Freitag, 13. November 2015

{WIen} Ankes Kaffeehauscheck (1): Der kleine Italiener

Hallo Leute!

Nachdem ich im Sommer auf der Suche nach dem besten Eis in Wien war, wird es jetzt, da es langsam dann doch mal kühler wird draußen, Zeit, die Cafés, Kaffeehäuser und Caffebars von Wien mal näher unter die Lupe zu nehmen.

Mein erster Test führte mich in den ersten Bezirk. Direkt an der Votivkirche und der Ringstraße gelegen befindet sich eine Caffebar, die auf einen klangvollen, italienischen Namen hört.

Testa Rossa Caffebar
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Lage
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Die Bar könnte eigentlich nicht optimaler liegen - direkt an der Station Schottentor, die gerade für Straßenbahnen ein Verkehrsknotenpunkt der Stadt bildet. Dazu liegt die Universität Wien schräg gegenüber und auch die Gebäude der Meduni liegen nicht weit entfernt. Dennoch liegt sie beinahe ein bisschen Versteckt hinter dem Stationsgebäude der Straßenbahn.


Ambiente
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Die Bar ist relativ modern und in 2 Ebenen angelegt. In der oberen Etage, einer Art Empore, liegt der Raucherbereich, unten der Nichtraucherbereich. Unten liegt eine lange Bar und mehrere kleine Tische mit roten Polstersesseln. Mir persönlich war die Bar fast schon ein bisschen zu modern, es fehlte mir ein bisschen die Gemütlichkeit eines Kaffeehauses. Zudem stehen momentan auch draußen noch Sitzgelegenheiten (verständlich, in Wien sind es Mitte November noch 25°C).

WLAN ist gratis, das Passwort muss man aber beim Personal erfragen.





Speisenangebot
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Die Caffebar ist deutlich mehr als das. Sie bietet auch zahlreiche warme Speisen und Salate an - ich durfte am Nachbartisch mal linsen, das sah schon sehr lecker aus.

Aber ich bin natürlich zum Kaffee gekommen, da musste ein Stück Kuchen her. Es gab neben den Klassikern (Schoko-, Sachertorte, Apfelstrudel) etwas, was mir direkt ins Auge sprang. Das war das Wort "hausgemacht". Und obwohl das Stück 40 ct teurer war, rief es quasi nach mir. Es gab die hausgemachte Tiramisutorte. Und was soll ich sagen: Ein Gedicht. Mir hat schon gefallen, dass man nicht das traditionelle Tortenstück bekam, sondern etwas rundes, mit einem Schokogitter und einer Physalis als Deko. Und geschmacklich wurde dann auch noch das eingehalten, was die Torte optisch versprach.

Das einzige, was mir ein bisschen italienisch (pardon spanisch) vorkam - ich bekam dazu als Besteck einen großen Suppenlöffel. Nachdem ich dann einmal gelöffelt hatte, war gefühlt die halbe Torte weg. Ich hab dann den Löffel aus der Melange genommen, dann hatte ich länger was von dem Genuss.

Getränketechnisch ist man in der Testa Rossa Bar auch auf alles eingestellt - Alkoholika sind alle vorhanden. Ich hatte eine Melange (wie gesagt, es sollte ja ein Kaffeetest werden). Und die war auch sehr gut. Für den Preis von 3,40€ war sie zudem für den Ersten Bezirk auch noch verhältnismäßig günstig.


Personal
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Nun, wenn man ein Lokal in zwei Ebenen hat, hat man immer ein Problem: gestreßtes Personal. So war es leider auch im Testa Rossa. Es gab nur eine Kellnerin für beide Ebenen. Die musste natürlich für jeden kleinen Wunsch nach oben laufen. Ich muss sagen, ich wäre dann auch gestresst, wenn ich 20x pro Stunde die Treppe hoch und runter laufen muss. Die Dame war freundlich aber versprühte leider nur sehr wenig Charme (erst nach den 1,60€ Trinkgeld kam ihr ein Lächeln über die Lippen).


Fazit
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Das Testa Rossa ist eine sehr moderne Caffebar, die für mich glaube ich eher ein Restaurantbetrieb ist. Ich bin ein wenig zwiegespalten. Auf der einen Seite war die Torte wirklich grandios und man ist hier auch tatsächlich in der Lage, eine halbwegs brauchbare Melange zu machen.

Auf der anderen Seite vermisse ich ein wenig Gemütlichkeit. Das könnte man vielleicht schon mit ein wenig mehr grün vielleicht erreichen. Ich bin mir da noch nicht ganz so sicher und muss wohl noch ein bisschen weiter suchen - nach einem Café, das beides zu bieten hat - Charme und gute koffeinhaltige Getränke.

In diesem Sinne

Eure Anke


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