Montag, 15. Juni 2015

[Slowenien] Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges

Hallo Leute!

Slowenien hat gerade Landschaftlich seine Vorzüge - entlegene Täler, die aber heute gut mit dem Auto zu erreichen sind. Todende Flüsse - leider nicht nur ein optimales Terrain für Wanderer und Funsportler, sondern auch ein optimales Gebiet für Kriege. Und so war einer der Hauptorte beider Weltkriege das Triglav Gebiet in den slowenischen Alpen.

Spuren des Zweiten Weltkrieges habe ich euch mit dem Partisanenlazarett Franja schon gezeigt - die Flitscher Klause bei Bovec stammt aus dem Ersten...

Flitscher Klause
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Lage
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Die Flitscher Klause bei Bovec liegt unweit des Soca-Tales mitten im Hinterland der slowenischen Alpen. Die Straße führt weiter bis zum Predil Pass. Von Bovec aus ist sie als Trdnjava Kluže oder nur Kluze ausgeschildert. Parkplätze sind ausreichend vorhanden.


Geschichte
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Die Flitscher Klause wurde 1881 bis 1882 von der Habsburger Monarchie errichtet, um neuralgische Punkte für einen etwaigen Krieg bereits im Voraus zu sichern. Sie ist die letzte der Habsburgischen Alpinfestungen, auch Kärntner Festung genannt.

Später, im Jahr 1906 wurde die Stelle durch das Fort Herrmann verstärkt, die weit oberhalb der Straße liegt und heute nur noch als Ruine erhalten ist. Sie ist von unten nicht einsehbar und kann vom Parkplatz in einer Stunde erwandert werden.

So spielte die Klause vor allem in den Isonzo (das italienische Wort für Soca) Schlachten eine große Rolle, als die Italiener über Jahre vergeblich versuchten, weiter Richtung Österreich vorzudringen.

Die Festung hat allerdings eine weit längere Geschichte. Schon die Venezianer bauten hier erste Festungsbauten aus Holz, um sich vor einfallenden Türken zu schützen. Später übernahmen sie die Österreicher und die mittelalterliche Festung wurde schließlich von Napoleon niedergebrannt. Es wird vermutet, dass auch die Venezianerfestung einen Vorgängerbau hatte. Das allerdings ist nicht ganz klar.


Unser Besuch
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Schon beeindruckend, wenn man diese Festung an der engen Straße mitten in einem engen Tal sieht, dicke Mauern, kleine Fenster, beeindruckende Berge rundherum.

Die Ausstellung (3€ Eintritt) erläutert auf Slowenisch, Englisch und Deutsch die Geschichte der Festung, das Leben der Soldaten. So sieht man zum Beispiel ein Stück Erde gespickt mit Monitionsresten und Mienen, so wie es nach dem Weltkrieg vielerorts aussah.

Es zeigt auch ein Modell der Kriegsbefestigung des Predilpasses, inklusive Materialseilbahn.

Mich hat die Ausstellung weniger beeindruckt als die Lage mit dem Predilpass im Hintergrund, die hohen Berge rund herum - idyllisch gelegen und doch so viel Blut...

Die Flitscherklause ist sicherlich keine Pflicht und auch kein absolutes Highlight - vor allem die Ausstellung ist kein Muss, aber ich denke immer, wenn man halt mal da ist, lohnt sich auch ein gucken.

In diesem Sinne

Eure Anke

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