Freitag, 28. November 2014

Auf Meerschweinchenjagd 20: Heiliger Tempel der Inka

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder einen sehr schönen Ort in Peru vorstellen. Cusco war die Hauptstadt der Inka. Und mitten in dieser Hauptstadt lag das größte Heiligtum der Inka, die Coricancha.


Coricancha
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Lage
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Die Coricancha liegt im Stadtzentrum von Cusco mitten in den Anden. Sie liegt unweit des Placa del Armas. Von außen sieht man sie kaum, da die Conquistadores ein Kloster auf dem Tempel errichtet haben.


Geschichte
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Die Coricacha wurde 1438 errichtet, die heilige Stadt Cusco bildete sich um diese Tempelanlagen.

Auf der Coricancha wurden zu Zeiten der Inkas Krönungen durchgeführt, Hochzeiten gefeiert und Riten größter Bedeutung durchgeführt. Die Inka durften den Tempel nur nüchtern, barfuss und mit einer Last am Rücken betreten um tiefste Demut zu beweisen. Im Zentrum war wie so oft bei den Inkas der Sonnentempel.

Geprägt wurde die Zeit der Coricancha vor allem von Pachachutec, der hier unter anderem einen Theologenkongress stattfinden lies und mehrere goldene Leinwände aufhängen lies, die allerdings vom Sturm auf Cusco durch die Spanier zerstört wurden.

Die Conquistadores bauten um 1650 das Kloster Santo Domingo auf die Ruinen des Tempels. Die Mauerreste galten eigentlich als zerstört, bis 1950 ein Erdbeben das Kloster stark zerstörte und längst verloren geglaubte Mauerreste wurden wieder gefunden.










Unser Besuch
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Als unser Guide uns davon erzählte, dass hier deutlich ein Kloster über einen Inka-Tempel gebaut wurde, war ich schon ganz gespannt darauf. Wir kamen relativ früh und zahlten die 10 Soles Eintritt pro Person.

Zunächst kommt man in einen Kreuzgang. Doch schon hier sieht man etwas außergewöhnliches. Nachdem wir schon die eine oder andere Inka-Ruine gesehen hatten, konnten wir die fein behauenen und fast fugenlosen Steinmauern schon als Inka-stämmig und als Tempel identifizieren. So viel Mühe gaben sich die Inka nämlich nur bei Tempelmauern.

Auf der linken Seite des Kreuzganges sind 2 große Räume, die über trapezförmige Fenster verbunden sind, die exakt in einer Flucht liegen.

Auf der anderen Seite sind weitere Inkamauern, in denen auf goldenen Thronen die Mumien der Inka-Könige präsentiert wurden.

Von außen sieht man dann auch die gut erhaltene Außenmauer.

Gleichzeitig zu den Inka-Schätzen - unter anderem wird auch eine Reproduktion der Sonnenscheibe dargestellt, die mit mehreren Inka-Symbolen versehen das Zentrum - die Sonne bildete - werden auch verschiedenste Christliche Schätze ausgestellt.

So gibt es auf der einen Seite eine Ausstellung religiöser Malereien, auf der anderen Seite gibt es eine Sakristei, voll mit priesterlicher Kleidung.


Fazit
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Die Coricancha war für mich wirklich spannend. An keinem Ort erlebt man so deutlich den Einfluss der Conquistadores. Auf dem größten Heiligtum der Inkas wurde einfach ein Kloster gesetzt. Aber wie als Strafe Gottes (wessen Gottes auch immer) werden die Grundmauern der Inkas wieder freigelegt, so dass man hier eine ungewohnte Fusion aus Christentum und Inkas vorfindet, die wohl einzigartig ist. Einen ähnlichen Mischmasch verschiedener Religionen habe ich bisher nur in der Haggia Sophia in Istanbul gesehen.

Wenn man in Cusco ist, sollte man die Coricancha auf gar keinen Fall verpassen - Kloster und Inka-Heiligtum in einem - wo sieht man sowas schon.

In diesem Sinne

Eure Anke

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