Freitag, 30. Januar 2015

Auf Meerschweinchenjagd (26): Eine Seefahrt

Hallo Leute!

Unser Trip nach Peru führte uns natürlich auch nach Puno und an den Titicaca-See. Das macht eine Tour durch Peru ja erst richtig rund...

Titicacasee
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Lage
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Der Titicaca-See liegt auf der Altiplano-Hochebene auf einer Höhe von 3810 m Höhe und ist damit das höchstgelegene schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt an der Grenze zwischen Peru und Bolivien, die sich den See aufteilen.


Unser Ausflug
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Auf unserer 2 Tage andauernden Seefahrt hatten wir sicherlich den engsten Kontakt zu den "Eingeborenen". Wir wurden früh morgens am Hotel abgeholt und zum Hafen von Puno gebracht. Von dort aus stachen gleich mindestens 15 Schiffe in See, jeweils begleitet von einem Guide.

Zunächst fuhren wir zu den Inseln der Urus. Das sind künstliche Inseln, die vom Volk der Urus aus Schilf geschaffen wurden. Dort bekamen wir dann einen kleinen Vortrag und eine Fahrt mit einem traditionellen Boot. Allerdings muss man sagen, dass das inzwischen eine reine Touristenveranstaltung ist, auf der diverse Souvenirs überteuert verkauft werden. Ich fand es schon interessant, wie die Insel unter einem schwankt, wenn man hochspringt, aber ich würde dort sicherlich nicht mehr hinfahren, weil mir das sehr nach Ausbeutung der Uru-Kultur ausschaute.

Von den Uru-Inseln ging es dann nach Amantani, wo die Gruppe in zahlreiche Kleingruppen aufgeteilt wurde. Dort wurden wir in echten Quechua-Familien untergebracht. Wir waren beim Oberhaupt des Dorfes in einer großen Familie untergebracht, saßen mit ihnen ums Feuer und haben das Leben der kleinen Familie kennengelernt, die sich größtenteils noch selbst versorgt. Dort verbrachten wir auch die Nacht. Es war für uns schon ganz spannend, bei den Amantani zu übernachten und wir lernten auch viel über deren Kultur. Man führte uns zum Gipfel der Pachamama und dort sahen wir dann auch den schönsten Sonnenuntergang der ganzen Reise. Hier hatte man tatsächlich mehr den Eindruck, dass wir eingeladen waren, die Kultur kennenzulernen - im Gästebuch der Familie standen die letzen Gäste auch 2 Monate zuvor. Wir bekamen kein Spezialprogramm, sondern nur ein Bett und wir aßen mit der Familie. Die Wanderung zum Pachamama ist allerdings für Untrainierte die Hölle auf Erden. Schonmal auf 4200 m steil den Berg hochgestiegen und in absoluter Dunkelheit wieder runter? Das war schon - speziell.

Am folgenden Morgen ging es dann direkt nach dem Frühstück auf die Insel Taquile, die vor allem berühmt ist für ihre Häkelkultur. Die gehört zum UNESCO Welterbe und wird ausschließlich von Männern durchgeführt - man kann dabei zuschauen.






Fazit
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Der Sonnenuntergang am Titicaca-See ist schon was Spannendes, irgendwie so ganz anders wie auf Meerebene.

Insgesamt war unser Besuch auf dem Titicacasee eine spannende Erfahrung. Vor allem unser Besuch auf Amantani und das Leben mit der Quechua-Gemeinschaft war ungewöhnlich, man schläft ja nicht in jedem Urlaub auf einer einsamen Insel bei einer Gemeinschaft, die nur 1x pro Monat Post bekommt und Strom nur dank Solarzellen hat (unsere Familie war die einzige im Dorf die überhaupt Strom hatte). Wir waren sofort willkommen, saßen mit der Familie am Feuer. Nur unser Glück war, dass die Tochter ein bisschen Spanisch sprach, Verständigung war sonst schwierig.

Die Uru-Inseln sind schon sehenswert, aber zu einem touristischen Massenereignis verkommen, was ich sehr schade fand.

Taquile war ebenfalls sehr sehenswert.

Der Titicacasee gehört zu einer Peru-Tour fast so sehr dazu wie Machu Picchu. Unsere kleine 2 Tagestour hat sich allemal gelohnt, der Guide ist aber fast unerlässlich, zumal man ja in der Regel kein Motorboot im Koffer hat...

In diesem Sinne

Eure Anke

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