Freitag, 19. September 2014

Auf Meerschweinchenjagd (4): Die Peruaner haben aber große Vögel

Hallo Leute!

Auf meiner kleinen Meerschweinchenjagd (ein echter Leckerbissen aus der Peruanischen Küche) führte mich meine Suche auch ans Cruz del Condor im Colca Tal.


Colca Tal
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Lage
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Das Colca Tal oder besser noch der Colca Canyon liegt im Andenhochland Perus zwischen Arequipa und Puno. Wir übernachteten im kleinen Örtchen Chivay um am nächsten Tag möglichst früh am Cruz del Condor uns auf die Lauer zu legen.







Colca Canyon
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Der Canyon ist der tiefste der Welt. Mit mehr als 3200 m Tiefe ist er beinahe doppelt so tief wie der bekannteste Canyon, dem Grand Canyon in den USA (1800 m tief). Bekannt ist der Canyon vor allem aufgrund der reichhaltigen Hinterlassenschaften der Colca-Kultur (einer prä-Inka-Kultur) und wegen des Cruz del Condor.

Die Hinterlassenschaften der Colcas belaufen sich vor allem auf den von ihnen (laut unserem Guide) erfundenen Terrassen, die später auch die Inkas nutzten, um effizient Landwirtschaft betreiben zu können und auf zahlreichen Höhlenmalereien, die noch heute hier zu finden sind.

Beeindruckend ist das Cruz del Condor, das wenige Kilometer entfernt vom Eingang des Canyon liegt. Hier lauern neben den unzähligen Touristen auch die berühmten Kondore, die größten Vögel der Welt, auf günstige Aufwinde, die sie nutzen können, um mit der günstigen Thermik nach oben in die Luft zu kommen.


Unser Besuch
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Schon morgens um 5 Uhr ging es los. In Chivay stiegen wir in den Bus um die kurvige (und ungeteerte) Strecke zum Cruz del Condor möglichst früh zu erreichen, da die größte Chance morgens zwischen 8 und 10 Uhr ist, die Vögel zu sichten. Die Strecke (und die ortskundigen Fahrer) sind allerdings wirklich nix für schwache Mägen. Ich hatte zum Glück nur wenig gefrühstückt, Kurven und Schlaglöcher gibt es wirklich ohne Ende. Deshalb ist es auch empfohlen, sich einer Gruppe mit Guide und Fahrer anzuschließen - das lässt sich aber in Arequipa oder Puno relativ leicht auch vor Ort organisieren.

Wir stiegen etwa 2 km vor dem Kreuz aus dem Bus aus und wanderten zum Rand des Canyons und ein wenig an der tiefen Felsspalte entland. Das fand ich sehr beeindruckend, zumal man dadurch auch ein bisschen die Energie dieses Platzes atmen kann, ohne 200 Touris um sich rum. Hier gibt es einen Wanderweg, von dem aus man auch die Häuser unten im Canyon wahrnimmt oder die Terrassen der Colcas. Der Wanderweg ist weit genug weg vom Canyonrand, weshalb das auch für mich (Höhenangst) kein Problem war.

Am Cruz del Condor ist relativ viel los - kein Wunder, so viele Touren, wie in Arequipa angeboten worden sind. Aber dennoch sahen wir schon von weitem 7 riesige Vögel, Küken und Erwachsene, die ruhig durch die Luft kreisten. Unser Guide sagte, dass man nicht immer so viele Tiere sieht und meistens auch noch ein bisschen warten muss. Aber die Chance, in den Anden die großen, majestätischen Tiere zu sehen, ist nirgends so groß wie hier.

Dringend mitnehmen sollte man allerdings eine warme Jacke und ein Fernglas. Der Wind bläst hier schon relativ kalt.


Fazit
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Der Besuch im Colca Tal ist für mich eines der beeindruckendsten Erlebnisse der Perureise gewesen, eben weil ich eigentlich nichts groß erwartet habe, eigentlich habe ich mich schon stundenlang irgendwo im Kalten stehen sehen ohne dass etwas passiert. Dass aber gleich so viele Tiere ihre kleine Flugshow abgehalten haben - ich war absolut begeistert.

Aber auch der Platz an sich ist absolut gigantisch. Jeder kennt wohl den Grand Canyon, den Colca Canyon kennt aber unberechtigterweise niemand.

Von mir gibt es klare 5 Sterne

In diesem Sinne

Eure Anke

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