Freitag, 29. Mai 2015

[Israel] Brummschädel


Hallo Leute!

Ihr fragt euch sicher, warum ich meinem Bericht den Titel "Brummschädel" gegeben habe? Nun ich kläre euch am Ende des Berichts auf...

Mariengrab
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Lage
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Das Grab liegt im Kidron Tal in unmittelbarer Nähe zur Verratsgrotte im Garten Getsemani. Mit den Öffentlichen ist der ganze Bereich eher suboptimal angebunden, aber zu Fuss vom Löwentor aus ist es nicht allzu weit.


Geschichte
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Nach altkirchlicher Tradition befindet sich hier am Fuße des Ölbergs im Tal des Kidron das Grab der Jungfrau Maria (die Katholiken erkennen das Marienhaus in Ephesos als Grab an).

Heute steht nur noch die Krypta der ursprünglichen Kirche mit einem Teil der Fassade. Die Kreuzfahrerkirche aus dem 12. Jahrhundert wurde von Saladin verwüstet, das Mariengrab wurde verschont.

Das Grab wird noch heute zu Maria Himmelfahrt mit einer Prozession verehrt.


Mein Eindruck
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Beim Mariengrab herrscht eine außergewöhnliche Atmosphäre, selbst für Jerusalem. Man geht eine steile Treppe nach unten, die über uns über mit orthodoxen Gebetslaternen behängt ist. Gleich am Eingang stand ein griechischer Mönch in seinem dunklen Gewand - die Atmosphäre hat etwas von einem Horrorfilm.  Puh, Gänsehaut.

Nun steht man vor dem kleinen, blauen Steingrab, das außen mit Ikonen behängt ist, und reiht sich ein in die Wartenden. Wir hatten Glück, Jerusalem war zu dem Zeitpunkt (2 Wochen vor Weihnachten) beinahe leer, weshalb wir weniger als 5 Minuten warten mussten. Und die Wartenden waren glücklicherweise weniger enthusiastisch als in der Grabeskirche.

Nun geht man hinein in das kleine Grab (vorsicht, der Eingang misst maximal 1,40 m wenn nicht sogar weniger. Immer zu zweit geht man in den dunklen Raum, der nur von 2 Kerzen erhellt wird, legt seine Hand zum Gebet auf die Steinplatte und geht auf einer anderen Seite wieder hinaus. Und na, ja jetzt zur Brummschädel-Geschichte... Ich bin wohl der erste Gläubige, der sich an Marias Grab eine Gehirnerschütterung zugezogen hat... Das ist allerdings keinesfalls negativ, mir gefällt das so sogar besser als wenn man das Grab auf heutige Körpergröße adaptiert hat. Der Rest der Reise verlief dann unter starken Kopfschmerzen, aber das war es wert.

Eher unauffällig sind auch die Gräber von den Eltern Marias und von Josef, ihrem Mann, in der Krypta untergebracht.




Fazit
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Das Mariengrab war für mich ein ganz spezielles Erlebnis. Nicht wegen meiner leichten Gehirnerschütterung (wurde dann erst zu Hause so diagnostiziert), sondern aufgrund der fast schon gruseligen Atmosphäre, die mit jeder Stufe, die man nach unten geht, zuzunehmen scheint.

Einladend ist die Atmosphäre hier nicht, ich fühle mich in orthodoxen Kirchen ohnehin immer etwas merkwürdig, aber hier potenziert sich das ganze beinahe ins Unendliche.

Für mich ist das Mariengrab sogar eines der Highlights der Reise gewesen - auch wenn es einen ordentlichen Brummschädel gab.

In diesem Sinne

Eure Anke

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