiest - er sollte auch ohne größere Probleme z.B. mit dem Kinderwagen zu gehen sein und ist natürlich optimal ausgeschildert.

Der Eintritt zur Plattform ist frei - die Berg- und Talfahrt mit der Seilbahn kostet allerdings rund 27€ - wenn man die sparen will, gibt es aber auch einen Wanderweg.


Geschichte
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Die Plattform gibt es seit dem Jahr 2006 und wurde am Nordrand des Dachstein am 2101m hohen Krippenstein errichtet. Ich vermute ja, dass man die Touristen damit davon abhalten wollte, sich für Fotos gefährlich der Klippe zu nähern, schließlich geht es unterhalb der Plattform 400m in die Tiefe. Der eigentliche Beweggrund ist allerdings der grandiose Ausblick auf das Gebiet rund um den Hallstätter See.


Architektur
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Die Plattform ragt rund 5 m über die Klippe hinaus und besteht aus 5 Fingern, die alle eine unterschiedliche Beschaffenheit haben. Nummer 1 hat einen Bilderrahmen am Ende - den fanden wir allerdings sinnlos, da man nur blauen Himmel im Hintergrund hat, schließlich ist man ja höher als die Berge im Hintergrund.

Die zweite Plattform hat einen Glasboden, durch den man (wenn er nicht allzu arg verschmutzt ist (Wanderschuhe sind ja schnell mal dreckig) 400 m steil nach unten an der Felswand entlang schauen kann. Finger 3 ist etwas verkürzt, dahinter ist eine Art Sprungbrett - der Sinn erschloss sich uns allerdings nicht ganz - übersteigen war natürlich verboten, ob man von da Bungee springen kann, wagten wir zu bezweifeln.

Finger 4 hat ein geschütztes Loch im Boden, durch das man die Kamera stecken kann und Finger 5 war mit einfachem Gitterboden und ohne Schnickschnack.

Die Plattform ist im Winter (wegen Schneelage auf dem Wanderweg) natürlich gesperrt, genauso wie bei schlechtem Wetter. Wir waren Ende Mai dort, da war besonders der Wanderweg zur Welterbespirale und zum Five Fingers geräumt.


Fazit
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Der Ausblick von hier oben ist schon sagenhaft - bei guter Sicht hat man einen traumhaften Blick auf Hallstatt und den Hallstätter See und damit natürlich auf die gesamte Welterberegion Hallstatt/Dachstein. Bei schlechter Sicht und Nebel in Hallstatt lohnt der Weg allerdings kaum.

Es ist ein absolut lohnendes Wanderziel in einem Top gepflegten Wandergebiet - aber definitiv nix für Leute mit Höhenangst.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 6. Juni 2016

{Österreich - Salzkammergut - Kirche} Schöner Schluss



Hallo Leute!

Mondsee ist wohl einer der bekanntesten Orte im Salzkammergut. Direkt an der Autobahn gelegen, bildete er einen netten Abschluss für den ersten unserer beiden Trips ins Salzkammergut. Natürlich gehört bei einem Besuch in Mondsee auch eine Besichtigung der Kathedrale dazu.

Basilica Minor St. Michael
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Lage
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Die Basilika liegt im Zentrum der Stadt Mondsee direkt an der Fussgängerzone - zu Fuss nur etwa 10 Minuten vom Seeufer entfernt.


Geschichte
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Die ehemalige Klosterkirche gehörte einst zum Benediktinerstift in Mondsee. Der ist allerdings heute verlassen, die Räumlichkeiten werden vom Schlosshotel genutzt. Das Kloster wurde schon 748 gegründet, allerdings mit der Josephinischen Kirchenreform aufgehoben und 1791 offiziell aufgelöst. Nach den Napoleonischen Kriegen geriet der Besitz an die Familie Wrede, die es in ein Schloss umwandelte.

Die ehemalige Klosterkirche St. Michael blieb als Pfarrkirche erhalten. Sie wurde von Baumeister Hans Lenngdörffer gebaut und 1487 geweiht. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Äußere vollständig barockisiert.

2005 wurde die Kirche von Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben, einer Kirche unter besonderem päpstlichen Schutz.


Unser Besuch
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Schon der Platz vor der Basilika mit den Mustern im Pflaster ist ist sehr eindrucksvoll. Bei uns war das Wetter leider nicht so schön, aber bei gutem Wetter glänzt alles.

Die Basilika ist dreischiffig. Man betritt sie durch einen kleinen Shop. Gleich wird die beeindruckende Innenausstattung sichtbar. Diese ist das Lebenswerk des bekannten und großen barocken Holzbildhauers Meinrad Guggenbichler. Er schuf die Altäre, die den Innenraum noch heute bestimmen.


Fazit
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Die Basilika von Mondsee ist für mich ein echtes Highlight, das man auf dem Heimweg Richtung Autobahn auf jeden Fall noch anschauen sollte. Schon das Portal mit dem Vorplatz ist sehr sehenswert. An der linken Seite sieht man das Schloss bzw. das ehemalige Kloster.

Faszinierend fand ich die (ich glaube es waren 12) mächtigen Altäre von Guggenbichler, die einen nicht nur aufgrund der Größe, sondern auch aufgrund der dusteren Verziehrungen einen schier erschlagen.

Von mir bekommt diese wirklich eindrucksvolle Kirche klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 5. Juni 2016

{Österreich - Salzkammergut - Wie im Film} Und der James war auch schon da...

Hallo Leute!

Als ich meinem Mann erzählte, dass im Salzkammergut erst kürzlich Hollywood zu Gast war, war er erst mäßig begeistert. Als ich aber erzählte, dass Daniel Craig da war, wurde er schon hellhöriger - als ich dann erzählte, dass hier ein paar Szenen aus "James Bond: Spectre" gedreht wurden, war er hellauf begeistert.


Altaussee
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Lage, Parken
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Altaussee ist mit Bad Aussee Teil des Ausseer Landes und gehört damit zum steirischen Teil des Salzkammergutes. Von Bad Goisern aus fährt man über den Pötschenpass und kurz hinter der Steirisch-Oberösterreichischen Grenze ist es dann auch schon ausgeschildert.

In Altaussee gibt es 2 Parkplätze, die speziell für Tagestouristen ausgeschrieben sind - der zweite ist allerdings wesentlich näher am historischen Ortskern und nur wenige Meter von der Schiffsstation entfernt. Wir nutzten ihn bei beiden Besuchen. Für 3 Stunden zahlten wir rund 4€. Zahlen muss man allerdings nur von 9 bis 18 Uhr.


Geschichte
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Die Geschichte von Altaussee ist vor allem geprägt vom Salz. Schließlich wurde hier schon im Mittelalter Salz abgebaut und gemeinsam mit den Minen von Hallstatt und Hallein bildet Altaussee das größte Salzvorkommen Österreichs.

Aber auch der Fischfang wurde in Altaussee betrieben, was man noch heute an den vielen Bootshütten erkennen kann und am Namen Fischerndorf, der Ortsteil, der das Zentrum des Ortes enthält.

Mit dem einsetzenden Tourismus entwickelte sich Altaussee vor allem im Sommer zum Sitz der Avantgarde. Das "Who is Who" vor allem der österreichischen Literaten fand sich Sommer für Sommer hier ein - in teils protzigen Sommerhäusern, die noch heute erhalten sind.


Sehenswertes
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Sehenswert sind die Salzwelten, die oberhalb von Altaussee am Steinberg liegen. In einer Führung wird einem hier nicht nur die Salzgewinnung in einer Multimediashow nähergebracht, sondern auch die Raubkunst, die die Nazis hier während des 2. Weltkrieges im Salzbergwerk versteckten.

Im Zentrum gibt es einiges. Natürlich sehr hübsch ist der große See, der über keinen Zufluss verfügt und ausschließlich von Sickerwasser gefüllt wird. In einer 2,5 stündigen Wanderung kann man den See einmal umrunden (etwa 8 km, sehr flach, die Wege sind in gutem Zustand) und von hier die traumhaften Ausblicke etwa auf den Loser oder auf den Ort genießen.

Etwas abgelegen und versteckt ist das Jagdhaus Seewiese, das allerdings der zweite Halt des solarbetriebenen Bootes ist. Hier sind nämlich die berühmten Szenen aus "Spectre" in Altaussee gedreht worden - vielleicht erinnert man sich ja an die verschneite Hütte, in der Bond einen Freund treffen will. Im Sommer ist hier ganz ohne Hollywood eine kleine Gaststätte. Rund um den See gibt es auch einige Bänke, auf denen man in Ruhe den See genießen kann.

Aber natürlich kann man nicht nur rund um den See wandern - auch der Loser und das Tote Gebirge bieten allerhand Ziele und Wanderwege, die wir aber in der Kürze der Zeit nicht testen konnten.

Jagdhaus Seewiese - Schauplatz von "Spectre"
Auch der Ortskern ist sehr hübsch. Lebten die Leute hier früher vom Fischfang und vom Salz (der Ortsteil heißt Fischerndorf), kamen mit Beginn des 19. Jahrhunderts immer mehr Leute zur Sommerfrische ins Salzkammergut. Und da Bad Ischl schon von der Aristrokratie besetzt war (mehr als 60 Jahre kam Franz Josef auf Urlaub nach Ischl und lernte hier auch seine Sisi kennen), kamen nach Altaussee besonders die Literaten. So kamen unter anderem Schnitzler, von Hoffmannstal und auch der berühmte Vater des Staates Israel Theodor Herzl regelmäßig im Sommer nach Altaussee. Darin begründet liegt unter anderem ein Literatenmuseum und die vielen Sommervillen aus Holz, die damals für die berühmten Gäste errichtet wurden.

Probieren sollte man auch die Ausseer Lebkuchen, wenn man die Gelegenheit hat. Zum Narzissenfest (am Sonntag nach Fronleichnam) gibt es einen Bootskorso - den haben wir uns erspart, wir waren einen Tag früher da und haben nur gesehen, wie viele Parkplätze vorbereitet wurden und wie viele Tribünen aufgebaut - das musste für uns nicht sein - aber wem sowas gefällt, kann ich nur besagtes Wochenende ans Herz legen.


Fazit
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Wo der James schon war, muss es hübsch sein - und das war es auch. Die Hollywoodproduzenten wussten schon, was sie gewählt haben.

Wir waren vor allem bei unserem zweiten Besuch (beim ersten war schlechtes Wetter) absolut begeistert. Die Wanderung um den See ist wirklich toll und auch die faszinierend verzierten typischen Holzhäuser aus Altaussee. Ich kann verstehen, dass die Literaten hier Urlaub gemacht haben.

Auf gar keinen Fall sollte man das Salzbergwerk verpassen - mit einer faszinierenden Multimediashow wird man 1,5 Stunden durch die Welt des Salzes geleitet.

Altaussee gehört zu den absoluten Highlights im Salzkammergut - klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke




{Österreich - Salzkammergut - Hallstatt} Ausblick

Hallo Leute!

Hallstatt ist ja schon ein Traum. Wenn man die Zeit hat, sollte man den Aufstieg ins Hochtal nicht verpassen, in dem schon seit mehr als 7000 Jahre das weiße Gold abgebaut wurde.

Hoch über Hallstatt wachte man einst am Rudolfsturm darüber, wer Zugang zum Salz bekam - ich habe ihn natürlich besucht.


Rudolfsturm
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Lage
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Der Turm liegt im Hochtal hoch über dem historischen Zentrum von Hallstatt - direkt bei der Bergstation der Standseilbahn, die stündlich mehrere Hundert Menschen hinaufbringen kann. Von hier aus geht man über eine Panoramabrücke direkt zu dem kleinen Haus.

Gebaut wurde er auf dem sogenannten Turmkogel, der das prähistorische Gräberfeld nach Osten hin begrenzt. Daher wird auch schon eine prähistorische Bedeutung vermutet.


Geschichte
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Der Rudolfsturm hat an dieser Stelle schon eine sehr lange Geschichte. Vermutlich wurde er bereits im Mittelalter um 1284 errichtet. Im Salzkrieg, den die Habsburger gegen die Salzburger führten, wurde er als Wehrturm ausgebaut.

Als die Verhältnisse geklärt wurden, bekam er im Wesentlichen die Rolle des Sitzes des Bergmeisters und der Salinenverwaltung.

Seit 1954 wurde er endgültig zu einem Gastronomiebetrieb umgebaut und für den immer stärker werdenden Tourismus genutzt.


Der Turm heute
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Im Turm ist ein kleines Restaurant mit einem Lounge-artigen Cafe untergebracht. Es ist eben ein typisches Touristenlokal mit einem grandiosen Ausblick. Den kann man auch direkt vor dem Gastgarten vom 2008 errichteten Welterbeblick aus genießen. Wir hatten dort nur einen Cappuccino - das Essen sah aber ganz ansehnlich aus - ist allerdings wie so oft bei Ausblicksorten echt teuer.

Außerdem ist auf dem Dachboden eine kleine Ausstellung über den berühmten Bergmeister Johann Georg Ramsauer, der einst das berühmte Gräberfeld entdeckte und kartierte. Er lebte im Rudolfsturm und hatte als Chef des Hallstätter Salzbergwerkes dort auch seinen Verwaltungssitz. Dort sieht man einige alter Möbel und bekommt eine Erläuterung, wie Ramsauer damals das Gräberfeld systematisch kartierte.


Blick aus dem Biergarten auf die Welterbeplattform
Fazit
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Der Rudolfsturm gehört sicherlich zum typischen Stadtbild von Hallstatt - und der Ausblick von hier ist einfach der absolute Hammer. Bei gutem Wetter kann man bis hinauf zum Krippenstein und zum Dachsteingletscher schauen, man kann fast den gesamten Hallstätter See überblicken, hinüber nach Obertraun. Auch die Ausläufer von Bad Goisern am Nordufer sind gut zu erkennen.

Wenn man allerdings nicht ins Salzbergwerk will, kann man sich den Aufstieg bei Nebel eher sparen - denn bei schlechtem Wetter verpasst man wirklich viel.

Das Restaurant ist Touristenniveau - witzigerweise gab es bei 25°C ein Glühweinangebot - na gut, jedem das Seine. Wir hatten eine Melange passend zum Ausblick - wirklich herrlich. Über das Essen kann ich nichts sagen, das haben wir uns gespart.

Die Ausstellung ist jetzt nicht extrem spannend - man erfährt viel über den alten Bergmeister, die meisten Ausstellungsstücke sind aber nur aufgedruckt, die Originale findet man im Naturhistorischen Museum in Wien oder im Hallstatt Museum unten im Tal. Trotzdem ist sie nicht uninteressant, aber eben kein wirkliches Highlight.

Alleine wegen des grandiosen Ausblicks ist der Rudolfsturm bei gutem Wetter ein absolutes MUSS.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 3. Juni 2016

{Österreich - Salzburg - Reiseführer} Immer eine Reise wert

Hallo Leute!

Schon seit Jahren bin ich immer wieder mit Reiseführern von Marco Polo unterwegs - egal ob New York oder Peru, egal ob Wien oder Budapest. Auch auf unserem Trip ins Salzkammergut hatten wir wieder einen dabei - diesmal einen ganz Neuen - denn in 2016 wurden beinahe alle Marco Polos komplett neu aufgelegt und modernisiert.

Marco Polo Salzburger Land - mit Salzkammergut und Salzburg
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Daten
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Autor: Siegfried Hetz
Verlag: Mairdumont
ISBN: 3829728832
Preis: 12,99Euro
Taschenbuch, 148 Seiten


Inhalt
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Der neue Marco Polo Salzburger Land ist ein klassischer, moderner Reiseführer, der eigentlich alle wichtigen Infos liefert.

In den Anfangskapiteln erfährt man zunächst alles über Land und Leute, Essen und Trinken, Einkaufen und Trends. Besonders zu erwähnen sind hier die Listen, die man unter "Best of" findet. Hier gibt es einmal typische Orte, aber auch kostenlose Erlebnisse und Erlebnisse, die auch bei Regen nicht schlecht sind. Das erleichtert die Wahl der jeweiligen Tagesprogramme.

Als nächstes werden die Sehenswürdigkeiten anhand unterschiedlicher Orte vorgestellt. Geordnet ist das nach Regionen:

Stadt Salzburg
Flachgau
Salzkammergut
Lungau
Pinzgau

Vorgestellt werden dabei nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern auch Hotels und Restaurants.

Dann werden Erlebnistouren vorgestellt, die einem den Überblick, aber auch spezielle Einblicke ins Salzburger Land liefern sollen - etwa eine Tour auf die Almen. Die können dann auch mit App Unterstützung abgefahren bzw. -gelaufen werden.

Als nächstes kommen dann wieder allgemeine Informationen zur Region - wohin reise ich am besten mit Kinder? Welche Feste werden gefeiert? Wo mache ich am besten Sport & Wellness? Auch Onlinequellen werden vorgestellt. Schließlich gibt es noch praktische Infos von A - Z über Anreise bis hin zum Zoll. Am Ende darf natürlich auch der kleine, sehr praktische Reiseatlas nicht fehlen, denn gerade wenn man mit dem Auto unterwegs ist, kann man nicht immer den Faltplan aufmachen.


Die Marco Polos der neuesten Generation haben 2 große Neuerungen: Zum einen bekommt man einen lebenslangen Update Service - vor der Reise kann man sich ein PDF herunterladen, auf dem etwa Änderungen von Öffnungszeiten oder eben Schließungen informiert wird. Das war bei unserer Reise noch relativ knapp (1,5 Monate nach Erscheinen), ist aber natürlich trotzdem nicht schlecht, eben weil man auch mal einen etwas älteren Reiseführer mitnehmen.

Die zweite Neuerung ist die Tourenapp, mit der man die Erlebnistouren offline abrufen und sich mit GPS leiten lassen kann. Auch die Infos zu den Touren sind enthalten - das hilft sehr bei der Orientierung.

Fazit
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Für eine Regionenübergreifende Reise innerhalb kürzester Zeit ist der Marco Polo optimal. Wenn man sich aber auf eine der genannten Regionen spezialisiert - so wie wir diesmal auf eine ausführliche Reise ins Salzkammergut - verpasst man am Ende doch einiges. So wird hier etwas das komplette Ausseer Land ausgespart, obwohl vor allem Altaussee doch extrem sehenswert ist (immerhin hat James Bond auch schon dort gedreht).

Das ist sicherlich der sehr kompakten Struktur des Reiseführers geschuldet - die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind immerhin drin und auch für einen kleinen Ausflug ins nahe Salzburg ist man immerhin bestens gerüstet.

Das "Drumherum" ist allerdings erstklassig - man erfährt beispielsweise, wo man am besten zum Paragliden hinfährt oder zum Wandern oder auch was man am Besten mit seinen Kids anfängt - auch über Land und Leute und deren Geschichte erfährt man einiges.

Zum Rumreisen im gesamten Gebiet ist das Buch wirklich optimal - bleibt man wie wir nur im Salzkammergut, gibt es vielleicht ausführlichere Guides.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 2. Juni 2016

{Österreich - Salzkammergut - Buch} Unbekannte und Bekannte Orte

Hallo Leute!

Wann immer sich die Möglichkeit bietet, baue ich in unsere Reisen auch mal den einen oder anderen außergewöhnlichen Reiseführer mit ein - und eine meiner Lieblingsreihen ist da ja aus dem Emons Verlag.


111 Orte im Salzkammergut, die man gesehen haben muss
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Daten
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Autoren: Stefan Spath, Gerald Polzer
Fotografin: Pia Odorizzi
Verlag: Emons
ISBN: 978-3-95451-231-7
Preis: 14,95€
Broschiert: 240 Seiten


Inhalt
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Die 111 Orte Reihe habe ich ja an dieser Stelle schon des öfteren besprochen - Einheimische suchen hier 111 Orte innerhalb einer Stadt oder einer Region zusammen, die es nicht immer alle in die klassischen Reiseführer geschafft haben - jene Orte, die man als normaler Tourist häufig eher durch Zufall entdeckt - kleine Museen oder Kapellen, Denkmäler oder Aussichtsplattformen, an denen man sonst wohl eher vorbeigehen würde.

So ist es auch in diesem Band. Alphabetisch nach den Regionen zusammengestellt - vom Ausseer Land bis nach Weissenbach am Attersee. Man findet hier neben echten Touristischen Klassikern (etwa der "Five Fingers" Plattform oder die Basilika in Mondsee) auch echtes Kleinod - etwa die Schuhmacherwerkstätten von Bad Goisern oder das Tauchmuseum in Hallstatt (das bei unserem Besuch leider zu war).

Erzählt werden dabei ungewöhnliche Geschichten und Anekdoten aber auch zur Geschichte der einzelnen Sehenswürdigkeiten steht einiges in den unterhaltsamen Texten.

Jedem Ort ist ein tolles Foto von Pia Pia Odorizzi zugeordnet. Dazu kommen ein paar Infos zum Ort (etwa Adresse, Internetadresse, Öffnungszeiten, Tipps oder Wegbeschreibungen).


Fazit
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Es lohnt sich, gerade im Salzkammergut auch mal etwas fernab der Touristenorte anzuschauen - ein bisschen in die kleinen Gässchen von Hallstatt zu gehen etwa - man entdeckt wahre Schmuckstücke. Und genau dazu lädt dieses Buch geradezu ein - zum Entdecken.

Und dabei liefert es Wanderziele wie die Five Fingers Plattform, die Gosauzwangbrücke oder den Du-Stein für schönes Wetter genauso wie kleine Museen (Zinkenbacher Malerkolonie, Landlermuseum) für schlechtes Wetter.

Besonders aber gefallen mir aber die sehr liebevoll gestalteten Texte zu jedem einzelnen der 111 Orte, die Geschichte und Geschichten über den jeweilien Ort vermitteln - sie erzählen etwa von einer ganz besonderen Gaststätte, die sich schon seit mehr als 300 Jahren auf ihre Traditionen beruft und sich weigert, Pizza und Kebap anzubieten.

Sicherlich konnten wir nicht alle Orte in den 4 Tagen bzw. 3 Tagen (wir waren 2x dort) abhaken - wir haben aber sehr viel spannendes entdeckt, was wir im klassischen Reiseführer nicht gefunden haben - allein wegen des Tauchmuseums in Hallstat müssen wir nochmal hinfahren.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Österreich - Salzkammergut - Orientierungshilfe} Warum in die ferne schweifen...

Hallo Leute!

Gleich zweimal hat es uns in letzter Zeit in das wunderschöne Salzkammergut verschlagen - eine Region, die sich über drei österreichische Bundesländer erstreckt und in deren Zentrum schließlich das UNESCO Welterbe Hallstatt/Dachstein liegt.

Und wie immer hatten wir auch einen guten Reiseführer dabei - diesmal habe ich mich mal für einen neuen Verlag entschieden, der nur sehr wenige Bücher auf den Markt gebracht hat.


Maremonto Reise- und Wanderführer: Salzkammergut
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Daten
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Autor: Martin Krake
Verlag: Maremonto
ISBN: 978-3-9503696-3-2
Preis: 22,90€
Broschiert: 308 Seiten


Inhalt
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Dieser Reiseführer bietet eine Mischung aus klassischem Reiseführer und Wanderguide. Vorgestellt werden die 6 großen Regionen: Attersee/Mondsee, Wolfgangsee/Fuschlsee, Traunsee/Almtal, Inneres Salzkammergut, Ausseer Land, Salzburg (wobei man sicherlich über die Zugehörigkeit Salzburgs zum Salzkammergut sicher streiten kann, ein Ausflug lohnt allemal).

Die Sehenswürdigkeiten werden schon im Inhaltsverzeichnis in 4 Kategorien eingeteilt: top - unbedingt machen, sollte man erlebt haben, nette Abwechslung und man versäumt nicht viel. So hat man einen sehr schnellen Einblick, wo sich ein Stop lohnt und wo eher nicht.

Die großen Orte sind hierbei genauso ausführlich verzeichnet wie kleine, abgelegene Seen - meist ist auch eine Übersichtskarte dabei. Verschiedendlich werden auch Exkursionen zu verschiedenen Themen gemacht - etwa die Tracht, die Musik oder die Anfänge des Tourismus im Salzkammergut.

Dazu werden zu beinahe jeder Einzelregion Wanderungen vorgestellt - diese sind zum einen in ausführlicher Beschreibung auf den hinteren Seiten des Buches zu finden, dazu gibt es aber noch kleine Karten mit einem Abdruck des Weges und einer kleinen Wegbeschreibung, die in eine Hemdentasche passt. So kann man beim Wandern leicht Gewicht sparen. Wir haben einige der Wanderungen gemacht - die Qualität der Beschreibungen ist dabei durchaus unterschiedlich - am Predigtstuhl etwa haben wir uns erstmal völlig verlaufen. Ansonsten sind die Informationen zu den Wanderungen aber ganz gut - ein Höhenprofil und diverse Varianten fehlen dabei genauso wenig wie Informationen über die Beschaffenheit des Weges - sogar die GPS Koordinaten diverser Wegpunkte sind enthalten, so dass man etwa auch mit einem GPS Gerät gut navigieren kann.


Fazit
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Insgesamt waren wir sehr zufrieden mit diesem Reiseführer. Er enthält alle wichtigen Regionen und besonders für eine Mischung aus Roadtrip und Wanderurlaub, wie wir ihn machten, war er beinahe optimal.

Ein paar Kleinigkeiten muss ich jedoch bemängeln.

- eins ist sicherlich verständlich, obwohl der Reiseführer mit Erscheinungsjahr 2015 noch relativ jung ist, stimmt kein einziger Preis, es ist ausnahmslos alles etwas teurer als beschrieben. Anscheinend hat der Tourismus in dieser Saison ordentlich die Preise angezogen.

- mir gehen doch ein paar Gastrotipps ein wenig ab. Wir haben uns zwar größtenteils selbst verpflegt, dennoch wäre das eine oder andere mal ein nettes Restaurant nicht schlecht gewesen. Nun haben wir dann auf Tripadvisor geschaut, wäre man aber z.B. aus Deutschland eingereist, wäre das mit Roaming natürlich teurer gekommen. Man muss es da ja nicht übertreiben, aber ein oder zwei Restaurants pro größerer Stadt wären schon nicht schlecht.

- mir persönlich hätte es besser gefallen, wären die Wanderungen direkt bei den einzelnen Regionen gestanden. Man bekommt zwar einen kleinen Verweis, aber so muss man eben immer hin und her blättern. Das kann etwas nervig werden. Ein oder zweimal haben die Seitenverweise auch nicht zu 100% gepasst, aber da kann man bei einer neuen Auflage sicher dran arbeiten.

Die Idee mit den kleinen Kärtchen zu jeder Wanderung dagegen finde ich grandios. Mein Mann hat sich die Karte immer in die Hemdtasche gesteckt, so mussten wir nicht jedesmal das Buch herauskramen.

Auch grandios fand ich das sehr überschaubare und nachvollziehbare Bewertungssystem mit den Punkten, das sich perfekt wie ein roter Faden durch das Buch zog und an das wir uns auch sehr gehalten haben.

