Montag, 1. Dezember 2014

Auf Meerschweinchenjagd (23): Mitten im Regenwald

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch einen weiteren, wichtigen Teil unserer kleinen Meerschweinchenjagd vor - den Amazonas. Wir verbrachten hier nämlich 3 Nächte...

Refugio Amazonas
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Lage
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Wir sind direkt von der Organisation des Hotels direkt beim Flughafen abgeholt worden. Dann fuhren wir 5 Minuten zum Büro, wo das Hauptgepäck hinterlegt wurde - in das Refugio darf man nur ein Gepäcksstück in der Größe wie das Handgepäck mitnehmen. Anschließend fuhren wir 45 min mit dem Bus zum Hafen von Puerto Maldonado und von dort aus mit dem Langboot 3 Stunden Flussaufwärts. Hier bekamen wir auch direkt ein Mittagessen, was aus Bananenblättern gelöffelt wurde. Sehr leckere Geschichte.

Anschließend legten wir an und von dort aus ging es noch etwa 10 min zu Fuss zum Refugio.


Zimmer
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Wir haben das ganze über unsere Reiseagentur "Erlebe Peru" mit Englisch sprachigem Guide für 505€/Person gebucht.

Die Lodge wirkt auf den ersten Blick sehr luxuriös. Nach einer kurzen Einführung wurden wir in die Zimmer aufgeteilt.

Die Zimmer machten einen super Eindruck. Allerdings muss man dazu sagen, dass in der Amazonas-Lodge der Strom nur zu bestimmten Stunden funktioniert und in den Zimmern selbst kein Strom liegt. Das war uns aber vorher genauso bekannt wie der Fakt, dass es keine Scheiben geben würde. Die Lodge ist somit zu einer Seite zum Regenwald hin offen und abschließbar sind die Zimmer auch nicht - Wertsachen kann man im Zimmersafe bunkern.

Die Zimmer sind jeweils mit 2 Betten ausgestattet, unseres mit einem Einzel- und einem Doppelbett. Dabei gibt es jeweils ein Mosquitonetz, das vom Zimmerservice morgens nach oben und nachmittags nach unten gezogen wird.

Das Badezimmer ist mit einer Dusche, einem Waschbecken und einem Klo normal ausgestattet. Das Wasser stammt aus einer komplizierten Filteranlage und ist besser trinkbar als das im Rest von Peru.

Das ganze Haus ist zudem erhöht gebaut mit Luft dazwischen, so dass kaum Tiere direkt in das Zimmer kommen. Dafür kann man jeden Morgen die Agutis aus dem Zimmer beobachten.


Lodge und Essen
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Die Lodge besteht aus einer Bar, die immer parallel zum Strom geöffnet hat, also Mittags und Abends. Essen gibt es natürlich Vollpension - das Frühstück besteht hauptsächlich aus Körnern und Obst. Es ist im Vergleich zu den anderen Hotels allerdings ein bisschen gehoben.

Mittags und Abends gibt es jeweils eine Suppe, eine Hauptspeise und eine Nachspeise. Es werden jeweils auch vegetarische Gerichte angeboten und dabei auch darauf geachtet, dass es sich um regionale Produkte handelt. So gibt es den ganzen Tag etwa Obst von der Farm, die direkt am anderen Flussufer liegt, die wir auch selbst besucht haben. Kaffee und Wasser stehen den ganzen Tag zur Verfügung und wenn man von den Touren zurückkommt, steht jeweils frisch gepresster Saft und ein Stückchen Kuchen zur Stärkung bereit.

Die Lodge selbst ist sehr gemütlich und lädt dazu ein, mit den Mitreisenden ins Gespräch zu kommen. In der oberen Etage steht zudem eine kleine Bibliothek und Hängematten zur Verfügung.

In den Strom-Zeiten stehen in der Lodge auch Steckdosen zum Aufladen von Kamera und Smartphone zur Verfügung - man muss dann eben in der Zeit danach gucken.


