Mittwoch, 25. März 2015

[Italien] Michelangelo und die Medici

Hallo Leute!

Bei einem Citytrip entdeckt man ja immer wieder das eine oder andere. Dass in Florenz die Medici zu Hause waren, dürfte wohl jeder wissen. Dass sie aber eine eigene Kirche hatten, wo sie begraben wurden, finde ich persönlich sehr spannend.

Capelle Medicee
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Lage
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Die Capelle Medicee ist Teil des Klosterkomplexes von San Lorenzo unweit des Doms von Florenz. Sie gilt allerdings als eigenständiges Museum.


Eintrittspreise und Öffnungszeiten
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Der Eintritt kostet 6€ für Erwachsene.

Die Öffnungszeiten sind ein bisschen kompliziert, da sie überall unterschiedlich angegeben sind. Theoretisch ist das Museum täglich von 8:15 Uhr bis 13:50 Uhr geöffnet. Allerdings ist sie geschlossen am 1.,3, und 5. Montag des Monats sowie 2. und 4 Sonntag des Monats.

Wir waren 3x dort, einmal zu spät, weil im Reiseführer bis 16:50 stand, einmal am 3. Montag im Monat. Beim dritten mal hat es dann geklappt!


Geschichte
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Für große Familien müssen große Monumente her. Daher beschloss man mit dem Aufstieg der Medici, sie in San Lorenzo zu begraben. Anfangs reichte die alte Sakristei aus, doch das reichte schnell nicht mehr aus, so dass Michelangelo zunächst im Auftrage Leo X. die neue Sakristei und später Buontalenti die Fürstenkapelle schuf.


Was sieht man?
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Zunächst kommt man in eine Art Krypta. Dort sind bereits verschiedene Gräber zu sehen, die weniger bekannten Mitgliedern des Hauses Medici zugeschrieben sind. Dazu einige liturgische Gegenstände aus dem Besitz der Medici.

Als nächstes kommt man eine Etage nach oben und findet zunächst die Fürstenkapelle vor. Hier sind die mehr oder weniger identisch aussehenden Grabmonumente von Cosimo I., II. und III. sowie von Ferdinando I., II. und III. und von Francesco I. zu sehen, die Großherzöge aus dem Hause Medici.  Die große, von Buontalenti 1605 gestaltete Halle ist oktogonal und hat einen kleinen Altar. Zwischen den Gräbern findet man die Wappen der Städte der Toskana, über die die Medici herrschten, sowie das Wappen des Hauses, das sogar mehrfach kunstvoll in den Marmorfussboden eingelassen ist.

Seitlich des Altars sind in zwei kleinen Räumen Reliquien und ein Banner aus dem Besitz von Leo X. - Papst aus dem Hause Medici - ausgestellt.

Weiter kommt man in die berühmte neue Sakristei, die bereits 1520 durch Papst Leo X. in Auftrag gegeben wurde. Sie gehört zu den bekanntesten und wichtigsten Werken Michelangelos. Hier findet man zwei Grabmonumente - für Lorenzo II. und Giuliano II. de Medici. Die Grabmäler bestehen jeweils aus 3 Figuren, wobei in der Mitte jeweils etwas erhöht der Verstorbene idealisiert dargestellt ist, weiter unten sind 2 Gottheiten dargestellt, die zu ihm aufsehen.

Der "Rest" der älteren Familie ist in der alten Sakristei bestattet, die auf der anderen Seite von San Lorenzo liegt und derzeit nicht zugänglich ist.


Fürstenkapelle

Das Wappen im Marmorboden der Fürstenkapelle

Neue Sakristei von Michelangelo

Decke der Fürstenkapelle



Fazit
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Für mich war der Besuch der Medici-Kapelle neben dem Besuch von Santa Croce (Begräbnisstätte u.a. von Dante, Michelangelo und Galileo) eines der Highlights des Citytrips. Ich weiß, das klingt ein bisschen morbid, aber ich bin halt inzwischen eine echte Wienerin - Scherz beiseite.

DIe Medici-Kapellen sind ein echtes Werk der Hochrenaissance und wenn man in der Fürstenkapelle steht, kann man meiner Meinung nach nur staunen. Der riesige, hohe Raum, die massiven Grabmonumente - etwas, was ich so noch nicht gesehen habe.

Die Gräber in der neuen Sakristei mit den Figuren des Michelangelo waren auch extrem sehenswert, was aber von vielen als das Highlight beschrieben wird, immerhin sind sie neben dem David die berühmtesten Werke Michelangelos aus seiner Zeit in Florenz.

Ich fand den Besuch hier zwar als absolutes Highlight, dennoch muss ich einen Stern abziehen. Nicht weil ich irgendwas unspannend fand, nicht weil es zu teuer war, sondern wegen der komplizierten Öffnungszeiten, die uns etwas Nerven gekostet haben. Aber am Schluss haben wir es ja doch geschafft. Und es hat sich gelohnt.

In diesem Sinne

Eure Anke

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