Dienstag, 29. März 2016

{Niederösterreich - Baden - Beethoven} Stadtfluchten

Hallo Leute!

Beethoven ist, wie ich übrigens auch, als Deutscher in Wien gestrandet, in der Stadt der Komponisten. Und wie ich floh er auch ganz gerne mal aus der Großstadt. Das merkt man alleine daran, dass es gefühlte 50 Beethovenwanderwege gibt. Ein Zentrum seiner Stadtfluchten war Baden, etwa 20 km südlich von Wien. Dort schrieb er auch Teile seines berühmtesten Werks, der 9. Symphonie. Seinen Sommeraufenthalten hat die Stadt Baden jetzt ein neues Museum gewidmet in einem Haus, in dem der Meister mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit während der Sommerfrische auch gelebt hat.

Beethovenhaus der 9. Symphonie
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Lage
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Das Haus der 9. liegt in einer Gasse direkt hinter dem Rathaus (Rathausgasse 10). Vom Bahnhof aus läuft man ca. 10 Minuten, allerdings habe ich einen direkten Hinweis am Rathausplatz vermisst.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise
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Zunächst sei vorweggeschickt - mit der Niederösterreichcard hatten wir wieder freien Eintritt (eine Anschaffung lohnt eventuell schon bei einem längeren Urlaub in der Gegend).


Öffnungszeiten

Dienstag – Sonntag und an Feiertagen 10:00 – 18:00 Uhr

Am 24.12. + 31.12. nur von 10:00 – 14:00 Uhr geöffnet!


Eintrittspreise

Erwachsene: € 6,–
Gruppen ab 10 Personen und Senioren: € 4,–
Ermäßigt: € 3,– (Kinder von 6 – 15 Jahren, Schüler, Studenten, Lehrlinge und Präsenzdiener)

Samstag, Sonntag und Feiertage jeweils um 17.00 Uhr
Führungsticket: € 2,50 (haben wir nicht gemacht, wir waren ca. 12 Uhr dort)


Kontakt
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Beethovenhaus Baden
Rathausgasse 10
2500 Baden bei Wien
Austria

+43 2252 254488
willkommen@beethovenhaus-baden.at
www.beethovenhaus-baden.at


Geschichte
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Im Haus Rathausgasse 10 stieg Beethoven in den Sommern 1821 bis 1823 ab. Hier befand er sich mitten im Zentrum des Kaiserhofs, denn Kaiser Franz hatte Baden zu seiner Sommerresidenz erklärt. Auch einige seiner Förderer lebten hier. Außerdem bietet Baden immer wieder die Möglichkeit zu Fluchten. Einmal soll er sogar wie im Wahn bis ins mehr als 30 km entfernte Wiener Neustadt gelaufen sein - er wirkte dabei häufig eher verwirrt, trug einen alten Mantel und wurde von vielen für einen Bettler gehalten.

Obwohl Beethoven selbst sagte, dass er nie so unproduktiv sei wie in Baden schrieb er in seinem Gästehaus in Baden weite Teile der 9. Symphonie - darunter auch sein berühmtestes Werk "Freude schöner Götterfunken", das wohl jeder Grundschüler schonmal auf seiner Blockflöte spielen musste.



Das Museum
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Vorweggeschickt: Fotografieren war nicht erlaubt - und wie immer habe ich mich auch dran gehalten.

Das sehr moderne Museum ist erst im letzten Jahr entstanden und hat entsprechend ein sehr schönes Konzept.

In der obersten Etage sind die Wohnräume ausgestellt, so in etwa wie sie hätten sein können. Man sieht eine große Schreibtischkommode mit verstreuten Notenblättern, als wäre der Meister nur mal kurz auf dem Klo. Auf der anderen Seite sind Notenständer mit Zitaten von Beethoven.

In der mittleren Etage sieht man einen Hammerflügel, auf dem Beethiven zeitweise auch gespielt hat. Dazu kommt eine lange Tafel, an der das Leben Beethovens anhand von Gegenständen illustriert wird.

Dazu kommt eine Hörstation, in der die Werke Beethovens über Kopfhörer eingespielt werden.

Im Raum zum Tode Mozarts wird eine Totenmaske sowie eine Haarlocke Beethovens gezeigt.

Unten ist dann ein Bereich einzig und alleine seinem Großwerk, der 9. Symphonie gewidmet. Hier kann man etwa ein Orchester beim Spielen verfolgen und erlebt die Komplexität die beim Komponieren notwendig ist.

Unten ist dann noch ein Hörlabor, das sich mit dem Thema "Ertauben" beschäftig, da Beethoven am Ende seines Lebens arge Probleme hatte, nur auf einem Ohr noch sehr wenig gehört hat. Hier bekommt man demonstriert, was der langsame Hörverlust bedeutet.


Fazit
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Klein, aber fein - das kann man auch bei diesem Niederösterreichischem Museum sagen. Sehr cool und faszinierend fand ich die Demonstration, wie komplex so eine Komposition sein muss um ein ganzes Orchester mit Chor zu beschäftigen. Man sieht dabei, wie welche Gruppe einsetzt, gleichzeitig wird eine Partitur durchgeblättert - da konnte ich mich fast 30 Minuten alleine aufhalten. Viele andere Museen sind weit größer, weit teurer und bei weitem weniger anschaulich!

Von mir gibt es super coole 5 Sterne - ein Trip nach Baden ist es auf alle Fälle wert.

In diesem Sinne

Eure Anke

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