Montag, 2. September 2013

Jüdischer Friedhof Prag: Hier gehts zu wie auf dem Bahnhof

Hallo Leute!

Aufgrund des anhaltenden Regens in Prag entschieden wir uns, das jüdische Museum zu besuchen. Ein Teil davon ist der jüdische Friedhof.


Jüdischer Friedhof
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Lage
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Der Friedhof liegt im jüdischen Viertel, nahe der Parizka-Straße.


Öffnungszeiten und Eintritt
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Für die 6 Teile des jüdischen Museums zahlten wir 250 CKR Eintritt. Das sind umgerechnet gut 10€.

Winterzeit 9.00 – 16.30
Sommerzeit 9.00 – 18.00

Die Ausstellungen sind täglich geöffnet außer samstags und an jüdischen Feiertagen.


Geschichte
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Das erste Grab auf dem jüdischen Friedhof in Prag ist auf 1439 datiert. Von da an wurden aufgrund des geringen Platzes im prager Ghetto auf einem Hektar etwa 100000 Menschen begraben in bis zu 12 Schichten. Auf dem Hektar stehen heute etwa 12000 Grabsteine dicht an dicht. Bis ins Jahr 1787 fanden hier Begräbnisse statt.


Rundgang
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Der Rundgang ist streng abgegrenzt. Man wird aufgrund des großen Andrangs quasi durchgeschoben, so dass der gesamte Rundgang geschätzte 3 Minuten gedauert hat. Man konnte nirgends in Ruhe stehenbleiben, vielleicht Andacht halten oder sowas.

Fotografieren war ausschließlich gegen eine Gebühr von 50 CKR (2€) gestattet.


Fazit
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Mit Sicherheit ist der jüdische Friedhof interessant. Ich habe vor allem noch nie so viele Grabstellen auf so engem Raum gesehen. Allerdings ist der Andrang gigantisch, weshalb ich einen Besuch dort als wenig angenehm oder andächtig empfand, sondern viel mehr als eine Art Störung der Totenruhe. Man musste teils Angst haben, dass man nicht das Auge von einem Regenschirm ausgestochen bekommt. Ich bin der Meinung, wenn man schon so wenig Platz zum Anschauen lässt, gehört da eine Einschränkung der Menschen auf dem Friedhof rein, damit man da nicht durchgeschoben wird.

Ich persönlich fand es sehr schade, wie sehr diese Grabstätte ausgenutzt wird, um Touristen das Geld abzuknöpfen. Das Gelände ist tatsächlich außergewöhnlich, aber für 10€ Eintritt mich in 3 Minuten im ströhmenden Regen über einen Friedhof schieben zu lassen, sorry Leute, das halte ich persönlich eher für pietätlos. Und dann fürs Fotografieren nochmal 2€, für eine Pappkippa nochmal 0,50€ (in Budapest hat man Leihweise eine frisch gereinigte Kippa für umsonst bekommen und da war der Andrang auch groß) das halte ich dann schon für Geldmacherei. Ich habe mich im Endeffekt sehr darüber geärgert, dass wir es nicht bei einem Blick über den Zaun (geht beim Ausgang) belassen haben.

Insgesamt waren die vielen alten, teils umgefallenen Grabsteine schon ganz interessant, die Umstände des Besuchs aber mehr als ärgerlich. Daher gibt es von mir auch nur einen Stern! Wenn ihr dorthin wollt, achtet darauf, vielleicht nicht unbedingt bei großem Andrang hinzugehen, Vielleicht ist das in der Mittagssonne im Sommer ein bisschen weniger, da kann man auch mal ohne Drängelei den Friedhof anschauen.

In diesem Sinne

Eure Anke


PS: Fotos gibt es leider keine, die 50 CKR habe ich mir gespart!

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