Dienstag, 12. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Museum} 400 Räume voll mit Kunst


Hallo Leute!

Riesige Museen sind immer ein kleines bisschen überwältigend - in der Eremitage in St. Petersburg war ich sogar ein ganz kleines bisschen überfordert...

Eremitage
^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Die Eremitage ist die Kunstausstellung, die sich auf mehrere Gebäudekomplexe in und um die Eremitage und den Winterpalast untergebracht sind. Das riesige Gebäude liegt direkt an der Newa am Newsky Prospekt. Der Zugang ist am Palastplatz (man erkennt ihn gut an den Schlangen.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise
^^^^
Wir zahlten das Ticket an einem der 4 Automaten, die im Hof des Schlosses stehen. Hier sind die Schlangen am kleinesten und man zahlt 600 Rubel. Dafür erhält man eine Eintrittskarte zur Eremitage, zum Generalstabsgebäude, zum Menshikow-Palast und zum Porzellanmuseum. An der Kasse gibt es zusätzlich ein Ticket für Russen und Weißrussen für 400 Rubel, das man wohl mit einiger Überzeugungskraft wohl an der Kasse bekommt.

Zudem gibt es ein online Ticket für 22 Dollar, was allerdings weit mehr als den doppelten Eintrittspreis bedeuten würde. Wir waren kurz nach der Öffnung der Kassen da und nach gut 10 Minuten waren wir drin.


Die Ausstellung ist täglich außer Montags von 10:30 bis 18 Uhr geöffnet, Mittwochs und Freitags sogar bis 21 Uhr. Für den Winter sind die Öffnungszeiten okay, zumal wir festgestellt haben, dass wir eh nicht früher aus dem Bett kamen, im Sommer würde ich die späte Öffnung als ein wenig blöd befinden, zumal man sich auf jeden Fall den ganzen Tag Zeit nehmen sollte.

Jacken und Rucksäcke müssen abgegeben werden (kostenlos an der Garderobe). Es empfiehlt sich allerdings, in einer kleinen Umhängetasche eine Flasche Wasser und eine Kleinigkeit zu Essen mitzunehmen. Es gibt zwar eine Kantine, die ist aber völlig überteuert.

Fotografieren ist außer in temporären Ausstellungen kein Problem.


Die Ausstellung
^^^^

Ziemlich voll
Die Ausstellung erstreckt sich im wesentlichen über die alte und neue Eremitage, die einzig gebaut wurden, um die Kunstsammlung unterzubringen, sowie im eigentlichen Winterpalast und erstreckt sich über bis zu 3 Etagen. Man bekommt einen Plan der mehr als 200 Museumsräume gleich am Eingang. Allerdings darf man sich nicht irritieren lassen, die ersten Räume schaut man sich zum Schluss an, da die meisten die Ausstellung in Richtung Eremitage betreten.

Gleich zu Beginn kommt man in den Antikenteil der Sammlung, bestehend aus Stücken aus dem alten Ägypten, Griechenland und Rom. Nach oben kommt man dann in die Gemäldeausstellung, die eigentlich Meisterwerke jeder gängigen Schule beinhalten. Sie ist nach den Herkunftsländern in eine Niederländische, eine Italienische, eine Spanische, eine Britische, eine Französische, eine Deutsche und eine Russische Abteilung gegliedert und erstreckt sich über die gesamte erste Etage. Man findet hier einzigartige Werke etwa von da Vinci, Rembrandt oder Rubens (neuere Werke von Picasso und Matisse sind derzeit noch im Generalstabsgebäude, sollen aber in nächster Zeit in der dritten Etage ihren Platz finden).

Besonders beeindruckend ist die Pfauenuhr, die jeden Mittwoch um 19 Uhr vorgeführt wird (haben wir leider verpasst). Zu jeder vollen Stunde bietete sich zu damaligen Zeiten eine beeindruckende Szenerie mit einem Radschlagenden Pfau - gezeigt wird das heute nur noch einmal wöchentlich und ein Video läuft im Hintergrund.

Ebenfalls im Ersten Stock, im Hauptkomplex des Winterpalastes (die Gebäude sind übrigens alle miteinander verbunden und vernünftig geheizt) findet man einige Prachträume, etwa den Thronsaal, den Wappensaal und in einem Saal, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, befinden sich Portäts zahlloser Feldherren aus dem napoleonischen Krieg (und zwar von beiden Seiten).

In der oberen Etage befindet sich dann eine Sammlung fernöstlicher Kunst mit Schwerpunkten in Japan und dem Iran.

Im Erdgeschoss kann man sich dann noch die Räume anschauen, die laut ausgegebenem Plan eigentlich die ersten sein sollten. Diese beinhalten Exponate aus der russischen Antike mit Schwerpunkt auf Sibirien.



Die Pfauenuhr

Fazit
^^^^^
Das hört sich ja alles nicht so viel an, dennoch ist man schnell überwältigt, nicht nur von den eindrucks- und prunkvollen Palasträumen sondern alleine von der schieren Anzahl der Werke die hier ausgestellt werden - 3 Millionen Werke sollen sich im Archiv der Eremitage befinden. Wir waren rund 6 Stunden in der Ausstellung und haben uns wirklich nur auf die Highlights beschränkt. Nach 6 Stunden waren wir völlig erschöpft (wir hatten zudem nichts zu Essen dabei). Und als wir rauskamen, stand noch immer eine gigantische Schlange am Einlass.

Was ich ein bisschen bemängeln würde, ist eine fehlende klare Linie, so dass man als Besucher klar weiß "Okay, da gehts jetzt lang". Die Räume sind zwar alle numeriert, aber irgendwie nicht so, dass man immer z.B. an einer Treppe endet oder an einem Übergang, der einen zum Nachbargebäude führt. Und auch, dass man die Räume im Erdgeschoss, die die niedrigsten Nummern tragen, nicht nacheinander ansehen kann, empfand ich als irritierend. Immerhin befindet man sich in einem Labyrinth aus beinahe 400 Räumen - ohne die Übersichtskarte (gibts am Eingang) geht da gar nix.

Insgesamt gehört die Eremitage absolut zum Pflichtprogramm für St. Petersburg. Man sollte aber wirklich viel Zeit einplanen, nicht nur wegen der schieren Größe der Schätze, die größtenteils die Zaren zusammengetragen haben, sondern auch aufgrund der Menschenmasse, die sich täglich durch das Museum schieben.

Von mir bekommt die Eremitage ganz klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen