Montag, 30. September 2013

A Romanian Road Trip (2): Rumänien und die UNESCO

Hallo Leute!

Auf unserer Rundreise durch Rumänien sind wir auf allerhand Sehenswertes gestoßen. Gerade in Siebenbürgen trifft man auf allerhand spezielle Kirchen, die stark befestigt waren und vor allem zu Zeiten der einfallenden Türken der Bevölkerung Schutz boten.

Eine der besterhaltensten Kirchenburgen ist Prejmer.

Kirchenburg Prejmer
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Öffnungszeiten und Eintrittspreise
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Eintritt zahlt man beim Burgwächter. Für Erwachsene kostet das 8 Lei (etwas weniger als 2€).

Die Kirchenburg ist in der Regel zwischen 9 und 18 Uhr zu besichtigen, montags ist geschlossen.


Lage
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Prejmer liegt etwa 20 km östlich von Brasov in der Nähe der Europastraße nach Buzau. Wenn man der Beschilderung folgt, kommt man ganz leicht dahin. Die Straße ist nicht perfekt, aber ganz OK. Man muss ein bisschen vorsichtig fahren, wegen Schlaglöchern aber in der Regel problemlos.

Die Parkplätze rund herum werden wohl aufgrund der UNESCO Geschichte gerade frisch gemacht, entsprechend ist der Parkplatz gerade eine holprige Schotterpiste, das ganze wird aber gerade auf ein touristisches Niveau gebracht. Die Kirchenburgen gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.


Geschichte
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Die Kirchenburg von Tartlau ist die größte unter den Siebenbürger Kirchenburgen. Sie wurde zunächst durch die Zisterzienser errichtete Kirche wurde nach dem Mongoleneinfall 1248 durch die Siebenbürger Sachsen sehr stark erweitert. Ihre Blüte erlebte die Kirchenburg zu Zeiten der Türkenbelagerungen, wo sie einmal eingenommen werden konnte, ansonsten aber standhielt.

Heute ist sie eine der meistbesuchten Kirchenburgen in Rumänien.


Architektur
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Die Architektur war für mich persönlich ein faszinierendes Erlebnis. Man kommt über eine Steinbrücke in den Innenhof. Dort ist der Torwächter platziert, der Eintritt abhält. Darüber kommt man in einen ersten Innenhof. Von dort führt ein etwa 50 m langer Gang mit einem Falltor in die ovale Ringmauer, deren Zentrum die uralte Kirche bietet. Darin ist der älteste erhaltene Altar in Rumänien (von 1490) zu sehen. Ansonsten ist die Kirche eine relativ schmucklose protestanische Kirche mit auffallend kleinen Fenstern (weniger Zerstörung).

Blickt man dann an die Seiten, sieht man an der Innenseite der Ringmauer etwa 200 nummerierte Türen, die in die einzelnen Wohnungen der Dorfbewohner führten. Dort gab es Lagerräume, Wohnräume und sogar Schulen für das gesammte Dorf. Alles ist teils in 4 Etagen übereinander gelagert und durch steile Holztreppen miteinander verbunden.

An einer Seite ist in mehreren dieser Wohnungen ein kleines Museum untergebracht mit einer Schuleinrichtung. Geht man dann immer weiter nach oben, kommt man auf die Außenseite in den Wehrgang, der relativ dunkel ist und mit einem Satteldach überdacht. Hier war leider die Beleuchtung entweder kaputt oder nicht vorhanden, so dass man sich nur langsam vortasten konnte.

Eine weitere Besonderheit des ganzen ist die sogenannte Todesorgel, ein sich drehendes Brett, auf dem 10 Geschütze standen. 5 waren schussbereit, 5 konnten währenddessen nachgeladen werden.


Fazit
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Die Prejmerer Kirchenburg ist absolut sehenswert und einen Ausflug ausgehend von Brasov allemal wert. Alleine schon die 200 Türen, die auf allen Seiten abgehen sehen sehr spannend aus. Aber auch die Kombination aus brutaler Verteidigung mit der Kirche in der Mitte ist wahnsinnig interessant. Wir haben uns 3 Kirchenburgen von innen angeschaut und die von Prejmer (Tartlau) ist sicher eine der eindrucksvollsten, allerdings auch eine der meistbesuchten. Sie ist kein Geheimtipp aber dennoch einen Tagestrip (oder mit dem Auto Halbtagestrip) wert.

Sie ist von Brasov gut erreichbar, die Treppen sind ein wenig wackelig (nix für Ängstliche). Spannend war für mich vor allem, dass man dort momentan noch etwas anders umgegangen wird, als bei uns. Bei uns würden 10€ Eintritt verlangt und die Treppen 20x abgesichert und alles mit Infotafeln behangen und man bekäme einen Audioguide. Es war aber insgesamt eine wirklich spannende Erfahrung.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke








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