Touren
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Schon am Flughafen wurden wir Ines, unserem Guide, zugeteilt. Wir hatten einen Gruppenguide, gegen Aufpreis kann man sich auch einen Privatguide buchen, eine kann auf jeden Fall auch Deutsch.

Gleich am ersten Abend ging es auf Kaiman-Jagd. Dazu gingen wir zurück an den Fluss und mit einem Scheinwerfer wurde im Dunkeln nach Kaimanen gesucht - das war schon ein ziemlich cooler Auftakt.

Außerdem machten wir eine Tour auf eine Slash & Burn Farm, die der Lodge gegenüber auf der anderen Seite des Rio Tambopata liegt.

Zudem gibt es eine Tour zu einem Aussichtsturm, der über die Baumkronen hinausragt. Der ist allerdings ordentlich wackelig und nichts für Höhenängstliche. Hier fliegen auch ordentlich Wespen und man muss immer schön gucken, dass man nicht in Ameisen packt.

Ein weiteres Highlight ist eine kleine Kanutour über einen kleinen See, in dem Piranhas leben. Witz an der Sache - unser Guide hat die Tiere mit Weißbrot gefüttert - hat ganz gut geklappt, was mich überrascht hat.

Ein Tag, der uns zu den Aras führen sollte, fiel leider einem Regenwaldgewitter zum Opfer.

Spannend an den Ausflügen war natürlich, dass unser Guide sich extrem gut auskannte. So kamen wir etwa auf dem Weg zum Turm an einem Baum vorbei, an dessen Wurzel ein etwa 2 Euro Stück großes Loch war. Sie ging mit einem Stückchen Holz hinein und zum Vorschein kam eine große Terantel. Auch ganze Affenbanden - die im Vergleich zu anderen Touristenregionen sehr scheu sind - kamen zum Vorschein, als sie uns führte.






Fazit
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Die Amazonas Lodge war für mich ein besonderes Erlebnis. Nicht nur das Feeling, in der Nacht aufzuwachen und ein Mega-Gewitter geht nieder, ohne Scheibe dazwischen ist schon seltsam, aber auch cool. Genauso wie die fremdartigen Vogelschreie - alleine die Lautstärke im stillen Amazonas ist beeindruckend.

Und dann lernt man dank das Guides die gesamte Tierwelt des Regenwalds kennen - Tiere, die man eben in Österreich nur aus der Tierhandlung oder dem Zoo kennt. Wilde Aras fliegen über den Köpfen, Teranteln kommen aus Löchern, Kaimane schwimmen am Boot vorbei. Ines war extrem freundlich und kannte sich dort wirklich extrem gut aus - einen besseren Guide kann man wohl nicht bekommen.

Bei den Zimmern hatte ich anfangs ein bisschen bedenken weil sie ja offen sind zum Regenwald. Meine Schwiegermutter hatte vor allem wegen Malaria bedenken - die kann ich einem aber nehmen. Es gab noch nie einen Malaria-Fall in Puerto Maldonado. Man sollte eben ein Mittel gegen Insekten auftragen - das hat bei mir gut gewirkt, mich hat nur so ne blöde Wespe gestochen was noch mehr wehtut als bei europäischen Wespen aber es ist zumindest im September wirklich weniger schlimm, als man es sich ausmalt.

Das Zimmer wird 2x am Tag gereinigt.

Besonders schön finde ich, dass man sehr darauf achtet, dass hier alles im Einklang mit der Natur erfolgt. Das merkt man alleine daran, dass die Affen hier nicht angefüttert werden, wie es laut meiner Schwiegermama in Südafrika der Fall war. Aber auch der Toiletteninhalt wird komplett kompostiert.

Das Essen war OK, kein absoluter kulinarischer Höhepunkt, aber was erwartet man schon bei 35 Grad im Schatten - ich esse da eh immer wenig. Es war wirklich OK.

Der Rest war ein geniales Erlebnis, von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

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