Freitag, 18. Dezember 2015

{Wien - Ab ins Grüne} Für mich der schönste Park der Welt




Hallo Leute!

Als Wienerin muss man mit Touristen leben. Für mich gibt es da keinen schöneren Ort der Koexistenz als den Schlosspark in Schönbrunn.


Schönbrunner Schlosspark
^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Der Schlosspark liegt angelehnt an den Ausläufern des Wienerwaldes und reicht mit seiner Gloriette und dem Zoo auch bis auf den ersten Hügel hinauf. Ehemals außerhalb der Stadt gelegen, liegt der Park inzwischen mittendrin im 13. Gemeindebezirk Hietzing. Am Besten ist er mit der U4 zu erreichen. Die Einheimischen nehmen allerdings meist nicht die Station "Schönbrunn", wie es naheliegen würde. Von hier aus erreicht man am Besten den Haupteingang und das Schloss. Die meisten nutzen zum Park die U4-Station Hietzing, von hier erreicht man direkt den Park auf der Seite des Zoos und des großen Palmenhauses.
Römische Ruine

Brunnen mit Schloss im Hintergrund
Obelisk
Was gibts zu sehen?
^^^^
Schönbrunn dürfte wohl weltweit ein Begriff als gigantisches Barockschloss und Sommerresidenz der Österreichischen Kaiser sein. Das Gelb des Schlosses hat die Architektur im gesamten Kaiserreich geprägt. Aber das Schloss möchte ich in meinem Bericht eher hintanstellen, auch wenn es natürlich gerade in der Hauptachse dominant ist.

Also, gehen wir mal davon aus, sie sind meinem Rat gefolgt, haben sich noch eine kleine Schokolade am Lindt-Shop beim Eingang Hietzing geholt, sind sie gleich im Paradies angekommen. Man kommt gleich auf eine der zahlreichen Achsen, die auf die architektonische Gestaltung des französischen Landschaftsarchitekten Trehet zurückgehen. gleich rechter Hand sieht man das große Palmenhaus, das in den vergangenen Jahren saniert wurde. Es stammt aus dem Jahr 1880 und sollte als Rahmen dienen für die Pflanzensammlung der Habsburger.

Dem Palmenhaus direkt gegenüber liegt das Wüstenhaus, ein in Klimazonen unterteiltes Gebäude, in dem man unter anderem frei laufenden Schildkröten begegnet. Gleich dahinter liegt der Zoo, eine der ältesten Menangerien Europas und immer wieder als bester Zoo ausgezeichnet, zieht er sich bis hinauf auf den Hügel und bietet unter anderem dem großen Panda ein zu Hause (in den vergangenen Jahren wurde hier mehrfach nachgezüchtet).

Von hier aus kann man dann hinter dem Palmenhaus entlang weiter spazieren zum Rosengarten, hier kann man etwa verstorbenen eine Rose widmen. Vorbei an einem der zahlreichen Brunnen und vorbei am Labyrinth kommt man zum großen Parterre, in dem Schloss und Gloriette sich gegenüber liegen. Im Sommer ist hier reich bepflanzt und ein echtes Highlight ist immer der Jährlich stattfindende Sommernachtstraum der Wiener Philharmoniker, einem Gratiskonzert, das bei gutem Wetter bis zu 300000 Zuschauer anlockt - mit einer Bühne auf dem Neptunenbrunnen und einer eindrucksvollen Lichtshow.

Der Aufstieg zur Gloriette lohnt auf alle Fälle, nicht nur wegen der gigantischen Aussicht, sondern auch aufgrund des tollen Cafés, das zwar teuer ist, aber dafür auch das typische Wiener Kaffeehausambiente (inklusive Klavierspieler) bietet. Auf einen Platz muss man allerdings meistens warten.

Wieder unten kann man sich dann weiter nach rechts bewegen und kommt vorbei am Taubenhaus und der römischen Ruine (die in Wahrheit Kaiserin Maria Theresia in Auftrag gab, weil sowas damals als schick galt). Schließlich kommt man zum Obelisken, den Kaiser Franz Stephan errichten ließ und der in einer Art Phantasiesprache die Geschichte des Hauses Habsburg erzählen soll.

Auch in dieser Gegend befindet sich der namensgebende "Schöne Brunnen". Und tatsächlich hat man bei dieser kleinen Runde, wie ich sie letzte Woche bei meinem Spaziergang gemacht habe, längst noch nicht alles im Schlosspark entdeckt. So gibt es auf dem Gelände ein Schwimmbad, eine Paradeallee, ein Lustschloss und vieles mehr - und längst nicht alles ist der Öffentlichkeit so einfach zugänglich.

Legendär sind übrigens auch die Schönbrunner Eichhörnchen - die sind ziemlich zahm und ziemlich frech und so manches Brötchen soll von ihnen schon geklaut worden sein... Warum das so ist, steht auf einem anderen Plan,


Fazit
^^^^^
Millionen Besucher schauen sich jährlich das Schönbrunner Schloss an. Und es gibt auch im Schlosspark Ecken, an denen es vor Touristen nur so wimmelt - hauptsächlich im großen Parterre. Ich bin aber dennoch immer wieder aufs Neue fasziniert, dass man egal bei welchem Betrieb nur um die nächste Ecke geht und man findet ein ruhiges Plätzchen - im Sommer komme ich auch gerne mal mit einem Buch bewaffnet und man hat ganze 2 Stunden relative Ruhe. Es ist sicherlich auch einer der wenigen Parks, in denen Touristen und Wiener so friedlich koexistieren - da joggt eben auch mal ein mit Neonklamotten bekleideter Hietzinger Bankangestellter den Japanern durchs Bild - trotz der unzähligen Besucher (Eintritt ist frei) geht es auch zu Stoßzeiten hier so wunderbar gelassen zu, dass man fast meinen könnte, man hätte Wien verlassen.

Auch fällt mir immer wieder auf, wie perfekt dieser Park gepflegt ist. Erst einmal, allerdings im Winter, habe ich tatsächlich mal einen Gärtner bei der Arbeit gesehen und trotzdem sind die Blumen immer perfekt gepflegt, es wagt sich allerdings auch kaum einer auf die traumhaften Beete, die Hecken sind auch im Frühjahr perfekt geschnitten und obwohl es in Österreich kein Getränkepfand gibt, scheint der Müll hier auf magische Weise IMMER in den Mülleimern zu landen.

Wer es noch nicht gemerkt haben sollte: Ich liebe den Schönbrunner Schlosspark und wäre mir die Anfahrt von 40 Minuten mir nicht zu weit, wäre ich wohl viel öfter da. Ein Besuch lohnt sich zu absolut jeder Jahreszeit - sei es, um die Pandabären zu besuchen (dafür braucht man allerdings ein Zooticket) oder um den Japanern beim sinnlosen Fotografieren zuzuschauen, bei einem guten Buch (das man auch um die Ecke mitnehmen kann und man ist wie in einer anderen Welt.

Von mir kann es hier nur 5 Sterne geben - und für solche Parks sollte Ciao die 10 Sterne Kategorie einrichten!

In diesem Sinne

Eure Anke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen