Außenwirkung |
Im langen Gang |
Hallo Leute!
Japan ist für mich grandios. Und das hat für mich nix mit Manga und quietschbunten Souvenirs zu tun. Viel mehr hat es damit zu tun, dass ich in meinem Leben als Europäerin schon den einen oder anderen Palast oder die eine oder andere Kirche gesehen - in Japan sieht das alles aber so ganz anders aus als in Europa.
Bestes Beispiel ist die wohl am besten erhaltene Burganlage Japans in Himeji.
Die Burg von Himeji-jo
^^^^^^^^^^^^^^^
Lage
^^^^^
Himeji ist gut zu erreichen, zumal die Stadt eine Shinkansen-Station hat, in der beinahe alle Züge halten, die von Kyoto oder Shin-Osaka in Richtung Hiroshima nach Osten fahren. Prima ist auch, dass man die Burg schon vom Bahnhof aus sieht - 1,1 km entfernt am Ende einer schnurgeraden Straße thront sie auf einem Hügel, gut zu Fuß zu erreichen.
Grunddaten
^^^^^
Erwachsene zahlen 1000 Yen Eintritt, das Kombiticket mit dem Kokoen Park kostet zusätzliche 40 Yen.
Eng und Steil |
Am Wochenende werden numerierte Tickets ausgegeben und nur eine bestimmte Besucheranzahl zugelassen.
Geschichte
^^^^^
Seit 1993 gehört die Burg von Himeji als bestes Beispiel japanischer Burgenarchitektur zum UNESCO Weltkulturerbe.
Ihre Geschichte begann allerdings schon 1346 unter Akamatsu Sadanori, der sie anstelle eines alten buddhistischen Tempels auf dem 45m hohen Hügel errichtet.
Toyotomi Hideyoshi übernahm die Burg 1580 und entschied sich für eine erste Erweiterung. Dabei wurde sie auch mit umfangreichen Wehranlagen ausgestattet, die sie quasi uneinnehmbar machten - allerdings hat das auch nie wirklich jemand versucht, zu beeindruckend waren wohl die hohen Mauern.
Ursprünglich bestand die Burg aus mehr als 80 Einzelgebäuden - die Wohngebäude sind heute allerdings kaum noch erhalten, der hohe Turm diente ausschließlich der Verteidigung.
Die massive Bedrohung im 2. Weltkrieg, in dem Himeji massiv bombardiert wurde, überstand die Anlage wie durch ein Wunder.
Ganze 5 Jahre war die Burg bis 2015 geschlossen und wurde umfassend renoviert - seit letztem Jahr ist sie wieder uneingeschränkt zu besuchen.
Besuch
^^^^^
Ganz in weiß erstrahlt die gigantische Burg hoch über der Stadt - und neben den vielen Gebäuden der Moderne kann sie absolut bestehen.
Wow - das fällt einem ein, wenn man am Fuße des Hügels steht und sich die schier uneinnehmbare Burg von unten anschaut. Erst einmal 45m Hügel und dann noch 46m Mauerwerk - 6 Etagen hat der Hauptturm, die man dann über steile Treppen erklimmen muss - Männer über 1,90m könnten übrigens Schwierigkeiten bekommen, denn das Labyrinth aus Holz ist nicht gerade für große Gruppen gebaut. Noch dazu muss man die Schuhe ausziehen - intakte, saubere Socken sind also gefragt. Zum Tragen bekommt man eine Plastiktasche.
Wer kleine Kinder dabei hat, sollte sich dessen bewusst sein, dass das zwar möglich ist, man muss aber wirklich gut aufpassen, es gibt zu viele Gelegenheiten, zu fallen. Aber gerade diese schiere Uneinnehmbarkeit macht die Burg so ungewöhnlich - es ist fast schon ein kleines Abenteuer, sich über die Etagen nach oben durchzuarbeiten. Alles ist bestens organisiert, überall stehen Mitarbeiter, die einem den Weg weisen, alles ist gut abgesichert und ausgeschildert, so dass der Besuch auch bei großem Andrang nicht unangenehm wird.
Fazit
^^^^^
Der Tagesausflug von Kyoto nach Himeji lohnt, für den Besuch sollte man rund 3 Stunden einplanen, wenn man sich auch noch den Burggarten Kokoen anschauen, sollte man 4 Stunden planen. Wir hatten das Glück, dass "verhältnismäßig" wenig los war.
Alleine auf Socken durch diese außergewöhnliche Burg zu steigen, fühlt sich ungemein spannend an - irgendwie glaubt man zwischenzeitlich kaum noch, dass man wieder herausfindet. Und gerade dieses interessante, turmförmige Bauen mit den asiatischen Dächern macht es aus, die spannende Architektur der japanischen Burgen, die in Himeji seinen Höhepunkt findet.
Von mir gibt es klare 5 Sterne.
In diesem Sinne
Eure Anke
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen