Freitag, 12. Juni 2015

[Israel] Biblisch

Hallo Leute!

Unser Israeltrip ist zwar schon was her, aber ein Erlebnis ist mir besonders spektakulär in Erinnerung geblieben - vermutlich weil ich mal Messdiener war und somit all die Orte aus zahlreichen Evangelien kenne - sicherlich gibt es nirgends so geballt biblische Spuren wie hier...

Ölberg
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Lage
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Der Ölberg ragt östlich des Tempelberges nach oben.

Warten auf das Weltgericht



Unser Besuch
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Wir fuhren mit dem Taxi nach oben, man kann allerdings auch problemlos hochlaufen, die Gassen sind allerdings relativ eng.

Oben angekommen, besuchten wir als Erstes das Pater Noster-Kloster, das an den Ort erinnert, an dem Jesus den Jüngern das Vater Unser lehrte, das wir ja heute noch beten. Dort ist auf beinahe 100 Tafeln das Vater Unser in allen denkbaren Sprachen (auch Helgoländisch, Plattdeutsch oder in Braille-Schrift) an den Wänden. Grandios ist auch der Garten darum, der von französischen Nonnen gepflegt wird.

Etwas oberhalb liegt die Himmelfahrtskapelle - eigentlich eine Moschee, Christen werden aber geduldet. Auf einer Platte sind hier die letzten Fussabdrücke Jesu auf Erden zu sehen, bevor er gen Himmel fuhr.

Etwas weiter unten hat man dann einen spektakulären Ausblick auf den Tempelberg. Hier soll einst das Weltgericht stattfinden, es soll sich eine Brücke zum Tempelberg bilden, wo dann der Thron des Messias steht, der dann über das Schicksal der Menschen entscheidet. Und um nah dran zu sein, ist hier ein riesiger jüdischer Friedhof zu sehen - ausgedehnt findet man hier große weiße Platten, die zum Teil noch aus biblischer Zeit stehen.

Begibt man sich dann auf den Weg weiter nach unten, kommt man zur Kapelle Dominus flevit. An diesem Ort soll Jesus auf dem Weg nach Jerusalem angehalten und um Jerusalem geweint haben. Sehr sehenswert ist die Kapelle vor allem aufgrund des Ausblicks. Wenn man durch das Fenster hinter dem Altar blickt, liegt das Kreuz genau über der Kuppel des Felsendoms.

Noch weiter unten kommt man dann in den Bereich des Garten Getsemane. Hier hat man eine Ballung an Kirchen - die Kirche Maria Magdalena ist allerdings nur selten offen. Im Garten findet man die innen sehr dustere Kirche der Nationen. Über die Straße ist dann die Grotte Getsemane, in der Jesus am Abend seiner Festnahme gebetet habe soll. Daneben liegt (zumindest nach orthodoxem Glauben) das Grab der Jungfrau Maria.


Fazit
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Spektakulär ist nicht nur der Ausblick vom Ölberg - man liegt hier oberhalb des Tempelberges und schaut hinunter auf alle Heiligtümer der Religionen, den Tempelberg, die davor liegende Klagemauer (die ist natürlich verdeckt) und die Grabeskirche - eine Stadt, die so viel Leid ertragen musste, nur weil sie im Zentrum dreier Religionen liegt - von den Kreuzzügen bis heute ist hier sicher mehr Blut geflossen als fast überall auf der Welt.

Ich bin jetzt nicht extrem gläubig, ab und zu gehe ich noch heute in die Kirche, aber nicht sonderlich regelmäßig. Trotzdem kenne ich ja aufgrund meiner sehr katholischen Erziehung (va durch die Großmutter und die Messdiener) alle diese Orte und es ist ein merkwürdiges Gefühl, auf dem gleichen Weg wie einst Jesus am Palmsonntag in die Stadt zu kommen. Gut, Palmen hat keiner vor mich gelegt...

Irgendwie herrscht hier auch eine besondere Energie, die ich so bisher selten empfunden habe. Das hängt sicher damit zusammen, dass sich hier so viel abgespielt hat (und damit meine ich nicht unbedingt nur das aus der Bibel). An Maria Himmelfahrt endet hier die Prozession am Grab, hier beten die Christen am Gründonnerstag.

Wenn man nach Jerusalem kommt, sollte man den Ölberg auf keinen Fall auslassen - egal wie gläubig man ist...

In diesem Sinne

Eure Anke









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