Dienstag, 27. Oktober 2015

[Ägypten] Falkengott

Hallo Leute!

Auch der berühmte Horus-Tempel in Edfu gehörte zum Besuchsprogramm unserer kleinen Nilkreuzfahrt...


Edfu
^^^^^^^^

Öffnungszeiten und Eintrittspreis
^^^^^^
Der Tempel ist von 7 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 60 L.E.


Lage
^^^^^^
Der Tempel von Edfu liegt am Rande der 120000 Einwohner-Stadt Edfu, welcher in etwa der Mitte zwischen den Metropolen Assuan und Luxor liegt. Wir kamen erneut mit dem Schiff, von dort aus wurden wir von unserem Guide zu einer Kutsche begleitet, die uns durch die Stadt brachte. Wir konnten uns nicht weiter wehren, da die Pferde wirklich jämmerlich aussahen, völlig abgemagert. Auch die Fahrt durch den Ort in der Kolonne von Kutschen aus den Kreuzfahrtschiffen war nicht sonderlich schön, überall kamen Leute an unsere Kutsche um uns Alkohol zu verkaufen, auf dem Rückweg hängten sich Kinder an die Kutsche (wohlgenährte übrigens) um uns anzubetteln, das war mir persönlich sehr unangenehm. Die Gegend ist aufgrund des Zuckeranbaus vergleichsweise reich.

Die Kutschfahrt dauerte gut 20 Minuten, zu Fuß hätten wir es wohl in der Zeit leider nicht geschafft, wenn man die Zeit hat, würde ich wirklich dringend von den Kutschen abraten.


Der Tempel
^^^^^^^
Der Tempel, dem Falkengott Horus geweiht, ist einer der besterhaltensten in Ägypten. Er entstand allerdings erst in der Ptolemäerzeit. Sein guter Erhaltungsgrad lässt sich dadurch erklären, dass er lange fast vollständig mit Sand bedeckt war. Allerdings haben auch hier frühe Christen Gesichter und Hände der Bildnisse zerstört und das Innere des Tempels völlig ausgeräuchert, das Schwarz des Rauchs erkennt man noch heute.

Man betritt den Tempel durch ein riesiges Pylon mit den großen Horus-Figuren, kommt durch eine charakteristische Säulenhalle, die noch ein wenig eindrucksvoller als die in Kom Ombo und zum Teil sogar zweistöckig ausgebaut. Dort wurden zu Zeiten der alten Ägypter lebende Falken gehalten. Von hier aus kommt man dann ins Sanktuarium, in dem einst das Tempelschiff aufbewahrt wurde, ein ritueller Gegenstand, den die Götter für ihre Reisen zu anderen Göttern nutzen.


Fazit
^^^^^^^^^
Abgesehen von der Anreise ist der Tempel von Edfu ein echtes Highlight - nicht nur aufgrund seiner beeindruckenden Ausmaße, sondern auch aufgrund seiner ausführlichen Reliefs, die man mit ein bisschen Kenntnis wohl stundenlang entdecken könnte - aber wir mussten ja leider nach 2 Stunden zurück auf unser Schiff. Mich hat vor allem sein außergewöhnlicher Zustand beeindruckt, er wirkt, als hätte man ihn vor 1-2 Jahren das letzte mal benutzt. So etwas ist man von griechischen oder römischen Tempeln nicht gewöhnt. Wie auch schon in Kom Ombo sind hier zum Teil sogar noch die Ausmalungen als Reste vorhanden.

Schon wenn man vor dem 79 Meter breitem Pylon steht, ist man absolut beeindruckt von der Baukunst der alten Ägypter, die mit ihren Bauwerken über die Jahrtausende große Geschichten erzählt haben - hier kann man Geschichten von Kriegen und von Menschen, von Göttern und von Festen in Form von Reliefs erkunden, die nicht nur im Tempel und auch im Umlauf.

Ein Besuch ist es Wert, nur in der Kutsche hatte ich echte Bedenken! Ein Taxi wäre mir lieber gewesen.

In diesem Sinne

Eure Anke


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen