Mittwoch, 20. Januar 2016

{Russland - St. Petersburg - Kirche} Museum für Antireligiöse Kunst? Aber... Hä?

Die Kuppel der Isaakskathedrale erhebt sich an der Newa
Hallo Leute!

Manchmal gibt es Orte, die dann doch ein bisschen merkwürdig sind. So war in der Isaakskathedrale während der Sowjet-Zeit ein antireligiöses Museum untergebracht...

Isaakskathedrale
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Lage
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Die goldene Kuppel der Isaakskathedrale erhebt sich direkt an der Newa unweit der Eremitage direkt neben der Admiralität.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise
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Es gibt unterschiedliche Tickets für das Museum (250 Rubel/Person), für den Umgang der Kuppel (250 Rubel) und ein Kombiticket für 400 Rubel. Die Tickets gibt es an Automaten, die auch auf Englisch funktionieren, einige davon funktionieren auch mit Rubel-Noten.

Die Kathedrale ist täglich (außer Mittwochs) von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
Altarraum




Geschichte
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Die erste hölzerne Kirche für den Stadtheiligen Isaak entstand bereits 1707. DIese wurde allerdings bereits 10 Jahre später durch einen Steinbau ersetzt, doch dieser wurde kurze Zeit später bei einem Brand vollständig zerstört.

Katharina die Große gab dann 1765 einen neuen Bau in Auftrag, der allerdings nur stockend fertiggestellt wurde. Der Bau wurde 1802 geweiht, allerdings mit nur einer anstatt 5 geplanten Kuppeln.

Nach dem Sieg gegen Napoleon sollte die Kathedrale zu einem Nationalmonument werden. Daher beauftragte Alexander I. den Franzosen Montferrant mit dem Neubau, in den nur der Altarraum der alten Kirche mit einbezogen wurde.

Dazu musste zunächst ein stabiles Fundament in den Sumpf an der Newa gehauen werden - dazu dienten insgesamt 11000 Baumstämme in den Boden gerammt. Dennoch kam es bei den Bauarbeiten immer wieder zu statischen Problemen. 1858 wurde die Kathedrale schließlich in ihrem heutige Zustand fertiggestellt und geweiht.

Nach 1928 wurde in der Kathedrale ein Museum für Antireligiöse Kunst untergebracht. Unter anderem hing ein Faucaultsches Pendel von der Decke, um die Erdrotation zu demonstrieren.

Im 2. Weltkrieg wurden hauptsächlich Kunstgegegenstände hier deponiert. Aus Schutz wurden sogar die goldenen Kuppeln grün angestrichen.

Heute finden in der Kathedrale zumindest zu hohen Festtagen wieder Gottesdienste statt, ansonsten ist der Innenraum hauptsächlich ein Museum.




Fazit
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Dafür, dass die Kirche in der Sowjet-Zeit ordentlich zu leiden hatte, ist sie wirklich beeindruckend. Schon das Portal mit den riesigen Marmorsäulen sind einfach gigantisch.

Insgesamt mehr als 40 Gesteinssorten wurden verwendet, großartig sind alleine schon die zehn großen Malachitsäulen. Alle Materialien sollen bei einer Büste des Architekten verwendet worden sein, die im Inneren ausgestellt ist, allerdings bei unserem Besuch nicht zugänglich war, vermutlich aufhrund von Restaurierungsarbeiten.

Die großformatigen Mosaike sind nicht ganz so beeindruckend wie in der Erlöserkirche, aber dennoch genauso großartig anzusehen wie die riesige Kuppel.

Oben kann man an einem Umlauf bei der Kuppel den Ausblick auf die Newa genießen, das war bei unserem Besuch allerdings wetterbedingt (Eissturm) nicht möglich.

Die Isaakskathedrale ist für mich absolut sehenswert und gehört neben Festung, Eremitage und Erlöserkirche sicher zu den Highlights (zumindest im Winter)

In diesem Sinne

Eure Anke

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