Montag, 18. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Reisebuch} Einsamer - kalter Planet Russland

Hallo Leute!

Nun ist es auch in Wien endlich so richtig kalt. Ich bilde mir ja ein, dass ich ein bisschen von der Kälte aus Russland mitgebracht habe. Auf unserer Reise hatten wir diesmal zwei Reiseführer im Rucksack dabei - den von Michael Müller und den von Lonely Planet. Letzteren möchte ich euch heute vorstellen...

Lonely Planet St. Petersburg (Deutsche Ausgabe)
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Daten
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Autoren: Simon Richmond, Tom Masters
Verlag: Mairdumont
ISBN: 3829723776
Preis: 17,99€
Taschenbuch, 186 Seiten

Zielgruppe
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Wie so oft, ist auch dieser Lonely Planet Reiseführer mehr auf diejenigen ausgelegt, die nicht mit einer Reisegruppe kommen und sich das Programm vorgeben lassen, sondern viel mehr auf diejenigen, die eine Stadt individuell erkunden wollen - Leute wie uns also, die sich auch mal ohne Guide durch die Eremitage schlagen wollen. Er ist auch ein bisschen auf das Reisen mit schmalem Geldbeutel ausgelegt, es werden besonders günstige Restaurants empfohlen, die auch russische Touristen besuchen würden. Das merkt man auch daran, dass es etwa Kategorien gibt wie "gratis in St. Petersburg", in der Museen vorgestellt werden, die man ohne Eintritt besichtigen kann.


Inhalt
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Der Inhalt wird schön übersichtlich präsentiert: Es gibt die Kategorien

- Reiseplanung
- St. Petersburg erleben
- St. Petersburg verstehen
- Reisepraktisches

Gerade der Bereich Reiseplanung ist meiner Meinung nach für St. Petersburg besonders wichtig, da man eben im Sommer die weißen Nächte hat, im Winter dafür Temperaturen von -30°C und daher ist gerade im Winter die saubere Planung besonders wichtig. Zudem fehlen auch wichtige Informationen nicht, etwa zur Beschaffung des Russlandvisums. Ganz cool sind auch Informationen zu geführten Touren (es gibt wie in so vielen Großstädten die Free Walking Tours) oder besonderen Festivals oder Feiertagen.

Im weitaus wichtigsten Teil wird auf die einzelnen Sehenswürdigkeiten eingegangen. Diese sind dem jeweiligen Stadtteil zugeordnet, allerdings nicht entlang einer bestimmten Route. Zu dem jeweiligen Stadtteil gibt es am Ende dann noch den Atlas, auf dem die einzelnen Sehenswürdigkeiten, aber auch Hotels und Restaurants und sogar etwas wie Spielplätze vermerkt sind. Danach kann man sich wunderbar orientieren - nur waren wir etwas irritiert beim Denkmal für die heldenhaften Befreier Leningrads, das im Sommer wohl gut von einer U-Bahn-Station zu erwandern ist, wir haben aber nach gut 1,5 km entnervt aufgegeben nur um später im Taxi zum Flughafen festzustellen, dass wir mindestens 4 km mehr hätten laufen müssen, um das Denkmal zu erreichen - was bei -26°C uns dann doch etwas zu viel gewesen wäre. Insgesamt sind die Sehenswürdigkeiten und Restaurants gut und sauber beschrieben, sogar Hinweise wie, dass man sich in die Eremitage unbedingt was zu Essen mitnehmen sollte (aber nicht im Rucksack) und wo man danach Essen gehen kann, sind enthalten, was bei mir einen sehr praktischen Eindruck gemacht hat, denn man beschreibt eben nicht nur die Sehenswürdigkeit an sich.

Im Weiteren geht es dann um die klassischen Kapitel eines Reiseführers. In St. Petersburg verstehen geht es hauptsächlich um die doch noch sehr junge Geschichte der Stadt und im Reisepraktischen findet man eben die Adressen der Botschaften, bestimmte Verkehrsregeln, Hinweise zu der Anreise etc.



Aufmachung
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Auf den ersten Blick wirkt der Lonely Planet Reiseführer relativ dünn und Biegsam. Da ich ihn hauptsächlich in der Jackentasche transportiert habe, war er angenehm leicht. Zusätzlich zu dem Cityatlas im Inneren, der bestimmte Bereiche (hauptsächlich der Altstadt) abdeckt, gibt es noch eine sehr angenehme Faltkarte, nicht zu groß und nicht zu klein. Wobei ich muss ehrlicherweise sagen, dass wir gerade im Außenbereich uns hauptsächlich auf den Atlas verlassen haben, die Faltkarte auf- und zufalten war uns bei bis zu -30°C doch ein bisschen zu mühsam.


Fazit
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Ich bin ja eigentlich ein Fan der Michael Müller Reiseführer - diesmal jedoch (Achtung Spoiler) hat der Lonely Planet für unsere Begriffe ganz klar das Rennen gemacht. Nicht nur, dass er weit ausführlicher auf die Sehenswürdigkeiten eingegangen ist, wo der Michael Müller auf den "Audio Guide" verwiesen hat. Besonders haben mir solche praktischen Hinweise gefallen, wie etwa wo man nach der Eremitage einen besonders leckeren Burger essen kann und dass man eben in die Eremitage keine Rucksäcke mitnehmen kann, sehr wohl aber was zu Essen - da hat man gleich den Eindruck, der Autor berichtet aus dem wahren Leben und hat nicht nur den Audioguide irgendwo heruntergeladen.

Von mir gibt es für den Lonely Planet St. Petersburg (Deutsche Ausgabe) ganz klare 5 Sterne und ich kann ihn ohne Einschränkung weiterempfehlen.

In diesem Sinne

Eure Anke

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