Dienstag, 17. Mai 2016

{Österreich - Salzkammergut - Kaiser} Des Kaisers Ferienwohnung

Hallo Leute!

Österreich ist Kaiserland - das ist ganz klar und das spürt man auch politisch heute noch immer wieder. Und eigentlich hatte Österreich ja nur einen Kaiser - bekannt vor allem durch seine Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi. Nun brauchte auch ein Kaiser immer mal Ferien. Und die hat er insgesamt ganze 60x in einem kleinen Ort im Salzkammergut verbracht. Dort steht sie noch heute.

Kaiservilla von Bad Ischl
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Lage
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Bad Ischl ist dank des Kaisers Franz Josef bis heute noch eine Art Hauptstadt des Salzkammergutes, gelegen zwischen Traunsee und Hallstätter See direkt an den Flüssen Traun und Ischl.

Die Villa liegt am Rande des Zentrums in einem riesigen, 17 ha großen englischen Landschaftsgarten, direkt am wilden Gebirgsfluss Ischl. Ein Parkplatz liegt am Eingang zum Zentrum. Er ist ausgeschildet und man verlangt hier (wie übrigens bei vielen anderen Parkplätzen in Ischl auch) 2€ pro Stunde fürs Parken.


Eintrittspreise
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Die Eintrittspreise sind - wie so oft, wenn man die Habsburger besuchen will - wirklich gesalzen. Wir wollten unbedingt in die Villa, was nur in Führungen möglich ist. Dafür zahlt man (incl. Park) 14,50€, allerdings kostet der Eintritt in den Park alleine schon 4,60€. Das gibt es in anderen Habsburger Residenzen nicht, sogar in Schönbrunn ist der Eintritt in den Park frei (und der Park ist bedeutend schöner).


Öffnungszeiten
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Führungen finden in den Sommermonaten (Mai - September) nach Bedarf zwischen 9.30 und 17 Uhr statt. Wir mussten etwa 20 Minuten auf unsere Führung warten, die dann aber mit weit über 30 Leuten für die kleinen Räumlichkeiten viel zu voll war.

Die Öffnungszeiten im Winter sind unterschiedlich, man sollte dann vor dem Besuch erstmal nachschauen.


Kaiservilla
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Die Kaiservilla ist als einer der wenigen Gebäude noch immer im Besitz der Familie Habsburg und wird wohl auch noch zum Teil bewohnt. In den Besitz von Franz Josef und Elisabeth kam sie bei der Hochzeit, die beiden bekamen die damals noch kleine Biedermeier-Villa von Erzherzogin Sophie als Geschenk. Man baute sie um und Franz Josef kam insgesamt 60x. Er kam jedes Jahr, bis zum verhängnisvollen Sommer 1914, als er in seinem Arbeitszimmer in Bad Ischl die Kriegserklärung an Serbien unterzeichnete.

Die Führung betritt zunächst die oberen Gemächer über die große Jagdstiege. Mehr als 2000 Jagdtrophäen sind in der Villa, alle fein säuberlich auf Holz und mit einer Plakette versehen, wo der Kaiser das Tier geschossen hat und wann. Seine 2000 Gams ist sogar vollständig präpariert und steht mit stolzer Brust in einer Vitrine im Erdgeschoss.

Von hier geht es zunächst in den Gartensalon. Von hier aus hat man den Blick über den Landschaftsgarten am Hang. Hier sieht man eine große Wiese mit zahlreichen Baumgruppen, Bäume aus aller Welt hat man hier gepflanzt. Zudem sieht man verschiedene Pavillons, unter anderem den, unter dem Kaisertochter Marie Valerie ihre Verlobung feierte und außerdem weit oben das Marmorschlössl, in dem Elisabeth ihr Teehaus hatte. Dort ist heute ein Fotomuseum, das man gegen zusätzlichen Eintritt besichtigen kann. Große Empfänge wurden übrigens in Ischl nicht in der Kaiservilla abgehalten, sondern in den Räumlichkeiten in der Stadt, die Villa sollte privat bleiben.

Auf der anderen Stiegenseite spürt man dann, dass das nicht immer leicht war, denn hier sind die Warteräume der Damen und der Herren, ein langer Gang, der dann schließlich zum beinahe im Originalzustand befindlichen Arbeitszimmer, in dem 1914 Weltgeschichte geschrieben wurde. Ein witziges Detail - in einer Zimmerecke steht ein zerschlissener roter Sessel, auf dem man noch den Hinternabdruck des Kaisers erahnen kann und der Schreibtischstuhl hatte winzige Rollen.

In einem Nebenraum dann das spartanisch eingerichtete Schlafzimmer, das laut unserem Guide dem Offiziersstandard entsprach, Franz Josef wollte ein gutes Beispiel sein. Weiter geht es dann ins Erdgeschoss, wieder vorbei an unzähligen Jagdtrophäen, darunter ein Hirsch mit nur einem Geweih - Mutationen sollen damals wohl besonders beliebt gewesen sein.

Unten dann ist eine Original Jagdausrüstung von Franz Josef mit seiner Hirschlederhose und seinem Jagdgewehr sowie eine Kopie des Polterabendkleides, das Elisabeth trug, als sie München verlies und schließlich ein reichlich gedeckter Tisch im Esszimmer. Und zu guter letzt, wie es sich gehört, der Museumsshop.


Fazit
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Wow, 14,50€ war schon ganz schön happig, vor allem wenn man bedenkt, dass wir in eine riesige Führung gesteckt wurden, obwohl doch eigentlich kontinuierlich Touren stattfinden sollten - es war eben Pfingstsonntag und trotz des schlechten Wetters kann man dann doch mit Andrang rechnen. Und bei DEM Preis kann man auch erwarten, sich nicht in einen kleinen Raum drängen zu müssen.

Gut, die Villa an sich ist schon sehr spannend, besonders natürlich für so eingefleischte Kaiserfans wie mich. Denn es ist eines der wenigen Schlösser der Habsburger, bei denen so viel von der Originaleinrichtung erhalten geblieben ist, eben bis hin zum Hinternabdruck am Sessel.

Der Park dagegen wirkt eher - wie formuliere ich es schonend - naturbelassen, aber das war ja das, was der Kaiser sehr an Ischl mochte - die Natur.

Nun, wenn man in Ischl ist, sollte man die Kaiservilla sicherlich nicht verpassen und sich nicht zu sehr über die gesalzenen Eintrittspreise ärgern, das ist eben mal leider so - für Preisbewusste ist Bad Ischl wohl eher ungeeignet. Das Marmorschlössl kann man sich aber getrost schenken, immerhin die 2€ eingespart...

In diesem Sinne

Eure Anke

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