Hallo Leute!
Wer kennt das nicht, beim Reisen bleiben einem doch meist nur die schönen Seiten in Erinnerung, dass man aber durch irgendein Museum nur durchgeschoben wurde und das irgendein hübsches Gebäude inmitten von seelenloser 70er Jahre Architektur steht, vergisst man ganz gerne.
Dietmar Bittrich hat jetzt gewissermaßen einen Anti-Reiseführer geschrieben, in dem er genau diese Erfahrungen festgehalten hat.
99 deutsche Orte, die man knicken kann
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Daten
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Autor: Dietmar Bittrich
Verlag: Rowohlt
ISBN: 349963127X
Preis: 9,99€
Taschenbuch, 192 Seiten
Inhalt
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Negative Reiseerfahrungen hat wohl so gut wie jeder schonmal gemacht (und anschließend verdrängt).
Dietmar Bittrich beschreibt zunächst die 10 meistüberschätzten Orte in Deutschland - allen voran Neuschwanstein, durch das man nach einer langen Wartezeit nur durchgeschoben wird.
Dazu gehören aber auch das mittlere Rheintal, das vor allem vom Zuglärm geprägt wird, die Hamburger Hafencity oder natürlich auch der Kölner Dom.
Die einzelnen Artikel sind spannend aufgebaut. Erst werden textlich die negativen Seiten nach außen gekehrt. Am Schluss gibt es Fragebogenartig ein paar wichtige Stichpunkte wie:
- Bestrafung für Kinder
- Wie man ungeliebte Verwandte loswird
- beliebte Souvenirs
- unbeliebte Souvenirs
- das sagt der Dichter
(wobei die nicht immer alle aufgeführt werden.
Fazit
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Deutschland mal aus einem ganz anderen - und meiner Meinung nach zum Schreien komischen Blickwinkel. Denn wie ich schon in meiner Einleitung sagte: Wer erinnert sich schon daran, durch Neuschwanstein hindurchgeschoben worden zu sein und dass der Kölner Dom eigentlich ein optimales Denkmal zur Luftverschmutzung ist - viele übersehen das. Immer wieder beliebt sind die wahlweise lustlosen oder übermotivierten Guides (ich hab sowas ja selbst mal gemacht).
Keine größere Stadt oder bekannte Region kommt davon - von Hamburg (Stichwort Elbphilarmonie) über die Museumsinsel in Berlin bis nach München oder in den Pfaffenwinkel.
Spannend ist auch, dass einige mir unbekannte - aber witzige - Aspekte untergebracht werden. Einige (natürlich nicht alle) habe ich einer Google-Suche unterzogen und sie stimmen tatsächlich. So liegen im Kölner Dreikönigsschrein 3 Skelette - eines 12, eines 30 und eines 50 Jährigen Mannes - skuril und wirklich interessant.
Natürlich ist das alles mit einem Augenzwinkern zu sehen - ich habe jedenfalls gebrüllt vor Lachen, zumal ich einige der Erfahrungen selbst schon gemacht habe (z.B. die Senioren von Weimar oder die 2 Stunden Wartezeit um dann in einer überfüllten Bahn für 50€ auf die Zugspitze zu fahren) aber ich kann euch sagen, Reisen in Deutschland lohnt (trotzdem).
Zum Schreien komisch werden die "Nachteile" der 99 Orte (nachgezählt habe ich natürlich nicht) in den Vordergrund gerückt. Eine Motivation, auch einfach mal auf der Couch zu bleiben.
In diesem Sinne
Eure Anke
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