Donnerstag, 18. Dezember 2014

Auf Spuren der Kreuzzüge (6): Heute ist nicht alle Tage - ich komm wieder keine Frage

Hallo Leute!

Mein kleiner Trip durch das Heilige Land, oder vor allem durch Jerusalem führte mich natürlich auch zum Ölberg. Ganz oben befindet sich eine kleine Kapelle, in der man 2 Fussabdrücke im Sand findet... Na, wem werden die wohl gehört haben?

Himmelfahrtskapelle
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Lage
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Die Himmelfahrtskapelle (oder eigentlich offiziell Himmelfahrtsmoschee) liegt an der höchsten Stelle des Ölbergs. Sie ist nicht wirklich beschildert, man geht aber vom Pater Noster Konvent einfach immer weiter den Berg hoch. Man zahlt 5 Schekel Eintritt.


Geschichte
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Die Geschichte der Himmelfahrtskapelle ist komplex. Schon die frühen Christen errichteten im 4. Jahrhundert an dieser Stelle eine Kapelle, die allerdings vollständig durch die persischen Truppen zerstört wurde. Sie wurde neu errichtet.

Die heutige Kapelle stammt aus der Zeit der Kreuzritter. Der oktogonale Kirchenbau trägt noch deutlich eine Vorrichtung, auf der einst ein Kreuz befestigt war. Doch 1187 wandelte Sultan Saladin die Kapelle in eine Moschee um - die es auch heute noch offiziell ist.

Dennoch wird die Stelle fast ausschließlich von Christen besucht, weshalb Saladin bereits eine Moschee direkt daneben neu erbauen lies. Auch auf einen Halbmond am Dach verzichtet man.


Architektur
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Die Kapelle ist recht schlicht und unauffällig in einer Art Hinterhof hineingebaut. Der Innenraum ist relativ schmucklos und hat einen Durchmesser von schätzungsweise 6 bis 7 Metern.

Im Innenraum des Oktogons befindet sich am Boden eine eingefasste Steinplatte mit den Fussabdrücken, die der Herr bei seiner Himmelfahrt hinterlassen haben soll. Die Fussabdrücke sind allerdings nach den Tausenden von Gläubigen nicht mehr wirklich zu erkennen.


Fazit
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Man mag glauben was man will, aber irgendwie finde ich diesen Ort fast ein bisschen skurril. Vor der Moschee stehen geschäftstüchtige Palästinenser und nehmen einem Eintritt ab. Innen beten inbrünstig alte Frauen vor einer Steinplatte und ich - ich bezeichne mich als skeptische Katholikin - habe dort keine Fussabdrücke mehr erkennen können.

Noch skurriler finde ich dann die 3 oder 4 Männer, die Erinnerungsfotos schießen, während die Frauen dort beten.

Ehrlicherweise muss ich gestehen, ich mag aber gerade die schlichte Atmosphäre, die in diesem kleinen Bau herrscht. Rund herum - gut, da könnte man mal sauber machen - aber das Innere des Baus strahlt für mich trotz des ganzen Touri-Wahnsinns eine gewisse Ruhe aus, die ich irgendwie ganz spannend finde - hier ist es nicht so überladen und unruhig wie in der orthodoxen Grabeskirche.

In jedem Fall ein spannender Ort am Jerusalemer Ölberg - ein Besuch lohnt sich.

In diesem Sinne

Eure Anke

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