Dienstag, 4. August 2015

[Wien] Kriege gehören nicht nur in Wien ins Museum

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder ein Museum aus meiner Wahlheimat vorstellen, das gar nicht so weit weg von meinem zu Hause liegt und in dem ich inzwischen schon häufiger war. Immerhin wird hier einiges Historisches ausgestellt, was dieser Tage immer wieder in den Medien ist.

Heeresgeschichtliches Museum Wien
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Lage
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Das HGM ist im 3. Bezirk unweit des berühmten Schlosses Belvedere im sogenannten Arsenal Objekt 1, einer maurisch anmutenden Kaserne am Wiener Gürtel. Am besten gelangt man mit den Straßenbahnen Linie 18 oder O (Fasangasse) dorthin. Die fahren entweder ab Praterstern oder Wien Mitte (O) bzw. ab Schlachthausgasse bzw. West- und Hauptbahnhof (18).


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
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    Normalpreis: € 6
    Ermäßigter Eintritt: € 4
    Personen bis zum vollendeten 19. Lebensjahr: frei! (Lichtbildausweis)
    Gruppen ab 9 Personen:  € 4  pro Pers.
    Führungskarte: € 4
    Schüler/innenführungskarte: 2,50
    Foto- Film Erlaubnis: € 2,00
    Audioführer extra: € 2,00

Das Museum ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Geschlossen an folgenden Feiertagen:
1 Jänner, Ostersonntag, 1. Mai, Allerheiligen, 25. und 31. Dezember

Am ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt genauso frei wie mit der Niederösterreich Card (sogar beliebig oft).


Das Museum
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Wir gingen zunächst über die beeindruckende Freitreppe nach oben, da im oberen Bereich alles zur Zeit vor dem ersten Weltkrieg ausgestellt wird. Oben kommt man zunächst in die Ruhmeshalle, in der wichtige Feldherren wie Schwarzenberg oder Tegetthoff geehrt werden. Auf der linken Seite kommt man dann in eine große Halle und damit zum Beginn der Heeresgeschichte. Man steigt ein mit der Zeit des 30jährigen Krieges und der Türkenbelagerung und kommt dann weiter in die Zeit Maria Theresias und ihres Kampfes gegen Friedrich den Großen.

Nun geht man wieder zurück und kommt auf der anderen Seite zur Zeit zwischen der französischen Revolution bis zu den Anfangsjahren des Kaisers Franz Josef.

Unten kommt man dann zum für mich etwas spannenderen Teil. Zunächst geht es in die Ausstellung über Franz Josef und seine Militärführung und schließlich in die berühmte Sarajewo-Halle. Hier wird unter anderem das Auto und die Uniform des Thronfolgers Franz Ferdinand ausgestellt, die zum Attentat in Sarajewo eine Rolle spielten, als Franz Ferdinand und seine Gattin Sophie erschossen wurden, letztendlich der Auslöser des Ersten Weltkrieges. Hier ist derzeit aus aktuellem Anlass sicherlich am meisten los.

Dahinter kommt man dann in die Ausstellung zum Ersten Weltkrieg. Die wurde völlig erneuert und überarbeitet. Hier geht man von Jahr zu Jahr durch die Geschichte des Krieges, besonders ausführlich geht es hier um den Stellungskrieg in den Alpen und um die Schlacht bei Verdun. Unter anderem hat man hier einen Schützengraben nachgebaut mit einem riesigen Artelleriefeuer mitten drin. Eine sehr schöne und modern gestaltete Ausstellung.

Beim Eingang links schließlich kommt man dann in die Ausstellung zum Zweiten Weltkrieg. Hier werden vor allem Alltagsgegenstände, aber auch einige Kettenfahrzeuge und ein GI Jeep gezeigt. Eine leicht verdrehte Geschichtswahrnehmung kommt hier auch zum Tragen, weil die Österreicher natürlich alle im Widerstand waren, aber naja so ist das nunmal.

Dann am Ende kommt noch eine Ausstellung über die Österreichische Marine, unter anderem mit der Brücke des einzigen Österreichischen U-Boots, aber auch zahlreiche Modelle Österreichischer Kriegsschiffe. Dann kann man noch nach draußen gehen und sich verschiedene ausgemusterte Panzer und Militärfahrzeuge anschauen.

Vor den Toren gibt es dann noch zwei kleine Jets der Luftraumüberwachung und unzählige Kanonen.







Fazit
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Das HGM ist ein extrem sehenswertes Museum. Schon architektonisch ist das Museum beeindruckend. In der großen Eingangshalle stehen schon rund um die Säulen berühmte Figuren in der sogenannten Feldherrenhalle.

Aber auch die Ausstellung ist für Geschichtsinteressierte wie mich sehr sehenswert. Besonders beeindruckend finde ich natürlich immer solche Ausstellungsstücke, die eine besonders eindrückliche Geschichte haben, so wie etwa die Uniform und das Auto von Thronfolger Franz Ferdinand, aber auch das beklemmende Gefühl, durch einen Schützengraben zu gehen.

Das Museum ist sicher kein "Erlebnismuseum" sondern eher ein Museum, in das man aus historischem Interesse geht. Es ist - auch ohne Audioguide übrigens - sehr informativ. Die Führung durch Direktor Ortner ist gigantisch, super ausführlich und man versteht erst die Zusammenhänge, die nach neuester Forschung in den ersten Weltkrieg geführt haben. Einfach prima! Sie findet Sonntags um 11 und 14.15 Uhr statt. Klar empfehlenswert, wenn auch mit 2,5 Stunden etwas lang!

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

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