Freitag, 30. Januar 2015

[Israel] Tief unter die Altstadt

Hallo Leute!

Wie das ja manchmal so ist, trifft man auf Streifzügen durch neue Städte auch schonmal auf ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten, die im Reiseführer nur am Rande erwähnt werden. So ging es uns auch in der heiligen Stadt Jerusalem...

Zedekiahs Höhle
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Lage
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Der Eingang zu der Höhle liegt mehr oder minder direkt neben dem Damaskustor an der Stadtmauer der Jerusalemer Altstadt.


Geschichte
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Die Höhle begann als kleine Naturhöhle, wurde aber zu Zeiten des Baus von Jerusalem - wahrscheinlich zur Zeit des zweiten Tempels - als Steinbruch genutzt und wurde damit immer größer.

Bis ins 16. Jahrhundert wurde sie ausgiebig genutzt. Erst als Sultan Süleyman I. die Stadtmauer errichten lies, bekam er Angst, dass sich hierüber Feinde Zugang zur Stadt verschaffen könnten und ließ die Höhle zumauern und blockieren. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Höhle wieder freigelegt.

Den Namen erhielt die Höhle von der legendären Flucht des Königs Zedekiah, der durch die Höhle vor den Chladäern geflohen sein soll. Noch heute gibt es dort einen kleinen Pool, in dem sich die Tränen des Königs sammeln sollen.







Geologie
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Die Höhle verläuft 230 m unter das muslimische Viertel der Altstadt und ist an der breitesten Stelle 100 m breit und bis zu 15 m hoch. Der Stein ist sogenanntes Meleke - ein Kalksandstein, der beim Bau zahlreicher Gebäude in Jerusalem genutzt wurde.


Fazit
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Eintritt in die Höhle kostet 35 Schekel - aber lohnt sich das? Nun ja. Am Anfang ist einem schon ein bisschen mulmig zu Mute. Man geht an der höchsten Stelle in die Höhle hinein und sieht ein tiefes, stetig fallendes Felskliff vor sich, breite Stufen führen nach unten.

Aber relativ schnell beginnt man dann auch, dem massiven Stein zu vertrauen, zumal auch die Steinmetze wussten, was sie taten - immerhin haben sie zahlreiche massive Stützpfeiler stehen gelassen.

Schnell kommt man in eine riesige Halle, die die Jerusalemer Freimaurer nach der Wiederentdeckung als Versammlungsort genutzt haben. Und je weiter man nach unten kommt, umso verzweigter wird die Höhle - und am Ende muss man dann auch noch wieder hochsteigen.

Nun - ich fand es schon ziemlich cool. Immerhin ist es ein unterirdischer Steinbruch - schon ziemlich geschickt, da musste man die Steine nicht so weit transportieren. Und die riesige Halle unter der Stadt ist schon beeindruckend.

Es ist sicherlich kein Pflichtprogramm für den Jerusalembesuch. Aber einen Blick riskieren sollte man schon einmal. Es ist nicht Megaspektakulär und auch kein Geheimtipp, aber es ist nett, es ist ein bisschen gruselig aber kein Highlight.

In diesem Sinne

Eure Anke

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