Über das verlängerte Wochenende waren wir in Prag. Neben ganz viel Wasser haben wir auch sehr viel beeindruckendes gesehen. Als historisch interessiert, haben wir uns natürlich auch die berühmte Botschaft mit ihrem Genscher-Balkon angesehen...
Deutsche Botschaft - Prag
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Lage
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Die Deutsche Botschaft liegt am Burghang auf der Kleinseite. Man sieht sie aufgrund der Ausmaße schon von Weitem. Sie liegt direkt am Wald.
Architektur
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Das Gebäude, das sogenannte Palais Lobkowitz, war ursprünglich der Stadtsitz einer böhmischen Adelsfamilie. Als diese es 1927 verkaufte, war es zunächst Sitz der Chinesischen Botschaft, ab 1974 dann Deutsche Botschaft.
Es ist schon alleine aufgrund der Dimensionen ein beeindruckendes Gebäude, neben der Burg, die 200 m entfernt ist, eines der schönsten und größten Gebäude auf der Kleinseite.
Bekannt ist natürlich die Rückseite mit dem Hintereingang, wo 1989 der Fall der DDR quasi begann.
Geschichte
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Bekannt geworten ist die Prager Botschaft wohl durch die Vorkommnisse 1989, rund um die 17000 DDR-Bürger, die das Gelände der Botschaft belagerten, um so ihre Ausreise in die Bundesrepublik zu erzwingen.
Der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher führte die Verhandlungen und schaffte es tatsächlich, dass die DDR Bürger ungehindert in die BRD ausreisen durften.
Nachts trat er auf den Balkon und sprach den wohl legendärsten unvollendeten Satz der Geschichte: "Ich freue mich, ihnen mitteilen zu können, dass heute ihre Ausreise...". Der Rest ging im aufkommenden Jubel unter.
Im Viertel rund um die Botschaft standen damals, so wurde uns erzählt, eine ganze Armada einsamer Trabbis, die ihre Besitzer nicht mehr brauchten, da sie sich auf den Weg in die BRD machen durften, mit Sicherheit ein erster Meilenstein bei der deutschen Wiedervereinigung.
Besuch
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Als Einzelperson kann man das Palais leider nicht besichtigen. Am Eingang wird man allerdings gleich darauf hingewiesen, dass man, wenn man den berühmten Park und den Balkon sehen will, einfach ums Haus gehen soll. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf diesen historischen Ort.
Fazit
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Ehrlich gesagt kam uns die Idee, uns die Botschaft anzuschauen mehr oder minder zufällig, da wir von weitem die Fahne haben wehen sehen. Im Reiseführer war nämlich kein Verweis darauf zu finden.
Und ich muss sagen, ich war ziemlich beeindruckt. Ich kann mich noch gut erinnern. Ich war damals 5 Jahre alt und habe alles ganz aufmerksam verfolgt, da wir kurz vorher unsere Verwandtschaft im Osten besucht hatten, war ich damals von diesen Vorkommnissen vollkommen fasziniert.
Leider kann man nicht auf den Balkon selbst, aber da die Botschaft auch arbeiten muss, habe ich da Verständnis für, da sonst wohl ständig 1000 Touris durchs Haus laufen würden, aber mir hat der Blick von außen schon gereicht. Dafür kann man auch rund um die Uhr hin und ist nicht an Öffnungszeiten gebunden.
Ich fands genial und ich denke, jeder sollte sich diesen denkwürdigen Ort mal anschauen!
In diesem Sinne
Eure Anke
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