Die Mängel waren für mich nur Kleinigkeiten, die insgesamt zu 1 Stern Abzug geführt haben - ein bisschen Ausbaufähigkeit muss man sich schließlich für die zweite Auflage aufheben.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 1. Juni 2016

{Österreich - Salzkammergut - Museum} Ja, also ruhig ists hier ja schon


Hallo Leute!

Wenn man nach Hallstatt kommt, sucht man eins gewiss - Ruhe. Touristen - vor allem Asiaten einfach überall. Eine Ruheoase gibt es aber - Das Museum.

Museum Hallstatt
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Lage
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Das Museum liegt direkt an der Seestraße - man kommt unmittelbar daran vorbei, wenn man die Promenade entlang kommt. Es ist kaum zu übersehen.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise
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Wir zahlten 8€ Eintritt, hatten allerdings die Salzkammergut-Erlebniscard (die man gratis bekommt, wenn man mindestens 3 Tage in einem Hotel übernachtet). Der Normalpreis für Erwachsene beträgt 9€.

November - März (Montag, Dienstag geschlossen) 11:00 - 15:00 Uhr
April (täglich) 10:00 - 16:00 Uhr
Mai - September (täglich) 10:00 - 18:00 Uhr
Oktober (täglich) 10:00 - 16:00 Uhr

   
Die Ausstellung
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Das Museum beschäftigt sich mit der gesamten Geschichte des Ortes Hallstatt vom Beginn der Salzgewinnung im Hochtal vor mehr als 7000 Jahren bis zur heutigen Zeit.

Es ist aufgemacht wie eine Art Zeitreise. Man geht zunächst in den Keller. Dort gibt es die Aufführung eines kleinen 3D-Films, der ein bisschen aufgemacht ist wie ein Zeittunnel. Der liefert eine grobe Zusammenfassung von dem, was kommt.

Und dann bewegt man sich schrittweise in der Zeit nach vorne - aus der berühmten Hallstattzeit mit Funden aus dem großen Gräberfeld beim Salzstollen über die Haltbarmachung des Fleisches, für das man in Hallstatt seine spezielle Methode hatte bis hin zur Schädelmalerei des 19. Jahrhunderts, die man ja noch heute im Karner von Hallstatt besichtigen kann. Hier findet man auch einiges über den Glauben und die Feste, die in Hallstatt bis heute ihre Tradition haben, etwa die große Seeprozession zu Fronleichnam. Hier ist etwa ein riesiger bemalter Schädel ausgestellt.

Nun, das klingt zunächst mal ganz interessant. Leider sind derartig viele Filme, die sich in ihrer Lautstärke gegenseitig stören. Nur etwa die Hälfte läuft mit Abschalten - die andere Hälfte läuft in Dauerschleife, so dass man das, was einen interessieren könnte, schon rein akustisch nicht versteht. Die Schaltbaren Filme gibt es wenigstens in Deutsch und Englisch.

Die Funde aus dem Gräberfeld waren zwar interessant, aber leider zum Teil entweder Rekonstruktionen oder Leihgaben aus dem NHM in Wien. Die Abteilung Hallstatt dort weist bei weitem mehr Informationen und Funde auf als das Museum in Hallstatt.


Fazit
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Für stolze 9€ (mal angenommen, man hat keine Gästekarte) ist das Museum echt ein bisschen wenig. Man bekommt einen kleinen Einblick in die Hallstattzeit, aber nix wirklich Neues, wenn man sich eben zum Beispiel vorher schon das Salzbergwerk angeschaut hat. Selbst wenn man nur den Weg vor dem Salzbergwerk mit den Infostelen gelaufen ist, weiß man im Prinzip schon ganz gut bescheid und kann sich das Museum sparen - eben genau so, wie es die vielen anderen Leute machen (außer uns war zu dem Zeitpunkt nur ein anderer im Museum unterwegs).

Wir waren mäßig begeistert - bei seinem Besuch in Hallstatt sollte man seine Zeit lieber sinnvoller verbringen und gemütlich einen Kaffee trinken - da ist das Geld sinnvoller investiert.

Mehr wie 2 Sterne kann ich nicht geben.

In diesem Sinne

Eure Anke