Freitag, 27. März 2015

[Italien] Im Garten der Medici

Hallo Leute!

Das coole an Florenz ist ja, dass man quasi an jeder Ecke auf historische Spuren trifft - größtenteils sogar auf Dinge, die Dan Brown in seinem neuesten Roman verarbeitet hat. So trieb es auch uns in den Boboli-Garten.


Giardino di Boboli
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Lage
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Der Boboli-Garten gehörte den Medici und lag daher auch direkt hinter ihrem Palast am Hügel des Palazzo Pitti unweit des Arno. So ist auch das Ticketbüro das gleiche - wie auch der Eingang. Man geht durch den Haupteingang des Palazzo Pitti, durch einen kleinen Innenhof, ein paar Stufen nach oben und steht hinter dem Palazzo in der Gartenanlage.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
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8.15 – 16.30 (November Februar)
8.15 – 17.30 (März)
8.15 – 18.30 (April, Mai, September and Oktober)
8.15 – 19.30 (Juni August)

Der Eintritt kostet für Erwachsene 7€.


Geschichte
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Die Medici kauften das Gelände hinter ihrem neu erbauten Palazzo Pitti im 16. Jahrhundert einer Familie Boboli ab, woher auch der Name entstammt. Das Anlegen war eine Hauptaufgabe von Eleonora von Toledo, der Frau von Großherzog Cosimo I., die ihn mit Hilfe von Vasari und Tribolo plante. Skulpturen wie die berühmte Grotte steuerte Buontalenti bei.

Nach zahlreichen Erweiterungen ist der Garten heute 4,5 Hektar groß und sehr verschlungen, was ihn durchaus charmant macht.


Was gibt es zu sehen?
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Der Park liegt sehr steil am Hang. Betritt man den Park, landet man zunächst in einem großen Amphitheater, das von einer reichhaltigen Skulpturensammlung flankiert wurde. Im Zentrum steht lustigerweise eine der größten je aus Marmor angefertigten Badewannen. Von hier aus kann man steil die Treppen nach oben steigen.

Wenn man nach oben steigt, kommt man zunächst zu einem großen Brunnen, der Neptun gewidmet ist. Hier sieht man überall Florentiner wie Touristen beim Picknick auf den Wiesen.

Hier trifft man oben auf eine Art  Kaffeehaus, von dem man aus einen Ausblick über den darunter liegenden Palazzo hat. Im Haus ist ein Porzellanmuseum untergebracht, was mit dem Ticket gratis zu besichtigen ist (Bericht folgt).

Von der Hauptachse aus brechen zahlreiche Seitenwege, die man teils ganz in Ruhe gehen kann und wo man schöne Ausblicke zur Stadt hin finden kann.

Ganz spannend sind dann beim Ausgang die Grotten von Buontalenti - die ja auch eine Rolle in Dan Browns Inferno spielen. Die sind immer nur die ersten 10 Minuten einer jeden Stunde geöffnet. Hier sieht man eine mit Stalaktiten dekorierte Konstruktion mit mehreren Statuen von Buontalenti. Sie gehört in die Epoche des Manierismus.

Übrigens - für die Dan Brown Fans - Ja, die Holztür, durch die Brown flieht, gibt es wirklich. Sie liegt direkt neben dem Zwerg von Morgante, der beim Ausgang auf einer Schildkröte reitet.










Fazit
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Die Medici haben einen Fehler gemacht, sie haben bei ihrem Bau die verkehrte Achse ausgesucht - es wäre noch cooler gewesen, wenn der Garten in Richtung Altstadt ausgerichtet wäre. So kann man immer nur gelegentlich einen kleinen Blick auf Brunelleschis Kuppel und den Palazzo Vecchio erhaschen.

Ich habe mit solchen Gärten zudem immer das Problem, dass ich schon die Garten der Habsburger gesehen habe - da kommt halt keiner ran. Und im Vergleich zum Schlosspark in Schönbrunn wirkt der Giardino di Boboli wie ein Vorgarten eines Mittelständischen Unternehmers. Okay, da stehen ein paar Figuren rum, etwa die Figur des Zwerges - die ein kleines bisschen skuril daherkommt - das nackte Riesenbaby, das von einer Schildkröte getragen wird - nun ja.

Ich war vom Boboli-Garten nicht begeistert, aber sehenswert ist er trotzdem. Man war hier eben arg durch die geologischen Begebenheiten eingeschränkt. Nett ist es vor allem, wenn man sich hier einen schattigen Platz sucht und einfach ein bisschen im Gras sitzt und die Hektik der Touristen um einen rum genießt. Sowas macht einen Park ja immer unbezahlbar.

In diesem Sinne

Eure Anke

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