Hallo Leute!
Kaum zu glauben, dass es gerade einmal 1/2 Jahr her ist, dass wir unsere Freunde in Brüssel besucht haben - damals noch ganz ohne Terrorangst. Die kam erst 14 Tage später, als die Attentäter aus Brüssel Molenbeek die Welt in Atem hielten um dann schließlich im März auch dort zuzuschlagen.
Wir konnten die tolle Stadt noch in aller Ruhe genießen - mit einem Reiseführer im Gepäck, schließlich waren unsere Freunde nicht den ganzen Tag dabei.
Brüssel: Gehen, sehen & genießen
^^^^^^^^^^^
Daten
^^^
Autorin: Emily Walton
Verlag: Falter
ISBN: 385439523X
Preis: 12,99€
Broschiert, 136 Seiten
Inhalt
^^^
Reiseführer, die die Sehenswürdigkeiten auf Routen aufteilen, sind voll im Trend. Die Cityguides von Falter waren da mit die ersten.
In 7 Routen geht es quer durch die Stadt von Schokolade, Bier und der EU.
Route 1 ist eigentlich die klassische Sightseeing-Route, die quer durch die Innenstadt führt - zum Grande Place, zum Maenneken Pis usw. Aber sie führt einen auch in die etwas entlegeneren Gassen, in die man als "Durchschnittstourist" nicht unbedingt kommen würde - so lernt man etwa auch Jaenneke Pis kennen, des Maennekens kleine Schwester, die in einer relativ schmutzigen Kneipen-Sackgasse liegt, in die man am Tage wohl eher selten reingehen würde.
Route 2 führt in das etwas alternativ angehauchte Viertel Les Marolles. Wir haben uns damals für diese Route entschieden und waren begeistert von den Flohmärkten hier.
Route 3 ist wohl etwas, was auch so gut wie jeder Brüsseltourist mitgemacht hat. Sie führt den Leser in das EU Viertel und damit in das wohl modernste Viertel Brüssels. Die Route ist ebenfalls recht nett, weil sie einen eben auch in diverse Parks entführt. Wir haben sie in etwa wie in dem Buch gemacht, allerdings geführt durch unsere Freunde.
Route 4 führt auf den Spuren der berühmten Comics durch die Stadt - auf Spuren von Lucky Luke oder Tim und Struppi. Sie geht zu bekannten Comicläden und ähnlichem. Das war eher nix für uns.
Route 5 führt gleich in 4 Stadtteile - Saint-Gilles und Ixelles, Schaerbeek und ins Ambiorix-Viertel und steht ganz unter dem Motto Jugendstil in Brüssel. Auch die schied ehrlicherweise für uns eher aus - Jugendstil haben wir genug in Wien.
Route 6 geht ins Messeviertel und zum berühmten Atomium, das für mich doch überraschend weit außerhalb der Stadt liegt.
Route 7 wiederum haben wir natürlich gemacht, schließlich stellt sie die kulinarischen Seiten der belgischen Hauptstadt vor - wir haben uns allerdings an den Haubenrestaurants vorbeigeschummelt, so dicke ist die Reisekasse dann doch nicht bei uns.
Fazit
^^^^
Falter ist ja zunächst einmal ein relativ ungewöhnlicher Reiseführer, den wohl die wenigsten kennen. Ich hatte ihn schon einmal, nämlich in Bratislava, und war damit auch eigentlich sehr zufrieden.
Doch ein recht netter und kompakter Reiseführer, der einen nicht nur auf den klassischen touristischen Routen durch die Stadt führt. Die Routen sind aufwendig beschrieben und mit gutem Kartenmaterial ausgestattet - eine App allerdings, wie sie etwa der neue Marco Polo liefert, die einen auf den Routen auch offline navigiert, gibt es nicht. Nun weiß man natürlich nicht so ganz, ob man das als negativen Punkt werten soll.
Das einzige, was ich bei solchen Reiseführern immer schade finde: Das drumherum - Infos zur Kultur, zur Geschichte usw. kommen ein bisschen zu kurz. Und die eigene Kreativität bei der Routenfindung wird ein bisschen eingeengt. Wenn man sich nämlich nicht so ganz an die Route hält, ist man nämlich ein bisschen aufgeschmissen weil man dann aufwendig hin und her suchen muss.
Insgesamt ist der Falter Brüssel ein wirklich netter Reiseführer mit geringeren Mängeln. Man kann ihn aber für eine ausgiebige Stadterkundung wirklich gut nutzen. Daher gibt es von mir 4 Sterne.
In diesem Sinne
Eure Anke
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen